Der Kirche soll keineswegs ihre Bedeutung für den Einzelnen und das Ganze abgesprochen werden. Der Glaube, auf dem sie fußt, bleibt auch im 21. Jahrhundert mächtig – nicht im politischen Sinne, wohl aber als fester Boden, auf dem viele Menschen stehen und leben. Christentum ist die Ehrfurcht vor Gott und das Bekümmern und Mitfühlen um die und mit den Menschen. Wenn die Kirche sich als Machtapparat, Selbstzweck und Lehrmeinungserhaltungsmaschine versteht, wird ihre Bedeutung, politisch wie gesellschaftlich, weiter abnehmen. Aber sie hat Zukunft, wenn sie das bleibt, was im Credo mit einem altertümlichen Begriff “die Gemeinschaft der Heiligen” genannt wird, also der Gläubigen, die christlich denken und leben. Dies setzt Erneuerung voraus, auch vom Vatikan aus. Selbst Jesus war zu seiner Zeit revolutionär – man lese nur die Jesus-Bücher von Joseph Ratzinger.
Die Kirche versteht sich ja nicht als Machtapparat, es gebärden sich halt einige Vertreter als solche. Ich erlebe das in einer Gemeinde hier.. Gut, ich bin lange ausgewandert.In eine andere Gemeinde. Was vielleicht eine Illusion ist: dass jeder unbedingt religiös sein muss. Kirchlich religiös. Die Praxis zeigt, es ist nicht so. Wenn das vertikale Glauben in der Kirche nicht abnimmt, sehe ich keine Zukunft, weil allein der Priestermangel dafür sorgt, dass vertikal nicht mehr geht. Jeder muss sich für den Erhalt von Kirche zuständig fühlen.Nicht den Christusrepräsentanten am Altar die Verantwortung überlassen.Vor allem nicht immer so mit dem moralinsauren Zeigefinger auf die Priester weisen.
…Jesus kam um das Gesetz und die Propheten zu erfüllen und um Sein Volk in die volle und ganze Wahrheit Seines ewigen Bundes einzuführen….