Am Wochenende wird in Rom ein großes Treffen zur Neuevangelisierung stattfinden, 8.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich angesagt. Im Vorfeld habe ich dazu ein Interview mit zwei „Tätern“ der Verkündigung geführt.
Monsignore Georg Austen ist Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, eines Hilfswerkes für die Christen in „Christen-freien-Zonen“, also in der Diaspora.
Dr. Hubertus Schönemann leitet die Arbeitsstelle der deutschen Kirche für „missionarische Seelsorge“ in Erfurt, KAMP.
Beide befassen sich mit Verkündigung, beide mit den Bedingungen der modernen und zunehmend nicht-christlichen Welt.
Bis an die Enden der Erde will Christus bei seiner Kirche sein, so das Versprechen des Evangeliums Gilt das auch für die deutschsprachigen Kirchen oder müssen wir uns erst einmal um Konsolidierung bemühen, um dann neu an die Verbreitung des Glaubens gehen zu können?
Austen: Die Konsolidierung der Kirche in Deutschland und die Verbreitung des Glaubens sind zwei unterschiedliche Ebenen der kirchlichen Realität. Natürlich muss unser „Profil“ immer wieder am Evangelium ausgerichtet werden, damit unsere alten Wurzeln lebendig bleiben. Die Verbreitung des Glaubens findet immer neu und fortdauernd statt, jeden Tag, an jedem Ort. Sie darf jedoch nicht erst mit einer zentralen Auftaktveranstaltung und nach einem langwierigen Konsolidierungskurs am Sankt-Nimmerleinstag beginnen. Indem ein gläubiger Christ sein Leben an der Botschaft Jesu ausrichtet und aus seinem Glauben heraus handelt, verkündet er das Evangelium. Unser Zeugnis wirkt in die Welt und führt Menschen dazu, uns in unserem Glauben anzufragen. Was für den einzelnen gilt, gilt umso mehr für unsere Gemeinden, kirchliche Institutionen und karitative Einrichtungen. Es gilt, den Glauben vorzuschlagen, als Lebensangebot und zweckfrei, ohne Hintergedanken. Glaube ist nicht machbar. Gottes Geist wirkt, wo er will. Er erfüllt jede und jeden, die gesamte Lebenswirklichkeit.
Schönemann: Die Verheißung und die Zusage des Evangeliums gilt nicht nur exklusiv der Kirche, sondern allen Menschen. Die Kirche muss sich immer wieder im Blick auf das Evangelium neu in ihrem Handeln und in ihren Strukturen daran orientieren, ob und wie sie diesem Sendungsauftrag dienlich ist. Von daher ist Konsolidierung, wenn sie dieses Ziel neu in den Blick nimmt, notwendig. Es geht darum, neu den Boden (lat. solum = Erdboden) zu bereiten und mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität zu stehen. Die Verbreitung oder „Weitergabe“ des Glaubens ist übrigens kein Einbahngeschehen, sondern ein Geschehen, sich mit den Menschen dieser Zeit, ihren Hoffnungen, Sehnsüchten, ihren Freuden und Schmerzen auseinanderzusetzen und so das Evangelium mit ihnen gemeinsam neu zu buchstabieren.
Was bedeutet heute Mission? Bereits Ende der 40er Jahre war das erste Mal der Ausdruck „Deutschland ist Missionsland“ zu hören, damals noch mit Schulterzucken begleitet. Was ist das in Zentraleuropa heute, „Mission“? Wo sind heute die „Enden der Erde“ zu finden?
Austen: Die „Enden der Erde“ finden sich heute am Küchentisch der Familien, auf der Straße beim Einkaufen, auf der Arbeit, in Schulklassen und Universitäten, mitten unter uns, aber auch in den sozialen Netzwerken des Internets. Dort stehen die Eltern, Jugendliche, Kollegen, Mitmenschen in der Verantwortung, auskunftsfähig über die zentralen Inhalte unseres Glaubens zu sein und ihm entsprechend Ausdruck zu verleihen. Es zeigt sich, dass die Entkirchlichung in Teilen Deutschlands und Europas so weit vorangeschritten ist, dass man nicht mehr nur von einer konfessionellen Diaspora sprechen kann, sondern von einer christlichen Glaubens-Diaspora insgesamt. Im Osten Deutschlands etwa gehören fast 80 Prozent der Einwohner keiner christlichen Konfession mehr an.
Für die Kirche bedeutet Mission heute deshalb, dort hinzugehen, wo die Menschen sind – in die Welt hinein und nicht an ihr vorbei. Es reicht nie, nur tolle Angebote im kirchlichen Raum zu initiieren und zu hoffen, dass jemand kommt. Vielmehr muss unsere Kirche die Sorgen und Nöte der Menschen kennenlernen, und wissen, was die frohe Botschaft für diese Menschen und ihre Lebensexistenz bedeuten kann. Und sie hat viel zu bieten. Schauen wir auf den Auferstandenen, wie er die Jünger nach Emmaus begleitet: Jesus hört sich ihre Fragen an, sagt ihnen, was die Schrift dazu zu sagen hat und eröffnet ihnen dann eine Perspektive. Er hat dabei Geduld und ein Gespür für die brennenden Herzen, die Sehnsüchte der Menschen.
Schönemann: Vielleicht ist die derzeitige Krise der Kirche in Deutschland ein Auslöser, das Missionarische wiederzuentdecken. Ein Programm zur Rekrutierung verlorener Mitglieder oder zur Wiedergewinnung gesellschaftlicher Machtpositionen ist Mission jedenfalls nicht. Sie meint viel tiefer und grundlegender das Wesen der Kirche als Bezeugung der Gotteswirklichkeit. Gott hat mit jedem Menschen eine Geschichte, ob dieser es weiß oder nicht. Es ist die Würde und Aufgabe aller Christen, durch ihr Glaubenszeugnis die Gotteserfahrung bei anderen aufschließen und deuten zu helfen. Christliches Zeugnis hat so eine Hebammenfunktion für die Interpretation von Lebenserfahrungen im Licht des Glaubens. Da dürften Christen untereinander und gegenüber Nicht-Christen noch viel mutiger sein. Der Glaube rückt derzeit deutlicher als Beziehungsgeschehen in den Blick: Gott be-ruft, und der Mensch kann in Freiheit mit seinem Leben darauf antworten. Christen sollten erlebt werden als Menschen, die keinen „Kadavergehorsam“ pflegen und deren Autonomie nicht genommen ist, sondern deren Leben durch den Glauben eine neue Freiheit aufscheinen lässt und dadurch Grund, Sinn und Ziel erhält.
Ist missionarische Seelsorge dasselbe wie Neuevangelisierung? Letztere schält sich immer mehr als Begriff heraus, der viele Aktivitäten der Kirche auf der ganzen Welt zusammenfasst. Wie ist das übersetzbar in unsere Zusammenhänge?
Austen: Mission und Evangelisierung sind untrennbar miteinander verknüpft. Missionarisch zu wirken, diesen Auftrag gab Jesu seinen Jüngern und somit auch uns: „Geht zu den Menschen“ – hinaus aus den Büros, Fachstellen und Ordinariaten. Evangelisierung ist für mich die Antwort der Menschen auf dieses missionarische Wirken. Sprich wenn Menschen in Gebet, Wort und Tat dem Evangelium begegnen und daraufhin mit dem Herzen „Ja“ zur Nachfolge Jesu sagen, dann geschieht für mich –mit Gottes Hilfe- Evangelisierung. Missionarisch zu wirken, ist damit Auftrag an uns gläubige Christen, das zu gestalten, was wir glauben und draußen zu zeigen, was wir drinnen glauben. Neuevangelisierung ist die Neuentdeckung des Glaubens durch jene Menschen, die schon einmal zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Glauben in Kontakt gekommen sind, vielleicht sogar kirchlich sozialisiert wurden und ihm jetzt distanziert oder gleichgültig gegenüberstehen. In Deutschland und anderen christlich geprägten Ländern Westeuropas reicht es jedoch längst nicht mehr aus, von Neuevangelisierung zu sprechen. Oftmals handelt es sich hierbei um Erstevangelisierung. Hier geht es auch um die Fragen der Lebensprägung und Glaubensbildung in der postmodernen Welt.
Schönemann: Papst Johannes Paul II unterschied bei der Evangelisierung drei Aspekte: die normale Seelsorge der Kirche, die Erstverkündigung an Menschen, die von Jesus Christus noch nie etwa gehört haben und schließlich die neue Evangelisierung in Gebieten, die einmal (mehrheitlich) christlich waren und deren Glaube „verdunstet“ ist. Unrealistisch und möglicherweise irreführend ist dabei ein Zielverständnis von einer flächendeckenden „christianitas“, gleichsam einem christlichen Ständestaat. Alle drei Formen durchdringen sich gegenseitig und bleiben aufeinander bezogen. Es geht um Fragen des Christ-werdens und des Christ-bleibens. Es geht auch um eine gegenseitige dialogische Durchdringung von Kultur und Evangelium. Es ist wichtig, dass neue Evangelisierung nicht eine territoriale Strategie ist, sondern kontextuell den einzelnen Menschen und seine konkrete Biografie als Geschichte mit Gott in den Blick nimmt. Dabei ist personaler Glaube nicht unbedingt mit einem aktiven kirchlichen Lebensvollzug in seinen derzeitigen Formaten deckungsgleich. Zur Evangelisierung gehört auch, diese kirchlichen Vollzüge und Gemeinschaftsformen im Blick auf die Veränderungen, die sich beim Einzelnen und der Gesellschaft in der Gegenwart abzeichnen, auf den Prüfstand zu stellen. Auch in einer Situation der Minderheit der sichtbaren, verfassten Kirche kann das Evangelium von Gott, der in Christus zum Heil der Menschen gekommen ist, universal und authentisch gelebt und bezeugt werden.
Neuevangelisierung auf dem “Boden der Realität” ist ein interessanter Ansatz.
Mein Eindruck ist, dass die Lebenssituation vieler Menschen in Deutschland so aussieht, dass der katholische Glaube für sie keine existentielle Bedeutung mehr hat. Es geht beim Glauben nicht mehr um Leben und Tod.
Der demografische Wandel, der technische Fortschritt, die industrialisierte Landwirtschaft haben die Lebensbedingungen grundlegend geändert. Die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit, Hungersnöte, harte körperliche Arbeit und schlechte Umwelt- und Wohnbedingungen sind beseitigt. Nicht mehr die Bitte ums tägliche Brot beschäftigt die Menschen, sonder wie die Adipositas schon im Kindesalter bekämpft werden kann. Nicht mehr die ars moriendi bewegt, sondern die Sorge, im Alter ein langes Siechtum mit Magensonde erdulden zu müssen. Vorsorglich versichert man sich heute sein Sterbendürfen in der Schweiz. Nicht mehr das Jenseits wird erhofft, sondern dass alles mal ein Ende hat.
Die Kirche hat allenfalls als Sozialverein noch eine Bedeutung, wo die schlimmsten Auswüchse der Individualisierung abgemildert werden sollen.
Ein bißchen Lebenshilfe, Kreistänze und Atemkurse gelten als spirituelles Angebot. Nur die tapfersten der Männer halten da noch durch.
Ich bin also sehr gespannt auf die Neuevangelisierung auf dem Boden der Realität. Vielleicht muss der Glaube erst wieder existentiell werden?
Weitergabe des Glaubens durch Vorleben wurde uns gesagt. Noch zu Kardinal Sterzinskys Zeiten wurde uns das gesagt. Da sicher nicht von konfessionsfreiem Glauben die Rede ist, frage ich mich, wie die Oekumene in Zukunft aussieht.Ich selber vermeide es, dieses Wort Evangelisation zu benutzen. Die Laienorganisationen bestimmter Orden reden schon lange von Evangelisierung.
„Neuevangelisierung – Wie geht das? Was ist das?“
Neuevangelisierung – ja, es ist dringend notwendig, aber ist es möglich? Ja, bestimmt, nur alleine mit der Theorie, ohne die Praxis wird es nicht einfach sein.
Ein Beispiel hat der Vortrag des Papstes Benedikt XVI im Bundestag geliefert. Es war nicht zu übersehen, dass alle mitsamt der Presse plötzlich zugehört haben, überrascht, dass man die Weisheit der Wörter erst entdecken muss, wenn nicht im Hintergrund “studieren muss” um die überhaupt zu verstehen. Jenseits von dem kindlichen Verständnis der Religion, jenseits des Aberglaubens und jenseits einer moralisierenden Predigt war man mit einer Tiefe, uralter und immer gültiger Weisheit konfrontiert. Die eben aus der Heiligen Schrift kam – über Gott und dem jungen König Salomon. Bestimmt nicht alle, aber viele haben mind. über eine Weile nachgedacht. Und das war der Anfang der Neuevangelisierung.
Ein anderes Beispiel hat die aktuelle Wahl in Polen geliefert. Über Jahre mit Aberglauben, mit dem falsch vermittelten christlichen Denken, mit einer weltlichen Macht der Kirche konfrontiert, wundert man sich plötzlich über “Ungehorsam” und über das „Entfernen“ von der Kirche. Das Traurigste ist es, dass in der Zeit der Neuevangelisierung in Polen, kaum jemand noch fähig wird dem Neudenken zuzuhören. Nach Jahren der fundamentalistischen Lehren und der Widersprüche kann man da im erwachsenen Leben noch was ändern?
Neuevangelisierung, deren Vater selbst der polnischer Papst Wojtylla ist, ist dringend notwendig.
Nicht nur Polen, aber auch andere europäische Länder haben dringend notwendig zurück zu dem gründlichen Wissen über das Wesen der christlichen Wurzel und des christlichen Glaubens zu gelangen. Es ist die höchste Zeit zu beginnen, die Kinderstube zu absolvieren. Auch mit kleinen, winzigen Kinderschritten, gepaart mit dem neuevangelisierten Verständnis und dem Praktizieren der Kirchenhirten wird die Neuevangelisierung oder „Neuerziehung“ wahr.
Eine Voraussetzung ist jedoch da zu erfüllen. Wenn man aus Fehler lernen will, muss man die Fehler erkennen und kennen. Ist die Kirche bereit die eigenen Fehler und die eigenen nicht immer in Einklang mit dem Evangelium gesprochene Lehre zu widersprechen? Die begangenen Fehler in der Theorie zuzugeben und mit dem Namen zu nennen? Wenn ja, dann nichts steht auf dem Wege zur Neuevangelisierung 🙂
Zitat Inge Klein: Vielleicht muss der Glaube erst wieder existentiell werden?/Zitat
Sie meinen, dass es uns allen erst mal sehr, sehr viel schlechter gehen müsste, damit wir den richtigen Glauben wieder annehmen (müssen?).
Wie viel schlechter erhoffen Sie sich denn, um die Menschen wieder zum Glauben zu bringen? Stark erhöhte Kinder- und Müttersterblichkeit zum Beispiel? Wie weit würden Sie die Menschen ins existentielle Elend stürzen wollen, nur um das wieder durchzusetzen, was Sie für den rechten Glauben halten? Erkennen Sie nicht die nur leicht verbrämte Drohbotschaft hinter Ihren Zeilen? Ich bete, dass sie sich besinnen können.
Danke für dieses interessante Interview! Ich habe darauf verlinkt.
Wenn man glaubt, weil es einem schlechtgeht, wird man aufhören zu glauben, wenn es einem gut geht.Wert gleich null. Gott als Alpha und Omega seines Lebens erkennen, unabhängig von Befindlichkeiten.Frag mich aber bitte niemand, wie das geht.Es ist vielen Menschen angeboren.Gott sucht alle Menschen, stimmt das? Die einen antworten, die anderen nicht.Wenn nur schon denen geholfen wird in den Kirchen, die suchen..man hilft sich gegnseitig. Nicht alles dem Klerus überlassen.Neuevangelisierung soll gegenseitige Hilfe im Glauben sein. So verstehe ich das, so wurde uns das gesagt vor einger Zeit.
Über die Notwendigkeit der Neuevangelisierung besteht ja kaum Zweifel. Die Frage nach dem ’Wie’ steht jedoch beinahe unbeantwortet im Raum. Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es sicher wichtig ist den Klerus in den neuen Medien zu schulen und mit neuen Instrumenten, auch argumentativen, für die Verkündigung auszustatten.
Diese Verkündigung sollte aber auch in der sonntäglichen Predigt geschehen, auch wenn dort nicht viele junge Menschen erreicht werden können. Diese Predigten dürften dann gerne auch über die übliche Sozialkritik hinausgehen, die so oft einer echten Schriftauslegung vorgezogen wird.
Grosseltern und Eltern, also Familie insgesamt, sind schliesslich der erste Ort der Verkündigung für einen Menschen. Wenn aber diese Generationen nicht mehr davon überzeugt sind, dass die Botschaft des Christentums eine frohere Botschaft ist als die Lebenslogik des Relativismus, dann stirbt dieser erste Ort der Verkündigung ab und wenn der Pfarrer/Seelsorger jemanden zum erstan Mal trifft, ist das Fundament nicht vorhanden.
Neben der Schulung des Klerus sollten also auch Schulungsangebote geschaffen werden die den Laien zu Gute kommen. Idealerweise sollten diese Angebote nicht (nur) von den neuen kirchlichen Bewegungen, die ja nicht selten eine eher einseitige „Spiritualität“ verfolgen, sondern von der Diözese als Teilkirche der Weltkirche angeboten werden und die Teilnehmer mit vernunftorientierten Argumenten für den Glauben ausstatten.
Der argumentative Stil der Rede des Heiligen Vaters vor dem Bundestag bitetet hierzu meiner bescheidenen Meinung nach die perfekte Vorlage.
Ganz meine Meinung. Ich würde nur noch das Wort “angstfrei” einfügen. Viele Kirchenmitarbeiter – auch Kleriker – bewegen sich ja schon in modernen Medien, Schulungen nehmen aber die Angst weg. Das ist alles keine Hexerei.
Medien sind kein Ersatz für direkten Kontakt. Und schon wieder eine Schulung?Pfarrer und Pastoralreferent sind nicht da..auf Sitzungen und Schulungen. Wo über die Gemeinde geredet wird.Blogs sind Austausch(wenn man Glück hat) mit Unsichtbaren.Wenn dann schon nicknames nötig sind, damit man nicht im Internet verfolgt wird(das erlebe ich immer wieder), sind Blogs ein zusätzliches Desaster.Internetexerzitien, unsichtbar, unverbindlich,irgendwie anonym.Mails als Austausch mit einem Seelsorger oder mit einer Seelsorgerin eine gute Zwischenlösung.Für viele.Die Laienorganisationen einzelner Orden haben sich auf Exerzitienbegleitung spezialisiert, das ist deren Art von Evangelisation. Exerzitien im Alltag, zum Beispiel.Und unaufdringlich im Leben, am Arbeitsplatz, da wo man ist.Absichtslos.Das Evangelium leben.Die schwierigste Übung. Das Volk muss auch was tun. Nicht nur konsumieren.Gruppen bilden.Besuchsdienste.Die deutschen Kirchen bestehen oft nur aus Kommunionkindern und Firmlingen. Was ist mit den anderen?
Gut gefuehrter Blog, gefaellt mir super. Auch interessante Themen.
Als Resümee der bisherigen Beiträge erlaube ich mir noch eine kleine Anmerkung. Auch der Blog hier, mit der Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen, ist eine Form des Dialoges, ist eine Form der Neuevangelisierung, nach meinem Verständnis.
Wenn die Frage: “wie geht das?” gestellt wird, dann eben auf diese Weise. Der Beitrag von Inge Klein, auch wenn es uns alle ein wenig ärgert, ist nur eine Stimme stellvertretend für viele. Die sollte da sein. Sie zeigt, wo man in dem christlichen Glauben steht und wie man ihn versteht. Hier müsste man mit der Liebe, die Gott selbst ist, ansetzen und versuchen diesen Glauben wachsen lassen. Eben mit Neuevangelisierung. 1 Kor 13,11-12 klärt auf.
Gott nur in der Notlage an Seite zu sehen, macht jeder, auch der Agnostiker und Atheist. Gott in eigenes Wachstum und in das Wachstum des Nächsten einzubeziehen, macht ein Christ.
Ich möchte noch etwas sagen, auch wenn ich mir dann den Scheiterhaufen selber aufschichte…Evangelisation scheint mir wieder die Aussenstehenden im Hinterkopf zu haben. Die Atheisten, die Suchenden (die es natürlich nur aussen gibt, nicht i n den Kirchen), die Abtrünnigen. Wie stellt sich unsere Kirche eigentlich zur Zeit dar? Lassen wir mal den Mißbrauch aussen vor. Ein neuer Erzbischof kommt nach Berlin und wird von a l l en Seiten erstmal beschossen mit dem Spruch “Kennt niemand, wollen wir nicht.” Auch von Katholiken, die um ihre Privilegien Angst haben. Der Papst kommt und wird beschossen, vorher, hinterher, nicht nur von Heiden. Auch von Katholiken, die das dann fortschrittlich nennen. Gemeinden sollen fusionieren und prügeln sich proletenhaft öffentlich. Man hat ja Pfarrbriefe oder Internet, wo alles nachzulesen ist. Dann die Fehden der Katholiken untereinander. Man sortiert ein in Traditionalisten, Reformkatholiken,Papisten und Papstgegner, Erzdieses und Liberaljenes.Diese unendlich vielen Gruppen, in die sich der moderne Katholik flüchtet und oft flüchten muss zum religiösen Überleben. Anti-Papstpredigten in Kirchen. Welchen Eindruck macht das denn auf diejenigen, die neu-evangelisiert werden sollen, egal wie? Sucht euch eine Gruppe, einen Gottesdienst aus, der euch gefällt.Dies als Einladung habe ich zu oft gehört.Man ist also weiter auf der Suche.Wenn man drin ist und eigentlich Miteinander erleben sollte.
Neuevangelisierung, wie geht das? Bevor wir darüber stundenlang diskutieren, ein praktischer Hinweis: lassen wir GOTTES WORT doch einfach auch mit uns selbst Fleisch und Blut werden, dann geht alles wie von selbst. Jeder soll so leben, wie der Ruf GOTTES ihn getroffen hat. So lebe also ein Apostel wie ein Apostel. Aber da fängt ja schon das Dilemma des Unglaubens und Ungehorsams an….