Papst Franziskus spricht. Er spricht frei und liest ab, er twittert und predigt, er schreibt Enzykliken und gibt Interviews, ganz beliebt sind seine Videobotschaften. Aber was von all dem ist eigentlich Lehramt?
Die Frage kam neulich bei uns in der Redaktion auf, als wir über die sich ändernde Rolle der Vatikanmedien gesprochen haben. Was ist Lehramt, was ist verbindlich, was ist dagegen persönlich oder pastoral oder eben nicht lehramtlich?
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, beginnen wir deswegen an den Rändern. Es gibt ganz klar lehramtliche Aussagen. Die beiden Enzykliken zum Beispiel oder die postsynodalen Schreiben Amoris Laetitia und Evangelii Gaudium. Auf der anderen Seite sind da Interviews mit Zeitungen oder Gespräche im Flugzeug, die genau das sind: Medienereignisse. Denen wird niemand Lehramtlichzeit zuschreiben wollen.
Obwohl das so klar scheint, muss selbst das noch mal gesagt werden, weil es ja auch Leute gibt, die etwa Amoris Laetitia die Lehramtlichkeit absprechen wollen. Das sei „nur“ pastoral.
Kanon lehramtlicher Aussagen
Aber was ist dazwischen? Welche Äußerung geht in den Kanon der lehramtlichen Aussagen ein und welche nicht?
Zunächst glaube ich müssen wir etwas die Luft heraus lassen aus der Frage. Die Frage nach der Lehramtlichkeit ist nicht die wichtigste Frage, wenn es darum geht, dem Papst zuzuhören. Der Papst ist kein idealisierter Monarch, dessen sämtliche Äußerungen Gesetz und Regel sind. Der Papst ist in seinem Selbstverständnis zunächst ein Hirte, ein Seelsorger, ein Prediger, und so weiter.
Natürlich ist er auch für das Lehramt zuständig, er spielt diese Dimension seines Amtes auch nicht herunter, im Gegenteil, er hat sie mehrfach ausdrücklich betont, etwa am Ende der ersten Versammlung der Bischofssynode, wo er die Kanones des Kirchenrechts dazu aufgezählt hat. Das richtet sich aber auch gegen all diejenigen, welche die eigenen Äußerungen für Lehramt halten.
Kirchenrecht und Interview
Es bleibt trotzdem die Frage, das vor allem bei dem freien Sprechen des Papstes lehramtlich sein soll und was nicht.
Die Frage ist vor allem deswegen interessant, weil viele das Sprechen des Papstes für „lose“ halten. Zu unpräzise, zu unklar, zu bildlich, zu undeutlich. Und zu oft verweise er auch auf andere, ohne selber Stellung zu beziehen, etwa im Fall Amoris Laetitia. Dort verweist er auf die Interpretation von Kardinal Schönborn bei der Vorstellung des Textes und auf die Anwendungsbestimmungen der argentinischen Bischöfe, ohne konkret zu sagen, was daran richtig oder gut ist.
Das macht einige Menschen nervös, weil sie Sicherheit und Klarheit wollen, Lehramt eben.
Ganz vorsichtig macht sich aber mit Papst Franziskus eine neue Weise bemerkbar, dieses Amt auszuüben. Lehramt ist nicht immer nur Regel, welche das Erlaubte umgrenzt. Lehramt ist nicht immer ein Satz, der die Richtung definiert, quasi juristisch. Noch einmal Beispiel Familiensynode: Lange und ausführlich sind lehramtliche Sätze von Johannes Paul II. und seinem Schreiben Familiaris Consortio debattiert worden, was genau die erlauben und nicht und wie mit diesen umzugehen sei. Genau diese Art von Lehramt sucht der Papst nicht, wo einzelne Worte und Sätze genauestens unter die Lupe genommen werden und strikte Vorgaben machen.
Ganz viel Lehre
Er will Bewegung und Dynamik und Aufbruch und Freude und so weiter, da lassen sich viele Worte anfügen. Das lehrt er. Das Lineal „Lehramt“ hilft nicht immer, wenn es darum geht, Äußerungen zu bewerten und als „wichtig“ oder „unwichtig“ – und leider steht das oft im Hintergrund – einzuschubladen. Nicht alles in unserem Glauben ist auf Sätze zu reduzieren. Schließlich steht im Kern des Glaubens eine Person und die Grundhandlung des Glaubens ist Nachfolge. Und das ist schon ganz viel Lehre.
Sorry, da muss ich es mal knallhart sagen:
„weil es ja auch Leute gibt, die etwa Amoris Laetitia die Lehramtlichkeit absprechen wollen.“
Ich spreche hiermit AL ab, in bestimmten viel debattierten Punkten lehramtliche Aussagen zu machen (als ganzes ist AL natürlich lehramtlich).
Begründung:
Die Auslegung einiger Punkte hat der Papst bewusst offen gelassen und sich nicht dazu geäußert.
Zeuge:
Pater Hagenkord
Dieser schreibt nämlich in seinem Blogeintrag vom 12. Oktober 2017:
„Und zu oft verweise er auch auf andere, ohne selber Stellung zu beziehen, etwa im Fall Amoris Laetitia. Dort verweist er auf die Interpretation von Kardinal Schönborn bei der Vorstellung des Textes und auf die Anwendungsbestimmungen der argentinischen Bischöfe, ohne konkret zu sagen, was daran richtig oder gut ist.“
Verweise auf Interpretationen in freier Rede oder gar Flugzeuginterviews können nicht lehramtliche Aussagen zu den debattierten Punkten sein, denn sie lassen nach Pater Hagenkord offen, was an der Interpretation stimmt und was ggf. nicht.
Folglich ist es jedem Gläubigen freigestellt, die Interpretationen von Kardinal Schönborn oder den argentinischen Bischöfen auch zu teilen oder sie abzulehnen, ohne dass dies hinsichtlich der Pflicht die Lehre der Kirche innerlich zu akzeptieren irgendwie problematisch wäre.
In diesem Sinne:
Kardinal Schönborn irrt.
Oder anders ausgedrückt:
„Die Frage nach der Lehramtlichkeit ist nicht die wichtigste Frage,“
Vielleicht nicht die wichtigste; aber wichtig für mich; denn wenn die Auslegung Kardinal Schönborns doch lehramtlich ist, dann ist meine innere Ablehnung dieser zwingend Thema für meine nächste Beichte (da ich mich gegen Jesu Wort stelle, dass was von Petrus auf Erden gebunden ist auch im Himmel gebunden ist; eventuell aber ohne Schuld, da ich es echt nicht kapiere); wenn nicht, dann eher nicht.
„Das macht einige Menschen nervös, weil sie Sicherheit und Klarheit wollen, Lehramt eben.“
Nein, komplett daneben, wenigstens für mich. Wie gesagt, ich will mich nach der Lehre der Kirche richten und ggf. wenn ich das nicht schaffe, habe ich das zu beichten; das hat nichts mit Wunsch nach Sicherheit und Klarheit zu tun, sondern mit dem Wunsch persönlich möglichst das richtige zu tun; ob der Rest der Welt verunsichert ist, ist da erstmal irrelevant.
Und deswegen sorry, der hier skizzierte Ausweg klappt nicht, wenigstens nicht für mich, denn ich muss irgendwie entscheiden ob mein „Kardinal Schönborn irrt.“ jetzt Thema in meiner nächsten Beichte sein sollte oder nicht, wofür es eben relevant ist, ob der Hinweis vom Papst auf Schönborn Lehramt ist oder nicht.
Das ist schon irgendwie witzig, wie sie hier scheinbar vor Gericht argumentieren, mit Zeuge und so. In jedem Fall ist AL Teil des Lehramtes. Dass es ihnen statt auszuführenden Vorgaben Selberdenken aufgibt, ändert nichts an der Tatsache.
„Dass es ihnen statt auszuführenden Vorgaben Selberdenken aufgibt, ändert nichts an der Tatsache.“
Es überrascht mich etwas, dass der Eindruck entsteht, ich hätte irgendwas gegen Selberdenken. Ich denke gerne selber.
Nur beim Selberdenken über AL komme ich regelmäßig zu Fragen/Ergebnissen, die ersichtlich Missfallen auslösen vom Papst und anderen; folglich ist vermutlich mein persönliches Selberdenken hinsichtlich AL unerwünscht, da es zu wohl falschen Ergebnissen führt, folglich soll ich es wohl sein lassen (*).
Kein Problem damit, notfalls lasse ich auch das selber denken; nur was ich stattdessen denken soll, damit die Äußerung dessen kein Missfallen auslöst, wäre ganz nett zu wissen.
(*)Klar, ideal wäre, wenn ich durch weiter vertieftes Nachdenken und Auseinandersetzung mit verschiedenen Sichtweisen meine Fehler erkenne und korrigiere; aber das hat schlechte Erfolgsaussichten, alleine schon weil meine erfahrungsgemäß beste Methode um eigene Fehler zu erkennen, hier nicht anwendbar ist – diese besteht nämlich darin auf ganz konkrete Punkte hin fokussierte Fragen zu stellen (bevorzugt selbstverständlich Ja/Nein-Fragen, wenn inhaltlich möglich) und dann über die Antworten zu grübeln.
Ihre Folgerung ist, dass AL nicht Lehramt ist. Das hat nichts mit Missfallen zu tun sondern schlicht damit, dass wir uns nicht aussuchen können, was Lehramt ist und was nicht.
Wo habe ich gefolgert, dass AL kein Lehramt ist?
Ich habe lediglich behauptet, dass AL zu bestimmten viel debattierten Punkten keine lehramtlichen Aussagen macht.
Mein Kommentar vom 12. Oktober 10:28 schildert lediglich einige persönliche Probleme, auf die ich beim Selberdenken bezüglich AL stoße; völlig egal wie diese meine persönlichen Probleme zu werten sind, sie sind für die Frage welche lehramtlichen Aussagen AL enthält vollkommen irrelevant.
Das können Sie sich nicht aussuchen. Als postsynodales Schreiben ist AL Lehramt, und zwar alles. Sorry.
Mal ein paar dumme Fragen (denn es hat mich noch nie interessiert was „Lehramt“ ist): Ist „Humanae vitae“ Lehramt? Ist „Familiaris Consortio“ Lehramt? Sind die Schriften von Papst Leo I Lehramt?
obwohl ich von meinem „Lehrmeister“-f.Roger
-er hätte diesen begriff allerdings vehement abgelehnt –
habe ich so ein wenig dieses Dostojewski Wort verinnerlicht:
sich zu BEMÜHEN Alles im anderen VERSTEHEN (sinngemäß)
aber ich muss bei aller eigener selbst-Anfrage (NICHT Anklage)
bei manchen Posts einfach „passen“
ja ich bin in bei@ CARN`S Aussage doch fast ratlos..
als Freund auch des Theaters stelle ich mir gerade eine szenische Dramaturgie vor, wo dieser poste das „Drehbuch“ und inspiriert.. und das Quartett
Franziskus – Schönborn – Carn -P.Hagenkord vor..
ich möchte bewusst NICHTS von meiner „unwürdigen“ Regie „Arbeit“ preisgeben..
nur mit allem Nachdruck feststellen das ich das NICHT als Diffamierung AD PERSONAM verstanden wissen will!!
aber das ein wenig mit Humor entschärfen möchte..
nichts für ungut!
Habe LEIDER meinen poste vom 12.10.2017 15.57
in der Stoffsammlungsphase versendet und deswegen keine „Endredaktion“ vorgenommen: Satzbau -Rechtschreibung etc. usf.. SORRY
INHLTLICH ist das aber mein poste!!
„nur mit allem Nachdruck feststellen das ich das NICHT als Diffamierung AD PERSONAM verstanden wissen will!!
aber das ein wenig mit Humor entschärfen möchte..“
Meinerseits akzeptiert.
Humor hilft wirklich.
„ja ich bin in bei@ CARN`S Aussage doch fast ratlos..“
Vermutlich genauso ratlos wie ich bei einigen der ihrigen.
Zwischen uns besteht ein tiefer Graben, dessen Ausmaß uns beiden nicht klar ist, weshalb wir oft wenn wir Worte rüberwerfen oder Brücken anlegen nicht verstehen, warum beim anderen nichts oder was völlig anderes ankommt, denn der fürs uns beide nicht fassbare Graben verschluckt vieles.
Wo schluckt er denn hin, dieser Graben? Taucht nicht alles irgendwann wieder auf, um endgültig geklärt zu werden?
Vielleicht ist manchmal einfach nicht die richtige Zeit oder der dafür gedachte Ort, um Klärungsbedarf in ihm angemessene Worte zu fassen.
Wahrheit braucht einfach Zeit, um sich durch ihre geistige Aufnahmefähigkeit zu verbreiten, doch eines ist sicher, egal wie lange sie braucht, am Ende bleibt nur sie übrig.
Stimmt ja alles.
Nur hat man eben nur begrenzt Zeit und Mittel und wenn die zu knapp sind, dann ist die Klärung aufgeschoben.
@Carn
Tja dann lassen wir das einfach mal so stehen..
Aber im gegenseitigen Respekt wollen wir doch leben oder?
PS: bezüglich AL:
Wenn sie die tradierte Lehre – also auch Josefsehe-für sich PERSÖNLICH so reklamieren,
so „zwingt“Ihnen doch niemand etwas anderes auf!!
Nur- in so einer Art des „Übergriffs “ anderen einen Neuanfang in einer neuen Ehezubrechen verwehren ist mit der Barmherzigkeit Jesu nicht vereinbar !!
Sorry muss natürlich heißen : Neuanfang in einet neuen Ehe!!
Smartphone hat mir streich gespie
„Aber im gegenseitigen Respekt wollen wir doch leben oder?“
Gerne.
„Wenn sie die tradierte Lehre – also auch Josefsehe-für sich PERSÖNLICH so reklamieren,
so „zwingt“Ihnen doch niemand etwas anderes auf!!“
Um doch nochmal einen Wurf über den Graben zu versuchen:
Meine erste Schwierigkeit taucht schon mal da auf, dass meiner Auffassung nach erstmal gilt was irgendwo dasteht, auch wenn der Autor bestimmte dadurch getroffene Aussagen erstmal gar nicht machte. Das gilt vor allem für „Gesetzestexte“.
Als Beispiel:
Wenn irgendwer schreibt:
„Wer zu schnell vor einem Kindergarten fährt, gehört mindestens zwei Jahre in den Knast.“
dann sagt er damit aus, dass wer 31 km/h bei Beschränkung 30 vor Kindergarten fährt, zwei Jahre in den Knast gehört. Und er hat das auch dann ausgesagt, wenn er eigentlich gar nicht im Sinn hatte, dass man für 1 km/h zu schnell 2 Jahre Knast bekommt.
Das ist in normalen Gesprächen wurscht, im Zweifel kann man nachfragen; wenn aber nach sorgfältigen Beratungen und Parlamentsdebatten ein Gesetzgeber sowas „verbricht“, dann ist das eine Katastrophe, denn dann gilt erstmal, dass 1km/h vor Kindergarten zu schnell 2 Jahre Knast zur Folge hat; da hilft dann auch kein „Aber so meinten wir das gar nicht“ seitens der für das Gesetz verantwortlichen Politiker.
Und deshalb ist es mir wichtig, was genau dasteht, vor allem bei Gesetzen.
Und lehramtliche Schreiben sind in gewissem Sinne Gesetze; denn sie haben ja die Wirkung, dass Katholiken das zu glauben haben; sind zwar nicht ganz Gesetze, aber Unklarheiten haben auch folgen; und ein „war nicht so gemeint, sondern so“ hilft auch nur, wenn es von der zuständigen Stelle kommt.
——
So, nun um es hinsichtlich AL zu konkretisieren:
In 301 bis 305 finden sich verschiedene Aussagen hinsichtlich WvG; es finden sich aber dazwischen auch allgemein formulierte Aussage, z.b.:
„Doch dieses Gewissen kann nicht nur erkennen, dass eine Situation objektiv nicht den generellen Anforderungen des Evangeliums entspricht. Es kann auch aufrichtig und ehrlich das erkennen, was vorerst die großherzige Antwort ist, die man Gott geben kann, und mit einer gewissen moralischen Sicherheit entdecken, dass dies die Hingabe ist, die Gott selbst inmitten der konkreten Vielschichtigkeit der Begrenzungen fordert, auch wenn sie noch nicht völlig dem objektiven Ideal entspricht.“
Allgemeine Aussage. Keine Einschränkung auf WvG. Ist das wirklich so gemeint?
Klar, eigentlich „will“ AL da nur über WvG sprechen; tut es aber nicht; obiges sagt also etwas über JEDWEGE sündhafte Situation aus.
Und das hat – sofern man es denn durch irgendwelche klaren Aussagen der Befugten nicht wieder einfängt – Konsequenzen (so wie eben auch ein Gesetz „zu schnell -> 2 Jahre Knast“ Konsequenzen hat, solange bis Gesetzgeber in die Gänge kommt und eine Korrektur raushaut).
Sind diese beabsichtigt?
Keine Ahnung. Ich würds aber gerne wissen. (Welche Konsequenzen das sind, diskutiert ich mal nicht.)
Und ich hoffe ihnen fällt wenigstens eine Sache eindeutig auf:
An keiner Stelle habe ich mich hier zwecks Schilderung meiner Verständnisschwierigkeiten irgendwie auf WvG bezogen; deren Situation ist für meine Schwierigkeiten mit AL nahezu nebensächlich.
Klar, ist irgendwie aus ihrer Sicht wohl bizarr, denn mit den Stellen von AL soll doch gerade nur die Situation von WvG diskutiert werden, und ich vermeine jetzt dort ein andere Bereiche betreffende Schwierigkeit zu sehen; aber so ist es.
Wie gute mir das hier gefällt Franziskus will Petrusamt als „dienenden“ Primat http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/franziskus-will-petrusamt-als-dienenden-primat
Er wolle einen „diakonalen Primat“ ausüben, so Franziskus. Er sei überzeugt, dass die Rolle des Papstes als „Diener der Diener Gottes“ in der Kirche stärker betont und wertgeschätzt werden müsse. Zugleich erklärte Franziskus erneut, was für ihn der Kern des Papstamtes ist: ein „Vorsitz für die Liebe und in der Liebe“.
Oder
Franziskus will Nein zur Todesstrafe im Katechismus haben
http://de.radiovaticana.va/news/2017/10/11/franziskus_will_nein_zur_todesstrafe_im_katechismus_haben/1342353
Wie kann man diese Haltung kritisieren oder gar von Schleifung des Katechismus reden? Es ist mir ein Rätsel.
Das Schlüsselwort ist LIEBE
Den Begriff Lehramt habe ich in 13 Jahren Religionsunterricht und häufigem Gottesdienstbesuch noch nie erklärt bekommen. Die Frage die sich mir spontan stellt ist diese zeitliche Dimension des Lehramtes. Die kath. Kirche zur Zeit vor der Reformation war zeitlich weiter fortgeschritten als zur Zeit der Kirchenväter. Trotzdem kenne ich viele Christen, die sich lieber an die Kirchenväter halten als an katholische Theologen zwischen 1200 und 1400. Mit welcher Begründung eigentlich? Oder vielleicht mit welcher Begründung meinen jetzt manche, dass „Amoris Laetitia“ Vorrang hat vor „Familiaris Consortio“? Die einzigen Enzykliken die ich intensiv gelesen habe sind die Sozialenzykliken. Die sind sicher unterschiedlich wichtig und auch unterschiedlich (noch) relevant. In zeitlicher Reihenfolge (je neuer desto wichtiger) würde ich sie ganz sicher nicht sortieren.