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Ökologischer Imperativ

Veröffentlicht am 4. Juni 201811. November 2018

Klassiker sollen ja manchmal helfen. Klassiker des Denkens, der Einsicht, manchmal auch einfach nur des gesunden Menschenverstandes. Leider ist es diesen Klassikern auch eigen, dass sie gerne vergessen werden, vor allem in der Praxis. Im Alltag.

Über einen bin ich gerade wieder gestolpert, auf der Suche nach der Frage nach Verantwortung. Wenn ich in die Welt der Politik hineinschaue – Italien lässt mich schaudern – dann drängt sich diese Frage geradezu auf. Zerstörung und kaputt machen all überall, Horizonte schön klein machen, auf sich selber schauen. Mit dem Ergebnis der Verantwortungslosigkeit.

 

Ein Satz von Hans Jonas

 

Der Klassiker, den ich wiederentdeckt habe, ist ein Satz von Hans Jonas, sein so genannter ökologischer Imperativ: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“

Das ist durch und durch konservativ gedacht, Jonas will bewahren und empfiehlt auf Nummer sicher zu gehen. Oder anders formuliert, er entwickelt eine Zukunftsethik basierend auf Vorsicht. Da wir nicht wirklich abschätzen können, was die Folgen von technischen Entwicklungen sein werden, sei grundsätzlich die schlechtere Prognose der besseren vorzuziehen. Klingt furchtsam, bei den Folgen, welche die Technik auf Umwelt und Menschen schon jetzt hat, ist aber vielleicht übertriebener Optimismus unangebracht.

 

Übertriebener Optimismus scheint unangebracht

 

Das lässt sich auch übersetzen in die politische und gesellschaftliche Welt. Die Geister, die wir rufen, werden wir halt nicht mehr los. Eine gesunde konservative Haltung, welche das Risiko scheut weil die Folgen schlicht nicht absehbar sind, ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Zumindest lohnt es sich, sie wieder zu entdecken.

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Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet
Schlagwörter Gesellschaft, Politik, Verantwortung

6 Kommentare zu “Ökologischer Imperativ”

  1. Rosi Steffens sagt:
    5. Juni 2018 um 06:29 Uhr

    Da kann ich Jonas nur beipflichten, denn wenn ich diesen ökologischen Imperativ für meine eigene Handlungsweise anlege und ihn nicht bloß einer globalen Anerkennung unterstelle, so stehe ich persönlich heute durch diesen Imperativ im Dienst der Erde als Mensch ökologisch und verantwortungsbewusst für ihre Gesundheit zu arbeiten.

    Im Vergleich dazu stellt sich mir die Frage, wer erlaubt es auch nur einem Menschen entgegen dem ökologischen Imperativ Forderungen zu stellen, die diese Erde brauchen, um alle Menschen aus ihrer Ordnung heraus anzusprechen, die sich in ihr als geistiges Potential angesiedelt haben. Die Menschheit kann den täglichen Bedarf ihrer Ressource schon lange nicht mehr durch die Erde erfassen und entzieht sich damit ihrer eigenständigen Lebensform, deren Intelligenz sie ganz offensichtlich weder annehmen, noch geistig umsetzen will sondern hinter fernen Galaxien sucht.

    Faktisch kann zwar ermittelt werden wann die Lebensgrundlage der Erde erschöpft wurde und wie lange wir demzufolge auf Kosten fehlender Gesundheit noch weiter leben können indem wir uns durch Raubbau sukzessive selbst zerstören. Wir könnten die Regeneration der Erde einzig durch eine ökologisch nachhaltige Lebensform vorantreiben.

    Taktisch kann sich zwar jeder aus dieser Verantwortung ziehen indem sie politisch verpackt verbal schützt, was sich durch Fakten gestützt ohne konkrete Handlungsanweisungen nur noch verschlimmert und damit immer der nachfolgenden Generation die Altlasten aufbürdet ohne sie selbst konkret zu benennen.

    Praktisch kann Politik nur an sich selbst arbeiten indem sie ihr persönliches Umfeld konsequent auf ihr mangelhaftes Durchsetzungsvermögen hinweist, das ausschließlich durch menschliche Werte verbessert werden kann, die aus ihrem demokratischen Aufbau verpflichtend in ihrer Einheit angelegt sind und durch den persönlichen Beitrag für den Gewinn und Fortbestand der Lebensarten sorgen, die sich um die Erde verdient machen. Aus deren Vielfalt wiederum kann nur ein Lebensprinzip bestehen, dessen Existenzgrundlage ganz bewusst im eigenen Namen existiert indem es Rechnung trägt und nicht von anderen Ressourcen fordert was dieser Name nicht selbst zu fördern in der Lage ist.

    Wir schuldeten der Erde Gott und damit auch den Sinn durch den das Gesetz der Menschheit erfüllt werden kann, das von Beginn an durch die Person bestimmt wurde, die sich aus seinen Ressourcen ergibt, die der Lebensgrundlage unserer Erde gerecht werden können. Dabei geht es nicht um die geahnten Ressourcen, die uns durch ihren Abbau gesundheitlich schwer belasten sondern um die ungeahnten Ressourcen, die wir in ihrem Aufbau durch unsere Gesundheit täglich neu entdecken können.

    Antworten
  2. Theodoros sagt:
    5. Juni 2018 um 13:17 Uhr

    Technikfolgenabschätzung ist ein jahrzehntealter Hut. Die Misere besteht darin, dass die Wirkung von Technik schwer vorauszusagen ist und die technologischen Prozesse oftmals unvollständig entwickelt und verstanden sind. Sobald die Technik aber einmal im Einsatz ist, sind im laufenden Prozess Änderungen nur noch schwer möglich. Diese methodische Zwickmühle wird als „Collingridge-Dilemma“ bezeichnet: die Wirkung von Technologie kann ohne fundierten Praxisbezug nur schwer vorhergesagt werden. Sobald diese jedoch erst einmal verwurzelt ist, ist die Kontrolle und Gestaltung darüber umso schwieriger und teilweise gar nicht möglich. Ähnliches dürfte für die Folgenabschätzung einer pastoralen Handreichung gelten.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      5. Juni 2018 um 16:10 Uhr

      Danke für die Antwort, diese Bezeichnung für das Dilemma kannte ich noch gar nicht. Hört sich danach an, dass es schon viele Gedanken zum Thema gegeben hat.

      Antworten
  3. Paul Compes sagt:
    6. Juni 2018 um 08:26 Uhr

    Genauso wie ich nicht ‚nicht kommunizieren’ kann (Watzlawick)kann ich auch nicht ‚nicht handeln’: Nicht handeln ist unterlassen und damit handeln, ggf. sogar strafbar.

    Antworten
  4. carn sagt:
    6. Juni 2018 um 10:20 Uhr

    Beispiel hierfür:

    Beimischung von nachwachsendem Öl zum Benzin.

    Eigentlich entspricht es dem genannten ökologischen Imperativ.

    Nur hatte eben die Vorschrift hier in D am anderen Ende der Welt die Folge, dass Flächen für Nahrungsproduktion umgewandelt wurden. Was natürlich die Gefahr von höheren Lebensmittelpreisen und mehr Hunger nach sich zieht.

    Sieht man nur das ökologische Risiko/ökologischen Vorteile und nicht die Risiken/Nachteile der zu dem jeweiligen Zweck eingesetzten Mittel, geht eben die Risikoabschätzung leicht fehl und man glaubt nur irrtümlich den sicherern Pfad zu gehen.

    Antworten
  5. carn sagt:
    6. Juni 2018 um 14:46 Uhr

    „Das ist durch und durch konservativ gedacht, Jonas will bewahren und empfiehlt auf Nummer sicher zu gehen.“

    Um es kurz zu fassen, es ist weder konservativ gedacht, noch geht man damit auf Nummer sicher, sondern man macht sich nur vor auf Nummer sicher zu gehen.

    Antworten

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