Ökumene und Dialog der Religionen: Diese beiden Themen standen – laut Papst Benedikt XVI. – im Rampenlicht bei der Überreichung des Ratzinger-Preises an diesem Samstag. Pater Brian E. Daley SJ und Rémi Brague wurden ausgezeichnet: Zwei „Persönlichkeiten im vollen Sinn des Wortes“, wie der Papst sagte. Und mit den beiden Themen griff der Papst die Bereiche auf, die ihm vor allem mit Blick auf das Zweite Vatikanische Konzil sehr wichtig sind.
Die Ökumene und der Dialog der Religionen seien „entscheidende Bereiche der Kirche heute“, so der Papst. Daley kenne als Patristiker die Kirchenväter und die von ihnen beschrieben eine Kirche, aber auch den Reichtum der Verschiedenheit der Traditionen. Brague sei ein Religionsphilosoph, besonders des Judentums und des Islams des Mittelalters.
Die Kirche und die Moderne
Anlässlich des Jubiläums der Konzilseröffnung würde er gerne gemeinsam mit den Preisträgern und ihrem Denken zwei Konzilsdokumente neu lesen: Nostra Aetate und Unitatis Redintegratio, die Texte zu den nichtchristlichen Religionen und zur Ökumene. Dem fügte der Papst noch Dignitatis Humanae hinzu, das Dokument zur Religionsfreiheit.
Bereits in einem Text zu Beginn der Synode, der im Osservatore Romano veröffentlicht wurde, hat er zwei der Aspekte als die wichtigsten herausgestrichen, wenn man das Verhältnis der Kirche und des Glaubens zur modernen Welt betrachte, eben Dialog und Religionsfreiheit.
Auch wenn immer wieder Theologen versuchen, diese Dokumente als nicht verbindlich zu charakterisieren und ihren dogmatischen Stellenwert und damit ihre Bedeutung herunter zu spielen, der Papst ist ebenso beharrlich, ihre bleibende und die Kirche formende Bedeutung zu betonen. Und dazu – heute – noch die Ökumene.
Die Bischofssynode will den positiven Blick auf die Wirklichkeit und die Rolle der Kirche: Hier ist er.
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