„Ich gehöre nicht mehr zur alten Welt, aber die neue ist auch noch nicht wirklich da“: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. selbst hat diesen Satz gesagt, im Buch „Letzte Gespräche“. Er sei ein Papst „zwischen den Zeiten“ gewesen, sagt er. Um dann anzufügen, dass man immer erst nachträglich Zeiten und Zeitenwenden erkennen und einschätzen könne.
Zum 90. Geburtstag des emeritierten Papstes an diesem Ostersonntag kann man da nur zustimmen. Einer, der am Konzil teilnahm und der aktiv die kirchliche und theologische Welt prägte, wird alt. Ein Papst, der viele Entwicklungen seiner Vorgänger aufgriff und weiter führte, der in seinen Worten das Alte noch kannte und auf das Neue zuging.

Aber es ist der zweite Teil des Satzes, den ich beachtlich finde. „Die neue Welt ist noch nicht da“. Es ist der Verdienst des Theologen, Kardinals und Papstes Joseph Ratzinger, sich nie mit Festlegungen auf das, was „das Neue“ bitte zu sein habe, zufrieden zu geben. Oft genug ist er damit angeeckt, auch und vielleicht besonders in den Kirchen deutscher Sprache.
Nehmen wir die Frage nach dem Konzil: dessen Umsetzung ist noch lange nicht fertig, es wäre schädlich, nicht weiter zu fragen und zu entdecken. „Hermeneutik der Reform“ hatte Papst Benedikt das genannt, und gegen die „Hermeneutik des Bruchs“ gesetzt.
Das Neue bleibt zu entdecken
Viel von dem wird uns weiter beschäftigen, sei es von ihm inspiriert, sei es durch seinen Nachfolger oder Theologen oder andere Quellen. Er hatte als Theologe, Kardinal und Papst seinen Anteil daran, dass das Neue zu entdecken blieb.
Der Satz von der alten und der neuen Welt ist prophetisch. Er kommt unschuldig daher, wie vieles vom Papst gesagte, vor allem in seinen geistlichen Texten und Predigten. Es hat aber eine theologische und spirituelle Dynamik. Die Zeiten wandeln sich, sie lassen sich nicht festhalten, weder in einem Neuerfinden des „Alten“, wie die Traditionalisten es gerne hätten, noch in einem Erfinden des „Neuen“, in dem aber wirklich neue Dinge keinen Platz finden dürfen.
Papst emeritus Benedikt XVI. hat eine gesunde Selbsteinschätzung, wenn er sich dazwischen platziert und doch sich selbst nicht festlegen lässt. Veränderung: das hat er erlebt und dafür steht er. War er deswegen ein Übergangspapst?
Genau nicht. Weil er der Übergang ist, wird er Spuren hinterlassen. Übergänge sind wichtig, er hat dem kirchlichen, dem päpstlichen Übergang seinen Stempel aufgedrückt. Die Kirche wird davon noch lange zehren können.
An diesem Wochenende aber erst einmal ganz herzliche Glück- und Segenswünsche.
Danke Pater Hagenkord und frohe Ostern zwischen den Zeiten
Warum sieht man Papst emeritus Benedikt XVI nicht bei der großen Feiern wie heute bei der Messe auf dem Petersplatz
Weil er mit seinen 90 Jahren das nicht mehr schafft oder ihn das zu sehr anstrengen würde.
Herzlichen Glückwunsch zum heutigen 90. Geburtstag an Papst emeritus Benedikt XVI.
Ich bin sehr glücklich über alles, was von und über Papst Benedikt XVI. bis heute höre. Und freue mich auch auf das, was auch jetzt lese und höre.
Ich bete für Ihn und wünsche viel Kraft Heil.Geistes und noch schöne weitere Tage.
Es war die bedeutendste Tat Benedikt’s XVI.dass er Hildegard von Bingen heiliggesprochen und danach ihren von Gott empfangenen Auftrag zur Kirchenlehrerin kirchenrechtlich bestätigt hat ! Herzlichen Segenswunsch zum 90.Geburtstag !
Sehr geehrter Herr Ettel.
Ich denke, eine Person heilig zu sprechen, war bisher von keinem Papst – die bedeutendste Tat. Wieso auch? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgend ein heiliggesprochener je einen Wert darauf gelegt hat, diesen Ehrentitel zu erhalten. Die wünschen sich mit Sicherheit ganz andere Dinge von einem Papst, als eine Auszeichnung zu erhalten! Ich bin überzeugt, die bedeutendste Tat von Papst Benedikt XVI. war – die “Neue Welt” einzuläuten … Sein Mut wird belohnt werden – Papst Benedikt XVI. wird der erste Papst sein, der nicht nur in die Geschichte eingehen wird! Ganz liebe Grüße Mario (Dill)