Bei der Übertragung der Papstmesse an diesem Sonntag für das ZDF fragte mich Moderatorin Michaela Pilters, wie ich diese Papstreise, die langsam zu Ende gehe, beurteile. Also versuchte ich mich live und versuche ich mich nun hier an einem ersten, sehr provisorischen Rückblick. Kommentare sind willkommen.
Klartext ist das erste Wort, das mir bei der Reise in den Sinn kommt. Und dann natürlich die wunderbaren Gottesdienste. Im Wort zum Sonntag vor über einer Woche hat Papst Benedikt XVI. genau angegeben, was er zu machen gedachte.
Er wollte Menschen begegnen: Bei diesem sehr vollen Programm hat man wirklich ein Maximum an Begegnungen eingefügt. Nicht eine einzige war unwichtig, alle waren – so hören wir in den Gesprächen danach – sehr dicht.
Und er wollte über Gott reden. Wo Gott ist, da ist Zukunft. Also hat Benedikt XVI. über Gott gesprochen, im Bundestag, in den Predigten, den Ansprachen, den Reden. Nicht alles war einfache Kost, vieles war kantig und nicht das, was erwartet wurde. Der Papst hat Klartext gesprochen, er hat zu Denken gegeben.
Ihm ist die deutsche Kirche nicht gleichgültig, das wurde immer wieder deutlich. Er hat seinen Beitrag zum Erneuerungsprozess geleistet, theologisch und durchaus auch kritisch, das Engagement in der Kirche aber auch würdigend. Über das, was er genau angesprochen hat, werden wir noch lange sprechen, kritisch sicherlich, aber auch die Impulse schätzend. Und das ist es ja letztlich auch, was der Papst wollte: Gehört werden.
Bei allem Sprechen waren es aber die Gottesdienste, die mich am meisten beeindruckt haben. Die Kirche in Deutschland in Krise, trotzdem kommen sehr viele Menschen zu den Feiern, mehr, als erwartet. 80.000 ins Olympiastadion, weit über 20.000 zur Vigilfeier, 100.000 zur Messe in Freiburg. Das zeigt vielleicht das beste Bild unserer Kirche: Dieser Papst bringt Menschen zusammen, man feiert zusammen, spricht über Gott und hört sein Wort.
Es hat sich eine disparate Kirche gezeigt, viele verschiedene Stimmen, viele Erwartungen, Erfahrungen, Ideen und – wie der Papst betont hat – viel Engagement für Gott und den Nächsten. Alle kommen dort zusammen, wo Gott gefeiert wird.
Die gemeinsame Feier Gottes in Gemeinschaft mit der Weltkirche, das ist bei Papstreisen immer und war auch bei dieser Reise der Höhepunkt. Über Gott sprechen wollte er – das heißt natürlich als erstes, sein Wort feiern. Dass die deutsche Kirche das will, das konnten wir in den vergangenen Tagen sehr deutlich sehen.
Sehr geehrter Pater Hagenkord,
wir haben den Papstbesuch im Fernsehen ständig mit Freude verfolgt. Wir haben viel für die Tiefe des Glaubens mitgenommen.Ich setze mich seit 1965 für die Einheit im Glauben ein´. Wir haben 2003 in Berlin erlebt, sie ev. und kath. Kristen die Sehnsucht nach Gemeinsammkeit haben. Im Febr. 2011 haben wir erlebt in Jerusalem wieviel christl. Kirchen in der Grabeskirche konkurieren. Die Wiedervereinigung im Glauben muss ein Herzensalnliegen sein und nicht immer vertrostet werden.
Wir waren an der Nahe in Urlaub und hatten keine Gelegenheit zum Besuch der hl. Messe, da kaum Messen angeboten wurden. Können nicht wenigsten Wortgottesdienste angeboten werden. Viele ältere Menschen können nicht wite Fahrten machen trotz Wunsch zum Messebescuh. Mit freundl. Gruss Othmar Sedlaczek, 51491 Overath
Meine persönliche Bilanz der Papstreise ist es war ein Erfolg. kein voller Erfolg weil für viele nicht das eingetreten ist was sie erwartet haben in Bezug auf Ökomene und eventell erwarteten Reformen in der Kirche!Die Protestanten konnten dich nicht wirklich damit rechnen das der Papst gemeinsame Abendmahlfeier zuläßt.Gewiise Gruppierungen in der katholischen Kirche erwarten das sich die Kirche öffnet in die weltliche Gegenwart!
Sie muss sich aber sowie Bendeikt XVI meint auf ihr seelsorgliches Tun besinnen. verkündigung des Glaubens, Bewahrung der Schöpfung. Dies betonte meiner Ansicht der Papst immer wieder auf seiner Reise; Für mich bleibem zwei Ausagen in Erinnerung: Ohne Religion keine Freihet und ohne Gott keine Zukunft. Der Mensch alleine kommt meiner Ansicht nach nicht zurecht. er braucht immer wieder Gott Ob Reformen in der katholische Kirche kommen weiß ich nicht, aber wenn dann müssen sie wohl dosiert kommen!.
Wenn ich heute auf alle Ansprachen und Predigten zurückblicke so waren es sehr anstrengende 4 tage,mit all seinen Kritiken die häufig ohne große Überlegung und Nachdenken in die Runden hineingestellt wurden.Ich habe bei allen Ansprachen eigentlich immer die Fragen die soviele gerne beantwortet haben wollten als beantwortet gesehen und gehört. Es war meines erachtens ein großer Vortrag aufgetebeilt in, ich glaube 17 Ansprachen und noch einmal am Ende zusammengefasst sozusagen das Fazit im Konzerthaus zu Freiburg.
Die Kirche ist keine weltlich Institution sondern göttlich, nicht von dieser Welt denn wenn die Kirche weltlicher werden soll dann brauchen wir wirklich keine Kirche mehr denn weltliche Intitutionen haben wir mehr als genug.
Weiterhin bin ich der Meinung Papst Benedikt ist mit seinem theologischen Reden, seiner Sprache, Wortgewandtheit und seinem Verstand so brillant das man ebenso wie bei Luther sagen müßte:“ Ihr habt mich eingeladen, hier bin ich ich kann nicht anders, ich muß das sagen was göttlich ist“! Wenn viele meinen es wäre Provokation gewesen so möchte ich Ihnen lieber Pater Hagenkord doch zustimmen das es „Klartext“ war für das Evangelium.
„Nicht auf das Reden, sondern auf das Tun kommt es an, auf die Taten der Umkehr und des Glaubens… Agnostiker, die von der Frage nach Gott umgetrieben werden; Menschen, die unter unserer Sünde leiden und Sehnsucht nach dem reinen Herzen haben, sind näher am Reich Gottes als kirchliche Routiniers, die in ihr nur noch den Apparat sehen, ohne dass ihr Herz vom Glauben berührt wäre!“
Für mich persöhnlich waren diese Worte der Höhepunkt der Papsreise. Solange jeder einzelne in der Kirche, der die Kirche schlicht und einfach bildet, die wahre Worte bejaht, ist es bedarf zu handeln. Was bedutet „Handeln“? Beginnen wie der Christ zu leben, zu denken, zu sein. Die kirchliche „Routiniers, die die Gläubigen aus der Kirche „verjaggt“ haben, müssen beginnen, anstatt „Beamte zu sein“, menschlich, liebend und fürsorglichan zur Hand dem Menschen zu stehen und zu dienen. Dann langsam kommen auch die „Herden“ zurück.
Die Erlösung und Heiligwerden kann nur mit der Kirche geschehen, dem stimme ich zu. Das wollte auch Jezus – indem Er während des letzten Abendmahl mit seinen zwölf Aposteln (auch mit Judas) am Vorabend seines Kreuzestodes feierte – „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (1 Kor 11,24.25 EU) – sagte Jezus. Das gemeinsame Mahl als Zeichen seiner bleibenden Gegenwart in seiner Gemeinde. Tut dies die Kirche, wie Jezus wollte?
Die Exkommunikation für wiederverheiratete Paare, als auch für anders Sexualorientiere – sollte aus dem Kirchenvokabular gelöscht werden. Denn Jezus kam, um die „Kranken“ zu heilen. Wer von uns eigentlich „gesund“ ist? Jeder, der in seiner persönlichen Entwicklung irgendwo stecken geblieben ist, braucht die „Heilung“ und die Kirche. Das sind wir alle, die die alkoholkrank sind, die die sexual unreif sind, die die anderen affektiven Unreifen zeigen. Sind all die zur Exkommunikation verdammt? Wenn nicht, dann auch nicht die, die heutzutage sind. Wenn Kirche hier beginnt, dann ist das der Erste, christlicher Schritt zum „Herz vom Glauben berühren“ 🙂
Lehrreicher Beitrag. Cool, wenn man sowas auch mal aus einem anderen Blickwinkel ansehen kann.