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Reform – zwei Überlegungen

Veröffentlicht am 18. März 2014

Der Papst will Reform. Aber wie wird die dann aussehen? Und einmal abgesehen von der Tatsache, dass der Papst nicht alleinzuständig für die gesamte Reform der gesamten Kirche ist – die Kirche ist immer zu reformieren, ecclesia semper reformanda – sind wir doch gespannt, was von Franziskus ausgehen wird.

Ich bin ganz schlecht, wenn es um Wahrsagerei geht, und will mich auch gar nicht mit dem Blick in die mediale Kristallkugel beschäftigen. Nur zwei Überlegungen:

Das Besondere an einer Reform der Kirche ist, dass zwei Ebenen zusammen fallen, die normalerweise etwa bei Unternehmen oder im Staat getrennt sind: Die strukturelle Ebene und die persönliche. Schmerzlich ist das bei den in den deutschsprachigen Bistümern ablaufenden Gemeindereformen: Strukturell mögen die notwendig sein, aber sie greifen auch in persönliche Beziehungen ein, in Erinnerungen und Emotionen, in Erwartungen und in das Verständnis dessen, wie wir Gemeinde und Gemeinschaft leben wollen.

Außerdem ist die Kirche auf ganz besondere Weise dem „Gründer“ verpflichtet. Das ist beim Staat anders: Auch wenn wir noch so oft auf die so genannten Väter Europas verweisen und die Gründungsidee hochhalten, so geht es doch – und muss es gehen – um die Praxis heute, um Anforderungen heute, die in der Gründung noch gar nicht vorgesehen waren. In der Kirche handeln wir aber in der Vollmacht, die von Jesus kommt. Jesus kann nicht bloß für die Sonntagsreden übrig bleiben, deswegen ist ist jede Reform von Kirche immer auch theologisch zu betrachten, nicht nur organisatorisch und soziologisch. Ich würde sogar sagen: Sie hat primär theologisch zu sein. Die Gemeinschaft, die Jesus Christus gestiftet hat, braucht unter uns eine Form. Und diese Form muss der Botschaft Jesu entsprechen: Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit, nur um einige der wichtigen Begriffe zu nennen.

Also: noch wissen wir nicht, in welche Richtung genau es gehen wird. Aber mit einem Blick auf diese beiden Überlegungen – vielleicht gibt es noch mehr – können wir uns zumindest geistlich vorbereiten und unseren Teil zu dieser Reform zun.

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Kategorien Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Vatikan
Schlagwörter Christus, Franziskus, Glaube, Kirche, Pfarrei, Reform, Struktur

42 Kommentare zu “Reform – zwei Überlegungen”

  1. Aerar sagt:
    18. März 2014 um 23:36 Uhr

    „Das Besondere an einer Reform der Kirche ist, dass zwei Ebenen zusammen fallen, die normalerweise etwa bei Unternehmen oder im Staat getrennt sind: Die strukturelle Ebene und die persönliche.“

    Das will mir nicht auf Anhieb einleuchten – oder bezieht sich die Aussage hier konkret auf die Gemeindereformen ? Aber auch im weltlichen Leben gibt es doch eine strukturelle und eine persönliche Eben, die miteinander verbunden sein kann?

    Antworten
  2. Peter Lauschus sagt:
    19. März 2014 um 07:22 Uhr

    Ich stimme zu und bin deshalb besonders beunruhigt, dass Gemeindereform allem Anschein nach am grünen Tisch nach Zahlenvorgaben gemacht werden. Als ich das Buch „Was wird nun aus uns Herr Bischof?“ über die Gemeindereform in einem französischen Bistum gelesen habe, die ganz anders vorgeht, da bin ich zuerst neidisch geworden und habe dann das Buch beiseite geelegt, weil ich dachte: „Bei uns ist das SF“

    Antworten
  3. Otto sagt:
    19. März 2014 um 08:31 Uhr

    Schließt eine solche Reform die Revision theologischer Grundannahmen ein oder läßt sie nur eine hermeneutische Neuinterpretation derselben zu?

    Antworten
  4. Madeleine sagt:
    19. März 2014 um 09:39 Uhr

    Die strukturelle Reform ist die einfachere. Schwieriger ist, die Menschen wirklich zu erreichen, dass diese die spirituelle Reform mittragen. Zu groß sind die Ablenkungen, die die Welt uns bietet.
    Mein Traum ist es, dass die Gläubigen sich auf die Botschaft Christi besinnen und sie leben. Wenn eine Gesellschaft nach Sterbehhilfe ruft, so ist das Zeichen des Versagens der Gemeinschaft, der Gläubigen. Denn es dürfte keine vereinsamten Menschen geben, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen. Etwas mehr Zärtlichkeit ist gefragt.

    Antworten
    1. AM sagt:
      19. März 2014 um 16:15 Uhr

      Korrekt @Madeleine 🙂

      Antworten
  5. KRP sagt:
    19. März 2014 um 09:53 Uhr

    Da halte ich es mit den Schweizern….„In der Schweiz nimmt man seine großen Linien im ersten Pontifikatsjahr sehr stark wahr“, so Delgado. Dies seien vor allem die spirituelle Erneuerung der Kirche sowie die angekündigten Kirchenreformen. „Wie das miteinander zusammengeht und wie die Kirchenreformen aussehen werden, wartet man aber in der Schweiz noch sehr gespannt darauf.“

    Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/03/16/schweiz:_„es_geht_papst_franziskus_um_eine_spirituelle_einkehr“/ted-781923
    des Internetauftritts von Radio Vatikan

    Antworten
  6. Silvia Brückner sagt:
    19. März 2014 um 17:59 Uhr

    Zum Thema Reformen habe ich einen interessanten Artikel auf katholisch.de gefunden, dies ist eine offizielle Seite der katholischen Kirche:

    http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/news/page_news.php?id=29920

    Antworten
  7. Silvia Brückner sagt:
    19. März 2014 um 21:55 Uhr

    Was die wiederverheirateten geschiedenen angeht, wird es wohl auf eine Prüfung und Entscheidung in Einzelfällen hinauslaufen.

    Dies sollte man aber nicht dem jeweiligen Pfarrer überlassen, denn Pfarrer wechseln ja auch mal die Stelle und oft ist lange Zeit gar kein Pfarrer mehr da, die Menschen brauchen aber Verbindlichkeit sondern man sollte so eine Stelle bei den Ordinariaten einrichten.

    Ich höre allerdings jetzt schon förmlich das Protestgeschrei all überall. Und was ist mit denen, die einfach zur Kommunion gehen ohne sich überhaupt darüber Gedanken zu machen.

    Oder mit denen, die nach einer Scheidung nicht standesamtlich heiraten sondern unverheiratet zusammenleben?

    Ich befürworte in weiten Teilen nicht uneingeschränkt unsere Sexualmoral, aber es gibt Menschen, bei denen man von Moral nicht mehr reden kann die sich aber trotzdem als gläubige Katholiken betrachten, ca zweimal im Jahr in die Kirche gehen, dabei ganz selbstverständlich zur Kommunion gehen weil sie meinen, ein Recht darauf zu haben.

    Solche Missbräuche wird man nie verhindern können.

    Antworten
    1. KRP sagt:
      20. März 2014 um 07:35 Uhr

      Eine Frage wer weiss das denn das Menschen die zur Kommunion gehen sich keine Gedanken machen? Ist das nicht eine Mutmaßung oder Spekulation?

      Antworten
      1. Silvia Brückner sagt:
        20. März 2014 um 11:22 Uhr

        @KRP, das, was ich zum Thema wiederverheiratetet Geschiedene und Kommunionempfang geschrieben habe, sind meine Erfahrungen aus persönlichen Kontakten und Gesprächen.

        Ich würde so etwas nie aus „dem hohlen Bauch heraus“ behaupten.

        Antworten
        1. KRP sagt:
          20. März 2014 um 19:52 Uhr

          Trotzdem Gedanken machen die sich auch, vor allem wenn sie noch darüber reden. Da ist es dann aber auch ihr eigenes Problem, ein Problem zwischen jedem einzelnen und Gott.

          Antworten
      2. AM sagt:
        20. März 2014 um 19:49 Uhr

        Ja, KRP es ist eine. Und dazu mit einem gehobenen Finger von jemand, der diese Haltung mehrmals kritisiert hatte. Es ist nur ein Beweiss für eine funktionierende Projektion.

        Antworten
    2. KRP sagt:
      20. März 2014 um 15:04 Uhr

      Ach und wer sagt denn das Menschen die nur 2 mal im Jahr in die Kirche gehen kein Recht haben zur Kommunion zu gehen? Wer bestimmt das?

      Antworten
      1. Silvia Brückner sagt:
        20. März 2014 um 22:11 Uhr

        @KRP, ja, wer bestimmt das? Das bestimmt das römisch – katholische Eucharistieverständnis! Natürlich ist es letztlich eine Sache zwischen Mensch und Gott, aber es gibt nach wie vor den Begriff der unwürdigen Kommunion. Und es gibt die Beichte!

        Als kürzlich unser Papst in einer seiner morgendlichen Predigten ein mangelndes Sündenbewusstsein bei vielen Menschen beklagte, dachte ich noch, dass er übertreibt. Die Reaktionen hier auf meine Überlegungen sprechen dafür, kommen für mich aber nicht überraschend.

        Antworten
        1. KRP sagt:
          21. März 2014 um 05:28 Uhr

          Ja es gibt die Beichte und deshalb müsste eigentlich auch jeder das Recht darauf haben. Was das römisch – katholische Eucharistieverständnis angeht haben das Menschen gemacht und die Eucharistie ist meines erachtens von Christus eingesetzt und der lädt alle ein die guten Willens sind.

          Antworten
        2. KRP sagt:
          22. März 2014 um 17:42 Uhr

          Liebe Silvia welche Reaktionen? Ich habe nur Fragen gestellt…und im übrigen ist es genau das was der Reform bedarf. Was das mangelnde Sündenbewusstsein angeht muss das nicht unbedingt etwas mit der Beichte und dem geringen Kirchengang zu tun haben, auch Menschen die täglich zur Kirche gehen und zur Eucharistie müssen nicht unbedingt ein ausgeprägtes Sündenbewusstsein haben ich erinnere nur an den Pharisäer der nicht so sein will wie der Zöllner der sagt „ich bin ein Sünder“ und der Zöllner ging bestimmt nicht ständig und regelmäßig zum Gottesdienst….

          Antworten
  8. Amadeus sagt:
    20. März 2014 um 09:45 Uhr

    „Das Besondere an einer Reform der Kirche ist, dass zwei Ebenen zusammen fallen, die normalerweise etwa bei Unternehmen oder im Staat getrennt sind: Die strukturelle Ebene und die persönliche.“ Ich meine, es geht eher um eine Spannung zwischen Auftrag und Struktur – so verstehe ich jedenfalls unseren Papst. Jede Organisation kommt früher oder später an den Punkt an dem sie ihre Prioritäten neu setzen muss: bekommt der Selbsterhaltungstrieb der Organisation den Vorrang vor dem Auftrag? Das gefährliche an der gegenwärtigen Situation ist, ob sich die Beharrungskräfte des Apparates zum Auftrag offen bekehren wollen oder in der vorübergehenden Versenkung verschwinden um nach dem Ungewitter „Franziskus“ wieder aufzutauchen und das alte Spiel weiter treiben. Es geht meines Erachtens nicht um eine Reform, sondern um die Bekehrung der Kirche zu ihrem Urauftrag.
    Ob unterschiedslos alle Wiederverheirateten exkommuniziert werden, oder ob nach neuen Wegen der Versöhnung unter Beachtung des Einzelfalles eröffnet werden, ist für mich eine Frage zwischen beharrlichen und beinharten Doktrin und dem Auftrag und Tun Jesu im konkreten Ereignis. Ob die Ehe unauflöslich ist oder nicht wird von keiner Seite in Frage gestellt. Aber über die juristischen Folgen kann und muss diskutiert werden, denn diese sind zeitbedingt und das Leben ist eine Sache, die Doktrin eine andere. Diese Auseinandersetzung kommt mir vor, als sei das ein letztes Aufbäumen einer Machtausübung, die sich – auch Katholiken – nicht mehr ohne weiteres gefallen lassen. Und das ist gut so.

    Antworten
    1. Otto sagt:
      20. März 2014 um 12:36 Uhr

      Warum bedarf nicht auch der Urauftrag einer Revision? Zum Beispiel bleibt unverständlich, warum er exklusiv und unwiderruflich einmalig in einem bestimmten kurzen historischen Zeitfenster in die Welt gesetzt worden sein soll und sich Ähnliches nicht mehr zu anderen Zeiten an anderen Orten ereignen darf.

      Antworten
      1. Guardianus sagt:
        22. März 2014 um 06:28 Uhr

        Eine weitere Überlegung, wenn wir das Evangelium beobachten: wie lautet der Urauftrag, den Sie revisionsbedürdtig zu meinen glauben und tatsächlich einmalig wie auch unglaublich ist:“Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.. “ Dieser Auftrag ist sicherlich einmalig, aber ganz offensichtlich nicht für ein historisch kurzes Zeitfenster…allein an die zeitgenössischen Apostel gerichtet, sondern an alle, die Er im Geist durch Seinen Geist in Seine Nachfolge beruft und eben in diesem Seinem Sinne in die Welt sendet. Nicht „Ähnliches“ soll/muss sich also ereignen, sondern Sein Werk/ Wirken ist fortzusetzen….zu jeder Zeit und an jedem Ort.
        Vielleicht ist diese Sendung so unglaublich, dass diese in der Tat nicht geglaubt und somit auch nicht umgesetzt wird.. !…was in der Tat unverständlich ist, wenn wir Jesus, das Wort, das Fleisch geworden ist, als die Wahrheit meinen erkannt zu haben…

        Antworten
        1. Otto sagt:
          22. März 2014 um 09:10 Uhr

          Wenn dieser Sendungsauftrag so universell ist, gilt er dann für das ganze Universum?

          Antworten
          1. Guardianus sagt:
            23. März 2014 um 10:39 Uhr

            An wen ist dieser „Urauftrag“ gerichtet, Otto? Um was geht es, wenn nicht um Umkehr des Menschen? Ändert sich der Mensch, darin er den Weg der Umkehr geht, so wird sich auch alles andere wandeln, so wie sich alles gewandelt hat, als der Mensch Gott „verlassen“ hat und eigene Wege gegangen ist, bzw. bis heute geht….

          2. Otto sagt:
            23. März 2014 um 21:28 Uhr

            @Guardianus; in Mt 28,19 wurden die Apostel angesprochen, die Jesus kannte. Jedoch ist der Vers als solcher nur tradiert und zudem nicht in Jesu Muttersprache niedergeschrieben worden. Dass er eine reale Wirklichkeit gezeitigt hat, ist unbestritten, bisweilen auch eine grausame, wenn man an südamerikanische Völker und andere denkt. Das „Arbeiten an sich selber“ wird auch in anderen religiösen und schriftlichen Werken empfohlen, auch wenn es dort nicht scharf Umkehr heißt, was bildlich eine 180° Wendung bedeutet. Da muß man aufpassen, dass man nicht aus der Kurve fliegt. Letztlich geht es aber um die Frage der sogenannten Willensfreiheit des Menschen, wenn von gottlosen und Gottes Wegen die Rede ist. Und das geht, meine ich, heute nicht mehr, ohne die Natuurwissenschaften zu befragen.

        2. AM sagt:
          22. März 2014 um 09:27 Uhr

          Lieber @Guardianus,
          bin mir nicht sicher, was Sie wirklich meinen, aber schauen Sie bitte auf Jezus. Vieles davon was Jezus „reformiert hatte“ ist in den Köpfen der Kirchenmänner damaligen Zeiten auf Unverständnis, Blockade oder sogar Hass gestoßen. Es handelte sich nicht dabei um Abschaffen von Moses Geboten, sondern um Erweiterung des Denkens, Erläuterung, Vertiefung, um spirituelle und menschliche Reife. Dies tut m.E. nach auch Franziskus und benutzt dabei einfache aber selbstsprächende Worte. Ratzinger hat dasselbe gesagt, nur die Auslegung seiner Schriften war für viele zu „intellektuell“ und setzte voraus eine weitgehende Kenntnis der Bibel und gute Allgemeinbildung. Die meisten haben es nicht verstanden, deshalb auch nicht wirklich kommentiert.

          Antworten
          1. Guardianus sagt:
            22. März 2014 um 21:56 Uhr

            Bin ganz Ihrer Meinung AM und lassen Sie uns nicht “ nur“ auf Ihn schauen, sondern lassen Sie uns Ihm auch glauben!….gleich einem Abraham;“ er glaubte Gott. …“
            Gott will nicht unseren Kommentar, will ich mal meinen, sondern unseren Glauben in Sein Wort.. …Oder irre ich mich da AM?

          2. Guardianus sagt:
            23. März 2014 um 07:33 Uhr

            …AM, es geht nicht darum, was ich persönlich wirklich meine, sondern was das fleischgewordene Wort wirklich meint. Und das ist in diesen ganz spezifischen Fragen ob Seines Auftrages, bzw. ob unserer Sendung (der zu Seiner Nachfolge Berufenen und Erwählten) ganz eindeutig und klar von I
            hm definiert. Daran hat sich m.E. nichts geändert. Außer: der Mensch macht Jesus Christus wirklich zu einer historischen Person und somit auch dessen Wort, was „nur“ in einem ganz bestimmten und kurzen Zeitfenster gültig ist ( was, wie wir sehen zu einem Unverständnis führt und somit wohl auch zur (Selbst-)Irreführung). Jesu Wort und Sendung hat wohl mit uns Fleisch und Blut anzunehmen, damit jene Erwählten eben dieser Sendung auch gerecht werden. Mag sein, dass der Klerus das anders sieht. Wichtig ist aber danach zu trachten, wie es der Herr sieht und umgesetzt haben will, damit Seine Herrschaft die ganze Erde erreicht und jenes Feuer brennt, nach dem Er sich schon damals gesehnt hat dass es brenne.

  9. Sograged sagt:
    20. März 2014 um 10:27 Uhr

    Was heißt das eigentlich „ich würde sagen“? Sage ich etwas was ich nicht sage?
    Vor vielen Jahren habe ich von einem Jesuiten Pater unter anderem folgendes gelernt:

    Sprache und Ansprache werden unverbindlicher, da das Enga¬gement, das aus Eigener-fahrung stammt, nur unzureichend ersetzt werden kann durch jenes, das aus der emotio-nalen Besetzung von Vorurteilen kommt. Solche »kommunikative Unverbindlichkeit« kann sich in Floskeln niederschlagen. Hierzu gehören:
    ● Ich möchte meinen, . . . (statt: Ich bin der Ansicht, . . .)
    ● Darf ich Sie bitten, . . . (statt: Bitte . . .)
    ● Ich würde sagen, . . . (statt: Ich sage . . .)
    Solche Wendungen zeigen entweder eine Kommunikationsunsicherheit oder eine Kom-munikationsstörung an. Selbst wenn und wo sie zu festen Wendungen zementiert wurden, ist eine habituelle oder verborgene Störung nicht auszuschließen. Im Gegenteil.

    Die Reform der Kirche sollte in erster Linie christlich sein und Jesus als Mensch stärker in den Mittelpunkt stellen.

    Antworten
  10. Guardianus sagt:
    21. März 2014 um 10:27 Uhr

    Wenn es der (röm.-)katholische Glaube ist, dass Jesus Christus und dessen Frohe Botschaft, das Ewige Wort des Vaters im Himmel ist, so stellt sich m.E. nicht die Frage nach einer Revision des Urauftrages, sondern nach der Revision unseres Glaubens in diese Wahrheit, der (in Ihrer Sicht-/Erkenntnisweise) offenbar „nur“ ein Lippenbekenntnis ist. Wie anders könnten Sie sonst zu dieser Frage kommen, da es heißt:“Jesus Christus ist derselbe: gestern, heute und in Ewigkeit.“
    Wenn Er also wirklich das Ewige Wort des Vaters ist, dann ist eben dieser Urauftrag nicht nur in ein “ historisches Zeitfenster“ hinein gestellt, sondern eben in das Weltzeitalter an sich, welches mit Ihm neu beginnt und das Er selbst beenden wird.
    Ihre Frage lässt darauf (mich persönlich) schliessen, das Jesus Christus „nur“ eine historische Person ist…. mit all‘ den Folgen, die im Laufe der Generationen daraus entstanden sind.

    Antworten
    1. Otto sagt:
      21. März 2014 um 14:29 Uhr

      Verstehen Sie „ewig“ zeitlich oder außerzeitlich? Und was meinen Sie, wenn Sie vom „Weltzeitalter an sich“ sprechen?

      Antworten
  11. Guardianus sagt:
    21. März 2014 um 18:53 Uhr

    Hat „ewig“ etwas mit Zeit zu tun, als dass es ein „Sein“ ist? – Das “ Weltzeitalter an sich“: vielleicht die „Gesamtheit aller Zeiten“ ?

    Antworten
    1. Otto sagt:
      22. März 2014 um 09:06 Uhr

      Ewigkeit kann als unbeschränkte Zeitlichkeit, also ohne Anfang und Ende, oder als Zeitlosigkeit ohne jegliche Fakten gedacht werden. Was ist „Ihre“ Ewigkeit?
      „Gesamtsumme aller Zeiten“, ja welcher Zeiten? Wieviele? Abzählbar oder unendlich? Und nach welchen Kriterien unterscheiden sie sich?

      Antworten
      1. Guardianus sagt:
        22. März 2014 um 20:16 Uhr

        Meinen Sie, dass solche Gedankenspiele der Reform, besser: der Umkehr des Menschen zu Gott hin dienen? Ich glaube nicht. Konzentrieren wir uns also auf das Wesentliche: unserer Umkehr/Heimkehr zu Gott hin und somit auch zu unserer eigentlichen Wahrheit hin: der Ebenbildlichkeit Gottes! …

        Antworten
        1. Otto sagt:
          23. März 2014 um 21:56 Uhr

          In gewisser Weise sind Gedankenspiele durchaus sinnvoll und hilfreich, weil sie zu einem vertieften Verständnis von grundlegenden Begriffen führen können, nicht müssen und die Theologie selber von derartigen Spielen voll davon ist, zB. beim Begriff der Gottesebenbildlichkeit.

          Antworten
        2. Otto sagt:
          23. März 2014 um 22:40 Uhr

          Nachgedanke: Sich als Ebenbild Gottes zu begreifen setzt, soweit wir wissen, eine höhere Gehirnkomplexität voraus. Doch bei welchen ersten Menschen und wann war dies in der Evolution gegeben?

          Antworten
  12. Guardianus sagt:
    24. März 2014 um 08:51 Uhr

    @Otto, was den freien Willen des Menschen angeht, zu dessen Erforschung Sie die Naturwissenschaften zu Rate ziehen möchten, bzw. zu Rate glauben ziehen zu müssen, so denke ich, dass Sie damit keine wirkliche Ergebnisse erzielen. Der freie Wille des Menschen ist wohl genauso ein Geheimnis wie der freie Wille Gottes, der wirklich von nichts und niemand manipuliert ist und auch nicht manipuliert werden kann. Ich denke, dass nicht jedes Geheimnis dafür da ist, um dieses zu lüften.
    Und lassen Sie mich „Umkehr“ auch einmal mit „Einkehr“ in sich selbst „übersetzen“, was sicherlich auch in anderen Religionen zu finden ist und vielleicht auch besser dortprpraktiziert wird…., aber eben nicht wirklich der Weg und die Wahrheit ist, der Leben schenkt….eben einfach „nur“ auf der Stufe des humanen bleibt.

    Antworten
    1. Otto sagt:
      24. März 2014 um 18:40 Uhr

      „Einkehr“ leuchtet ein. Aber warum werten Sie indirekt das Humane ab? Wäre es nicht besser, sich erst einmal konsequent vorzunehmen, seinen Mitmenschen und insbesondere seinen Feinden nicht zu schaden, als sie wie biblisch geboten zu lieben und hinter diesem hehren Anspruch zurückzubleiben?
      Der freie Wille des Menschen mag rätselhaft sein, aber ein Geheimnis? Die neurologisch-medizinische Forschung hat dabei schon einiges herausgefunden und gelichtet. Das scheint mir doch ein gangbarer Weg zu sein, der vielleicht auch letztlich von Gott gewollt, weil angelegt ist.

      Antworten
      1. Guardianus sagt:
        25. März 2014 um 04:24 Uhr

        Hätte Gott den Menschen abgelehnt, so hätte Er den Menschen nicht erschaffen und sicherlich auch nicht erlöst. Ich lehne das „humane“ weder indirekt noch direkt ab, sondern versuche -gleich dem Herrn (und sicherlich wie auch Franziskus etc.), dass da noch etwas anderes ist als das human-profane: das göttliche! Und deshalb ist es eben wichtig, dass der Mensch dieses göttliche nicht aus den Augen verliert: das Ziel nicht aus den Augen verliert, auch in der immerwährenden Gewissheit, dass der Mensch immer diesem hehren Anspruch, (zumindest)so lange er auf dieser Erde lebt, mehr als „nur“ zurückbleibt und diesem nicht gerecht wird. Aber: ist der Weg nicht auch das Ziel? („Ich bin der Weg…, der Anfang und das Ende“)
        Ihre Version, z.B. der „Feindesliebe“ hat m.E. das Ziel schon aus den Augen verloren. Diese Version neigt doch sehr dazu auf der humanen Ebene zu bleiben und wird letzten Endes zum selbst gesetzten Ziel, so dass eben die Erfüllung des Wortes Gottes nicht mehr das Ziel ist, sondern man sich selbst zum Ziel geworden ist……Die Nächstenliebe und somit auch die Feindesliebe (weil dieser ja auch zu meinem Nächsten werden kann, bzw. immer ist) setzt aber die Selbstliebe im Sinne Gottes voraus, darin wir wohl erst lernen müssen uns in Wahrheit selber zu lieben. Und das tun wir nicht, wenn wir auf der rein humanenen Ebene bleiben, darin wir das Kommen Jesu in unserem Fleisch eigentlich ablehnen…….Sehr gefährlich ist diese Auffassung, wenn Sie mich fragen!

        Antworten
        1. Otto sagt:
          25. März 2014 um 09:45 Uhr

          Ich denke, dass das Göttliche auch und gerade besonders im Humanen-Profanen aufleuchten kann, also davon im Kern nicht zu trennen ist, wie es Ihre Gedanken, wenn ich mich nicht irre, nahelegen. In der Īśā-Upanishad und Nikolaj Leskows Erzählung ‚Der Gaukler Pamphalon‘ finden Sie diesen Gesichtspunkt zum Beispiel als zentrales Thema meisterhaft ausgeführt wieder. Wir sollten den göttlichen Kern in allen Dingen suchen und finden, im Heiligen wie im Profanen, schlicht gesagt: auch auf der Toilette nebenan!
          Bei der Erschaffung des Menschen interessiert mich heute die Frage, warum die Werte der Naturkonstanten am Anfang so perfekt aufeinander abgestimmt wurden, dass im Laufe von Milliarden Jahren ein Übermaß an Kohlenstoff entstehen konnte, dass die Grundlage jedweden organischen Lebens ist, also jedes Menschen, gleich ob er Guardianius, Franziskus oder Jesus heißt.

          Antworten
          1. Guardianus sagt:
            25. März 2014 um 21:53 Uhr

            Otto, Sie haben sich geirrt, bzw. Sie lesen es so wie Sie es wollen zu lesen. Wenn Gott der Schöpfer von allem ist, dann ist in allem auch das Göttliche. Da aber der Mensch dies verleugnen kann, „muss“ eben immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es mehr gibt als reinen Humanismus: eine Welt ohne Gott, bzw. das Göttliche. Mit Wissenschaften allein werden Sie nicht weit kommen, darin es vielleicht Ihren Wissensdurst befriedigt und somit den Egoismus, nicht aber das Herz. Und der Mensch ist mehr wie eine „Kohlenstoffeinheit“, wenn wir uns dem Wort des Glaubens widmen. Im Übrigen teile ich Ihre Auffassung nicht, dass der Mensch zu einem Weg werden kann in diesem Sinne, da es einen Unterschied macht zwischen Weg selber sein oder eben den einen Weg auf ureigene Weise zu gehen….
            Gleich ob sich nun verschiedene Sparten jenes Motto sich zu eigen machen, darin der Weg das Ziel ist: es wird mich nicht daran hindern, mich von diesem Glauben abzuhalten, weil auch die Welt erkennt, dass das Ziel relativ ist, wie eben alles relativ gesehen werden muss, außer:das Wort Gottes, welches absolut ist…

        2. Otto sagt:
          25. März 2014 um 13:08 Uhr

          „Der Weg ist das Ziel“ ist ein Mode-Motto geworden, ein modernes Mantra in der Werbung, in Unternehmen, auf Kirchentagen und anderswo. Schaut man auf Jesus wird klar: Ein Weg zu werden ist das Ziel.

          Antworten
        3. Otto sagt:
          26. März 2014 um 09:55 Uhr

          Werter Guardianus, wir werden wohl hier im anonymen, lautlosen Gedankenaustausch nicht richtig auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wirklich absolut mag nur die unbegreifliche Liebe Gottes sein, die keines expliziten Wortes bedarf und gleichsam im Herzen eine Taschenlampe ist für den Weg, den der eine neu in den Dschungel schlägt oder den der andere als vorgefundenen auf ureigene Weise geht. Vielleicht liegen wir darin weniger weit auseinander, als es verbal scheint, so wie Sie sich über einen herrlichen Sonnenaufgang freuen mögen und ich gleichzeitig dafür dankbar bin, dass sich der Horizont wieder abgesenkt hat und dadurch der Quell allen irdischen Lebens am Himmel erstrahlt.

          Antworten
          1. Guardianus sagt:
            26. März 2014 um 13:52 Uhr

            Wenn wir in Gott sind, d.h. in Seiner Liebe bleiben, dann haben wir durchaus einen gleichen Nenner, einen gemeinsamen Raum. Der eine hier und der andere dort, aber immer da, wo Gottes Liebe uns haben will und wir dann auch gerne sind. Wir alle sind Einer, wenn wir in Jesus Christus sind: Ein Leib aber viele Glieder.
            Ich danke für die Konversation.

  13. Compostelana sagt:
    29. März 2014 um 23:37 Uhr

    Reform hin oder her und in welche Richtung es genau gehen wird…
    In der Mitte von Kirche hat sich etwas gewendet:
    Von einem Verhaltensmuster der Macht weg zu einem Verhaltensmuster der Liebe.

    Antworten

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