Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Reformationstag

Veröffentlicht am 31. Oktober 201130. Oktober 2011
Die Händer Martin Luthers, Lutherstatue vor der Marienkirche in Berlin Mitte
Die Hände Luthers auf der Bibel - Lutherstatue in Berlin Mitte

Einige katholische fromme Gedanken

„Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“ Luther steht mit einigen anderen Größen des Glaubens am Beginn unserer Frage: Wie ist das nun mit Gott und mir? Für Luther – und andere – ist die Frage die nach dem Individuum und Gott, nach meiner persönlichen Beziehung zu Gott. Oder wem das übernutzte Wort ,Beziehung‘ nicht gefällt: Wie begegne ich Gott? Wie ist mein Inneres, dort, wo die Zweifel wohnen, zu beruhigen?

Mit vielen anderen würde ich sagen: Das geht gar nicht allein. Ohne die vielen Glaubenden, ohne die von Gott selbst ins Leben gerufene Gemeinde, die Kirche, sein Volk, geht das gar nicht. Meine Frage ist also nicht Luthers Frage. Aber Luthers Frage hilft mir, meine eigene zu stellen. Es ist eben nicht alles happy und schön und zum Wohlfühlen, es gibt Selbstzweifel und Fragen und Unsicherheit, wie das mit mir und Gott ist und da trifft die Frage Luthers in den Kern: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“

Wenn unser Glaube an die moderne Welt schön angepasst ist, wenn die Musik lustig und die Lebenshilfe von der Kanzel ungefährlich ist, spätestens dann muss Luthers Frage uns beunruhigen. Denn wenn wir ehrlich sind, dann gibt es da viel in uns, was nicht so lustig und passend ist, was nagt oder zumindest nagen möchte. Und auch hier trifft Luthers Frage meinen katholischen Glauben: Brauche ich das überhaupt, einen gnädigen Gott? Oder bin ich nicht vielleicht schon zufrieden? Bin ich zu sehr eingerichtet? Viel zu selbstbestätigt? Die Frag Luthers lässt sich an dieser Stelle eben so stellen: Wie kann ich es zulassen, dass ich diesen Gott der Gnade einlasse in mein Leben und damit zugebe, dass ich sie brauche, diese Gnade? Das ist die moderne Frage Luthers für uns, heute.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben

7 Kommentare zu “Reformationstag”

  1. Annemarie Wachsmann sagt:
    31. Oktober 2011 um 08:27 Uhr

    Der letzte Satz..“Wie kann ich es zulassen, dass ich diesen Gott der Gnade einlasse in mein Leben?“Wenn ich den Gott der Gnade begreife, ist mir persönlich nicht mehr nach Wohlfühltheologie, die ich allerdings auch verstehen kann.Die Pfarrer müssen immer zusehen, dass sie niemanden vergraulen. Ein sehr schöner Beitrag für mich heute am Reformationstag, der in Berlin kein Feiertag ist.Das ist sehr gehaltvoll, was Sie schreiben, Herr P Hagenkord. Meine Morgenlektüre.Einen schönen Tag in Roma wünsche ich Ihnen.Danke.;-)

    Antworten
  2. Claude Del Don sagt:
    31. Oktober 2011 um 13:20 Uhr

    Vielen von uns spuckt noch der zornige Gott der Drohbotschaften seiner Prediger im Hinterkopf herum, während bei anderen der liebe Kuschelgott der moderneren Predigten profil- und botschaftlos erscheint. Wieder andere empfangen von den Kanzeln sozialkritische Botschaften darüber, wem wir wieviel Geld und Zeit geben sollten um unser Gewissen zu beruhigen. Was mir vergessen gegangen zu sein scheint ist, dass das Gegenteil der Drohbotschaft nicht keine Botschaft, sondern echte Frohbotschaft sein muss.
    Robert Spaemann hat einmal geschrieben, dass ihm das Gerede vom ausschliesslich guten Gott, dessen Natur nicht adäuat erfassen kann, wenn nicht gleichzeitig vom allmächtigen Gott gesporchen wird. Gerade hier scheint mir Raum für eine echte Frohbotschaft zu sein:
    Der Gott, der mich liebt, der mich schon immer zuerst geliebt hat, der sich so radikal mit mir solidarisiert hat, dass er Mensch wurde und für mich den damals grausamsten Tod in Kauf genommen hat, um mich an sich zu ziehen, um mir das ultimative Liebesangebot zu unterbreiten, dieser Gott ist der Allmächtige, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, ob sicht- oder unsichtbar. Ihn darf ich, dank der Menschwerdung seines ihm wesensgleichen Sohnes mit Vater, Bruder und Freund anreden.
    Dass eine solche Botschaft konsequenzenlos bleibt ist unmöglich und darf auf keinen Fall unter den Teppich gekehrt werden. Doch beginnen sollten wir mit der Frohbotschaft. Erst dann können wir versuchen die Menschen dahin zu führen, dass sie sich überlegen, was denn das für jeden einzelnen und seine Lebenslogik zu bedeuten hat, was im Blick auf diese Botschaft nicht gehen kann und nicht gehen darf und was möglich ist, was uns eröffnet wird in dieser Liebes- und Lebensschule des Glaubens.

    Antworten
  3. Maletzka sagt:
    31. Oktober 2011 um 21:06 Uhr

    Wir können voneinander lernen, daher erlaube ich mir die Worte Pfarrerin Barbara Schwahnm die meinem Denken sehr nahe sind, zu zitieren:

    Zum Reformationstag – einige evangelische Gedanken

    „(…)Christ sein, an Gott zu glauben, hat nichts mit Enge zu tun. Es schränkt mein Leben nicht ein. Im Gegenteil. Es macht frei. Es nagelt mich nicht auf meine Defizite fest. Ich kann meine Fehler, meine Schwächen, meine Schuld immer wieder bei Jesus eintauschen und an seiner Gerechtigkeit und Unschuld teilhaben. Luther hat von einem „fröhlichen Wechsel“ gesprochen. Und er hat Christen geraten, immer wieder in ihre Taufe „hineinzukriechen“. Sich immer wieder von Gott freisprechen zu lassen von dem, was man falsch gemacht hat oder nicht optimal, oder was man hat sein lassen. Wenn ich dann aufhöre, ständig an mir selbst zu zweifeln, mir selbst nicht gut genug zu sein, dann habe ich den Blick und das Herz auch für andere frei. Dann kann ich mich engagieren. Nicht um mir das ewige Seelenheil zu verdienen. Sondern weil ich schon frei bin. Dann traue ich mich, auch, mal etwas falsch zu machen und trotzdem immer wieder neu anzupacken.(…)“

    http://www.kirchezumhoeren.de/reddot/5346.php

    Antworten
  4. Annemarie Wachsmann sagt:
    1. November 2011 um 10:16 Uhr

    Mit meinen beiden Nachkommentatoren kann ich mich solidarisch erklären. Diesen Gott, Maletzka, verkünden Gott sei Dank auch katholische Theologen.Eine Gemeinsamkeit also der beiden Kirchen. Ist aber wohl zu schwierig für das Gros der Gläubigen. Auch meine Erfahrung, dieser Gott hat aber auch nichts mit Vergnügen zu tun.Je später man sich im Laufe seines Lebens auf ihn einläßt (Wille und Weisheit Gottes als Stichwort), desto komplizierter wird es. Auch meine Erfahrung..ich setze große Hoffnung in das Jahr des Glaubens.

    Antworten
  5. Maletzka sagt:
    1. November 2011 um 20:33 Uhr

    Ich bin gekommen in die Welt als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Und wer meine Worte hört, und glaubt nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache
    Joh 12,46-47

    Antworten
  6. Annemarie Wachsmann sagt:
    2. November 2011 um 20:08 Uhr

    Frohe Botschaft, Maletzka ;-)Schönes Zitat am Abend.

    Antworten
  7. H.Sattel sagt:
    8. Januar 2012 um 09:21 Uhr

    Wie ist es möglich, den „obersten Lehrer und Richter über den Glauben…“ belehren oder zurechtweisen zu wollen ohne im selben Augenblick von diesem als Ketzer und Feind Roms und dessen Glauben verurteilt und gerichtet zu werden?
    Martin Luther ist nur einer von Vielen.
    Rom hat sich an die Stelle GOTTES gesetzt und sein eigenes (Welt-)Reich errichtet, darin jeder auf diese oder jene Weise zum Schweigen gebracht wird, der sich diesem Reich auf irgend eine Art zu widersetzen sucht oder diesem anders gefährlich werden könnte.
    Das REICH GOTTES und alle, die in dessen NAMEN kommen, bilden wohl die grösste Gefahr
    für diese römische Herrschaft über den Glauben.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2025
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.OKNeinDatenschutzerklärung