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Schlagwort: 2013

Sechs Jahre Papst Franziskus: Fahrradfahren im Sand

Veröffentlicht am 12. März 201912. März 2019
Sechs Jahre Papst Franziskus Es ist nicht das Thema, das er sich ausgesucht hat. Aber es ist das Thema der Kirche: Der Paspt beim Kinderschutz-Gipfel

Es ist der internationale Tag des Waldes, der Welttag des Down-Syndroms, der Welttag der Poesie, es beginnt die Woche der Solidarität mit Völkern im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung, es ist Nowruz und Purim. Und alles am Donnerstag. Ich spreche vom 21. März, und bei der Vorbereitung der Themen der kommenden Tage mussten wir alle etwas Lachen. Es braucht wohl einen Internationalen Tag der Welttage. Alle Themen sich wichtig, aber geballt an einem Tag verlieren sie ihre Bedeutung.

So ist das mit internationalen Tagen. Es gibt sie, um das Thema zu setzen und Aufmerksamkeit und bestenfalls Sensibilität zu wecken. Das Gleiche gilt auch für Jahrestage, gerade in unserer Zunft gelten die als besondere Marksteine für Themen und Bilanzen. Wie auch in dieser Woche, denn in dieser Woche sehen wir sechs Jahre Papst Franziskus, genauer an diesem Mittwoch.

Sechs Jahre Papst Franziskus

Schon vor einem Jahr habe ich in meinem Stück hier angemerkt, dass es schwer ist zu verstehen, wo der Papst eigentlich hinwill. Am Anfang schien es einfach, Evangelii Gaudium und dann Laudato Si‘ haben eine klare Richtung vorgegeben, der Papst war in seiner Andersheit, Spontaneität, in seinem pastoralen Tun eine Richtung für viele. Nun aber scheint er müde, in den Mühen der Ebene, Inspiration scheint nicht mehr zu kommen. Ich betone: scheint.

Und das Ganze hat einen Namen: Missbrauch. Es ist nicht neu, im Gegenteil. Aber es scheint dass das Thema sich erst jetzt in seiner ganzen Wucht entfaltet.

Das Ganze fühlt sich an wie das Fahrradfahren im Sand. Mit viel Schwung gestartet wird es mühsam, sobald man auf den Strand kommt. Viel Energie, kaum Vorwärts-Kommen. Und es ist ja auch wahr, dauernd gibt es neue Dimensionen, neue Geschichten, alte Geschichten die bekannt werden. Immer wieder gibt es Widerstände, Verantwortung die nicht wahr genommen wird, Erwartungshaltungen von allen Seiten, etc. Was sich geändert hat – zum Guten geändert hat – ist dass jetzt die Medien mehr die Geschichten der Opfer erzählen als sich auf die Täter zu fokussieren.

Chile

Im vergangenen Jahr war Chile das Thema. Die ganze erste Jahreshälfte über. Im Januar war der Papst dort gewesen und hatte in einer aufsehenerregenden Bemerkung den Zorn der Opfer und Überlebenden, und darüber hinaus der ganzen Kirche im Land auf sich gezogen. Er hatte die Vorwürfe gegen einen Bischof im Land als „Verleumdung” zurück gewiesen. Das war falsch, wie er nachher feststellen musste, sein Sonderermittler klärte ihn nach einem langen Besuch in der Kirche und nach Gesprächen genau über die Umstände auf. Der Papst machte seinen Fehler dann öffentlich, er habe sich „aufgrund eines Mangels an genauen und ausgewogenen Informationen” ein falsches Bild von der Situation gemacht, so der Papst in einem Brief.

Und dann all die anderen Geschichten, die Kardinäle Pell und McCarrick, jetzt Kardinal Barbarin, und natürlich die Konferenz gegen Missbrauch und für Kinderschutz im Vatikan. Das war das vergangene, das sechste Jahr. Aber alles, die ganzen sechs Jahre Papst Franziskus, erscheinen heute im Rückblich wie von diesen Geschichten geprägt. Hieran wird er im Augenblick gemessen.

Ich mache das hier so ausführlich, nicht nur weil es das prägende Element des Pontifikats geworden ist. Der Papst wollte anderes, eine Kirche im Aufbruch, eine pastorale Kirche, eine Bekehrung der Strukturen. Aber die Sünden der Vergangenheit und Gegenwart haben Vorrang. Die Menschen haben Vorrang. Damit ist es nicht nur prägendes Element des Pontifikats, sondern der gesamten Kirche. Dem Papst geht es nicht anders als dem Rest.

Realität der Weltkirche

Zwar gibt es immer noch Leute die versuchen, diese Einsicht wegzudrücken und die alternative Wirklichkeiten aufsuchen, wider die Tatsachen. Aber auch das ist Realität nicht nur im Vatikan, sondern überall. Sechs Jahre Papst Franziskus ist eben auch eine Geschichte derer, die diese Weise des Herangehens nicht wollen, die nicht sehen und hören wollen.

Der Papst hat seinen Fehler öffentlich gemacht. Und seine ganze Kraft und Aufmerksamkeit auf dieses Thema gesetzt. Bis zum zur Konferenz im Januar dieses Jahres. Damit geht es ihm wie der ganzen Kirche. Wir wollen lieber über andere Themen sprechen, über die Kirche im Aufbruch, über Bewahrung des Schöpfung, den Einsatz für Gerechtigkeit und die vielen anderen Themen, wo die Kirche eine gute Rolle spielt. Das können wir aber nicht.

Die Sünden der Kirche können und dürfen wir nicht übersehen. Und das Leiden der Opfer und Überlebenden schon gleich gar nicht. Den glänzenden Helden, der alles richtig macht und das Thema ein für allemal löst, den gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die mühsam sich um Aufarbeitung kümmern, die zuhören, die gegen Widerstände auf allen Ebenen neue Richtlinien schreiben und einfordern. Hier sehe ich auch den Papst, das ist das, was er tut. Nicht der Super-Held wie das Grafiti auf einer römischen Hauswand einmal gezeigt hat, ein Super-Papst der alles kann. Sondern einer, der seine Energie jetzt hierhin richtet, auch wenn er lieber etwas anderes machen würde.

Sechs Jahre Papst Franziskus, das ist auch ein Blick auf die Realität der Kirche. Wir würden gerne über anderes reden, aber können nicht. Dürfen nicht. Es ist mühsam, es bleibt mühsam, und wir haben uns das Thema nicht ausgesucht. Aber es ist das Thema der Kirche, darum kommen nicht herum. Es ist halt Fahrradfahren im Sand.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter 2013, Jahrestag, Missbrauch, Papst Franziskus, Papstwahl34 Kommentare zu Sechs Jahre Papst Franziskus: Fahrradfahren im Sand

… bin ich zur Gewissheit gelangt …

Veröffentlicht am 11. Februar 201510. Februar 2015

Meine erste Reaktion auf die Nachricht vom angekündigten Rücktritt – heute vor genau zwei Jahren – war die geistige Handbewegung, alles vom Schreibtisch wegzuschieben, was da lag. Nichts war mehr wichtig, wir hatten ein neues Thema, DAS Thema. Ein wenig bin ich auch heute noch Stolz, dass ich das sofort geglaubt habe. Ein Techniker hatte mir das gesagt, direkt danach, er hatte den Papst gehört und soweit ist Latein vom Italienischen ja nicht weg. Rauf in die Redaktion, Ansage an die Kollegen (eine war in Altötting unterwegs, ein anderer in der Mittagspause, was man so alles im Gedächtnis behält). Und dann schnell die Nachricht geschrieben, erst noch mit einer vorschnellen Überschrift „tritt zurück“, was grammatikalisch nicht ganz korrekt war, kann man das doch sowohl in der Gegenwart als auch im Futur verstehen. Also schnell geändert. Und dann klingelte auch schon das Telefon … .

Ein Papst geht: Benedikt XVI. im Februar 2013
Ein Papst geht: Benedikt XVI. im Februar 2013

In meinen letzten Einträgen hier vor dem 11. Februar 2013 war es um alles Mögliche gegangen, hatte sich ja auch keiner vorstellen können, dass Papst Benedikt diesen Schritt macht. Annegret Kramp-Karrenbauer, die Ministerpräsidenten des Saarlandes, war in Rom gewesen und ich hatte ein Interview geführt. Und mit dem Chef der Malteserritter in Deutschland habe ich darüber gesprochen, was es bedeutet, heute ein „Ritter“ zu sein. Nicht wirklich die beste Voraussetzung für einen Papstrücktritt, aber was wusste ich schon?

„Der Mensch ist nicht allein. Er kann nur mit anderen, in Beziehung leben. Ich bin nur in Beziehung, nur vom andern her und durch den anderen; ohne ihn gäbe es mich nicht. Diese Bezogenheit auf den anderen ist keine Abhängigkeit, keine Einschränkung, wenn sie aus Liebe geschieht. Liebe ist eine schöpferische Macht, die den Anderen nicht beschränkt, sondern bereichert und sein Leben mit Sinn erfüllt.” Das sind Worte von Papst Benedikt bei der letzten Generalaudienz vor der Rücktrittsankündigung, nichts deutete auf eine Entscheidung hin.

Und dann die Ankündigung. „Liebe Mitbrüder! Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“ Weiterlesen “… bin ich zur Gewissheit gelangt …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter 2013, Benedikt XVI., Geschichte, Konsistorium, Rücktritt23 Kommentare zu … bin ich zur Gewissheit gelangt …

Ende einer Sommerreise

Veröffentlicht am 27. September 201323. September 2013

Im Blog waren unter „unterwegs“ in den vergangenen drei Wochen Beiträge aus meiner Sommerreise eingestellt, mit dem Beitrag aus Etzelsbach endet das heute. An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal ausdrücklich bei allen, die sich für mich und mein Mikro Zeit genommen und sehr offen über ihre Gemeinde, Kirche, Initiative, ihren Beruf, ihr Hobby, ihr Ehrenamt berichtet haben.

Das Ganze hat keinerlei Anspruch auf irgend eine tiefer liegende Bedeutung, außer vielleicht der: Es lohnt sich, auch im Alltag der Kirche neugierig zu schauen und zu fragen, wie bunt und vielfältig das Ganze ist.

Mich haben die vielen Besuche und vor allem die Menschen sehr beeindruckt und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr, wohin auch immer es dann gehen wird.

 

Eigentlich

 

Das Ganze war zugegeben auch ein Weg, eine Zeit meiner Abwesenheit – Vorträge, ein Einkehrtag für Priester des Erzbistums Salzburg, nicht zuletzt auch Urlaub – zu überbrücken. Seit einer Woche bin ich nun wieder am Schreibtisch und nehme auch das Bloggen fleißig wieder auf. Auch wenn ich mit einem Seufzer sehe, was der Papst alles so in meiner Abwesenheit gemacht hat und was ich eigentlich aufarbeiten müsste. “Eigentlich” ist ein so praktisches Wort der deutschen Sprache …

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter 2013, Glauben, Glaubensleben, Kirche, Radio Vatikan, Sachsen, Sachsen Anhalt, Sommerreise, Thüringen4 Kommentare zu Ende einer Sommerreise

Unterwegs: Von Zittau bis Etzelsbach

Veröffentlicht am 31. August 201331. August 2013

Ich war mal wieder unterwegs, wie im vergangenen Jahr habe ich den Alltag der Kirche besucht. Geschichten, die es normalerweise nicht in die Sendungen von Radio Vatikan – oder anderen Sendern oder Medien – schaffen. Und das habe ich zu einer Sommerserie geschnitten, wie im vergangenen Jahr auch schon.

Es ist ein Gang durch die Kirche geworden, ohne Anspruch darauf, repräsentativ oder vollständig zu sein. Aber wer Menschen mag und neugierig ist, für den ist so eine Reise ein anstrengendes aber trotzdem wunderbares Stück Leben der Kirche.

Dieses Mal ging es von Zittau bis nach Etzelsbach, einmal quer durch die Diasporakirche. Die Folgen dieser Serie haben wir bei Radio Vatikan gesendet, ich stelle sie etwas ausführlicher aber auch noch einmal hier ein. Hier: Das ist die neue Rubrik “Unterwegs”.

Nach meiner Netzabwesenheit gibt es dann auch hier wieder Neues zu lesen.

Kategorien Allgemein, Interview, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter 2013, Gemeinschaft, Glauben, Kirche, Radio Vatikan, Sommerreise, Sommerserie, Zeugen37 Kommentare zu Unterwegs: Von Zittau bis Etzelsbach

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