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Schlagwort: AfD

Konstruktiv-Destruktiv oder mit Klugheit: christlicher Blick auf Politik

Veröffentlicht am 25. Februar 202025. Februar 2020
Wie sollen sich Christen in der Politik verhalten Widersprüche, Gegensätze, Trennungen, da braucht es Klugheit. Museum Hamburger Bahnhof, Berlin

Die Demokraten haben sich in Thüringen von der AfD vor sich her treiben lassen. Sie hatten versprochen, sich abzugrenzen, und sind daran gescheitert. Der Scherbenhaufen war groß. Das Gleiche – Abgrenzen – ist auch ein kirchliches Thema, wenn es um Populismus geht. Wie sollen sich Christen in der Politik verhalten? Ohne daran zu scheitern?

An dieser Stelle gab es immer mal wieder Einlassungen dazu, vor allem auch von Kommentatoren, die in den Positionen der AfD Christliches wiederzukennen meinen. Thüringen hat uns auch hier geholfen: Götz Kubitschek, Vordenker der AfD, kommentierte in seinem Blog:  „So konstruktiv-destruktiv wie Höcke hat aus dieser Partei heraus noch keiner agiert.“ Konstruktiv-destruktiv, das sagt alles.

Wie sollen sich Christen in der Politik verhalten?

Aber was tun? Wie sich verhalten, jetzt und in Zukunft, die Dilemmata werden ja nicht weniger. Ein Freund hat mich auf einen Beitrag des Bischofs von San Diego aufmerksam gemacht, in den USA geht es in dieser Richtung ja noch wilder zu. Er ist nicht der erste Bischof, der sich klug aus katholischer Perspektive zu Wahlen äußert, aber er ist aktuell.

Bischof McElroy beginnt seine Überlegungen damit, dass es bemerkenswert wenig Reflexion in katholischer Morallehre über das Wählen gibt. Zu einzelnen inhaltlichen Punkten schon, aber über demokratische Prozesse nicht.

Er selber bemerkt dazu, dass es im Augenblick darauf ankomme, dass gläubige Wähler Brückenbauer wählen. Menschen, welche die Ausrichtung auf das Gemeinwohl im Blick haben. Und dabei gehe es natürlich auch um Positionen der Kirche zu sozialen Themen.

Kirchliche Positionen und konkrete Kandidaten

„Aber die Wahl von Kandidaten bedeutet letztlich die Wahl eines Kandidaten für ein öffentliches Amt, nicht die Wahl einer Haltung oder einer spezifischen Lehre der Kirche“, so McElroy. Das Wort Kompromiss kommt nicht vor, liegt aber irgendwie dahinter. Das ganze ist natürlich sehr US-Amerikanisch, vor allem immer auch mit Blick auf das Dilemma gesprochen, vor das Präsident Trump die amerikanischen Katholikinnen und Katholiken stellt. Aber einiges davon kann auch uns helfen.

Es geht um Brückenbauer, um Kandidaten – oder in unserem Kontext sowohl um Menschen als auch um Parteien – die sich dem Gemeinwohl verpflichtet wissen. All die Polemik gegen die C-Parteien, wie sie abschätzig genannt werden, hilft da nicht weiter. McElroy befasst sich in seinem Stück auch mit der Frage der Priorisierung von Themen. In den USA meint das die Frage des Lebensschutzes, welcher in seiner Engführung auf das ungeborene Leben die Christen spaltet. Bei uns gibt es andere Fragen, vor allem die Flüchtlings-Politik, aber ähnliche Debatten.

Klugheit leitet das Gewissen

Aber wie da ran gehen? Die katholische Soziallehre spricht davon, dass es die Klugheit ist, welche das Gewissen leitet. Und Bischof McElroy zitiert den Katechismus mit den Worten, dass es eben diese Klugheit ist, mit der moralische Prinzipien in konkreten Umständen angewandt werden. Das gilt auch für das Wählen, eine „heilige Pflicht“ der Christinnen und Christen.

Klugheit, nicht Prinzipienreiterei. Nicht ein Thema finden, wo man sich bestätigt fühlt. Nicht den Destruktiven auf den Leim gehen. Den Zynikern der Macht. Klugheit bedeutet Denken, abwägen, unterscheiden.

Papst Franziskus hat diesen Prozess der Entscheidungsfindung ebenfalls in den USA beschrieben, zuerst Träume und das Gemeinwohl, dann um die Praxis und konkrete Schritte. Also auch hier die Klugheit. Oder in Bischof McElroys Worten: „Das kluge Urteil ist keine sekundäre oder mangelhafte Modus der Unterscheidung im christlichen Gewissen. Es ist der primäre Modus.“

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Ein persönlicher Nachtrag: in den kommenden Tagen bin ich eher selten im Netz, deswegen kann das Freischalten von Kommentar-Beiträgen etwas dauern. Es hat persönliche, keine inhaltlichen Gründe. Bernd Hagenkord SJ

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im InternetSchlagwörter AfD, christlich, Gemeinwohl, katholisch, Papst Franziskus, Politik6 Kommentare zu Konstruktiv-Destruktiv oder mit Klugheit: christlicher Blick auf Politik

Nicht wählbar

Veröffentlicht am 22. Dezember 2017

Es ist der einfachste Weg, maximale Aufmerksamkeit und Erregung zu erzeugen: ein Nazi-Vergleich. Alles regt sich auf, alle Tabus werden berührt. Genau das will Frau Weidel von der AfD, indem sie die Kirche in den Zusammenhang mit dem 3. Reich stellt.

Screenshot vom Tweet
Screenshot vom Tweet

Der Tweet ist von gestern, also vom 21. Dezember.

Natürlich kann man jetzt die Rolle der Kirchen unter den Nazis debattieren, das Raushalten, die Unterstützung, den Widerstand. Aber das ist ja gar nicht die Absicht von Frau W. Sie will diffamieren.

Sie will Erregung, Aufregung, stillschweigendes Kopfnicken all derer, denen kirchliche Positionen nicht passen oder zu anstrengend sind.

Das hat nichts aber auch gar nichts mit geschichtlichen Entwicklungen zu tun. Das hat mit heute zu tun und damit, dass sich Kirche nicht heraushalten will. Ich könnte jetzt böse sein und das zu einer Erfahrung erklären, die aus dem Dritten Reich stammt, aber das braucht es gar nicht. Wer aus christlicher Überzeugung und in Gemeinschaft die Gesellschaft prägen möchte, der darf das. Das hat nix mit Trennung von Kirche und Politik zu tun.

Die Kirchen sagen, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist? Genau, Frau W. Und Sie liefern einen Grund mehr. Wenn es den noch gebraucht hätte.

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter AfD, Kirchen, Nazis, Politik, Tweet37 Kommentare zu Nicht wählbar

AfD auf die Bühne?

Veröffentlicht am 25. Februar 201624. Februar 2016

Reden oder nicht reden? Der Präsident des ZdK, Thomas Sternberg, sagt dem Domradio, dass man mit der AfD nicht das Podium teilen sollte, weil man die dann erst satisfaktionsfähig machen würde. Das begründet die Absage an diese Partei für den Katholikentag. In Sternbergs eigenen Worten: „Von einem Herrn Höcke würde kein Mensch reden, wenn er nicht bei Günther Jauch aufgetreten wäre“. Und auch wenn die Debatte groß ist und es andere Meinungen dazu gibt, teile ich das: Mit den Menschen reden, die Partei aber nicht auf den Schild heben. Aber das Argument dazu reicht mir irgendwie noch nicht.

Über das medien-taktische hinaus spüre ich ein großes Unwohlsein, wenn ich die Attacken der AfD betrachte. Wenn die im Thüringer Landtag einen Antrag einbringen, der christliche vor muslimischen Flüchtlingen schützen soll und so das Christliche gegen den Islam auzuspielen suchen, die Kirchen täten selber nicht genug, etc. Da ist mehr als nur die Frage, ob man die öffentlich Ernst nehmen muss. Da ist Gewalt.

Mein Unwohlsein hat mit dieser Gewalt zu tun. Ich darf Roger Willemsen zitieren, aus einem Interview vor einem Jahr: „Jede Situation, in der Ressentiment, pauschale Ablehnung, Vorurteil dominiert ist latent gewalttätig.“ Und: „Die antimuslimische Stimmung bekommt dabei inzwischen auch bei uns bisweilen etwas verdeckt Gewaltsames.“ (Zitiert von Manfred Bissinger bei einer Trauerrede für Willemsen). Das drückt es gut aus. Es war nicht auf die Situation hin gesprochen, ist deswegen auch nicht taktisch gemeint.

 

Das Thema ist Gewalt

 

Es geht um Gewalt, um das Erzeugen und leben aus der Gewalt. Jetzt würden wahrscheinlich einige Leute sagen, dass seien keine Vorurteile, sondern Fakten und so weiter. Was nicht stimmt. Es geht um Stimmung, um Bauchgefühl, um Ressentiment, um Stimmung.

Das Gegenargument: Nur wenn sich die Vertreter der Partei öffentlich zeigen dürfen, demaskieren sie sich. Nur dann könne man sehen, was sie wirklich sagten. Wenn man sie nicht ans Licht zerre, dann würden sie im dunkeln weiter machen.

Das stimmt zwar, ist aber als Argument nur die halbe Wahrheit. Denn Herr Jauch hatt den AfD Vertreter ja nicht deswegen in seine Talk-Show geholt und ihn die Deutschlandfahne zeigen lassen, weil er eine Demaskierung wollte. Er wollte Fernsehen machen.

Es geht um Gewalt, dabei bleibe ich. Und zwar nicht erst, wenn Häuser brennen und Leute applaudieren. Schon lange vorher. Und der Gewalt darf keine Bühne gegeben werden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter AfD, Dialogkultur, Katholikentag, Öffentlichkeit20 Kommentare zu AfD auf die Bühne?

Waffen sind doch nur konsequent

Veröffentlicht am 14. Februar 201613. Februar 2016

Augsburg protestiert gegen AfD Chefin Frauke Petry: Der Bürgermeister wollte sie erst gar nicht ins Rathaus lassen, unterlag aber vor Gericht. Dann wurde im Saal und in der Stadt protestiert, als sie doch sprach. Grund für die Aufregung sind die Zitate um die Waffen für Polizisten an den Grenzen, um Flüchtlinge abzuhalten. Man müsse doch verhindern, dass so viele Flüchtlinge aus Österreich kämen, „notfalls“ auch mit Gewalt. Und AfD-Frau Beatrix von Storch ging bekanntlich noch einen Schritt weiter: Wenn man die schon habe, solle man sie auch nutzen, auch gegen Frauen. Und gegen Kinder, auch wenn sie bei Facebook das wieder zurück nahm. Diesen Satz hat sie – Frau von Storch – als einen Fehler bezeichnet, Einsicht ist also Vorhanden.

Wobei ich die Aufregung nicht ganz verstehe. Ich war gerade unter anderem in Österreich unterwegs, wo ja die Obergrenze für Flüchtlinge beschlossen wurde. Und wo man das Theater beobachten kann, wie die Politik hart und entschieden aussehen will, aber das Wort Obergrenze möglichst zu vermeiden sucht, weil man ja einsieht, dass das gar nicht geht.

Was die AfD-Zitate nun zeigen ist die Konsequenz des Sprechens von Obergrenzen. Was uns als politische und menschliche Unverschämtheit erscheint, nämlich auf Flüchtlinge in Donald-Trump-Manier mit Gewalt zu antworten, ist eigentlich nichts anderes als die Fortsetzung der Obergrenzen-Logik.

Was passiert denn mit Flüchtling Nummer Obergrenze-plus-Eins? Den muss ich doch draußen halten, da der aber rein will, muss ich Gewalt anwenden. Erst einen Zaun, dann bei wachsendem Druck auch weitere Mittel. Irgendwann braucht es dann die Waffe. Oder sieht jemand eine andere Entwicklung? Glaubt jemand ernsthaft, das Wort „Obergrenze“ werde auf geheimnisvolle Weise von selbst dafür sorgen, dass die Menschen nicht mehr kommen wollen?

So absurd die Debatte um die Schusswaffen und die Auftritte der AfD Chefin auch sind, beginnt die Absurdität schon bei der Debatte um die Obergrenzen. Wir sollten den beiden Damen fast dankbar sein, dass sie uns das vor Augen geführt haben. Manchmal hilft es eben, die Dinge zu Ende zu denken, bevor man den Mund aufmacht und auf schnelle Effekte schielt.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter AfD, Deutschland, Flüchtlinge, Obergrenzen, Politik, Waffen1 Kommentar zu Waffen sind doch nur konsequent

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