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Schlagwort: Atheismus

Gott ist nicht in Middelburg

Veröffentlicht am 23. August 201323. August 2013

Klaas Hendrikse war Pfarrer. Für die reformierte Kirche in den Niederlanden hat er eine Gemeinde in Middelburg geleitet. Aber er glaubt nicht an Gott. Präziser formuliert: Er glaubt an einen Gott, den es nicht gibt. Und er bezeichnet sich als einen atheistischen Pfarrer.

Quelle: BBC
Quelle: BBC

Er war Pfarrer: Er hat nicht etwa sein Amt aufgegeben, nein er ist im Ruhestand, nachdem er 2008 ein Verfahren zur Amtsenthebung durch seine Kirche überstanden hatte. Sein 2007 auf Niederländisch erschienenes Manifest ist nun auf deutsch erschienen und weil ich vor einigen Jahren einmal einen Radiobericht über Hendrikse gemacht habe, habe ich das Buch gelesen: „Geloven in een God die niet bestaat“ heißt es im Original.

Das Ganze könnte man als Skurrilität abtun, aber da sich hier etwas zeigt, was so unverbreitet gar nicht ist, möchte ich mir das Buch einmal vornehmen.

 

Es gibt nur den Menschen

 

„Ich glaube nicht, dass es Gott gibt; ich glaube aber an Gott“. (Seite 21) Das klingt wie ein Paradox, steigt aber direkt ein in den Glauben à la Hendrikse. Glauben ist eine Form von Leben, erklärt er, und hat nichts mit einem Gegenüber zu tun. Im Gegenteil, Hendrikse empfiehlt einem Glaubenden, Gott, Kirche und Religion zu meiden. „Es gibt nur eine Wirklichkeit und darüber oder dahinter gibt es keine andere oder höhere Wirklichkeit.“ (88)

 

Gott gibt es nicht, die Theologen der Kirchen haben unrecht. Hendrikse ist vorsichtig genug, auch diejenigen einzuschließen, die er „Etwasisten“ nennt, die also an etwas glauben, es aber nicht Gott nennen oder wollen. Auch die haben Unrecht. Er bestreitet, dass Gott oder irgendetwas anderes existiert. Das tut er nicht wirklich auf intellektuelle Weise, er sagt einfach, dass die Begriffe, die wir haben, Gott nicht fassen können und wir von uns aus nicht zu Gott vordringen. Das ist nicht sonderlich originell, aber er schreibt es wenigstens klar und deutlich auf, ohne herablassend zu wirken.

 

Nur das eigene Leben zählt

 

Außer dem Menschen und seiner Erfahrungswelt gibt es also nichts. Das gilt auch und besonders für die Bibel und deren Erzählungen von Gott, als Reformierter räumt Hendrikse naturgemäß der Schrift viel Platz ein. Erstmal räumt er damit auf, dass die Bibel etwas offenbare, was über die Welt hinaus gehe. Eine Geschichte, wie sie die Bibel erzählt, werde erst zur Offenbarung, und zwar immer dann, wenn man sich selber darin erkenne und sie etwas über den Menschen erzählt (153). Weiterlesen „Gott ist nicht in Middelburg“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Agnostik, Atheismus, Auferstehung, Bibel, Glauben, Gott, Hendrikse, Jesus, Manifest, Offenbarung, Pfarrer15 Kommentare zu Gott ist nicht in Middelburg

Europa: Auszuhaltende Spannungen

Veröffentlicht am 9. Oktober 20129. Oktober 2012

Bischofssynode Tag 2, mittags

Die Diskussionen bei der Synode kommen in Gang. Als Reaktion auf den Bericht von Kardinal Peter Erdö habe ich einen der Synodenteilnehmer, Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode, nach seiner Einschätzung dieser Diagnose gefragt

 

Ich würde es etwas mehr differenzieren, weil ich die Sorge haben, wenn wir die Säkularisierung so als den Riesenwiderstand gegen den Glauben darstellen, dann wird nicht mehr deutlich, dass da ja auch große Suchbewegungen drin sind. Ich glaube, man wird der Sehnsucht der Menschen im Innersten nicht gerecht, wenn man ihr Suchen nach guten Beziehungen, nach Selbstentwicklung und nach Zukunft und Sinn überhaupt nicht sieht. Und selbst beim Atheismus ist das so. Wie das Konzil in Gaudium et Spes 44 sagt bringen selbst die, die uns in Frage stellen, uns selbst auf neue Fragen.

Dieses Wort nach der Selbstevangelisierung, dass wir uns selbst unseren eigenen existenziellen Fragen und unserer Suche stellen und uns selber als Suchende deutlich machen, ist etwas ganz Wichtiges.

Manchmal werden heute in der ganzen Unsicherheit zu schnell Sicherheiten und Eindeutigkeiten gesucht, die man vielleicht doch eher in der Spannung stehen lassen muss.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Atheismus, Bischof Bode, Bischofssynode, Europa, Glauben, Kirche, Suchen5 Kommentare zu Europa: Auszuhaltende Spannungen

Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!

Veröffentlicht am 20. April 201220. April 2012
Sachsens Ministerpräsident Tillich in Rom
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident Sachsens

Der Osten Deutschlands ist weltweit am weitesten ‚entglaubt’. Das sagt eine Studie der Universität Chicago. Das sei verständlich, sagten mir heute Mittag unisono der Diözesanadministrator des Bistums Dresden Meißen, Michael Bautz, und der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt. Schließlich sei das Land durch zwei Diktaturen gegangen. Da sei es schwer, als Bischof für alle da zu sein, auch wenn das zur Aufgabe gehöre, so Ipolt.

Christ zu sein sei diskriminiert oder belächelt worden, fügte in einem Pressegespräch der Ministerpräsident Sachsens, Stanislaw Tillich an. Aber gerade dieser Landstrich stellt das Orchester, das ausgerechnet in Rom dem Papst zum Geburtstag ein Konzert ausrichtet. Wie geht das zusammen?

Ministerpräsident Tillich betont den Weg der Kultur. In einem anderen Blogeintrag habe ich ja bereits meine Zweifel an diesem Weg geäußert, aber vielleicht liege ich ja auch falsch:

„Wir hatten unlängst die Ausstellung der Madonna von Foligno und der sixtinischen Madonna in der sächsischen Gemäldegalerie. Allein in vierzehn Tagen sind 200.000 Menschen gekommen, um sich diese zwei Gemälde anzusehen. Jeder, der vor diesen Gemälden steht, fragt sich, was der Künstler mir mit diesem Gemälde sagen will. Ich glaube, dass das ein wunderschönes Signal ist, dass Menschen anders als die Statistiken es sagen sich dafür interessieren, was ihr Leben bestimmt hat. Ich denke, dass der Weg zum Glauben auch durch Kunst beschritten werden kann.“

Genau hierzu leiste das Konzert in Rom einen Beitrag:

„Mendelsohn hilft, 800 Jahre Thomaner in Leipzig helfen. Gerade in der Erinnerung und der Bewahrung dieser kulturellen Traditionien steckt ja eine Stärke, ohne Vergangenheit keine Zukunft. Deswegen glaube ich, dass gerade die Menschen in unserem Landstrich auch von heute von diesem Konzert profitieren werden, dass diejenigen, die an Gott glauben, sich bestärkt fühlen und die anderen neugierig werden.“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Interview, RomSchlagwörter Atheismus, Glaube, Glauben, Konzert, Papstgeburtstag, Sachsen, Stanislaw Tillich, Unglauben51 Kommentare zu Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!

Diaspora 1: Den Glauben zählen

Veröffentlicht am 19. April 201219. April 2012
Die Marienkirche und der Funkturm in Berlin
Der Himmel über Berlin

Gottesglauben in Ostdeutschland der geringste weltweit. Die Universität Chicago hat eine Studie veröffentlicht [Belief About God Across Time and Countries], die den östlichen Bundesländern die rote Laterne in Sachen Glauben gibt. 30 Länder wurden untersucht, als gemeinsamer Nenner wurde eine christliche Prägung gewählt. Die Fragen richteten sich auf den Grad des Gottesglaubens, also vom Atheismus bis zum Glauben an einen personalen Gott. Auch ist nach Wandlungen im Laufe des eigenen Lebens gefragt worden.

Das Ergebnis: Die christliche Diaspora ist mitten in Europa. Nur 13 % der Ostdeutschen erklärten laut der Studie, sie seien schon immer gläubig gewesen. 59 % und damit mehr als anderswo sonst gaben an, dass sie „niemals an Gott geglaubt“ hätten. Das Gegenstück hierzu sind die Philippinen, hier sind es nur 1 % Atheisten.

Interessant ist auch folgendes Ergebnis: Weltweit sei der Glaube an einen Gott eher rückläufig, auch wenn der Report starke „regionale und kulturelle Differenzen“ feststellt, ein offensichtliches Beispiel sind Polen und der Nachbar Ostdeutschland, die zwei völlig verschiedene „Glaubensstärken“ aufweisen. Diese Frage will eine Entwicklung feststellen, um diese aufzeigen zu können, hat man nur Länder ausgewählt, die schon bei zwei vorhergehenden Studien untersucht wurden. Das ergibt noch ein zweites Ergebnis, auch das nicht überraschend: Es gibt einen Unterschied im Alter. Durch die Bank steigen die Zahlen der Glaubenden bei älteren Menschen Weiterlesen „Diaspora 1: Den Glauben zählen“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Atheismus, da ist Zukunft, Diaspora, Gesellschaft, Glauben, Kirche, missionarische Seelsorge, Neuevangelisierung, Ostdeutschland, Studie, Verkündigung15 Kommentare zu Diaspora 1: Den Glauben zählen

Integrationsdebatte und Religion: Mehr Christentum, bitte!

Veröffentlicht am 15. Februar 201215. Februar 2012

Der Vatikan ist nun wirklich kein Ort, an dem es zu wenig inhaltsreiche Ansprachen gibt. Aber an diesem Dienstag gab es eine ganz besondere: Baroness Sayeeda Warsi, Mitglied des britischen Oberhauses, Mitglied im Kabinett David Cameron, erste Muslima in der Führung der konservativen Partei, gab eine Rede vor Studenten an der päpstlichen Diplomatenschule. Es gibt um die Rolle von Religion und Gesellschaft, um das Christentum und Europa.

Was die Muslima den Christen ins Stammbuch schrieb, war beeindruckend. „Europa müsse mehr Vertrauen in sein Christentum haben“. Sie diene als Abgeordnete „einem christlichen Land.“ Und das alles sei dem Glauben nicht abträglich, auch ihrem eigenen als Muslima nicht. Ganz im Gegenteil.

Ein eindrücklicher Beitrag zur Integrationsdebatte: Nur ein starker eigener Glaube lasse die Angst vor dem Glauben anderer, ja vor dem Anderen selbst abnehmen. Das Abschleifen der eigenen Identität sei genau der falsche Weg.

Sie selber habe ganz bewusst ihre muslimisch erzogene Tochter auf eine christliche Schule geschickt, schließlich sei Großbritannien ein christliches Land, mit christlichem Erbe und christlichen Werten. Das habe den Glauben ihrer heranwachsenden Tochter gestärkt, einen britischen Islam.

Religionen, so Warsi, spiegelten immer die Kultur des Landes wieder, in dem sie gelebt werden, und das sei auch gut so. Deswegen brauche Europa ein Christentum mit mehr Selbstvertrauen. Nur wer den eigenen Glauben ernst nehme, könne das auch mit dem Glauben des Nächsten tun.

Über eine Stunde sprach sie vor den angehenden Diplomaten über die Akzeptanz des Anderen, die über bloße Tolerierung hinausginge, über die Stärke kultureller Werte, die in Europa immer auch die Stärke religiöser Werte sei, und über die Gefahr, die eigene Geschichte verdrängen zu wollen.

„Um sicher zu stellen, dass der Glaube seinen eigenen Ort in der Öffentlichkeit hat und dass der Frieden in der Gesellschaft gefördert wird, müssen sich Menschen ihrer religiösen Identität sicherer werden, überzeugter in ihrem Glauben. Das bedeutet in der Praxis, dass Glauben nicht verwässert wird und Nationen ihr religiöses Erbe nicht verleugnen. Um diesen Gedanken zu Ende zu führen: Europa muss sich seines Christentums sicherer werden.“

Mehr dazu hier

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Atheismus, Christentum, Diplomatenschule, Europa, Geschichte, Gesellschaft, Glauben, Großbritannien, Identität, Kultur, Religion, Sayeeda Warsi, Toleranz, Vertrauen, Werte10 Kommentare zu Integrationsdebatte und Religion: Mehr Christentum, bitte!

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