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Schlagwort: Augustinus

Räuberbanden

Veröffentlicht am 8. November 2017

Der Zyniker mag sagen, Gott habe die Welt halt gut geschaffen, nicht gerecht. Aber das kann auch nur ein Zyniker sagen.

Dass es mit der Gerechtigkeit nicht weit her ist, zeigen in diesen Tagen einmal mehr Investigative Journalisten. In Deutschland ist es die Süddeutsche Zeitung, die Tag für Tag berichtet, wer alles keine Steuern zahlen will und sich deswegen auf Kanalinseln zurück zieht. Apple zum Beispiel. Oder Nike.

Keine Steuern zahlen will? Das klingt noch harmlos. Eigentlich muss es heißen: wer sich seinen Pflichten entzieht. Denn genau das machen diese Leute: Steuern sind der Preis, den wir für eine zivilisierte Gesellschaft zahlen, eine Gesellaschaft mit Schulen, mit Polizei, mit Krankenhäusern und Universitäten. Wer sich dem entzieht – und hier geht es um erhebliche Summen – der zeigt eine erhebliche Verachtung für Gesellschaft und Staat.

Ich weiß gar nicht, was schlimmer ist: dass mich das schon gar nicht mehr überrascht oder die Menge derer, die jetzt ans Licht kommen. Nach den Panama-Papieren, dem Luxenburg-Skandal jetzt nun die Paradies-Papiere.

 

Sich den Pflichten entziehen

 

Die Einzelbeispiele muss man gut in Augenschein nehmen, ob und wie Bono oder Madonna oder Prinz Charles profitiert haben, muss man heraus finden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Fakt ist aber auch, dass es Reiche offensichtlich schaffen, sich den Pflichten zu entziehen. Wer eine Million hat, der kann sich in einer Beteiligungsgesellschaft engagieren und zahlt nichts mehr. Das Geld wird dem Sozialkreislauf entzogen.

Die New York Times hat dazu heute eine Grafik. Der Abstand zwischen den, die viel haben, und denen, die wenig bis nichts haben, wird immer größer. Egal ob wir nun den Ausdruck von der Wirtschaft, die tötet, in den Mund nehmen wollen oder nicht, wir haben ein massives Gerechtigkeitsproblem.

„Was sind überhaupt Reiche, wenn die Gerechtigkeit fehlt , anderes als große Räuberbanden?” Fragt Aurelius Augustinus. Das Kriterium für „Räuberbande” bei ihm ist die Straflosigkeit. Und die haben sich die netten Herren und Damen erhofft. Sich den Pflichten entziehen, Habgierig sein, vielleicht sogar im strengen Sinn des Worts legal, aber eben nicht legitim. Man will von den Früchten der Zivilisation essen, aber selber nichts zu ihr beitragen.

Da sind die individuellen Fälle – Bono, Madonna und wer-weiß-nich-noch – zwar für die Boulevardpresse interessant, schlimmer sind aber die wirklich großen und systemisch angegangenen Summen: Dazu och einmal Aurelius Augustinus, aus demselben Abschnitt seines Buches. Er schließt den Gedanken mit einer kleinen Geschichte. „Hübsch und wahr ist der Ausspruch den ein ertappter Seeräuber Alexander dem Großen gegenüber getan hat . Auf die Frage des Königs, was ihm denn einfalle, daß er das Meer unsicher mache, erwiderte er mit freimütigem Trotz: „Und was fällt dir ein, daß du den Erdkreis unsicher machst? aber freilich, weil ich es mit einem armseligen Fahrzeug tue, nennt man mich einen Räuber, und dich nennt man Gebieter, weil du es mit einer großen Flotte tust”.“

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Augustinus, Gerechtigkeit, Gesellschaft, Staat78 Kommentare zu Räuberbanden

Unruhe

Veröffentlicht am 30. August 201330. August 2013

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir“ (Confessiones/Bekenntnisse, I, 1,1). Mit diesen berühmt gewordenen Worten wendet sich der heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen an Gott, und in diesen Worten findet sich eine Synthese seines ganzen Lebens.”

 

Papst Franziskus bei den Augustinern
Papst Franziskus bei den Augustinern

Die ersten Worte der Papstpredigt. Papst Franziskus nahm den wohl bekanntesten Satz des großen Kirchenvaters zum Ausgangspunkt, um das Fest des Heiligen am 28. August mit dem Orden, der den Namen des Heiligen trägt, zu feiern. Die Messe fand in Sant’ Agostino, in der Nähe der Piazza Navona statt, davor hatten stundenlang Menschen auf den Papst gewartet. Die Augustiner begannen ihr Generalkapitel und zu diesem Anlass feierte Franziskus mit ihnen die Messe, wie er auch mit den Jesuiten am Tag ihres Gründers, des heiligen Ignatius, gefeiert hatte. Die Predigt:

 

Drei Unruhen

 

Unruhe. Dieses Wort hat mich getroffen und lässt mich verweilen. Ich möchte von einer Frage ausgehen: Welche grundlegende Unruhe hat Augustinus in seinem Leben gelebt? Oder vielleicht sollte ich sagen: Welche Unruhen lädt dieser große Mensch und Heilige uns ein zu wecken und in unserem Leben zu erhalten? Ich möchte drei vorschlagen: Die Unruhe der geistlichen Suche, die Unruhe der Begegnung mit Gott, die Unruhe der Liebe.

 

Er verliert die Unruhe nicht

 

Die erste: Die Unruhe der geistlichen Suche. Augustinus lebt, wie es heute alltäglich ist, wie es unter jungen Menschen heute alltäglich ist. Er wurde von seiner Mutter im christlichen Glauben erzogen, auch wenn er nicht getauft ist. Aufwachsend hat er sich vom Glauben entfernt, er findet in ihm nicht die Antworten auf seine Fragen, auf die Sehnsüchte seines Herzens und wird von anderen Verlockungen angezogen. Weiterlesen “Unruhe”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Aufbruch, Augustinus, Franziskus, Gott, Nächster, Predigt, Suche, Unruhe33 Kommentare zu Unruhe

Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit

Veröffentlicht am 28. März 2013

Während der Predigt am Gründonnerstag nahm Papst Franziskus Bezug auf die Lehren des Pelagius (370 bis etwa 418 n. Chr.)

 

„So müssen wir hinausgehen, um unsere Salbung zu erproben, ihre Macht und ihre erlösende Wirksamkeit: in den „Randgebieten“, wo Leiden herrscht, Blutvergießen; Blindheit, die sich danach sehnt zu sehen, wo es Gefangene so vieler schlechter Herren gibt. Es ist eben gerade nicht in den Selbsterfahrungen oder in den wiederholten Introspektionen, dass wir dem Herrn begegnen: Selbsthilfekurse können im Leben nützlich sein, doch ein Leben, das von einem Kurs zum anderen, von einer Methode zur anderen geht, führt dazu, Pelagianer zu werden, die Macht der Gnade herunterzuspielen, die in dem Maß aktiv wird und wächst, in dem wir gläubig hinausgehen, um uns selbst zu verschenken und den anderen das Evangelium zu geben, das bisschen Salbung, das wir besitzen, denen zu schenken, die absolut gar nichts haben.”

Wenn es um die Gnade Gottes geht, dann stellt sich automatisch die Frage, wie viel Kraft und Macht man dieser für das eigene Leben einräumt. Pelagius und viele andere Lehren nach ihm, die zusammenfassend ‚Pelagianismus’ benannt werden, beziehen einen der Extremstandpunkt: Alle Entscheidungen des Menschen sind frei, Gott gibt Lehre und Vorbild, hat aber keinerlei verändernde Kraft in der Welt. Damit ist die entscheidende Größe der menschliche Wille allein; man könne durch eigene Entscheidung sündlos und gut werden, folgt als Konsequenz aus dieser Lehre. Sünde ist nur in der Tat selber, nicht im Menschen.

 

Wo ist Erlösung, im freien Willen oder der Liebe Gottes?

 

Gegenspieler des Pelagius war der Bischof von Hippo, Augustinus. Für ihn zählte die alles verwandelnde Liebe Gottes als die Macht, welche die Welt verändert. Der Wille alleine könne das nicht, denn der sei seit dem Sündenfall gebunden und brauche erst wieder die befreiende Erlösung durch Gottes Liebestat. Die Sünde sei im Menschen selber, nicht nur in seinem Tun, das ist der Hintergrund hinter dem Gedanken zur „Erbsünde“. Diese Gnade Gottes, so lehrt es die Kirche bis heute, sei „unverdient und ungeschuldet“.

Jesus ist ein Vorbild, nicht mehr. Verantwortung für das eigene Leben hat der Mensch, niemand sonst. Eine an den Lehren Pelagius ausgerichtetes Leben könnte so aussehen wie das des Pelagius selber: Ein asketisches, radikales, an der Bergpredigt orientiertes Leben. Grundpfeiler des Pelagius – und das macht ihn wenn nicht dem Namen so doch der Lehre nach zu dem wichtigsten Lehrer der Moderne – ist die absolute Freiheit des Menschlichen Willens. Weiterlesen “Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Augustinus, Erbsünde, Franziskus, Freiheit, Irrlehre, Lehre, Liebe, Moderne, Pelagius, Spünde24 Kommentare zu Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit

Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens

Veröffentlicht am 14. November 201214. November 2012

Im Herzen der Gottsuche liegt Begegnung. So kann man vielleicht die Worte Benedikts XVI. an diesem Mittwoch zusammen fassen, wenn man das denn will. Die Voraussetzung: Man muss das auch wirklich wollen. Wege gibt es viele …

 

Die Katechese des Papstes

In der heutigen Katechese möchte ich kurz drei Wege skizzieren, die uns Möglichkeiten zeigen, wie wir Gott, der die Wahrheit ist, erkennen können: es gibt den Weg über die Welt, über den Menschen und über den Glauben.

Der heilige Augustinus lässt uns in einer Predigt (241, 2) die vielfältige Schönheit der Welt betrachten. Er fragte die Dinge: „Was seid ihr?“. Und sie alle sagen: „Schau mich nur an, ich bin schön, aber nicht aus mir selber heraus sondern es gibt den, der mich geschaffen hat.“ Erst wenn man auf ihn schaut, hat man die Wirklichkeit ergriffen.

Ebenso sagt der Bischof von Hippo ein bedeutendes Wort über uns Menschen und zwar, wenn man die Wahrheit finden möchte, dann muss man nicht auswärts gehen sondern in sich selbst hineingehen. Weiterlesen “Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Augustinus, Benedikt XVI., Generalaudienz, Gott, Gottsuche, Jahr des Glaubens, Mensch2 Kommentare zu Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens

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