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Schlagwort: Benedikt XV.

Wider den Krieg, noch einmal und immer wieder

Veröffentlicht am 1. August 20141. August 2014

„Ich rufe alle auf, weiter zu beten, damit der Herr den Völkern und den Verantwortlichen dieser Gebiete die Weisheit und die notwendige Kraft schenkt, um entschlossen auf dem Weg des Friedens voranzugehen. Im Mittelpunkt aller Entscheidungen dürfen niemals Sonderinteressen stehen, sondern das Gemeinwohl und die Achtung eines jeden Menschen: Alles ist mit dem Krieg verloren, und nichts verliert man mit dem Frieden!“ Papst Franziskus, am vergangenen Sonntag auf dem Petersplatz. Mit diesem Zitat wiederholte er einen Ausruf von Papst Pius XII. vom 24. August 1939, wenige Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Es komme darauf an, „jeden Streit mit beharrlichem Dialog und mit Verhandlungen und mit der Kraft der Versöhnung anzugehen“, so Franziskus weiter.

Es gibt eine lange und ehrenvolle Traditon von Päpsten, die sich gegen den Krieg wenden, den modernen, industriellen, maschinellen, von Ideologien und Fanatismen gefütterten Krieg. Johannes Paul II. hat mich in seinem Einsatz gehen den Krieg im Nahen Osten als Student fasziniert, das zornige „jamais plus la guerre, jamais plus la guerre“ Papst Pauls VI. Vor den Vereinten Nationen in New York habe ich erst hier in Rom kennen gelernt, als ich mich näher damit beschäftigt habe. Aber Paul VI. steht in der Tradition, in der vor ihm Johannes XXIII. in seinem Einsatz in der Kuba-Krise und nach ihm Johannes Paul II. standen.

Und da ist der erste in dieser Reihe, den ich hier an dieser Stelle noch einmal zitieren will, Benedikt XV. Das habe ich ja in meinem letzten Post schon getan. Aber zitieren wir nicht den Papst, sondern einen des Katholizismus unverdächtigen, den unvergleichlichen Karl Krauss. Er hat ein Stück geschrieben, „Die letzten Tage der Menschheit“. Entstanden direkt unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges hat dieser brilliante Polemiker und von mir hoch geachtete Sprachkritiker setzt in dem Stück Sätze und Szenen zusammen. Und er fügt O-Ton Benedikt XV. ein.

Die 27. Szene im Ersten Akt besteht ganz aus einem Text des Papstes, die Regieanweisung lautet: „Im Vatikan. Man hört die Stimme des betenden Benedikt.“

„Im heiligen Namen Gottes, unseres himmlischen Vaters und Herrn, um des gesegneten Blutes Jesu willen, welches der Preis der menschlichen Erlösung gewesen, beschwören wir Euch, die Ihr von der göttlichen Vorsehung zur Regierung der kriegführenden Nationen bestellt seid, diesem fürchterlichen Morden, das nunmehr seit einem Jahre Europa entehrt, endlich ein Ziel zu setzen.

Es ist Bruderblut, das zu Lande und zur See vergossen wird. Die schönsten Gegenden Europas, dieses Gartens der Welt, sind mit Leichen und Ruinen besät. Ihr tragt vor Gott und den Menschen die entsetzliche Verantwortung für Frieden und Krieg.

Höret auf unsere Bitte, auf die väterliche Stimme des Vikars des ewigen und höchsten Richters, dem Ihr werdet Rechenschaft ablegen müssen. Die Fülle der Reichtümer, mit denen Gott der Schöpfer die Euch unterstellten Länder ausgestattet hat, erlauben Euch gewiß die Fortsetzung des Kampfes. Aber um was für einen Preis? Darauf mögen die Tausende junger Menschenleben antworten, die alltäglich auf den Schlachtfeldern erlöschen.“

Der ebensowenig katholischer Sympathien verdächtige Kurt Tucholsky hat das dann 1931 gegen die Nazis und die Kriegsgefahr, die er dort witterte, angeschärft, so ist das berühmte Zitat entstanden „Soldaten sind Mörder“. Weiterlesen „Wider den Krieg, noch einmal und immer wieder“

Kategorien Allgemein, FranziskusSchlagwörter Benedikt XV., Botschaft, Franziskus, Frieden, Krieg4 Kommentare zu Wider den Krieg, noch einmal und immer wieder

Vom Frieden reden in Zeiten des Krieges

Veröffentlicht am 29. Juli 201428. Juli 2014

Julikrise und Ultimatum, all dem wird im Augenblick ausführlich gedacht. Vor 100 Jahren begann das große Schlachten. Ende Juni der Mord am österreichischen Thronfolger, dann am 27. Juli das österreichische Ultimatum und der Beistand für diese aggressive Politik. Am 1. August 1914 waren es deutsche Ulanen, die die Grenze zu Belgien überschritten und damit den großen Krieg begannen, den wir den Ersten Weltkrieg nennen, andere Sprachen nennen ihn schlicht den Großen Krieg.

Es begann aber auch das Ringen um den Frieden, Bertha von Suttner fällt als Name ein, auch wenn sie einige Wochen vor Kriegsbeginn bereits starb.

Papst Benedikt XV., Giacomo della Chiesa
Papst Benedikt XV., Giacomo della Chiesa

Während des Krieges war es eine andere Stimme, die immer wieder versuchte, dem Schlachten ein Ende zu setzen: Papst Benedikt XV. Buchstäblich in den ersten Tagen des Krieges – im September 1914 – zum Papst gewählt war Krieg und Frieden das Thema seines Pontifikates.

Vor einem Jahr habe ich zu diesem fast vergessenen Papst einen Beitrag gemacht, den ich zu gegebenem Anlass hier noch einmal einstelle. Aktuell bleibt er.

 

Eine untergehende Welt

 

„Es muss das Schwert nun entscheiden; Mitten im Frieden überfällt uns der Feind, darum auf, zu den Waffen!“ Kaiser Wilhelm II. spricht vom Schwert, aber was den Menschen, die 1914 voller Elan in den Krieg zogen, begegnete, das waren keine Schwerter, sondern ein voll industrialisierter Krieg. Die Maschinenwaffen, der Soundtrack für eine zu Ende gehende Welt, der den vorläufigen Höhepunkt der stetigen Aufrüstung bedeutete, die sich bereits im Jahrhundert davor abgezeichnet hatte.

Die Historiker nennen es „das lange 19. Jahrhundert“: Was mit französischer Revolution und Napoleon begann, setzte sich in den Nationalstaaten fort, in Industrialisierung und Militarisierung, in einem völlig überzogenen Egoismus der Nationen Europas, in Kolonialismus und in vielen, vielen Kriegen. Die in den 60er Jahren, Deutschland gegen Österreich und der Bürgerkrieg in den USA, zeigten zuerst, wie sehr die Industrie die Kriegführung bestimmte, Telegraf und Lokomotive wurden genauso wichtig wie Bajonett und Stiefel. In den Schützengräben des Ersten Weltkrieges dann übernahmen diese von der Hand des Nationalismus geführten Industriewaffen vollständig die Herrschaft, mit furchtbaren Ergebnissen.

„Nun will man uns demütigen. Man verlangt, dass wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischem Überfall rüsten.“ Wenn man Kaiser Wilhelm II. schwadronieren hört, kann man verstehen, wie sehr die Zeit in ihrem verblendeten Nationalismus verhakt war. Und man könnte in diesem Zusammenhang auch andere Staatschefs nennen: rund um den Krieg ertönte es stolz, martialisch, uniformiert, national. Wie anders liest sich da eine Stimme, die seit 1914 immer wieder erklang, die aber im Donner der Geschütze und angesichts der Taubheit der stolz geschwellten Brust kein Gehör fand:

„Im Namen des allmächtigen Gottes, im Namen unsres himmlischen Vaters und Herrn, … beschwören wir euch, euch von der göttlichen Vorsehung an die Spitze der kriegführenden Völker Gestellte, endlich dieser grauenhaften Schlächterei ein Ende zu setzen, die nun schon ein Jahr Europa entehrt.“ Es ist die Stimme des Papstes, Benedikt XV. Vom Beginn des Krieges an und dann immer wieder äußert er sich gegen den Krieg, schreibt und schreibt, denkt an den Frieden und will seinen Teil zum Ende der „grauenhaften Schlächterei“ beitragen.

 

Benedikt XV.

 

Was für ein Mensch sitzt da auf dem Papstthron? Als 2005 der Name des neuen Papstes Benedikt XVI. verkündet wurde, da haben wir uns alle gefragt, warum Benedikt? Wer war der letzte Papst dieses Namens? Und warum will gerade Joseph Ratzinger die Verbindung mit diesem fast unbekannten Papst? Hören wir den Papst selbst dazu. 2006, in seiner Friedensbotschaft, erklärt er seine Entscheidung:

„Der Name Benedikt selbst, den ich am Tag meiner Wahl auf den Stuhl Petri angenommen habe, weist auf meinen überzeugten Einsatz für den Frieden hin. Ich wollte mich nämlich sowohl auf den heiligen Patron Europas, den geistigen Urheber einer Frieden stiftenden Zivilisation im gesamten Kontinent, als auch auf Papst Benedikt XV. beziehen, der den Ersten Weltkrieg als ein ‚unnötiges Blutbad‘ … verurteilte und sich dafür einsetzte, dass die übergeordneten Gründe für den Frieden von allen anerkannt würden.“ (Friedensbotschaft 2006, 2)

 

„Gesegnet, wer als erster den Ölzweig erhebt“

 

Die „übergeordneten Gründe für den Frieden“: Benedikt XV. steht für Ausgleich, Versöhnung. Weiterlesen „Vom Frieden reden in Zeiten des Krieges“

Kategorien Allgemein, Geschichte, Interview, RomSchlagwörter Benedikt XV., Frieden, Papst, Weltkrieg1 Kommentar zu Vom Frieden reden in Zeiten des Krieges

Eine Überraschung

Veröffentlicht am 27. Januar 201327. Januar 2013

Es gibt historische Personen, die man quasi als Tapete der Zeit wahrnimmt, als existent aber nicht bedeutend, irgendwie alt aber nicht wirklich von Interesse. Bis man dann entdeckt, wie spannend und überraschend solche Menschen sein können, auch für heute noch. Jüngstes Mitglied der Gesellschaft neu entdeckter Gestalten: Papst Benedikt XV., Papst während des Ersten Weltkrieges.

Mein Beitrag dazu.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, VatikanSchlagwörter Benedikt XV., Enzyklika, Europa, Frieden, gerechter Friede, Krieg, Vatikan, Waffen, Weltkrieg11 Kommentare zu Eine Überraschung

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