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Schlagwort: Berlin

Durchs Kreuz gehen

Veröffentlicht am 6. November 20193. November 2019
Frieden und Europa Kreuz Weg: Blick in den Innenraum der Nikolaikirche in Berlin

Man geht in einem Kreuz aufwärts. Eine Art Gang oder Gerüst, umzogen von weißer Kunstoffplane und beleuchtet, bildet eine Kreuzform, im Innenraum einer Kirche in Berlin. Ein Kunstwerk zu Frieden und Europa. Aber eben auch ein Kreuz.

Die Künstlerin Mia Florentine Weiss nutzt die Nikolaikirche für ein spannendes Projekt, es geht um den Frieden in Europa 100 Jahre nach den Versailler Verträgen, es geht um Begegnung in dem durch das Kreuz entstehenden Raum, um Bewegung.

Frieden und Europa

Die Kreuz-Symbolik ist fest in unserer europäischen Kultur verankert, über das religiöse hinaus. Das Kreuz ist auch mal für einen Streit gut, zuletzt prominent in Bayern, aber auch sonst wenn es um Schulen oder Gerichte geht. Immer geht es dabei um die Frage, für was es steht. Für Christus und sein Leiden? Das Abendland? Kultur? Tradition?

Nicht zuletzt damit spielt die Künstlerin, die ein großes begehbares Kreuz in eine Kirche gelegt hat. Oder hat hinfallen lassen? Wer weiß.

Spiel mit der Bedeutung des Kreuzes

Aber mindestens ich kann nicht anders, als bei dieser Kunst auch die Befragung des Religiösen zu sehen. Oder besser: vor allem eine Befragung des Religiösen. Ein Kreuz ist ja nicht nur ein Kreuz, schon gar nicht wenn das alte, spätgotische Kreuz samt Corpus im Kirchenschiff darüber steht.

Wenn man durch das Kreuz in der Kirche hindurch geht, stellt sich zuerst die Frage, was das sein soll. Man weiß um die Form, wenn man drinnen ist sieht man sie aber zuerst nicht. Man begegnet auch anderen Menschen im Kreuz, so das Museum nicht vollständig leer ist. Was soll das sein, oder bildlich mit der Installation gesprochen: Welchen Stellenwert, welchen Ort nimmt das Kreuz ein?

Welchen Ort hat das Kreuz?

Wir Christen verehren das Kreuz als Ort der Erkenntnis der eigenen Sünden und deren Vergebung. Es ist eine Verbindung. Es ist Ort der Begegnung mit Christus. Es ist auch Ort des Leidens in der Welt, auch wenn wir es nicht gleichsetzen können mit den Leiden des Menschen. Das Kreuz verweist gleichzeitig auf Gott und auf den Menschen.

Die Künstlerin Mia Florentine Weiss lädt dazu ein, das noch einmal aus einer künstlerischen Perspektive zu bedenken. Es mag ihr um ganz andere Themen gegangen sein, um Frieden und Europa, aber wie gesagt Christen verbinden mit dem Kreuz auch etwas anderes.

Verweisen auf Gott und Menschen

Haben wir die Deutungshoheit über das Kreuz verloren? Anfang der 2000er benutzte Madonna ein Kreuz bei ihrer Tournee-Show, Umhängekreuze sind Mode-Acessoires, ich will hier keine Litanei anstimmen aber es sind halt nicht mehr wir Christen, die entscheiden, wofür es zu stehen habe. Wir haben das Kreuz irgendwie verloren. Das Kunstwerk erinnert auch an diese Verlusterfahrung. Das schöne daran: das ist wiederum sehr christlich.

Denn ohne Verlust ist das Christentum nicht zu denken. Hier passt das Kreuz hin: Ich muss abgeben, wenn ich auf das Kreuz schaue und das Kreuz ernst nehme. Und dann kann ich das Kreuz auch neu entdecken. Etwa in dem Kunstwerk in Berlin.

 

Das Ganze ist noch bis Ende November zu sehen.

Und hier noch das Ganze im Film:

https://paterberndhagenkord.blog/wp-content/uploads/2019/10/Kreuz-Weg.mp4
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter #loveurope, Berlin, Europa, Frieden, Kreuz, Kunst, Weltkrieg6 Kommentare zu Durchs Kreuz gehen

Und schon wieder das Kreuz

Veröffentlicht am 20. Mai 2017

Es begann am Montag, als ich im Vatikan Kardinal Reinhard Marx interviewte und das dann bei Facebook und auf der Webseite veröffentlichte: es gibt im Netz Menschen – sich selber Christen nennend – die unbedingt auch bei einem ganz anderen Thema die Episode von Jerusalem nennen müssen, um den Kardinal zu verunglimpfen. Möglichst wenig Details, grob geschnitzt und immer feste druff. Eigentlich ging es in dem Interview um Europa, leider zuckten bei einigen gleich die Finger und man meinte, ihm mit Verweis auf die Episode in Jerusalem seine Glaubwürdigkeit absprechen zu müssen.

Heute kam das Thema schon wieder, das Abnehmen des Kreuzes findet nun in Berlin statt, als Teil der Debatte um das so genannte Neutralitätsgesetz des Landes Berlin, in Folge dessen einer Lehrerin verboten ist, bei der Ausübung ihres Berufs religiöse Zeichen zu tragen. Im Februar war es um eine Verschleierung gegangen, nun geht es ganz frisch erst um ein Kreuz, dann um ein Fisch-Symbol, der als Ersatz getragen wurde.

Kreuz des Anstoßes
Kreuz des Anstoßes

Und wieder dieselben Reaktionen im Netz, erstens witzigerweise immer wieder Kardinal Marx und Jerusalem zitierend, obwohl das nichts miteinander zu tun hat, sich aber zur Erregung bestens eignet. Zweitens gerät die Debatte schnell aus dem Ruder, Nazivergleiche sind da, der Bekennermut wird bei den anderen gefordert, es geht immer gleich um den Untergang von Religionsfreiheit. Geht es auch etwas kleiner?

In Berlin geht um vom Staat verliehene Autorität, etwa als Polizist oder als Lehrer oder als Richter, nur bei solchen Positionen greift das Gesetz ja. Es geht nicht um Ausdruck von persönlicher Religiosität als solcher. Wenn das Berliner Gesetz falsch ist, dann wird das sicherlich bald genug debattiert werden oder ein Verfassungsgericht wird sich damit befassen. Die Debatte um die Öffentlichkeit von religiöser Symbolik ist wichtig und sollte geführt werden, auch kontrovers.

Dass es aber auch vernünftige katholische Stimmen geben kann, die an dem Gesetz erst einmal etwas Gutes sehen, das habe ich versucht, mit dem Interview Interview von Generalvikar Manfred Kollig. Auch das gehört zur Debatte.

Was ist denn so schlimm daran, zu debattieren? Warum immer gleich um sich schlagen?

Noch einmal zum von mir interviewten Generalvikar: er legte großen Wert darauf, dass das Kreuz für Christen erst einmal und vor allem Zeichen der Versöhnung und für Christus ist. Bei all der Schärfe, mit der die Debatte leider geführt wird, gerät das als erstes unter die Räder. Und das sollte uns zu denken geben. Bei mir jedenfalls tut es das.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Berlin, Kreuz, Neutralitätsgesetz, öffentliche Debatte, religiöses Symbol15 Kommentare zu Und schon wieder das Kreuz

Räume entstehen beim Gehen

Veröffentlicht am 29. März 2017

Mit Räumen muss man umgehen lernen. Es ist ein Thema, zu dem ich hier immer wieder zurück komme. Räume haben es mir angetan, neulich erst war ich in einer Ausstellung in Leipzig, dann im öffentlichen Raum Dresdens, vor der Frauenkirche. Und jetzt wieder, wenn ich darf, und zwar in einer Ausstellung in Berlin.

Joseph Beuys: Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, Museum Hamburger Bahnhof, Berlin
Joseph Beuys: Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, Museum Hamburger Bahnhof, Berlin

Räume sprechen. Wer einmal eine Kathedrale besucht hat und auf sich hat wirken lassen, kennt das. Kirchen, davor Tempel und so weiter der-räumlichen Religion. Es ist ja kein Zufall, dass die ersten Christen nicht etwa Tempel übernommen haben, sondern Basiliken, nicht die alten Kult-Orte, sondern Versammlungsorte. Das sagt einiges über die christliche Religion aus.

Aber auch Machtinhaber aller Zeiten haben Räume genutzt. Und zwar nicht zur zur Darstellung, sondern auch zur aktiven Machtausübung. Sei es durch Transparenz, wie beim Reichstagsgebäude für den Bundestag in Berlin, sei es durch ästhetische Unterwerfung, gigantische Schreibtische, lange Korridore etc.

Bibliotheken sollen zur Konzentration anregen, Büros zur Effektivität, Kirchen zur Einkehr oder Anbetung, und dann sind da Schulen, Fabriken, Theater, Museen und so weiter und so weiter. Und nicht zuletzt unsere eigenen vier Wände.

 

In alle Richtungen

 

In Berlin werden derzeit Räume und Installationen ausgestellt, die Künstler entworfen haben. Es sind also ganz besondere Räume, die keinen „Nutzen“ haben, wie wir das im Alltag vermuten würden. Raum kostet Geld, da ist es schon ein Luxus, Räume um der Räume willen zu haben. Also braucht es Kunst, die uns das vor Augen und vor Sinnen führt. „Moving in every direction“ heißt die Ausstellung, zu sehen im Museum Hamburger Bahnhof, noch bis Mitte September.

Da gibt es wunderbare anregende Räume zu besehen und begehen, ein wenig Beuys geht immer, aber da sind auch andere Namen, bekannte und eher unbekannte, die präsentieren. Meine Lieblingsräume sind zwei Installationen, die aus Klang bestehen. Man steht irgendwo, schließt die Augen und hört. Drumherum entsteht dann Raum, aus verschiedenen Richtungen kommen Klänge, lösen sich aber und ziehen sozusagen an einem vorbei. Wunderbare Erfahrungen.

Leider gibt es aber auch einiges an intellektualistischer Arroganz zu besichtigen, die entsteht, wenn Kunst nicht mehr die Kommunikation sucht, sondern sich abwendet von Menschen, die vielleicht nicht alles richtig verstehen, was sich der Künstler oder die Künstlerin in ihrem Studio so alles gedacht haben. Weiterlesen „Räume entstehen beim Gehen“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Ausstellung, begehbar, Berlin, Bruce Naumann, Hamburger Bahnhof, Joseph Beuys, Raum4 Kommentare zu Räume entstehen beim Gehen

Anschlagsfolgen

Veröffentlicht am 21. Dezember 2016
Quelle: Facebook @DressedLikeMachines
Quelle: Facebook @DressedLikeMachines

Zu den beiden Titelseiten von großen Zeitungen heute muss man eigengtlich nicht mehr viel sagen. Frage: Wer von beiden spielt hier das Spiel des Terroristen? Wer verstärkt das, was der Mörder erreichen wollte? Und wer setzt dem etwas dagegen?

Danke, Berliner Morgenpost.

Und wenn wir schon beim Thema verstärken sind, der bayerische Ministerpräsident Seehofer setzt noch einen drauf. „Wir sind es den Opfern, den Betroffenen und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren“, sagt er, er macht politische Punkte rechts außen durch das Missbrauchen von Angst und Trauer.

Eigentlich bin ich hier ja selten parteipolitisch, aber an dieser Stelle muss ich – wie viele andere auch – einfach mal „Halt!“ sagen. Das geht so nicht. Gerade erst habe ich ein Interview mit Alexandria in Ägypten geführt, dort ist Terror alltäglich und dort gab es einen verheerenden Anschlag auf eine Kirche. Die Menschen – Christen wie Muslime- wollen sich aber nicht einschüchtern lassen. Das ist die Nachricht hier.

Angst kann man nicht einfach wegmachen, die ist da. Aber wenn sich die Gemeinschaft nicht auflöst, wenn wir uns nicht zurück ziehen und unsere Freiheiten und unsere Lebensweise aufgeben, dann gewinnt die Angst nicht. Was Herr Seehofer da macht, um einige Wählerstimmen willen, ist genau das Gegenteil. Er sägt an dem, was die Gesellschaft zusammen hält. Weniger Solidarität, weniger Mitmenschlichkeit, alles um die Angst auszunutzen.

Nutzen Sie die Weihnachtstage, Herr Seehofer, vielleicht fällt Ihnen ja noch ein, was das „C“ in Ihrem Parteinamen bedeuten soll.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Angst, Berlin, Missbrauch von Leid, Seehofer, Terroranschlag58 Kommentare zu Anschlagsfolgen

Mauerfall und Mauerbau

Veröffentlicht am 8. November 20147. November 2014

Es ist nicht sonderlich originell, aber auch ich will mich hier den vielen Berichten anschließen, die anlässlich des Jahrestages des Falls der Mauer all die anderen Mauern aufzählen, die wir haben oder gerade errichten. Zwei besonders brutale habe ich in diesem Jahr selber gesehen, die zwischen den beiden Koreas und die zwischen Israel und Palästina. Dann gibt es die gegen die Flüchtlinge aus Mexiko in die USA, Triton – die Ablösung von Mare Nostrum im Mittelmeer – könnte auch eine Mauer werden. Und dann könnte ich auch noch die Mauern in den Köpfen anfügen, aber das können Sie selber auch.

Berlin 20100303 17
Nachdenken über Grenzen: Berlin, 2003

Die Ereignisse, die zum Mauerfall geführt haben, die Demonstrationen und Proteste, der Mut und so weiter, das alles sind die Ereignisse, an die wir uns erinnern sollten. Nicht an die großen Männer der Geschichte, die sich selber große Bedeutung zuschreiben, sondern an die vielen, die Veränderung wollten und dafür aufstanden und auf die Straße gingen. Die Namen, die kaum mehr jemand kennt. Die haben das geschafft, was wir gedenken: Die Mauer steht nicht mehr.

Und das hat dann über reine Gedenktage hinaus auch noch Wirkung für heute: Für Korea, Palästina, das Mittelmeer … .

Kategorien Allgemein, Glaube und GerechtigkeitSchlagwörter 1989, Berlin, Europa, Fall der Mauer, Genscher, Mauerbau, Politik3 Kommentare zu Mauerfall und Mauerbau

In der Mitte und ohne Stufen

Veröffentlicht am 16. Juli 201416. Juli 2014
Das Gewinnermodell zur Neugestaltung des Innenraumes
Das Gewinnermodell zur Neugestaltung des Innenraumes

Einen Bischof hat die Bischofskirche Berlins gerade nicht, dafür aber gute Zukunftsaussichten: Vor einigen Wochen wurde das Siegermodell des Architektenwettbewerbes für die Neugestaltung des Innenraumes vorgestellt. Das ist zwar noch längst nicht das dann tatsächlich gebaute Stück, sondern erst der Ausgangspunkt für die nun anstehenden Planungen. Aber es ist schon mal ein guter Einblick in das Denken, in welche Richtung die Neugestaltung gehen soll.

Ein Foto gibt das nicht wieder, schon gar nicht das Foto eines Modells, aber ein kurzer Eindruck ist ja auch schon mal was.

 

Stühle, nicht Bänke

 

Sie sehen zum Beispiel Stühle, keine Bänke. Die Bank ist nach der Reformation in unsere Kirchen gekommen, auch in die Kirchen Italiens und anderer Länder. Frankreich hat sich die Stuhl-Tradition aber noch in einigen Kirchen, vor allem Kathedralen, erhalten. Es ist das belehrt-Werden, das sich in der Bank ausdrückt. Auch rein physisch geht man erst auf den Altar zu, um sich dann in einer Seitenbewegung einzuordnen. Das entspricht eigentlich nicht dem Empfinden bei einer Feier. Soll heißen: Stühle halte ich persönlich für besser als Bänke, wenn es um Liturgie geht.

 

Auf gleicher Höhe

 

Sie sehen zum Beispiel beim genaueren Hinsehen im Rund keine Stufen. Das war auch gleich der Vorwurf: Die Gläubigen würden den Priester ja gar nicht sehen, denn beim Stehen – etwa während des Eucharistischen Hochgebetes – wären alle auf Augenhöhe und die Mitte würde verdeckt.

Das muss nicht sein, ich selber bin auch in einer Kirche geweiht worden, die keine Stufen hat – Sankt Peter in Köln – und bin vorher und nachher einige Male zu Messfeiern da gewesen, auch als Mitfeiernder, nicht nur vorne. Und ich kann sagen: Das geht. Es ist möglich, beides zu verbinden, das Fehlen des Herausgehobenen und des Sichtbaren. Und wie der ehemalige Pfarrer von Sankt Peter in Köln, Pater Friedhelm Mennekes, es ausgedrückt hat: Nur wenn die Horizontale stimmt, dann stimmt auch die Vertikale. Die Gleichheit unter uns Menschen, die sich in derselben Höhe auch ästhetisch und nachfühlbar ausdrückt, macht die Verbindung mit dem „oben“, mit Gott, der erhobenen Hostie, umso klarer. Weiterlesen „In der Mitte und ohne Stufen“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Berlin, Feier, Innenraum, Kathedrale, Kirche, Liturgie, Sank Hedwig, Umbau, Wettbewerb77 Kommentare zu In der Mitte und ohne Stufen

Armes Kreuzberg

Veröffentlicht am 21. August 201320. August 2013

Imagine_No_Religion„Religion passt nicht zu Friedrichshain-Kreuzberg“. Dieser Satz begründet einen Antrag der Piratenpartei im Bezirksparlament, der erreichen soll, dass die Bezirksmedaille nicht mehr an Bürger vergeben werden darf, wenn sie sich im Rahmen einer religiösen Gemeinschaft engagieren. Das meldet die BZ. Die Bezirksmedaille wird einmal im Jahr an einzelne Bürger oder Gruppen vergeben, die sich „durch ein herausragendes Engagement über einen längeren Zeitraum (…) verdient gemacht haben“.

Der Antrag wurde angenommen. Nun ist Berlin Berlin und Kreuzberg noch einmal speziell, aber warum Glauben ein Ausschlusskriterium sein soll, entzieht sich meinem Verständnis.

Die BZ meldet weiter: „Der Bezirk geht noch einen Schritt weiter in die Zukunft ohne Gott: Festveranstaltungen auf der Straße dürfen keine religionsnahen Titel mehr tragen. Weihnachtsfeste müssen künftig als „Winterfeste“ und der Ramadan, sofern er in der warmen Jahreszeit liegt, als „Sommerfest“ gemeldet werden.“

Und irgendwann wird man dann Religionsausübung unter Strafe stellen wollen. Oder reagiere ich hier über?

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Neulich im InternetSchlagwörter Berlin, Kreuzberg, Piraten, Religion, Säkularismus., Wahl38 Kommentare zu Armes Kreuzberg

Wahre Freiheit

Veröffentlicht am 13. Februar 201312. Februar 2013
Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag

Die Entscheidung des Papstes fällt nicht vom Himmel, er ist nicht gezwungen worden oder gescheitert, es war immer schon Teil seines Denkens, dass es Bedingungen für sein Handeln gibt, und die liegen in der Natur des Menschen. Und nur das Richten nach den Bedingungen macht frei, macht menschlich:

 

„Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.“

Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Ansprache, Benedikt XVI., Berlin, Bundestag, Deutschlandreise, Freiheit, Grenzen, Natur, Rede, Rücktritt10 Kommentare zu Wahre Freiheit

Ein Jahr danach

Veröffentlicht am 21. September 2012
Papst Benedikt XVI. bei der Ansprache im Garten von Schloss Bellvue
Papst Benedikt XVI. bei der Ansprache vor dem Bundespräsidenten und Gästen

Ein Jahr ist der Papstbesuch in Deutschland nun her. Ich habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt, was davon geblieben ist. Aber dies ist ja ein Blog: Also frage ich Sie.

Was ist vom Papstbesuch geblieben? Überhaupt? Generell? Kirchlich? Gesellschaftlich?

Wie sehen Sie das heute, ein Jahr danach?

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Berlin, Deutschlandreise, Eichsfeld, Entweltlichung, Erfurt, Freiburg, Ökumene, Papstreise, Reise10 Kommentare zu Ein Jahr danach

Was Verkündigung mit Fahrradfahren und der Currywurstbude zu tun hat

Veröffentlicht am 22. Mai 201223. Mai 2012
Kardinal Rainer Maria Woelki im Interview bei Radio Vatikan auf dem Katholikentag
Auf dem Katholikentag, Mannheim

Man spürt deutlich wie unterschiedlich die Meinungen und Stimmungen beim Katholikentag seien. Das sagte mir Kardinal Rainer Maria Woelki im Interview beim Katholikentag. Es gebe Brüche im Glauben, bei der Glaubensweitergabe, vor allem in den Familien. Das sei einer der Hauptbrüche, die sich fortsetzten in der Pastoral. In Berlin – Brandenburg – Vorpommern sei das noch einmal schwieriger als im Rheinland.

Dann haben wir aber auch über seinen persönlichen Stil gesprochen, das Fahrrad und das persönliche Zeugnis für den Glauben am Currywurststand im Wedding.

 

Herr Kardinal, es gefällt Ihnen noch in Berlin?

 

Auf jeden Fall! Natürlich, es ist eine Herausforderung Und es kostet etwas, hier als Christ zu leben, aber die Gemeinden sind sehr lebendig.

 

In Rom beim Konsistorium haben Sie vom neuen Gesicht gesprochen, das die Kirche brauche. Was soll das für ein Gesicht sein?

 

Wenn ich das richtig beobachtet habe, wird der Heilige Vater nicht müde, uns das Gesicht der Kirche vorzustellen, in dem er uns Jesus Christus vorstellt. Wir müssen als Getaufte und Gefirmte Jesus Christus ein Gesicht geben, unser Gesicht geben. Also ein neues Gesicht braucht die Kirche, dein Gesicht, mein Gesicht.

Dass wir Christus unsere Augen geben, damit er mit seinen Augen die Welt anschauen kann. Dass wir ihm unsere Stimme geben, dass er sein Wort durch unsere Stimme sprechen kann. Dass wir ihm unsere Hände geben, dass er heute so handeln kann, wie er damals gehandelt hat. Ich glaube, dass wir auf diesem Weg ein Stück Kirche und Welt verändern.

 

Sie geben selber der Kirche ein Gesicht, haben Ihren eigenen Stil geprägt. In wieweit ist das wichtig, das zu tun? Sie sind ja so etwas wie ein kleiner Popstar in Berlin geworden, durch Ihren Lebensstil, durch das Fahrradfahren in Berlin etc. Wie trägt das dazu bei, zu Katechisieren und Jesus Christus sein Gesicht zu geben?

 

Ich möchte auch im Alltag ansprechbar sein. Die Reaktionen verstehe ich auch als eine Anfrage an uns, wie wir als Bischöfe und Priester leben und welches Bild wir vermitteln. Weiterlesen „Was Verkündigung mit Fahrradfahren und der Currywurstbude zu tun hat“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Berlin, Fahrrad, Gesellschaft, Glaube, Großstadt, Kardinal, Katholikentag, Kommunikation, Neuevangelisierung, Verkündigung, Woelki9 Kommentare zu Was Verkündigung mit Fahrradfahren und der Currywurstbude zu tun hat

Kardinal Rainer Maria Woelki

Veröffentlicht am 18. Februar 201218. Februar 2012
Papst Benedikt überreicht Kardinal Weolki den Ring
Konsistorium - Die Überreichung des Kardinalsringes (c) Osservatore Romano

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Benedikt XVI., Berlin, Kardinal, Konsistorium, Woelki16 Kommentare zu Kardinal Rainer Maria Woelki

Der falsche Film

Veröffentlicht am 17. Februar 201223. September 2012
P Hagenkord im Interview mit Erzbischof Rainer Maria Woelki
Für Radio Vatikan, den BR und das ZDF

Erzbischof Rainer Maria Woelki, noch nicht Kardinal, über römische Perspektiven, Streit in der deutschen Kirche und wie es ist, im falschen Film zu sein.

http://212.77.9.15/audiomp3/00302455
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, VatikanSchlagwörter Berlin, Kardinal, Kirche, Konsistorium, Rom, Vatikan, Woelki2 Kommentare zu Der falsche Film

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