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Schlagwort: Berufung

Du wirst noch Größeres sehen!

Veröffentlicht am 29. September 202029. September 2020
Der spirituelle Komparativ „Es sind die Dinge, die ihr nicht kennt, die euer Leben verändern“: Ein Plakat in Rom

Es ist der Satz, den Natanaël von Jesus zu hören bekommt. Der spirituelle Komparativ, Größeres sehen. Der Satz steht am Ende einer ganzen Kaskade von Berufungen. Johannes-Jünger sprechen Jesus an, dann erzählen die es andern weiter, und die dann wieder anderen. Das sitz ihm Kleinen die Kirchengeschichte, die Nachricht von Jesus wird weiter gegeben, und darin erklingt der Ruf des Herrn an jede und jeden.

Der spirituelle Komparativ „du wirst noch Größeres als dieses sehen“ erinnert uns daran, dass das aber nicht statisch bleibt, sondern eine Dynamik enthält. Größeres! Unsere Erfahrungen mit Gott und Glauben haben uns an einen gewissen Punkt gebracht, aber das ist nicht alles, scheint die Schriftstelle uns zu sagen.

Der spirituelle Komparativ

Dieser Satz Jesu klingt wie ein Versprechen, aber er ist auch mehr.

Das Plakat in Rom, das als Bild für diesen Beitrag dient, gibt einen Hinweis: das Größere ist nicht etwa bekannt. Es gibt kein kapitalistisches Verständnis von „immer mehr vom Selben“. Es gibt kein olympisches „höher, schneller, weiter“, dessen was wir kennen. Sondern das Größere ist im Kern unbekannt.

Unbekannt

Uns geht es wie den Aposteln. Wir wissen, wie wir hierhin gekommen sind. Aber was ist da das Größere? Die Kirche anhand der Kriterien, wie wir sie kennen? Und uns besser vorstellen?

Aber wie es dem Apostel gegangen ist, so wird es auch uns gehen: das Größere, das uns versprochen ist, ist noch unbekannt.

Der Papst spricht immer wieder vom Gott der Überraschungen, und genau das ist gemeint. Wer glaubt, zu wissen und sich auf diese seine Überzeugung zurück zieht, den nennt der Papst „in sich selber eingeschlossen“. Das sind diejenigen, die das Größere aus dem Reservoir des Bekannten hervorgehen sehen. Also letztlich aus dem Kontrollierbaren, weil wir es kennen. Gott durchbricht das durch Überraschungen, also durch ein Aufbrechen dieser Sicherheiten, die in unseren Plänen nicht vorkommen.

Nicht aus dem Reservoir des Kontrollierbaren

Die Beton-Form dieses Selbst-Einschlusses sind die Regeln und Normen, die einen gegen derlei Überraschungen absichern und im Fall eines Eintritts verteidigen sollen: „Die Norm gibt (…) die Sicherheit, sich überlegen zu fühlen, eine genaue Orientierung zu besitzen. Darin findet er seine Kraft, nicht im sanften Hauch des Geistes“, wie der Papst sagt.

Das Größere, auf das wir zugehen und zuglauben, lässt sich aber nicht einhegen. Es sind die unbekannten Dinge – so sagt das Plakat – die unser Leben ändern werden.

Ich lese dieses Jesus-Versprechen durchaus als etwas uns „Gefährdendes“. Das gehört dazu. Mein Plädoyer: keine Angst! Das kann man nicht dekretieren, aber wir können uns um innere Offenheit bemühen. Wenn wir denn wollen. Und wenn wir uns an die Seite von Natanaël stellen.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Berufung, Bibel, Glaube, Jesus, Kirche20 Kommentare zu Du wirst noch Größeres sehen!

„Ausgesondert, das Evangelium zu verkünden“: Gedanken zu Priestersein und Berufung

Veröffentlicht am 18. April 201910. April 2019
Priestersein ist unklar Altarbild in der Kapelle der Katholischen Akademie in Bayern

Gründonnerstag ist Priestertag. Aber was das genau heißt, Priester und Priestersein, das wird immer unklarer. Generell wird Autorität in der Kirche in Frage gestellt, als Resultat des Umgangs mit Missbrauch und Geld und überhaupt Macht. Was können wir überhaupt heute noch sagen? Priestersein ist unklar geworden.

Es gibt immer wieder Versuche, dem auf die Spur zu kommen, was das Priestersein heute sein kann. Papst Franziskus versucht es immer wieder. Auch der Schreiber dieser Zeilen hat es neulich versucht, in der Katholischen Akademie in Bayern. Das ist zu lang, um es hier zu veröffentlichen, das wird an einem anderen Ort passieren. Aber einen Gedanken möchte ich zum Gründonnerstag doch anbringen.

Priestersein ist unklar

Ich möchte bei der Berufung ansetzen. Denn ohne eine solche gibt es ja keine Priester. Man kann über Priester soziologisch, theologisch oder pastoral sprechen, ich möchte das aus der Perspektive des Priesterwerdens und Priesteseins selber tun. In der Berufung liegt ein Problem, wie erst neulich in der ZEIT-Beilage Christ und Welt klug und deutlich formuliert wurde. Wer sich als Berufener weiß, der vermutet hinter seinen Entscheidungen den Willen Gottes, verkürzt formuliert.

Hier liegt dann eine der Wurzeln des Klerikalismus, einer Überhöhung des Amtes und der Funktion des Priesters in und für die Gemeinde. Aber wie kann ich dann über die Berufung sprechen, ohne in diese Falle zu geraten? Ohne das Priestersein gleich mit Autorität und Macht zu identifizieren?

Berufung verstehen

Dazu möchte ich ein Wort zitieren, dass mich selbst seit Jahren begleitet. Es stammt aus dem Römerbrief des Apostels Paulus. Apostel ist hier wichtig, denn auch er versteht sich als berufen und gesand, auch wenn der Begriff ‚Priester‘ auf ihn nicht zutrifft. Aber sein Verstehen von ‚Berufung‘ hilft mir weiter.

Die Einheitsübersetzung gibt seine Selbstbeschreibung zu Beginn des Briefes als „ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden“ wieder. Ausgesondert zu predigen das Evangelium Gottes“ heißt es bei Luther. „Ausgesondert zur Heilsbotschaft Gottes“, übersetzt Fridolin Stier das griechische Wort ἀφωρισμένος εἰς εὐαγγέλιον θεοῦ. „Segregatus“ sagt die lateinische Vulgata. Im Galaterbrief benutzt Paulus dasselbe Wort, da ist er schon im Mutterleib „ausgesondert“ von dem, der ihn – Paulus – in Gnade berufen hat.

Ausgesondert

Er stellt sich also als getrennt vor, als abgesondert, als speziell, er begreift den Auftrag an ihn als etwas, was ihn eigen macht, anders, nicht wie die anderen. Wir stoßen hier auf ein Problem, nämlich die Frage wie ausgerechnet Paulus so etwas sagen kann.

Gerade Paulus ist sonst ja jemand, der Trennungen aufhebt. „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“ heißt es im Galaterbrief (3:28). Zentrum des Römerbriefs ist die Frage nach dem Gesetz, das die Menschen teilt, in die, welche nach dem Gesetz sind, die Volk sind, und die anderen, die Heiden. Diese Trennung sucht Paulus zu überschreiten, hin auf einen Universalismus hin, auf das „Katholische“.
Und der gleiche Paulus, der diese Trennungen überschreiten will, führt eine neue Trennung ein, die ihn selber aussondert.

Trennungen überschreiten

Was wir zuerst sagen können ist, dass seine Trennung von anderer Art ist. Sie ist nicht soziologisch, sie entsteht nicht durch Geburt oder durch Jude-Sein. Nicht biologisch: nicht durch Frau oder Mann sein. Nicht juristisch: nicht durch Sklave oder frei sein, um in der Vorstellungswelt der Antike zu bleiben.
Seine Trennung geschieht durch Gnade, dieses ihm so wichtige Wort. Also durch Gott. Es ist keine menschliche Trennung.

Der Philosoph Giorgio Agamben nennt das ein „Trennen der Trennungen“. Das „abgesondert“ ist eine Funktion. Kein Standpunkt. Soll heißen: es wird keine Trennung wie die, die wir in Sklave-Freier, Jude-Heide, Mann-Frau kennen und die Paulus an anderer Stelle zitiert. Genau das will das nicht sein, kein Standpunkt. Keine neue menschliche Trennung.

Paulus Selbstbeschreibung – und darauf will ich hinaus – ist ein Agieren, ein Überwinden bestehender Trennungs-Vorstellungen, religiöser wie sozialer.

Überwinden von Trennungen

Wenn wir Priester sind, wenn wir uns in Nachfolge der Apostel sehen, dann ist das kein Status, keine Selbstbestätigung, sondern bereits „apostolisches Tun“. Ein Priester, der sich auf den Status beruft, der in den Teilungen der Welt bleibt, ist eben nicht „ausgesondert“, sondern Teil der Trennungen. Unser Priestersein muss Teilungen teilen, muss auf das Katholische, auf das die Trennungen der Welt auflösende, hin wirken.

Ein Priester à la Paulus darf sich nicht einsortieren in die Vorstellung von Welt, von den Trennungen die wir kennen, den Aufteilungen.Paulus stellt sich als jemand vor, der abgetrennt ist von den Plausibilitäten der Welt. Das bedeutet Berufung.

In dem Sinne führt es in die Irre, der Lutherischen und dann im katholischen Übernommen Formulierung zu folgen, jeder Beruf in der Welt sei eine Berufung. Berufung ist eben genau nicht deckungsgleich mit den Selbsteinteilungen der Welt, den Plausibilitäten. Berufung stört, muss stören, weil sie sich der Gnade verdankt, nicht den Berufs- und Lebensprojekten.

Absage an soziale Identitäten

In den ersten Jahrhunderten war Christsein verbunden mit einer Absage an soziale Identitäten, darauf weist uns Paulus mit seinem „abgesondert“ hin. Unser Instinkt, Identität in stabilen sozialen Strukturen zu finden, ist stark. Aber er trägt nicht mehr, das wird uns jetzt sehr klar. Und diese Strukturen waren auch nie dazu gedacht, unsere christliche, unsere priesterliche Identität zu tragen. Das sagt uns Paulus.

Wenn ich also nach der Orientierung und Berufung mit Blick auf das Priestersein frage, dann darf ich nicht nach Plausibilität, nach Identität, nach Funktionalität fragen. Darin liegt das Abgesondert-Sein heute, und das gilt dann nicht nur für Priester.

Zurück zu meinem Satz, Priestersein ist unklar geworden. Wenn uns also nicht die eigene Berufung zum Status führt, uns nicht soziologisch, rechtlich oder sonstwie trennt, was denn?

„Who is it that can tell me who I am?“

„Who is it that can tell me who I am?“ fragt King Lear bei Shakespeare. Das ist die Krise des Priesterseins in einem Satz. Um sagen zu können, wer ich bin, was ich bin, brauche ich Input von außen, vom anderen, von den anderen. „Viele berücksichtigen, wenn sie von der Identitätskrise der Priester sprechen, nicht die Tatsache, dass Identität Zugehörigkeit voraussetzt. Es gibt keine Identität – und damit Lebensfreude – ohne aktive und engagierte Zugehörigkeit zum gläubigen Volk Gottes (EG 268).

Das ist die Papstformulierung zu den fehlenden Trennungen. Nicht hier, nicht in den Trennungen finden wir den Einstieg ins Priestersein. Nicht im Inneren, nicht in der Frage nach der Identität und Autorität. Noch einmal der Papst:

„Der Priester, der sich einbildet, die priesterliche Identität zu finden, indem er introspektiv in sein Innerstes hinabtaucht, wird dort wohl nichts anderes finden als Zeichen, die auf den „Ausgang“ verweisen: Geh aus dir selbst heraus, geh hinaus und suche Gott in der Anbetung, geh hinaus und gib deinem Volk, was dir anvertraut ist, und dein Volk wird dafür sorgen, dass du spürst und erfährst, wer du bist, wie du heißt, was deine Identität ist, und es wird dir hundertfach Freude verschaffen, wie es der Herr seinen Knechten versprochen hat. Wenn du nicht aus dir herausgehst, wird das Salböl ranzig und die Salbung kann keine Frucht bringen.“ (Chrisammesse 2014)

Abgesondert durch Gnade: Das gibt mir keine Macht. Keine Autorität. Kein Besonders-Sein. Sondern will gerade diese Trennungen durchtrennen. In Zugehörigkeit zum Volk Gottes.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Berufung, Paulus, Priester, Priestersein, Römerbrief34 Kommentare zu „Ausgesondert, das Evangelium zu verkünden“: Gedanken zu Priestersein und Berufung

Entscheidung – Unterscheidung

Veröffentlicht am 9. Oktober 201811. November 2018
der Papst bei der Arbeit der Papst bei der Arbeit

Es sei keine „Mode dieses Pontifikats“: während der Eröffnungsansprache hatte der Papst für einige Lacher gesorgt, als er so kurz auf die Wichtigkeit von Unterscheidung/Entscheidung einging.

der Papst bei der Arbeit
der Papst bei der Arbeit

Und hier stehen wir schon vor einem Problem. Mit der Renaissance des Wortes „Unterscheidung“ in der geistlichen Sprache wissen wir so recht nichts anzufangen. Kurz: Was heißt das? Unterscheiden ist ein Wort, das in unserer Sprache eine klare Bedeutung hat. Zwei Dinge, Personen etc. werden unterschieden. Fertig.

Im Geistlichen – und das ahnt man schon wenn man das Wort hört – hat es eine leicht andere Bedeutung. Und hier beginnt unser Problem.

Zum Beispiel die Jugendsynode. Da geht es um die „Unterscheidung der Berufung“, im italienischen Ursprungstext „discernimento vocazionale“. Französisch: „discernement vocationnel”. Englisch: “Vocational Discernment”. Nur Deutsch fällt heraus, hier ist das übersetzt mit „Erkenntnis der Berufung“.

Die Arbeitsgrundlage, das so genannte Instrumentum Laboris, übersetzt oft „discernimento“ mit Erkenntnis, manchmal aber auch mit Unterscheidung. Und das nicht, weil die es nicht besser wüssten. Sondern weil eben „unterscheiden“ bei uns was anderes heißt. Manchmal eher in die eine, manchmal eher in die andere Richtung.

 

„Innere Haltung, die in einem Glaubensakt verwurzelt ist“

 

Nun werden während der Synode noch öfters davon öfters hören, vielleicht also Zeit, sich das etwas genauer anzusehen. Ich werde das nicht in einem Aufwasch machen, systematische Artikel ist nicht so mein Ding, aber vielleicht einige wichtige Elemente herausgreifen.

Eine „innere Haltung, die in einem Glaubensakt verwurzelt ist“, so nennt das der Papst. Bleiben wir mal bei ihm, man könnte auch die Meister der Spiritualität hier anführen, aber ich mache es mir mal einfach. Unterscheidung, so der Papst, „gründet auf der Überzeugung, dass Gott in der Geschichte der Welt, in den Ereignissen des Lebens, in den Personen, denen ich begegne und die mit mir sprechen, am Werk ist.“ Die Welt ist Gottes so voll, es ist an uns, aufmerksam zu sein. „Deshalb sind wir gerufen, auf das zu hören, was der Geist uns in oftmals unvorhersehbaren Arten und Richtungen eingibt.“ Weiterlesen „Entscheidung – Unterscheidung“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Berufung, Bischöfe, Bischofssynode, Jugend, Jugendsynode, Spiritualität, Unterscheidung17 Kommentare zu Entscheidung – Unterscheidung

Synode, Synode

Veröffentlicht am 30. September 201811. November 2018
Der Papst und seine Synode Da ist sie wieder, die Bischofssynode. Hier die Abschlusssitzung von 2015

In dieser Woche ist es wieder soweit, die nächste Versammlung der Bischofssynode startet, drei Jahre war Pause. Am Mittwoch geht es los, für dieses Jahr hat der Papst die Dauer noch einmal verlängert, dreieinhalb Wochen wird sie lang sein.

Für mich wird es die sechste sein, wieder werde ich drinnen sitzen und bei der Kommunikation und der Pressearbeit aushelfen.

Abschlussrede des Papstes bei der Synode
Da ist sie wieder, die Bischofssynode. Hier die Abschlusssitzung von 2015

Worum geht es? Fragen wir den Papst, der ja durch die Synode beraten werden soll, der hat bei der Vorsynode gesagt:

„Auf der bevorstehenden Synode sollen insbesondere die Voraussetzungen entwickelt werden, die notwendig sind, um die Jugendlichen mit Leidenschaft und Sachkenntnis in der Berufungs-entscheidung zu begleiten, also darin, »die Berufung zur Liebe und zum Leben in Fülle zu erkennen und anzunehmen« (Vorbereitungsdokument, Einleitung). Wir alle haben diese Berufung. … Das ist die grundlegende Gewissheit: Gott liebt jeden Menschen, und an jeden richtet er persönlich einen Ruf. Es ist ein Geschenk, das uns, wenn wir es entdecken, mit Freude erfüllt.“

Also: es geht darum, wie junge Menschen ihre Beziehung zu Gott entdecken können und wie die Kirche dabei helfen kann. Aber nicht Einzeln, nicht für sich selber, so der Papst Anfang des Jahres:

„Ja, wir sind individuell gerufen, aber immer als Teil einer größeren Gruppe. Es gibt keine „Selfie“-Berufung, es gibt keine. Die Berufung erfordert, dass ein anderer dir das Foto macht, und das werden wir jetzt tun. So liegen die Dinge.“

Ein zweiter Zweck:

„Die bevorstehende Synode wird auch ein Appell an die Kirche sein, eine erneuerte jugendliche Dynamik wiederzuentdecken.“ (Noch einmal aus der Vorsynoden-Ansprache)

Das kann wie aus einer Sonntagsrede klingen, wenn man es aber ernst nimmt, dann hat das Folgen. Und zwar bringt das Unruhe.

 

Das bringt Unruhe

 

Und auch hierzu hat der Papst was zu sagen, und zwar ziemlich viel. Nur ein Zitat, aus der Ansprache, wo er das erste Mal deutlich von Unruhe gesprochen hat, auf Spanisch, und deswegen das nicht wirklich höfliche Wort lío benutzt hat.

Ich möchte euch sagen, welche Wirkung ich vom Weltjugendtag erhoffe: Ich hoffe, dass es einen Wirbel [lío] gibt. Hier wird es einen Wirbel geben, ja, den wird es geben. „Que acá en Río va a haber lío, va a haber” – “In Rio wirst du was erleben, da wird es einen Wirbel geben”. Weiterlesen „Synode, Synode“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Berufung, Bischofssynode, Jugend, Papst Franziskus, Synode, Unruhe, Unterscheidung8 Kommentare zu Synode, Synode

Synode, mal wieder. Diesmal geht es um die Jugend

Veröffentlicht am 6. Oktober 20166. Oktober 2016

Jugend und Glaube und dazu die Frage danach, was für die kommenden Generationen Berufung bedeutet und wie sie „unterschieden“, also entdeckt und gefördert werden kann. Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag bekannt geben lassen, dass sich die Bischofssynode 2018 mit diesem Thema befassen wird.

Die beiden letzten Versammlungen der Synode – 2014 und 2015, eine außerordentliche und eine ordentliche Versammlung – hatten sich mit dem Thema Familie befasst und hatten für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Nun scheint der Spannungsbogen abzufallen, „Jugend“ ist nicht so konfliktbeladen wie Familien- und Sexualthemen.

Abschlussrede des Papstes bei der Synode
Da ist sie wieder, die Bischofssynode

Und doch: wenn die Frage nach der Weitergabe des Glaubens an die kommenden Generationen nicht gelöst wird, sind alle anderen Fragen unsinnig. Das gilt vor allem für uns hier in Europa. Vor meinem Job hier beim Radio habe ich acht Jahr kirchliche Jugendarbeit gemacht, da ist viel Glaube, aber da fehlt es auch an vielem.

Das Thema hat es also in sich. Ich habe nur zwei Befürchtungen. Zum einen habe ich mal mit einem deutschen Bischof die Säbel gekreuzt, nach einem Gespräch über neue Medien und Digitalisierung und über die Tatsache, dass die nächsten Generationen völlig anders kommunizieren, als wir das gewohnt sind, hatte er vorgeschlagen, mehr in Jugendarbeit zu investieren, schließlich müsste Kirche diese Sprache lernen. Nachdem also Jahrzehnte lang gekürzt wurde, soll das nun der neue Königsweg sein, das hat mich schon geärgert. Es hat viele Versäumnisse gegeben, die müssen genannt werden.

Die zweite Sorge hat auch mit Kommunikation zu tun: wie kann in dem Synoden-Format, das etwas sperrig ist, nicht nur über sondern vor allem mit Jugendlichen gesprochen werden. Eine einfache Umfrage im Vorfeld wird da nicht ausreichen.

Noch ist ja Zeit, sich was einfallen zu lassen.

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Berufung, Bischofssynode, Jugend und Glaube, Papst Franziskus7 Kommentare zu Synode, mal wieder. Diesmal geht es um die Jugend

Mutter der Berufungen

Veröffentlicht am 17. April 20169. April 2016

Es ist fast schon eine kleine Tradition geworden, dass ich ab uns zu Texte des Papstes einstelle, die für den jeweiligen Tag gedacht sind, aber schon vor langer Zeit veröffentlicht wurden. Genauso heute. Heute ist der Welttag der geistlichen Berufungen und am Zweiten Adventssonntag vergangenen Jahres hat der Papst dazu eine Botschaft veröffentlicht. Bitte sehr: Die Kirche – Mutter der Berufungen, so heißt der Text.

 

Liebe Brüder und Schwestern,

wie gern wollte ich, dass im Verlauf des außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit alle Getauften die Freude, der Kirche anzugehören, erfahren könnten! Dass sie wieder entdecken könnten, dass die christliche Berufung – wie auch die besonderen Berufungen – im Schoß des Volkes Gottes entstehen und Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit sind. Die Kirche ist das Haus der Barmherzigkeit und sie ist der «Boden», auf dem die Berufungen aufgehen, wachsen und Frucht bringen.

Daher lade ich euch alle ein, anlässlich dieses 53. Weltgebetstags für geistliche Berufe die apostolische Gemeinschaft zu betrachten und für ihre Bedeutung auf dem Berufungsweg eines jeden zu danken. In der Verkündigungsbulle des außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit habe ich an die Worte des heiligen Beda Venerabilis in Bezug auf die Berufung des heiligen Matthäus erinnert: «miserando atque eligendo» (Misericordiae Vultus, Nr. 8). Das barmherzige Handeln des Herrn bewirkt die Vergebung unserer Sünden und öffnet uns für ein neues Leben, das sich im Ruf zur Nachfolge und zur Sendung konkretisiert. Jede Berufung in der Kirche hat ihren Ursprung im barmherzigen Blick Jesu. Die Umkehr und die Berufung sind wie zwei Seiten ein und derselben Medaille und eine beständige Inspiration im ganzen Leben des missionarischen Jüngers. Weiterlesen „Mutter der Berufungen“

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Berufung, Franziskus, Kirche, Ordensleute, Papst, Priester, Welttag31 Kommentare zu Mutter der Berufungen

„only drowning men could see him“

Veröffentlicht am 21. September 201521. September 2015

Aus der Predigt von heute, Fest des Apostels Matthäus: „Jesus schaute ohne Hast, mit Frieden. Er schaute mit barmherzigen Augen, er schaute, wie niemand ihn zuvor angeschaut hatte. Dieser Blick öffnete sein Herz, machte ihn frei, heilte ihn und gab ihm eine Hoffnung, ein neues Leben, wie auch Zachäus, Bartimäus, Maria Magdalena oder Petrus und auch wie jedem von uns.“ Papst Franziskus sprach vielleicht sogar besonders von sich selbst, mit dieser Textstelle, der Berufung des Matthäus, ist seine eigene Berufungsgeschichte verbunden, bis hin zu seinem Papstmotto „miserando atque eligendo“, mit barmherzigen Augen berufen, ganz frei übersetzt.

Jeder kann von sich selber sagen, dass er ein Sünder ist, auf den Jesus seinen Blick richtet, so der Papst. Anders herum formuliert: Jesus zu erkennen ist eine Frage der Perspektive. Wenn ich mich selber als Sünder erkenne, dann kann ich auch Jesus als den Anblickenden erkennen. Oder wie es der kanadische Sänger Leonard Cohen ausgedrückt at, über den über den See wandelnden Jesus singend „only drowning men could see him“.

Erkennen ist das eine, geheilt werden das nächste, aber dabei bleibt es nicht, und damit sind wir wieder bei der Dynamik dieses Papstes:  „Nachdem er ihn in Barmherzigkeit angeschaut hatte, sagte der Herr zu Matthäus: „Folge mir nach“.“ Es ist nicht nur das Heilen, es folgt etwas daraus, etwas Dynamisches. „Der Blick Jesu lässt eine missionarische Aktivität entstehen, einen Dienst, ein Engagement.“ Sein Blick wandelt unseren Blick. Das ist die Revolution des Franziskus.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, PapstreiseSchlagwörter Berufung, Franziskus, Holguín, Matthäus, Miserando atque eligendo, Papst, Predigt1 Kommentar zu „only drowning men could see him“

Gerufen?

Veröffentlicht am 31. Oktober 2013

3.000 vor allem junge Menschen verlassen jedes Jahr ihre Ordensgemeinschaft. Harte Zahlen, die der Sekretär der Ordensleutekongregation im Osservatore Romano bekannt gab. 3.000 Menschen können oder wollen nicht das weiter verfolgen, was sie einmal als ihren Weg erkannt haben.

Das ist schade, schade für die Menschen, schade für die Gemeinschaften, die sich ja auch an diese Ordensleute gebunden haben, deren verbleibende Mitglieder sich gebunden hatten, und es ist schade für die Traditionen, die die Gemeinschaften in der Kirche erhalten.

Berufungen kann man nicht machen, man kann sie nur erkennen. Alles andere wäre Hybris. Letztlich kann man sich nicht entscheiden, Ordenschrist zu werden, sondern man kann nur „ja“ oder „nein“ sagen, wenn man gerufen ist.

Und weil dies eben grundsätzlich eine geistliche Sache ist, startet mein eigener Orden eine Novene um Berufungen, also neun Tage des Betens. Neun Jesuiten sprechen darüber, was Jesus für sie bedeutet und so weiter.

Nicht die Trauer um die, die gehen, sondern die Zuversicht und Hoffnung auf Gott will unser Beten tragen. Und wir laden dazu ein, mitzubeten. Am 5. November geht es los.

Anmelden dafür kann man sich hier.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Berufung, Gebet, Jesuiten, Ordensleben4 Kommentare zu Gerufen?

Berufungen – Zeichen der Hoffnung aus dem Glauben

Veröffentlicht am 21. April 201319. April 2013

Botschaft, verfasst von Papst Benedikt XVI. zum 50. Weltgebetstag um Geistliche Berufungen am 4. Sonntag der Osterzeit, dem 21. April 2013. Die Botschaft wurde bereits 2012 veröffentlicht, stammt also aus der Feder von Papst Benedikt.

 

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Zum 50. Weltgebetstag für geistliche Berufungen, der am vierten Sonntag der Osterzeit, dem 21. April 2013, begangen wird, möchte ich euch dazu einladen, das Thema „Berufungen – Zeichen der Hoffnung aus dem Glauben“ zu bedenken, das sich gut in den Kontext des Jahres des Glaubens und des 50. Jahrestags der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils einfügt. Der Diener Gottes Paul VI. hat während der Konzilsversammlung diesen Tag der vereinten Anrufung Gottes, des Vaters, eingeführt, damit der Herr weiterhin Arbeiter für seine Kirche sende (vgl. Mt 9,38). „Das Problem der ausreichenden Zahl von Priestern“, betonte damals der Papst, „geht alle Gläubigen unmittelbar an: nicht nur weil davon die religiöse Zukunft der christlichen Gesellschaft abhängt, sondern auch weil dieses Problem der präzise und unerbittliche Indikator für die Vitalität des Glaubens und der Liebe der einzelnen Pfarrgemeinden und Diözesen sowie Zeugnis für die sittliche Gesundheit der christlichen Familien ist. Wo Priester- und Ordensberufungen in großer  Zahl erblühen, dort lebt man großherzig nach dem Evangelium“ (Paul VI., Radiobotschaft, 11. April 1964). Weiterlesen „Berufungen – Zeichen der Hoffnung aus dem Glauben“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Berufung, Botschaft, GebetSchreiben Sie einen Kommentar zu Berufungen – Zeichen der Hoffnung aus dem Glauben

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