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Schlagwort: Bibel

Blumen, Blei und Bilder: Anselm Kiefer und die Bibel

Veröffentlicht am 16. Oktober 202012. Oktober 2020
in Bildern denken Anselm Kiefer in Kochel am See

Wir sollten viel mehr in Bildern denken, wenn es um die Bibel geht. Nicht immer historisch, nicht immer moralisch, sondern eben in Bildern. Eine kleine Debatte unter Jesuiten über einem Kaffee: was heißt das denn genau, in Bildern und nicht in Moral die Bibel zu lesen? Wir haben länger und engagiert debattiert, aber nicht wirklich mit einer Lösung gerechnet.

Zum Glück gibt es dabei Hilfen. Eine davon habe ich in Kochel gefunden, im dortigen Franz Marc Museum. Dieses beherbergt zur Zeit eine Ausstellung von Werken Anselm Kiefers, „Opus Magnum“ heißt die Präsentation.

In Bildern denken

Da gibt es einiges an Skulpturen, die sich biblischen Geschichten verdanken. „Jakobsleiter“ heißt eine Vitrine, „Die fünf klugen Jungfrauen“ eine weitere, „Moses eherne Schlange“ eine dritte. Aber auch nicht streng-biblisches, sich aber den biblischen Geschichten Verdankendes findet sich: „Tagebücher der Könige von Juda“ oder „Liliths Töchter“.

Da steht man dann vor einer dieser Vitrinen, drinnen eine Kombination aus verblühten Blumen, Blei, Stein und anderen Materialien, und der Titel weist einen auf einen Zusammenhang hin. Das war es aber auch schon, mehr gibt es nicht. Dann muss ich erst einmal genau hinsehen: was ist das? Wo sind Verbindungen? Wo sehe ich was Neues? Und dann kann ich Assoziieren.

Genau hinsehen und dann assoziieren

Früher war es ja üblich, Glauben und Glaubensinhalte darzustellen. Das waren theatergleiche und sehr körperliche Darstellungen, wie etwa bei Rubens, oder leicht verkitschte Szenen sehr europäisch aussehender Menschen. Das findet man hier in Kochel überhaupt nicht. Im Gegengeil, die Titel weisen zwar in eine Richtung, legen die Geschichte aber nicht aus. Weder historisch noch moralisch. Es sind Bilder.

Die schönste Erfahrung für mich beim Besuch der Ausstellung: Die Frage, was das genau bedeute, stellte sich nie. Bedeutung ist nicht wichtig. Bilder sind es, Assoziationen, innerhalb des Werks wie auch zwischen den Werken. Das hilft auch, wenn ich die Bibel in die Hand nehme. Den Text und die Geschichte erst einmal lassen, was sie sind. Nicht sofort nach Bedeutung fragen.

Nicht immer gleich Bedeutung

Eine Hilfe ist auch, dass nicht die wohlbekannten Bilder aufgerufen werden. Wenn ich auf die klugen Jungfrauen schaue, sehe ich erst einmal verblühte Sonnenblumen. Wenn ich auf die Jakobsleiter schaue, sieht die nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die abgestürzten Engel darunter scheinen auch der biblischen Geschichte zu widersprechen.

Aber so ist das ja zum Glück mit Bildern. Das Fremde, hier das Material und die Zusammenstellung, lassen uns anderes sehen. Die Werke sind inspiriert, sie sind keine Darstellungen. Und das sollte uns ja mit der Schrift auch gelingen: uns in unserem Leben inspirieren lassen.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Anselm Kiefer, Bibel, Kunst, Schrift30 Kommentare zu Blumen, Blei und Bilder: Anselm Kiefer und die Bibel

Du wirst noch Größeres sehen!

Veröffentlicht am 29. September 202029. September 2020
Der spirituelle Komparativ „Es sind die Dinge, die ihr nicht kennt, die euer Leben verändern“: Ein Plakat in Rom

Es ist der Satz, den Natanaël von Jesus zu hören bekommt. Der spirituelle Komparativ, Größeres sehen. Der Satz steht am Ende einer ganzen Kaskade von Berufungen. Johannes-Jünger sprechen Jesus an, dann erzählen die es andern weiter, und die dann wieder anderen. Das sitz ihm Kleinen die Kirchengeschichte, die Nachricht von Jesus wird weiter gegeben, und darin erklingt der Ruf des Herrn an jede und jeden.

Der spirituelle Komparativ „du wirst noch Größeres als dieses sehen“ erinnert uns daran, dass das aber nicht statisch bleibt, sondern eine Dynamik enthält. Größeres! Unsere Erfahrungen mit Gott und Glauben haben uns an einen gewissen Punkt gebracht, aber das ist nicht alles, scheint die Schriftstelle uns zu sagen.

Der spirituelle Komparativ

Dieser Satz Jesu klingt wie ein Versprechen, aber er ist auch mehr.

Das Plakat in Rom, das als Bild für diesen Beitrag dient, gibt einen Hinweis: das Größere ist nicht etwa bekannt. Es gibt kein kapitalistisches Verständnis von „immer mehr vom Selben“. Es gibt kein olympisches „höher, schneller, weiter“, dessen was wir kennen. Sondern das Größere ist im Kern unbekannt.

Unbekannt

Uns geht es wie den Aposteln. Wir wissen, wie wir hierhin gekommen sind. Aber was ist da das Größere? Die Kirche anhand der Kriterien, wie wir sie kennen? Und uns besser vorstellen?

Aber wie es dem Apostel gegangen ist, so wird es auch uns gehen: das Größere, das uns versprochen ist, ist noch unbekannt.

Der Papst spricht immer wieder vom Gott der Überraschungen, und genau das ist gemeint. Wer glaubt, zu wissen und sich auf diese seine Überzeugung zurück zieht, den nennt der Papst „in sich selber eingeschlossen“. Das sind diejenigen, die das Größere aus dem Reservoir des Bekannten hervorgehen sehen. Also letztlich aus dem Kontrollierbaren, weil wir es kennen. Gott durchbricht das durch Überraschungen, also durch ein Aufbrechen dieser Sicherheiten, die in unseren Plänen nicht vorkommen.

Nicht aus dem Reservoir des Kontrollierbaren

Die Beton-Form dieses Selbst-Einschlusses sind die Regeln und Normen, die einen gegen derlei Überraschungen absichern und im Fall eines Eintritts verteidigen sollen: „Die Norm gibt (…) die Sicherheit, sich überlegen zu fühlen, eine genaue Orientierung zu besitzen. Darin findet er seine Kraft, nicht im sanften Hauch des Geistes“, wie der Papst sagt.

Das Größere, auf das wir zugehen und zuglauben, lässt sich aber nicht einhegen. Es sind die unbekannten Dinge – so sagt das Plakat – die unser Leben ändern werden.

Ich lese dieses Jesus-Versprechen durchaus als etwas uns „Gefährdendes“. Das gehört dazu. Mein Plädoyer: keine Angst! Das kann man nicht dekretieren, aber wir können uns um innere Offenheit bemühen. Wenn wir denn wollen. Und wenn wir uns an die Seite von Natanaël stellen.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Berufung, Bibel, Glaube, Jesus, Kirche20 Kommentare zu Du wirst noch Größeres sehen!

Gott spricht und Menschen erschrecken

Veröffentlicht am 18. Februar 202014. Februar 2020
Gottes Bote Petersplatz, Rom: Flüchtlinge aller Zeiten und ein Engel unter ihnen. Kunst von Timothy Paul Schmalz

Eine Statuen-Gruppe auf dem Petersplatz, ganz frisch dort errichtet. Ein Boot, und auf diesem Boot stehen Flüchtlinge. Ganz vorne etwa jemand, den wir sofort als vor Nazis fliehenden Juden identifizieren, dahinter alle Alter, Kontinente, und eine Vielzahl von Motiven von Flucht. Eng stehen sie zusammen. Und oben heraus ragen Engelsflügel. Der Engel begleitet die Fliehenden, Gottes Bote ist unter denen, die Not leiden.

Ob das jetzt Kunst ist oder nicht, lasse ich mal dahin gestellt. Was ich interessant fand war aber das zitieren des Engel-Motivs. Zwei nach oben gerichtete Flügel sind da eindeutig.

Gottes Bote: der Engel

Engel sind biblische Figuren. Neben Träumen und Propheten sind sie eine bevorzugte Weise, das Sprechen Gottes vorkommen zu lassen. Gott spricht.

Wir haben in unserer Kultur diesen Engeln eine Form gegeben. Meist androgyn erscheinende Männer mit Flügeln. Schön sollen sie ausschauen, auch wenn sie in der Form der Putti im Barock ästhetisch ins Lächerliche abgleiten. Unsere Kirchen sind voll von geflügelten Figuren.

Die Bibel – unsere einzige Quelle dazu – erzählt eine breitere Geschichte. Oft werden Engel nicht erkannt oder erst dann, wenn sie weg sind. Oder die Menschen erschrecken, fürchten sich vor Engeln. Oder Engel haben ein Schwert in der Hand, sind bei den Vernichtungsaufträgen Gottes wider die Feinde Israels dabei. Engel bringen eben nicht nur himmlischen Gesang, sondern auch Verderben.

Verderben und Erschrecken

Wichtig sind auch die Stellen, in denen der Engel ausdrücklich spricht, wunderbar etwa bei Sacharja. Engel sind Boten, Engel sind Erscheinungen, Engel sind immer im Himmel und doch agieren sie in der Welt, so die Erzählungen, bis zu Maria und zu Joseph und den Weisen und dann zu den Frauen am Grab, zu denen jeweils Engel sprechen.

Weswegen ich das hier so ausführlich mache: Wir haben uns ein Bild angewöhnt, eben das des schönen Jünglings mit Flügeln. Damit haben wir Engel irgendwie domestiziert. Ästhetisch harmlos gemacht.

Dabei gehört es zum Wesen der Engel, dass Menschen erst einmal erschrecken. Engel sind Boten, die Selbstverständlichkeiten zerbrechen. Die die Welt ändern. Die die Sicht der Dinge auflösen. Und darauf reagieren die biblischen Personen mit Erschrecken.

Gott spricht, unsere Sicht auf der Welt wird erschüttert

Das alles ging mir durch den Sinn, als ich neulich auf dem Petersplatz die Engel-Flügel entdeckte. Erschrecken gehört dazu, wenn Gott spricht, wenn Gottes Anwesenheit sichtbar oder hörbar oder sonstwie entdeckbar wird.

Die Domestizierung der Engel als Flügelgestalten nimmt davon etwas weg. Wir nehmen das Sprechen Gottes zu selbstverständlich, als ob es in unseren ästhetischen Kanon einzuordnen wäre. Aber das Erschrecken gehört dazu.

Mir scheint, diese Flügel wollen das Erschrecken irgendwie umgehen. Engel beruhigen irgendwie, dabei ist das genaue Gegenteil ihr biblischer Effekt. Sie stellen die Welt der Menschen, zu denen sie gesandt sind, auf den Kopf.

Das Sprechen Gottes

Das sollte uns etwas sagen über das Sprechen Gottes, wenn wir selber versuchen zu hören, was Gott uns sagen will. Das ist nicht ästhetisch gepflegt zu haben. Das hat mit Erschrecken zu tun.

„Angels Unawares“ heißt die Skulptur auf dem Petersplatz. Engel, ohne dass wir es merken. Gott schickt Boten eben auch dort, wo wir erschrecken, etwa in den Fliehenden dieser Welt. Man muss nur bereit sein, im eigenen Erschrecken darüber Gott auch wahr zu nehmen. Vielleicht ist die Skulptur auf dem Petersplatz deswegen doch besser, als ich im ersten Augenblick gedacht habe.

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Neues von der Urkirche

Veröffentlicht am 30. Mai 2019
Urkirche als perfekte Kirche Fresken in Santa Maria Antiqua: eine der ältesten Kirchen hier in Rom

Die Urkirche ist das Vorbild. Seit ich denken kann, ist das Bild der in die Vergangenheit gelegten Utopie – wie es am Anfang war – Argument für Wandel und Veränderung. Die Urkirche, da wollen wir wieder hin. Ohne das, was danach gekommen ist. Urkirche als perfekte Kirche.

Jeder Exeget weiß, dass das so nicht sein kann, liest man die Geschichten, die wir darüber haben, also die Apostelgeschichte. Papst Franziskus hat an diesem Mittwoch eine Katechesereihe genau zu diesem Buch begonnen. Und jeder Historiker der ausgehenden Antike und des frühen Mittelalters weiß, dass der Traum dieser unverfälschten Kirche eher dem 20. denn dem 1. oder 2. Jahrhundert entspricht.

Urkirche als perfekte Kirche

Und doch ist die Vorstellung einer echten, unverfälschten Kirche sehr stark. Wobei ich vermute, dass man die kulturellen und historischen Umstände eher nicht wieder haben will, die Urkirche muss also abstrakt bleiben, um als Vorbild oder Utopie dienen zu können.

Aber wie gesagt, es war vielleicht gar nicht so, wie wir immer dachten. Vor einiger Zeit hat zum Beispiel Stephan Heid, Leiter der römischen Görres-Gesellschaft, die These vertreten, dass es die berühmten Hauskirchen – Gläubige versammeln sich in einem Haus und feiern gemeinsam – so nie gegeben hat. Und diese These auf Ausgrabungen gestützt.

Wachsen der Gemeinde

Oder schauen wir uns in Rom um: Santa Maria Antiqua, eine Kirche wahrscheinlich aus dem 5. Jahrhundert und damit eine der ältesten Roms, ist schon sehr spät für den Begriff der Urkirche, aber hier wird ein liturgischer Raum fassbar, der anders ist als wir heute Gottesdienste feiern, der aber klar liturgisch gegliedert ist. Da muss man sich anstrengen, um zu verstehen, wie damals geglaubt und der Glaube gefeiert wurde.

Aber das beste Zeugnis bleibt die Apostelgeschichte. Das einzige erzählerische Buch des Neuen Testaments, in dem Jesus Christus im Mittelpunkt der Erzählung steht, sondern die Gemeinde. Christentum wird an den Nachfolgenden erzählt.

Apostelgeschichte

Die Geschichte beginnt zwar mit Jesus, aber programmatisch: Fristen und Zeiten können die Jünger nicht kennen, aber sie werden den Heiligen Geist und dessen Kraft empfangen. Wissen gibt es also nicht, keinen auszuübenden Plan, keine Blaupause, sondern das Vertrauen auf den in den Menschen handelnden Gott.

Und so wird erzählt. Wer in der Osterzeit die Tageslesungen verfolgt, wird durch dieses Buch geführt. Am Tag der Generalaudienz des Papstes etwa, am Mittwoch, haben wir von Paulus gelesen, der etwas naiv den Athenern Glauben zu erklären versucht und den Zeitlosen Spruch „dazu wollen wir dich ein anderes Mal hören” erntet. Erstaunlich, dass trotzdem eine Kerngemeinde entsteht.

Ein naiver Paulus

Das Buch durchzieht eine Dynamik: erst die Gemeinde in Jerusalem, dann in Samarien und Judäa und dann noch weiter die Kirche unter den Völkern. Hier breitet sich etwas aus, Glaube und Gemeinde, beides immer zusammen. Einzeln ist das nicht zu haben. Weder die Kirche ohne die Verkündung, noch der Glaube an Christus ohne die Gemeinde.

Das Buch endet – ein zweiter wichtiger Punkt – mit dem Wort „Freimut“. Paulus ist in Rom und verkündet den Glauben, „Er verkündete das Reich Gottes und lehrte über Jesus Christus, den Herrn – mi allem Freimut, ungehindert.“ Nicht gebunden an eine Sozialform, an die erste Jüngergemeinde in Jerusalem, mit der er ja seine Konflikte hatte, nicht gebunden an die Synagoge. Das Evangelium ist für alle Völker.

Angekommen in Rom

Wenn wir also Neues wissen wollen über unseren Glauben und dazu die Urkirche befragen, dann ist gerade das Buch der Apostelgeschichte lehrreich. Weniger historisch in dem Sinn, als dass wir uns da Genaues abschauen können.

Aber hier wird geschildert, wie Glaube und Gemeinde wachsen, vom Heiligen Geist geführt. Nicht alles ist immer gleich ein großer Erfolg, im Gegenteil. Aber die Grundzüge werden sichtbar. Und spätestens hier können wir das Neue und immer neu bleibende für uns lesen.

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Apostelgeschichte, Bibel, Gemeinde, Geschichte, Kirche, Papst Franziskus, Urkirche2 Kommentare zu Neues von der Urkirche

Gott legt keine Hinterhalte!

Veröffentlicht am 7. Mai 20199. April 2020
Übersetzung des Vaterunser William Blake: The Examination of Hiob.

Es ist eine Leistung der besonderen Sorge, das Thema Glaube und Gebet auf die Titelseiten der großen Zeitungen zu bringen, und zwar weltweit. Das schafft nicht jeder. Selbst wenn man eine Kampagne anstrengen würde mit dem Ziel, genau das zu schaffen, würde man scheitern. Papst Franziskus schafft das mit einer kurzen Bemerkung. Sie erinnern sich? Genau, die Übersetzung des Vaterunser.

Im Dezember 2017 war das. Und wie gesagt, weltweit sprachen Journalisten, Bischöfe, Theologen über das Thema Versuchung, Bibelübersetzung und Gebet. Großartig!

Übersetzung des Vaterunser

Die Debatte mag ich hier nicht noch einmal nachzeichnen, nur hat es sich in meinen Augen sehr gelobt, die ganz verschiedenen Beiträge dazu zu verfolgen. Da ging es um das griechische Original des Textes, um den Jakobusbrief, es ging um die Natur des Bösen und was eine Versuchung im Leben so alles anrichtet.

Jetzt hat der Papst noch einmal nachgelegt, am 1. Mai war das, in einer Generalaudienz zum Thema. Erst mal räumte er theologische Unsicherheiten beiseite:

„Wie bekannt ist der griechische Originalausdruck in den Evangelien schwer exakt zu übersetzen, und alle modernen Übersetzungen humpeln da ein bisschen. Auf ein Element aber können wir uns alle einigen: Wie auch immer man den Text versteht, wir können ausschließen, dass es Gott wäre, der die Versuchungen auf dem Weg des Menschen auslöst. Als ob Gott seinen Kindern einen Hinterhalt legen würde! Eine derartige Interpretation widerspricht vor allem dem Text selbst und ist auch weit entfernt von dem Bild Gottes, das Jesus uns offenbart hat.“

Spannungsfeld Freiheit – Versuchung

Er betont aber auch noch einmal den Sinn dieser Bitte, nämlich das Spannungsfeld zwischen unserer Freiheit und Gottes Umgang damit. Die Botschaft aus der Bibel laute, dass Gott in diesen Versuchungen an unserer Seite stehe, nicht uns als Konkurrent gegenüber. Gott probiert uns nicht aus, Gott sieht uns nicht als Spielball oder als etwas zu Testendes. Gott begleitet.

Wobei wir bei Hiob wären.

Der wird zwar nicht in Versuchung geführt, erlebt aber Leid. Er erlebt, dass Gott ihn dem Leid aussetzt. So erzählt es jedenfalls die biblische Geschichte. Hiob wird Opfer einer „Wette“ zwischen Gott und Satan. Hier geschieht etwas sehr Spannendes: während Religion – bis Hiob, sozusagen – von einer Balance ausging und davon, dass Leid Ausgleich sei für Fehlverhalten, wird das nun durchbrochen. Das Leiden Hiobs ist sinnlos. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen.

Hiob – Leid- Versuchung

Das hat Auswirkungen auf das Gottesbild in diesem biblischen Buch. Hiob geschieht nicht, wie es ihm zukommt. Die Welt ist nicht gerecht, sie belohnt nicht gutes Verhalten und bestraft böses. Leiden ist nicht Teil der Weltordnung, hat keinen Sinn, das ist die Spitze dieses Buches.

Dieser Glaube, dass Leiden etwas mit Schuld zu tun hat, war wichtig gewesen. Denn wer Schuld hat, der kann dann selber etwas dagegen tun. Dieser Glaube ermächtigt den Menschen, es belastet ihn gleichzeitig aber auch, weil es auf einmal an ihm hängt, ob er leidet. Genau das durchbricht das Buch Hiob.

Gott kommt nicht gut weg

Gott kommt in diesem in Märcheform geschrieben Buch nicht gut weg. Dieser Gott wäre ein Gott, der in Versuchung führt, oder jemanden sehenden Auges in die Versuchung führen lässt. Der Philosoph Christoph Türcke macht in einem wunderbaren Essay auf etwas Wichtiges aufmerksam: Solange Hiob nun das Böse als umsonst wahrnimmt, als „unerforschlichen Ratschluss Gottes“, kann er es hinnehmen. Wenn er aber erfahren würde, dass es der Deal zwischen Gott und Satan war, dann hätte wohl das getan, was Satan vorausgesagt hat, nämlich Gott geflucht.

Umso verwunderlicher ist es, dass dieses Buch in den Kanon der Heiligen Schrift aufgenommen wurde. Wie gesagt, wie die Geschichte erzählt wird kommt Gott da nicht gut weg. Aber genau das ist es vielleicht, was uns beim Thema Versuchung hilft.

Das Thema Versuchung

„Führe uns nicht in Versuchung“ klingt ja genau nach so einem Gott. Aber erst im Gesamtbild, erst mit der Bewusstwerdung und Entwicklung des Gottesbildes wird daraus der Erlöser, der Befreier. Das Vaterunser zeichnet im Bitten unseren Glaubensweg nach. Auch das gehört zur Frage nach der Übersetzung des Vaterunser.

Wenn wir die Bitte aussprechen müssten, genau weil Gott ein Verführer ist, dann käme unser Glaube auf Abwege und die Anschlussbitte, die nach Erlösung, würde leer.

Gott testet uns nicht, er macht keine Deals mit niemandem um heraus zu finden, wie fromm wir sind. Es ist nicht unsere Glaubens-Aufgabe, Gott unseren Glauben zu beweisen. Versuchungen gibt es. Reichlich. Aber die sind kein Test, sondern Ausweis unserer Freiheit, einer Freiheit die Gott uns geschenkt hat. Insofern hat es sehr viel Sinn, die Versuchungs-Bitte auszusprechen.

Dein Reich, dein Wille

„Dein Reich komme, dein Wille geschehe“, „führe uns nicht sondern erlöse uns“, das sind Formulierungen im Grundgebet der Christen, die dieses Thema umkreisen und sich direkt an Gott wenden.

Es tut gut, um die Übersetzung des Vaterunser zu streiten. Dann kommen auch solche Dinge ins Gespräch: was erwarten wir eigentlich, das Gott tut? Und an was für einen Gott wenden wir uns eigentlich?

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Bibel, Gebet, Generalaudienz, Gott, Hiob, Papst Franziskus, Vaterunser, Versuchung21 Kommentare zu Gott legt keine Hinterhalte!

Wenn wir es begreifen, dann ist es nicht Gott

Veröffentlicht am 10. März 201910. März 2019
Sprechen von Gott: Gottesbilder im Museum Bilder von Gott können schnell was von in-den-Griff-bekommen haben. Fremdheit bleibt geboten

„Die Welt ist Gottes so voll“: Der Satz von Alfred Delp begleitet mich im Gebet seit meinem Eintritt in den Orden. Ein wenig schüchtern, wenn ich an die Umstände im Gefängnis denke, unter denen er ihn aufgeschrieben hat. Und doch ist es diese zuversichtliche Haltung, auf die ich immer zurück falle, wenn mich die Fragen nach Gott umtreiben. Oder wenn generell das Thema Sprechen von Gott aufkommt.

Aber wenn ich darüber nachdenke, wie sich dieser Satz von Delp über die Jahre entwickelt hat, dann muss ich auch sagen, dass Gott mir über die Jahre immer fremder geworden ist. Und ich habe nicht das Gefühl, dass das eine schlechte Nachricht ist. Das Gebetsleben wird damit nicht einfacher und natürlich hätte ich lieber eine Überzeugung, ein Gefühl, eine Einstellung die auf Sicherheit baut. Das will Gott aber offensichtlich nicht.

Gott wird fremder

Wie gesagt, ich halte das nicht für eine schlechte Nachricht. Denn dass die Welt Gottes voll ist, das kann man auch falsch verstehen. Seit zehn Jahren lebe ich in Rom, genauer: im und um den Vatikan herum, da ist Gott allüberall sichtbar, in Kunst, in Leben, in Kitsch beim Händler nebenan genauso wie bei Rubens, Michelangelo oder Caravaggio. Und dieser Gott ist mir ein wenig zu selbstverständlich. Ein „ist“- Gott: Gott ist dies, jenes, hier, dort. Da kann ich Gott nicht sehen oder nicht begegnen.

Mich beschleicht wenn über Gott geredet wird immer der Verdacht, dass ich Gott klein gemacht habe. Ein kleiner und beherrschbarer Gott entsteht in meinem Kopf immer dann, wenn ich ihn mit Worten begrenzen will. Selbst Gottesnamen wie „barmherzig“, „Frieden“ oder „Schöpfer“ helfen mir nur bedingt. Damit erscheint mit Gott irgendwie handhabbar.

Sprechen von Gott

Mit einem Gott, der von uns auf Augenhöhe betrachtet wird, will ich auch eigentlich gar nichts zu tun haben. Wenn all das, was wir über Gott sagen und glauben, für mich einen Sinn haben soll, dann fühle ich mich mit der wachsenden Fremdheit zu Gott zwar nicht wohl, aber auf der anderen Seite ist das auch der einzige Gott, mit dem ich was anfangen kann.

Deswegen meine ich, dass die zunehmende Fremdheit Gottes für mich nicht unbedingt etwas Schlechtes ist.

Im Augenblick lese ich wieder einmal die Bibel vollständig, von Genesis bis zur Offenbarung, hintereinander. Jeden Tag ein Kapitel, oder auch mal zwei. Und wieder bin ich überrascht, wie dort die Menschen ihre Erfahrungen mit Gott erzählen. Da macht Gott Moses „für Pharao zum Gott“. Da fordert Gott den Tod der Feinde und wenn Israel nicht wirklich jeden umbringt, wird Gott zornig. Da verhärtet Gott Herzen, um Rache nehmen zu können. Staunend stehe ich vor der Fremdheit, die mich von diesem Gott trennt. Und das ist der Gott, von dem die Welt so voll ist.

Gott bleibt Suche. Gott „ist“ niemals. Wenn wir es begreifen, dann ist es nicht Gott.

 

 

Dieser Text ist auf der Grundlage von einem Text entstanden, den ich für ein kleines Buch geschrieben habe.

Kategorien Allgemein, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Bibel, Delp, fremd, Gebet, Glauben, Gott, Zuversicht17 Kommentare zu Wenn wir es begreifen, dann ist es nicht Gott

Der Schurke Christus und die Freiheit

Veröffentlicht am 8. Dezember 2018
Kirche und Freiheit: Innenraum von Sankt Peter, sehr früh morgens Sankt Peter, sehr früh morgens

Kennen Sie den guten Jesus und den Schurken Christus? Das ist der Titel eines Buches des englischen Autors Philip Pullmann, das Roman zu nennen etwas übertrieben wäre. Erschienen 2010 spielt der Autor mit der Idee, dass Jesus gut gewesen sei, ehrlich und überzeugt, dass aber der ganze Überbau, samt Idee von Kirche und so weiter, von seinem Zwillingsbruder Christus gekommen sei, der auch nach der Kreuzigung seine Rolle übernommen habe. Angeleitet vom Verführer, jedenfalls wird das angedeutet. Es geht um Kirche und Freiheit, so einfach mag ich das zusammen fassen.

Das Ganze ist interessanter geschrieben, als ich das hier skizzenhaft darstellen kann, Jesus Christus – und damit auch die Botschaft und sein Auftrag – wird in zwei Personen zerlegt und die Inhalte werden voneinander getrennt.

Der zerlegte Herr

Das ganze Buch hat zwei Scharniere. Zum einen ist da die Vision des Christus genannten Zwillingsbruders, der sich eine Kirche wünscht, mit Priestern, Regeln, Kultvorschriften und dem ganzen Drum und Dran, das wir heute meistens mit Kirche in Verbindung bringen.

Das zweite Scharnier ist das Schlussgebet des Jesus, im Garten vor der Hinrichtung. Jesus verstummt, weil Gott nicht antwortet und er auch nicht weiß, ob es Gott überhaupt gibt. Zuvor aber reflektiert er die Pläne seines Bruders für eine Kirche und verdammt sie, der Teufel ergreife Besitz vom Menschen, sobald dieser Macht übernehme. Er schimpft auf die Privilegien der wenigen, die die Kirche regieren und so weiter. Die ganze Palette des Schlechten in der Kirche wird Jesus in den Mund gelegt.

Die Kritik kam natürlich prompt, der Autor musste mit Personenschutz zur Buchvorstellung. Aber auch Atheisten waren nicht glücklich, Pullman versuche immerhin Jesus zu retten. Kluge Kritik etwa kam damals, 2010, von dem Theologen Gerard O’Collins.

Großinquisitor, neu aufgelegt

Das Ganze ist natürlich eine literarische Vorstellung, kein wirklicher Umgang mit Geschichte und Bibel. Was mich wiederum gleich zu DEM Text greifen lässt, der das Vorbild für die ganze Gattung ist, Der Großinquisitor von Fjodor Dostojewskij, aus den Gebrüdern Karamasow.

Ein direkter Berührungspunkt zwischen dem „Schurken Christus“ und dem Inquisitor ist etwa das Wunder, das den Glauben ersetzt. Ein zweiter Punkt ist die Freiheit: die wahre Freiheit erlangt der Mensch erst, wenn er der Freiheit entsagt und sich unterwirft, sagt der Großinquisitor. Jesu unbedingte Freiheit überfordere den Menschen, die Kirche hingegen habe die Tat Jesu „verbessert“ (wörtlich so auch im „Schurken Christus“) und auf Autorität gegründet, damit auch erkennbar gemacht für die Menschen, die nicht so stark sind und die Hilfestellungen brauchen.

Die so verstandene Kirche habe Platz für den Schwachen, überfordere ihn nicht. Aber dazu braucht es halt Regeln und Autorität, welche die absolute Freiheit ersetzen, so die „Phantasie“ die Dostojewskij dem Inquisitor in den Mund legt.

Kirche und Freiheit

Beide Erzählungen vereint, dass „Kirche“ etwas Anderes will, als Jesus gewollt habe.

Warum mache ich das hier so ausführlich? Weil es ein wunderbares Beispiel für Kirchenkritik ist, wie sie in den Köpfen vieler Leute steckt und mir immer wieder begegnet. Und weil es um das Thema geht, dass wie kein anderes ethische, moralische, gesellschaftliche Fragen durchzieht, auch wenn es nicht aus gesprochen wird. Das Thema Freiheit. Und mit Literatur macht es einfach mehr Spaß.

Mein Problem mit dieser Art Kirchenkritik ist, dass Kirche nicht mehr kritisierbar wird. Klingt wie ein Widerspruch, ist in meinen Augen aber keiner. Die Kirche wird im literarischen Trick insgesamt zu einer Verfälschung der Botschaft Jesu. Das Sündhafte in der Kirchengeschickte wird so dem Guten gleichgestellt, Sünden und Schlimmes und Falsches wird nicht mehr identifizierbar, weil ja alles gleich falsch ist. Das Sündhafte wird in den Grund der Kirche hinein gelesen.

Damit wird die Erzählung sowas wie eine umgedrehte Prophetie. Es gibt keine Freiheit mehr, weil ja alles falsch ist, es ist egal, was man tut oder nicht.

Echte Geschichte hingegen hilft uns dabei, das Sündhafte, das Falsche, die Irrwege und Irrtümer zu identifizieren. Weit mehr, als es eine Generalverdammung je sein könnte. Dann kann man sich die Regeln vornehmen und schauen, wie sie und ob sie hilfreich sind oder nicht. Oder vielleicht sogar ein „Weg der Freiheit“, wie der Papst sagt. Dann wird echte Kritik möglich.

Freiheit überfordert

Zweitens zum Thema Freiheit: Religion will Menschen kontrollieren, weil sie alleine von der Freiheit überfordert seien, das sei die Grundhaltung der Kirchen-Oberen. Allein die Abschaffung aller dieser Beschränkungen, das sich verlassen auf die menschliche Freiheit, könne Glück schaffen, so lautet die Gegenvision. In der Geistesgeschichte der Kirche nennt man diese Haltung Pelagianismus.

Der Trick bei Pullman ist, das Erzählen selbst zum Teil des in sich verfälschenden Systems zu machen, wir können also noch nicht einmal auf die Bibel schauen, denn die ist bereits Teil der Kirche. Nur eine völlige Ablehnung schaffe die Freiheit, sich den Ideen dieses Jesus zu nähern. Damit fällt die Frage nach Sünde völlig weg. Das Gute und das Schlechte wird ununterscheidbar, alles wird in der Geschichte beliebig. Ist das Freiheit?

Freiheit überfordert uns nicht, das ist die christliche Antwort. Aber sie hat Konsequenzen. Eine frei und vor Gott getroffene Entscheidung führt zu etwas. Hinterlässt etwas. Beliebigkeit ist keine Freiheit.

Beliebigkeit ist keine Freiheit

Eine Konsequenz zum Beispiel ist, dass die Weitergabe des Glaubens Gemeinschaft schafft. Ohne diese Gemeinschaft wiederum gibt es keine Weitergabe, die beiden gehören zusammen. Das nennen wir Kirche. Ohne diese Kirche kann es gar keinen Glauben geben, keine Tradition. Und das Gleiche gilt auch für nichtkirchliche Bereiche.

Es sei ein Schurke, wer Gemeinschaft schaffen wolle, das lese ich beim oben genannten Buch. Aber genau das ist falsch. Freiheit ohne Gemeinschaft ist ohne Sinn. Und auch religiöse Freiheit, meine eigene Freiheit vor Gott und den Menschen, macht ohne Gemeinschaft keinen Sinn.

Fast automatisch hören wir bei dem Wort „Kirche” Einschränkung, Regeln, Moral. Vielleicht müssen wir uns noch mal hinsetzen und nachdenken, was Kirche auch sein kann. Was Kirche sein soll. Nämlich Raum für die Freiheit des Glaubens.

 

Kategorien Allgemein, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Bibel, Dtostojewskij, Freiheit, Großinquisitor, Jesus Christus, Kirche, Literatur5 Kommentare zu Der Schurke Christus und die Freiheit

Die Schrift in der Hand

Veröffentlicht am 30. Oktober 201811. November 2018
Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt

Wir Katholiken und die Bibel – das ist so eine Sache. Das gängige Vorurteil hat es ja, dass wir eher in den Katechismus schauen, während unsere evangelischen Schwestern und Brüder die Heilige Schrift lesen.

Große Freude hat mir gemacht, wie oft während der Bischofssynode die Bibel ins Gespräch kam. Genauer: wie versucht wurde, die Bibel, und hier vor allem das Neue Testament, als Schlüssel für die Sichtweise auf die Welt zu nutzen.

Das ist immer mit einem Perspektivwechsel verbunden, die Logik der Schrift verlangt von mir, dass ich meine eigenen Logiken verlasse oder zumindestens in Frage stelle. Die alterwührdige Sitte, einfach Bibelsprüche aus dem Zusammenhang zu reißen – und hier sind wir und unsere Geschwister der Reformationskirchen gleich schlimm – und irgendwo einzufügen oder aufzuhängen, das passt nicht.

Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt
Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt

Seit ich in Hamburg gelebt habe fallen mir dort auf der Straße und vor allem um unsere Kirche in der Neustadt immer wieder diese Schriftzüge auf, die eine sehr hartnäckige Person da seit mehr als zehn Jahren abringt. Immer derselbe Satz.

„Märchen”, das steht wohl dafür, dass das alles nicht wahr ist. Sondern “nur” erzählt. Dass es Regeln und Weisheiten vergangener Tage enthält, die heute nicht mehr gelten. Dass es vielleicht unterhaltsam ist, aber mehr nicht. Das es Moral enthält wie die von den Grimm-Brüdern gesammelten Märchen. Was auch immer die Intention des Satzes von Hamburg ist, es geht vor allem um die Negierung des zentralen Satzes: Die Bibel ist eben nicht das „Wort Gottes”.

 

Eben nicht Wort Gottes?

 

Mir gibt das immer und immer wieder zu denken. Sonst würde ich ja auch hier nicht darüber schreiben. Was denken wir über die Bibel? Wie lese ich sie? Wie versuche ich, meinen Blick auf die Welt durch die Logik Jesu, die Logik der Schrift prägen zu lassen.

Denn das ist es ja schließlich, worum es geht. Lasse ich zu, dass mich das prägt, meinen Glauben, mein Leben, meine Entscheidungen, meine Perspektiven. Und wenn wir sagen und liturgisch bekennen dass das, was wir lesen und hören „Wort Gottes” ist, dann muss das ja Folgen haben. Dann ist das nicht nur einfach so ein Satz, den man halt sagt.

 

Nicht einfach nur ein Satz, den man sagt

 

Gott ist eben nicht nur Objekt der Erzählungen, sondern auch Subjekt. Die Bücher der Bibel haben „echte Verfasser“, wie das Konzil es nennt, sie sind nicht von Gott irgendwie diktiert worden. Deswegen sprechen wir von Inspiration. Trotz der menschlichen Verfasserschaft ist da Gott, ist da Heiliger Geist zu entdecken. Weiterlesen “Die Schrift in der Hand”

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Barmherziger Samariter, revisited

Veröffentlicht am 10. Juli 201811. November 2018
An den Straßen von heute An den Straßen von heute

Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. So lehrte Frère Roger. Man muss also kein Exeget sein, es lohnt sich die Bibel selber in die Hand zu nehmen und nicht auf die nächste Sonntagspredigt zu warten.

Das kann aber zum Abenteuer werden, wenn wir Bibellektüren begegnen, die so ganz und gar nicht das sind, was wir zu hören gewohnt sind.

An den Straßen von heute
An den Straßen von heute

Nehmen wir den barmherzigen Samariter, tausend Mal gehört, tausend Mal bepredigt. Intuitiv ist klar, was hier passiert.

Umso erstaunter war ich, als mir die Tage eine ganz andere Interpretation in die Hände fiel, ich gebe sie hier anonymisiert weiter [der Text ist Teil einer Email]:

Auch wurde wieder [bei einer Veranstaltung] das Gleichnis vom
„Barmherzigen Samariter” missbraucht:
Die Hilfsverpflichtung auf Grund der Verpflichtung zur christlichen Nächstenliebe betrifft nur einzelne Christen und nur in Bezug auf die situationsbedingt ihnen räumlich Nächsten und ist immer freiwillig; auch der Samariter im Beispiel Jesu hat nur räumlich nah geholfen, räumlich nah Herberge bezahlt, er konnte dies finanziell und er hat die Nächstenliebe freiwillig getan. Er hat den Überfallenen nicht mit nach Hause genommen, seine ganze Familie ebenfalls nicht zu sich eingeladen, dem Herbergswirt nicht gesagt, er solle alle nächsten Überfallenen sicher zu ihm nach Haus transportieren lassen, er würde alles bezahlen, er würde für alle und alle Nachkommen bis an das Lebensende aufkommen und allen die Möglichkeit der ganzheitlichen Entwicklung (Definition? das verstehe ich nur im Zusammenhang der Entwicklung von Kindern zu Erwachsenen) gewähren, und er hat auch nicht andere gezwungen, alles zu bezahlen; das alles hat er nicht gesagt und auch nicht getan.

Nun mag ich das aber nicht als interessengeleitete Lektüre abtun. Wir sollen ja das vom Evangelium leben, was wir verstanden haben, und hier ist jemand, der etwas versteht, was vielleicht den Exegeten verwundert.

 

Weisen, die Bibel zu lesen

 

Man kann die Bibel ganz verschieden betrachten. Die Bibelwissenschaft kennt zum Beispiel die so genannte historisch-kritische Methode, also den Versuch, historische Zusammenhänge, literarische Vorbilder, sprachliche Prägungen und dergleichen zu entdecken. Man rekonstruiert den Text historisch und erkennt so Sinn und Aussage. Der Vorteil: auch 3.000 Jahre alte Texte aus dem Alten Testament behalten ihren Charakter als alte Texte, werden trotzdem nachvollziehbar.

Eine andere Methode: die kanonische Bibelauslegung. Einzelne Bibeltexte werden mit anderen Bibeltexten in Zusammenhang gesehen, das historische Umfeld spielt eine eher untergeordnete Rolle.

 

Was ich verstanden habe

 

Eine dritte Methode habe ich beim Studium im angelsächsischen Raum kennen gelernt, die „reader-response-theory“, die danach fragt, was für Wirkungen Texte beim Leser haben, welche Rezeptions-Prozesse bereits in der Struktur des Textes angelegt sind.

Das alles muss es nicht in Reinkultur geben, meistens bedient man sich aller Werkzeuge. Benedikt XVI. zum Beispiel kombinierte gerne die ersten beiden Methoden, bei Franziskus findet man gerne auch die dritte von mir genannte Methode.

Was die von mir zitierte Email tut, ist aber weniger Exegese, sondern Eisegese, wie die Fachleute das nennen, also etwas in einen Text hinein lesen.

 

In den Text hinein gelesen

 

Was erzählt das Evangelium denn? Lukas 10 berichtet von einer Frage an Jesus, nämlich „was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ Wie sieht gelungenes Christsein aus, könnten wir heute fragen. Die Antwort Jesu ist ein Gebot (siehe: kanonische Bibelauslegung, Gebotstext aufschlagen und beides zusammen lesen). Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe gehören zusammen.

Dem Fragesteller fällt sehr richtig auf, dass der Knackpunkt „der Nächste“ ist. Was uns zur Debatte heute führt: um wen soll ich mich kümmern? Weiterlesen “Barmherziger Samariter, revisited”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Barmherzigkeit, Bibel, Christentum, Evangelium, Exegese, Flüchtlinge, Hilfe, Samariter, Wissenschaft20 Kommentare zu Barmherziger Samariter, revisited

Mehr als nur Worte

Veröffentlicht am 7. Dezember 20178. Dezember 2017

Da kommt man ja kaum noch nach, mit den Nachrichten in dieser Woche: Wieder einmal Amoris Laetitia, dieses Mal aber lehramtlich von Seiten des Papstes. Dann die Übersetzung des Vaterunser, keine triviale Sache. Der fünfte Geburtstag des Twitteraccounts des Papstes steht auch an, dann dasHochfest und der Advent.

In der täglichen Besprechung der Themen des Tages haben wir immer wieder gelacht. Die französische Redaktion hatte ein Interview mit dem Autor des Vaterunser ausgemacht, so stand es im Plan. „Also mit dem Heiligen Geist“, kam gleich der Einwurf, und damit das Lachen. Das Interview verschob sich und so kam Ankündigung und Witz noch zwei Mal.

Griechische Bibelschrift, 10. Jh. Quelle: Wikipedia
Griechische Bibelschrift, 10. Jh. Quelle: Wikipedia

Die anderen Sprachen haben sich nicht viel dabei gedacht, bis in Deutschland ein Bischof die französische Übersetzung kritisierte und dann der Papst diese Übersetzung lobte. Öffentlich. Auf einmal ist das ein Thema.

Keine triviale Sache, habe ich das genannt. Das Vaterunser ist ja nicht nur das Gebet, Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern beigebracht hat, so ist es überliefert. Es ist auch das Gebet, das die meisten noch im Halbschlaf erinnern. Dort ein Wort zu verändern wirft uns sozusagen aus der Bahn, ein Leben lang eingeübte Praxis zu ändern.

 

Wer führt in Versuchung?

 

Dass Gott uns in Versuchung führt sei keine gute Übersetzung, so der Papst. Und das beträfe ja auch unsere eigene, die deutsche. Mt 6:13 übersetzt in der Neuen Einheitsübersetzung sagt: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen!“ Genauso sagt es die Lutherbibel, mit dem Zusatz „erlöse uns von dem Bösen“.

Die Neue Genfer Übersetzung ist da schon näher an der neuen französischen und damit an der vom Papst gelobten: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern errette uns vor dem Bösen.“ Dieselbe Übersetzung zu Lk 11: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten“, während die Einheitsübersetzung auch hier sagt: „Und führe uns nicht in Versuchung!“. Die neue französische Übersetzung sagt: „Et ne nous laisse pas entrer en tentation.”

„εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν” heißt es auf Griechisch bei Lukas, was „in etwas hinein führen“ bedeutet. Matthäus benutzt dasselbe Wort. Wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich genaue moderne Exegese in diesem Punkt nicht kenne, da sind jetzt die Fachleute gefragt. Der Vatikan hat übrigens die neue französische Übersetzung schon 2013 approbiert.

 

Übersetzen ist kein trivialer Akt

 

In Versuchung führen oder in Versuchung geraten lassen, das ist schon etwas anderes und nicht schlicht Haarspalterei. Der Grund ist ganz einfach und theologisch fundiert: Ein Vater macht sowas nicht, jemanden in Versuchung führenm sagt der Papst. Und er sagt in seiner TV-Sendung auf Italienisch „battere“, klopfen, pochen, schlagen. Bildlich also. Der Vater schaut nicht einfach auf den, der gefallen ist. Der Vater – Gott – hilft wieder auf.

Bischof Voderholzer hatte in seinem Kommentar auf den Zusammenhang mit Erbsündenlehre verwiesen, es stehe dem Menschen nicht an, Jesus zu korrigieren. Zwar müsse man das Gebet erklären, aber nicht ändern, so lautete seine Kritik.

Wenn man es aber ändert, dann wird aus der Bitte an Gott, etwas nicht zu tun, eine Bitte um Schutz. Und trotz aller möglicher anderer Themen finde ich das das wichtigste: hier geht es um Gottesbild und um Gebet. Und wenn wir darüber nicht sprechen, dann ist eigentlich alles andere nicht mehr wichtig. Sprechen wir darüber, sprechen wir darüber was und wie wir beten, was wir meinen, wie wir es sagen, einzeln und in Gemeinschaft und in Liturgie.

Eine gute Debatte, finde ich.

 

Seite 3 der BILD von diesem Freitag
Seite 3 der BILD von diesem Freitag
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bibel, Gebet, Papst Franziskus, Übersetzen, Vaterunser118 Kommentare zu Mehr als nur Worte

Der Pharisäer

Veröffentlicht am 25. August 201724. August 2017

Meinen Sie nicht auch, es könnte hilfreich sein, wenn Sie – in einem Kommentar oder „Blog“ – ad usum delphinorum darlegten, wen Seine Heiligkeit meint, wenn er von „Pharisäern“ spricht, und wen nicht? – Ein Kommentar hier im Blog, vor einiger Zeit schon.

Und auch bei unserem Facebook-Auftritt finden sich immer wieder Nachfragen, wie der Papst mit den Pharisäern umgeht. Schließlich sagt er denen alles mögliche nach, ihnen und ganz allgemein den Schriftgelehrten. Und wirklich geht die Schrift ja nicht wirklich zimperlich mit ihnen um. Religionswissenschaftler und -historiker sehen das etwas anders und sehen in den Angriffen – unter anderem durch den Papst – durch die Geschichte ungerechtfertigte Verunglimpfungen einer Frömmigkeitsbewegung des Judentums.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 23. August
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 23. August

Ich will mal die Gelegenheit nutzen und darüber nachdenken, was der Papst da tut, wenn er so schlecht über die Pharisäer spricht. Schauen wir einmal hin, wenn der Papst über sie spricht:

Beispiel Eins: Zunächst einmal stehen die Pharisäer in der Art und Weise, wie der Papst die Schrift auslegt, für die Oppositionsrolle gegenüber Jesu Auslegung des Gesetzes. „Jesus ruft ihn in die Nachfolge und dazu, sein Jünger zu werden, und Matthäus akzeptiert und lädt ihn und die anderen Jünger zu sich nach Hause zum Essen ein. Daraufhin kommt es zu einer Diskussion zwischen den Pharisäern und den Jüngern Jesu, weil letztere sich mit Zöllnern und Sündern zu Tisch setzen. Du kannst doch zu solchen Leuten nicht nach Hause gehen!, sagten sie ihnen. Aber Jesus hielt zu diesen Leuten keine Distanz, er ging zu ihnen nach Hause und setzte sich mit ihnen zu Tisch: Das bedeutete, dass auch sie seine Jünger werden können!“ (GA 13. April 2016)

Die Pharisäer kennen die Reinheitsvorschriften und klagen sie ein, aber Jesus – und hier kommt wieder der Papst – ruft alle in die Nachfolge, auch die Sünder. Die Kirche sei nicht die „Gemeinschaft der Perfekten“, sondern die von „Jüngern auf dem Weg, die dem Herrn folgen, weil sie wissen, dass sie Sünder sind und seine Vergebung brauchen“. Christliches Leben sei daher „eine Schule der Demut, die uns für die Gnade öffnet“. Das könnten Menschen, die sich für „gerecht“ hielten, nur schwer verstehen. Und dafür müssen dann die Pharisäer herhalten.

Wenn die Historiker Recht haben, dann war es Teil der Bewegung der Pharisäer, die Regeln für Reinheit und andere Gesetze aus der Thora auch auf den Alltag anzuwenden, also die Menschen und ihr Leben einzubeziehen. Das erklärt den Widerstand, den man in der Frage erkennen kann. Beim Papst bleibt der Widerstand übrig, die Hintergründe sind an dieser Stelle – also während einer Generalaudienz – nicht sein Thema.

 

Der Moralist

 

Beispiel Zwei: der „kasuistische moralistische Pharisäer“ (26. Juni 2014). Hier spricht er allgemein über die Schriftgelehrten, die zum Volk „ohne Vollmacht“ sprechen, ihre Worte erreichten aber das Volk nicht, „sie standen dem Volk fern“. Mit Sicherheit „war die bekannteste dieser Gruppen die der Pharisäer“, sagte der Papst damals. Mit der Einschränkung, dass es auch gute Pharisäer gegeben habe, nur spreche Jesus nicht über die. Die, über die Jesus spreche, machten viele Gebote, kurz „sie bürdeten dem Volk diese Last auf: ‚Du musst das tun! Du musst!’“

Und dann schließt Papst Franziskus seine am Häufigsten auftretende Charakterisierung an: Sie verkürzten den Glauben an den lebendigen Gott auf eine reine Kasuistik und verfielen so „in Widersprüche grausamster Kasuistik“. Hier stehen die Pharisäer für Kasuisten, gemeint sind dem konkreten Leben fern stehende Richter, die mit Moral und Regeln Lasten auflegen, anstatt davon zu befreien. Weiterlesen “Der Pharisäer”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bibel, Exegese, Franziskus, Klerikalismus, Moralismus, Neues Testament, Papst, Pharisäer, Predigt8 Kommentare zu Der Pharisäer

Bibeln, verschiedene

Veröffentlicht am 28. Februar 201728. Februar 2017

Ab und zu kommt hier in den Kommentaren die Sprache auf die Schrift und die Worte Jesu. Ab und zu versuche ich dann mein Bestes, um zu erklären, dass man nicht einfach eine Bibel aufschlagen kann und dann weiß, was Jesus gesagt hat.

Ich dachte mir, machen wir doch mal ein Beispiel, ein harmloses, wo es nicht um Jesusworte geht, aber das das Prinzip erläutert.

So lesen wir zum Beispiel in der ersten Lesung von diesem Dienstag aus dem Buch Jesus Sirach, Kap 35, unter anderem diese zwei Verse:

“Das Opfer des Gerechten ist angenehm, sein Gedenkopfer wird nicht vergessen werden. Freigebig ehre den Herrn, nicht gering sei die Gabe in deinen Händen”.

Das sind die Verse 9 und 1o des Kapitels. Eine Kollegin befasste sich nun mit der Papstpredigt von diesem Morgen, in der Papst Franziskus einen Vers aus dem Buch Sirach und der Tageslesung explizit nennt und wiedergibt. Und siehe da, diesen Vers finden wir in der deutschen Fassung vergeblich. Beziehungsweise, der klingt ganz anders. Der Papst zitierte das so:

“Glorifica il Signore con occhio contento …”.

Archivbild: Papstmesse in Santa Marta

“Freigiebig” und “occhio contento” mag vielleicht bildlich dasselbe sagen, ist wörtlich aber etwas anders. Und blättern wir weiter: die neue Einheitsübersetzung (die liturgischen Bücher enthalten noch die alte) übersetzt Vers 10 so: “Mit großzügigem Auge preise den Herrn …” . Da sind wir doch schon wieder viel näher dabei. Die Jerusalemer Übersetzung sagt “mit gebefreudigem Auge”. Und der immer wieder hilfreiche Martin Luther übersetzt “mit fröhlichem Gesicht”. Kein Wunder, dass die Kollegin darüber gestolpert ist, wäre ich auch.

Das ist nur ein kleines Beispiel. Ich will hier auch gar nicht den Besserwisser machen, aber die Schrift ist mir einfach zu wichtig, als dass man sie ohne Denken einfach so für seine Zwecke auswerten darf.

Sie ist reich, sie fordert uns zum Denken und zum Beten heraus, und zum Studium. Und wenn man die Sprachen nicht kann – wie ich – dann kann man sich Hilfe suchen. Ist gar nicht schwer. Zumindest kann und darf und soll man nicht so tun, als ob alles eindeutig und klar wäre.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Bibel, Einheitsübersetzung, Lesung, Schrift, Wortgottesdienst21 Kommentare zu Bibeln, verschiedene

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