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Vatican News

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Schlagwort: Bischofssynode

Ist das Kunst ….?

Veröffentlicht am 11. Oktober 201811. November 2018
Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news) Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news)

Was hat der Papst da in der Hand? Einige Bemerkungen hier im Blog haben mich zucken lassen. Da hatte Papst Franziskus bei der Eröffnungsmesse der Synode vor einer Woche eine neue Ferula in Händen, also einen neuen Kreuzstab. Das ist der Stab, wie Päpste ihn tragen, wie andere Bischöfe auch. Dieser neue Stab hat nun einige Menschen zu bösen Kommentaren verleitet.

Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news)
Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news)

Hier nun einige Bilder von dem Stab. Ein Kommentator, den ich erst gar nicht verstand, fragte nach einer Wünschelrute. In den üblichen bösartigen und sich selbst als katholisch bezeichnenden Blogs vor allem englischer Sprache ging es noch härter zu. Die nehmen auch alles, um es auf Biegen und Brechen bösartig auszulegen. Und um damit Geld zu verdienen. Aber zurück zur Ferula.

Papst Franziskus ist jemand, der oft diesen Kreuzstab wechselt.

Erinnern wir uns: Papst Paul VI. war der erste, der überhaupt einen solchen Stab benutzte. Der ist also sehr neu in den Händen der Päpste. Für die Abschlussmesse des Konzils hatte er sich einen solchen machen lassen, analog zu den Hirtenstäben der Bischöfe. Dazu hatte er Künstlern den Auftrag gegeben. Wir kennen den Stab vor allem aus der Hand von Papst Johannes Paul II., der leidende, ausdrucksstarke Christus in Silber.

 

Paul VI. war der erste mit einem Kreuzstab

 

Papst Benedikt hat zunächst auch diese Ferula benutzt, dann aber eine ander. Was für ein Aufschrei! Beweis seiner Rückwärtsgewandheit, weil es ein Kreuz aus der Zeit Pius IX. war! Was man da alles reininterpretiert hat!

Und nun Franziskus: Mal ist es ein Kreuz, das aus den Trümmern von Flüchtlingsbooten gemacht ist. Mal eine Ferula, die ihm Häftlinge schaffen haben. Dann wieder die Ferula von Paul VI., oder eine andere klassische Kreuzdarstellung.

Der Stab, den Papst Franziskus am Mittwoch der vergangenen Woche benutzte, war ein Geschenk der Jugendlichen Italiens, die zu ihrer Sternwallfahrt nach Rom gekommen und mit dem Papst gebetet und gefeiert hatten. Das war im vergangenen August, ist also aktuell.

 

Wanderstab, Hirtenstab, Bischofsstab

 

Es ist ein Holz-Stab, erinnert also auch an einen Wanderstab.

Der Künstler heißt Gregorio Cividini, aus Bergamo, der pro bono gearbeitet hat. Der Stab ist aus Olivenholz, dessen natürlich gewachsene Gabel das Grundmotiv liefert. Darüber ist ein Nagel durch die beiden Kreuz-Arme getrieben, so „entsteht“ also das Kreuz durch den Nagel.

Wenn man also etwas über die Kreuzdarstellungen bei Papst Franziskus sagen kann, dann doch vor allem das: Da ist überhaupt keine ideologische Aussage mit verbunden, im Gegenteil. Das hat mit den Menschen zu tun, mit denen er in dem Augenblick die Messe feiert. Mit nichts anderem.

Er feiert zur Eröffnung einer Bischofssynode, welche das Thema Jugend hat, also wählt er einen Stab, den ihn Jugendliche geschenkt haben.

 

Das hat mit den Menschen zu tun, mit denen der Papst feiert

 

Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news)
Der Kopf der Ferula, (c) Vatican news)

Die Polemik – die schlechte Polemik, muss man an dieser Stelle sagen – ist also wieder einmal nur das: Der Versuch, den Papst in eine Ecke zu drängen. Ein wenig innere Freiheit, ein wenig Wertschätzung für Kunst und die Kreativität anderer, ein wenig Gelassenheit, ein wenig Vertrauen dürfte auch hier der Debatte gut tun.

Da bin ich naiv, ich weiß. Das ist Wunschdenken. Es wird immer diejenigen geben, die auf biegen und brechen Böses sagen wollen.

Aber diese Ferula ist einfach nur Kunst. Man muss das nicht mögen, aber das gilt für alle Darstellungen in der Kunst. Auch für den Barock, auch für den Klassizismus, auch für alle anderen kirchlichen Stile.

Kunst ist eine Form von Kommunikation. Sich der zu verweigern, sollte nicht als kirchlicher Beitrag zur Moderne durchgehen. Sondern als das was es ist: Spießertum.

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und Können, Papstreise, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Bischofsstab, Bischofssynode, Ferula, Kreuzdarstellung, Kunst, Künstler, Nagel, Papst Franziskus, Polemik10 Kommentare zu Ist das Kunst ….?

Entscheidung – Unterscheidung

Veröffentlicht am 9. Oktober 201811. November 2018
der Papst bei der Arbeit der Papst bei der Arbeit

Es sei keine „Mode dieses Pontifikats“: während der Eröffnungsansprache hatte der Papst für einige Lacher gesorgt, als er so kurz auf die Wichtigkeit von Unterscheidung/Entscheidung einging.

der Papst bei der Arbeit
der Papst bei der Arbeit

Und hier stehen wir schon vor einem Problem. Mit der Renaissance des Wortes „Unterscheidung“ in der geistlichen Sprache wissen wir so recht nichts anzufangen. Kurz: Was heißt das? Unterscheiden ist ein Wort, das in unserer Sprache eine klare Bedeutung hat. Zwei Dinge, Personen etc. werden unterschieden. Fertig.

Im Geistlichen – und das ahnt man schon wenn man das Wort hört – hat es eine leicht andere Bedeutung. Und hier beginnt unser Problem.

Zum Beispiel die Jugendsynode. Da geht es um die „Unterscheidung der Berufung“, im italienischen Ursprungstext „discernimento vocazionale“. Französisch: „discernement vocationnel”. Englisch: “Vocational Discernment”. Nur Deutsch fällt heraus, hier ist das übersetzt mit „Erkenntnis der Berufung“.

Die Arbeitsgrundlage, das so genannte Instrumentum Laboris, übersetzt oft „discernimento“ mit Erkenntnis, manchmal aber auch mit Unterscheidung. Und das nicht, weil die es nicht besser wüssten. Sondern weil eben „unterscheiden“ bei uns was anderes heißt. Manchmal eher in die eine, manchmal eher in die andere Richtung.

 

„Innere Haltung, die in einem Glaubensakt verwurzelt ist“

 

Nun werden während der Synode noch öfters davon öfters hören, vielleicht also Zeit, sich das etwas genauer anzusehen. Ich werde das nicht in einem Aufwasch machen, systematische Artikel ist nicht so mein Ding, aber vielleicht einige wichtige Elemente herausgreifen.

Eine „innere Haltung, die in einem Glaubensakt verwurzelt ist“, so nennt das der Papst. Bleiben wir mal bei ihm, man könnte auch die Meister der Spiritualität hier anführen, aber ich mache es mir mal einfach. Unterscheidung, so der Papst, „gründet auf der Überzeugung, dass Gott in der Geschichte der Welt, in den Ereignissen des Lebens, in den Personen, denen ich begegne und die mit mir sprechen, am Werk ist.“ Die Welt ist Gottes so voll, es ist an uns, aufmerksam zu sein. „Deshalb sind wir gerufen, auf das zu hören, was der Geist uns in oftmals unvorhersehbaren Arten und Richtungen eingibt.“ Weiterlesen „Entscheidung – Unterscheidung“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Berufung, Bischöfe, Bischofssynode, Jugend, Jugendsynode, Spiritualität, Unterscheidung17 Kommentare zu Entscheidung – Unterscheidung

Die ersten Synodentage: Die Verschiedenheit und die Autoritätsfrage

Veröffentlicht am 6. Oktober 201811. November 2018
Morgengebet in der Synodenaula Beginn mit Gebet: Es soll auch ein geistlicher Austausch sein

Hören, Missbrauch, Armut und Migration, Sexualmoral: all das kam auf den Tisch. In den ersten Tagen der Bischofssynode ging es um die Realitäten, in denen Jugend und junge Menschen heute Leben. Vier mal trafen sich alle Teilnehmer in Plenarsitzungen, um dann – ab Freitag Nachmittag – in Kleingruppen das gehörte zu beraten.

Morgengebet in der Synodenaula
Beginn mit Gebet: Es soll auch ein geistlicher Austausch sein

Zeit für einige Gedanken dazu, drei Punkte möchte ich nennen, die ich aus diesen ersten Tagen mitnehme, erstens die Breite der Themen, zweitens eine gewisse Hilflosigkeit, drittens die Anfrage an Autorität in der Kirche.

Zuvor aber noch ein erster Eindruck, nach dem werde ich in den vergangenen Tagen besonders oft gefragt. Und schließlich sitze ich ja als Beobachter drinnen.

Es ist weniger kontrovers in diesem Jahr. Vor drei und vier Jahren, bei der Doppelsynode zur Familie, ging es – vor allem auch im Umfeld – aggressiv zu, drinnen wurde stärker gestritten. Es ging stärker um das Festzurren und Vertreten von Positionen. Das ist jetzt und bisher anders. Es geht viel mehr um Inhalte, um Interesse, die Fixierungen auf das, was einige Synodenteilnehmer gesagt haben (Kasper, Müller, Caffarra … sie wissen schon) gibt es nicht. Und das ist gut so. Aber nun zu meinen Punkten:

 

Der Streit ist nicht das Wichtigste

 

Ein erster Punkt: Die Breite der Themen. Das ist nicht wirklich eine Überraschung, die Realitäten auf der Welt sind so unterschiedlich, da muss man notgedrungen breit aufmachen, wenn man alles irgendwie einbeziehen will.

Oben habe ich einige Punkte schon angerissen, einige weitere möchte ich nennen:

  • Die Frage nach der Weitergabe des Glaubens an die folgenden Generationen
  • Die Frage nach Generationengerechtigkeit (der Jugend mehr zugestehen)
  • Der Jugend gemäße Liturgie, selbst wenn das dann nach Pentecostalen Kirchen aussieht (vor allem in Afrika eine Frage)
  • Die Rolle von Musik
  • Falsche und verführende Nationalismen
  • Digitaler Kulturwandel
  • Bürgerkrieg und Kindersoldaten
  • Freiheit wider die Manipulation, durch Technik, durch Konsum
  • Die Tatsache, dass viele Länder jung sind in dem Sinn, dass bis zur Hälfte der Bevölkerung jung sind, anders als unsere eigene überalterte Gesellschaften
  • Missbrauch, Armut, Migration und Sexualmoral hatte ich schon genannt.

Das sind einige der mehrfach genannten Themen, dazu kamen noch viele weitere, vor allem auf konkreten Erfahrungen aufbauende Berichte. Das hat noch keinen Fokus, kein Hauptthema, soll es auch gar nicht haben. Es ist aber ein guter und weiter Blick auf die Welt durch die Brille von Glauben und Schrift. Das war in der Aula spürbar.

 

Wie geht das heute, Kirche sein?

 

Ein zweiter Punkt: Wir wissen nicht mehr, wie das geht, heute Kirche sein. Ab und zu wurde es ausgesprochen, oft genug klang es bei Beiträgen mit, eine gewisse Hilflosigkeit wenn die Frage aufkam, wie heute Kirche zu gestalten ist, so dass sie auch für die kommenden Generationen „hält“.

Die Welt ist nicht mehr so, wie sie war, digitaler Wandel und Migration sind nur zwei der weltweiten Phänomene – neben anderen – welche alles für immer ändern. Die Schwergewichte auch der Weltbevölkerung verschieben sich, Kultur wandelt sich. Kirche weiß oft genug nicht, wie darauf reagieren.

Man sieht das daran, dass Kirche oft genug wie aus der Zeit gefallen wirkt. In den USA etwa gibt es eine Studie des PEW-Instituts die zeigt, dass die Katholische Kirche zu den schlechtesten Glaubensgemeinschaften gehört wenn es darum geht, Glauben an die folgende Generationen weiter zu geben. Wir sprechen wenn wir ehrlich sind auch die digitale Sprache nicht. Die Moralvorstellungen werden schlicht nicht mehr gehört. Sakramente werden als hohl oder langweilig empfunden. Alles aus Stellungnahmen in der Aula.

 

Unbehagen

 

Der Diversität gegenüber ratlos und mit Unbehagen, sagt das Instrumentum Laboris dazu.

Und das sind nicht nur soziologische oder praktische Fragen. Das hat auch theologische Dimensionen, Kirche gibt es halt nie nur im Abstraktum, sondern immer nur gelebt, bezeugt, gefeiert. Wenn das nicht mehr gelingt, haben wir auch theologisch gesehen ein Problem.

Aber es ist das Land, das Gott uns jetzt gegeben hat, wie ein Teilnehmer sagte. Es hat keinen Sinn, sich zurück zu sehen, nach den guten alten Zeiten, die dann auch gar nicht so gut waren.

 

Kreativ trotz allem

 

Wie das gehen soll kann man nicht in einem Saal entscheiden, schon gar nicht für die ganze Welt auf einmal. Aber es ist gut, dass das gesagt wird, die Hilflosigkeit ist nicht hilflos, wenn ich das so sagen darf, sondern kreativ. Weiterlesen „Die ersten Synodentage: Die Verschiedenheit und die Autoritätsfrage“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Glaube, Jugend, Jugendsynode, Kirche, Papst Franziskus, Rückblick, Themen, Wandel, Woche22 Kommentare zu Die ersten Synodentage: Die Verschiedenheit und die Autoritätsfrage

Ein Glaube, der …

Veröffentlicht am 5. Oktober 201811. November 2018
Papst Franziskus in einer Synodenpause Papst Franziskus in einer Synodenpause
Papst Franziskus in einer Synodenpause
Papst Franziskus in einer Synodenpause

Wo beginnen mit der Debatte? Die meisten Katholikinnen und Katholiken – ob jung oder nicht – sitzen ja nicht drin in der Synodenaula. Die wenigsten werden sich deswegen auch mit dem Material beschäftigt haben, an dem die Synode arbeitet.

Das ist auch vielleicht zu weit, noch zu provisorisch, zu locker und zu wenig präzise, es ist ja auch nicht als fertiges Stück gedacht. Trotzdem findet sich das eine oder andere, worüber zu sprechen sich auch außerhalb der Synode lohnen wird.

Zum Beispiel ein Zitat des Papstes, gefallen vor fast einem Jahr, aber ausführlich zitiert.

Es zeit die Richtung an, in die der Papst Religiosität, Glaube und Kirche denkt. Und möchte, dass sie gedacht werden.

„Ein Glaube, der uns nicht in eine Krise führt, ist ein  Glaube in der Krise; ein Glaube, der uns nicht wachsen lässt, ist ein Glaube, der wachsen muss; ein  Glaube, der nicht Fragen aufwirft, ist ein Glaube, über den wir uns Fragen stellen müssen; ein Glaube,  der uns nicht belebt, ist ein Glaube, der belebt werden muss; ein Glaube, der uns nicht erschüttert,  ist ein Glaube, der erschüttert werden muss.“ (Papst Franziskus, Ansprache an die mische Kurie  anlässlich des Weihnachtsempfangs, 21. Dezember 2017).

 

Kategorien Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Aufbruch, Bischöfe, Bischofssynode, Dynamik, Glaube, Jugendsynode, Kirche, Papst Franziskus11 Kommentare zu Ein Glaube, der …

Ein Anfang

Veröffentlicht am 4. Oktober 201811. November 2018
Papst Franziskus bei seiner Eröffnungsansprache am Mittwoch Papst Franziskus bei seiner Eröffnungsansprache am Mittwoch

“Wir wollen ja nicht schon wieder nur ein Dokument produzieren, das von wenigen gelesen und von vielen kritisiert wird”: So Papst Franziskus in seiner Eröffnungsansprache bei der Synode. Beruhigend, möchte ich sagen. Zu Beginn steht ein Text – das Instrumentum Laboris – dann werden Texte vorgelesen, Texte bearbeitet und zum Schluss einer verabschiedet. Und doch, wenn der Papst Recht behalten soll, dann geht es letztlich nicht um diese Papiere.

In seiner Predigt zum Beginn hat der Papst von Träumen und von Hoffnung gesprochen. Natürlich können die Teilnehmer hier nicht einfach einen Schalter umlegen und schon wird die Kirche anders, aber es ist doch wichtig, dass wenn man sich hier schon zusammen setzt und voneinander hört und miteinander spricht, dass dann auch nicht nur im Modus der Konferenz geschieht. Träumen und hoffen, das geht über das Produzieren von Texten hinaus.

Traum, Offenheit, Hoffnung, das kann man alles nicht einfordern und auch nicht messen. Aber gerade wenn es um die wichtigen Fragen der Kirche geht, dann muss das Teil der Haltung sein. Dann kann man nicht mit fertigen Meinungen kommen, das ist das, was ich aus den Worten des Papstes heraus gehört habe.

Träumen kann man nicht fordern

Letztlich ist das alles eine Frage dieser inneren Einstellung, der Haltung. Die muss diese Offenheit haben. Oder noch einmal in den Worten des Papstes, aus der Predigt am Mittwoch: “Diese Haltung bewahrt uns vor der Versuchung in moralistische oder elitäre Positionen zu verfallen, wie auch vor einer Neigung zu abstrakten Ideologien, die nie der Realität unseres Volkes entsprechen”.

Wir werden danach sehen, wer sich das träumen getraut hat.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, FranziskusSchlagwörter Bischofssynode, Kirche, Papst Franziskus10 Kommentare zu Ein Anfang

Themen und doch keine Themen?

Veröffentlicht am 2. Oktober 201811. November 2018
Bischof Fabene, Kardinal Baldisseri, Kardinal La Rocha und Pressesprecher Greg Burke, von Links Pressekonferenz zum Auftakt: Pressesaal des Vatikan

Es wird eine etwas andere Synode, anders als die vergangenen beiden. Bei beiden gab es im Vorlauf viel Debatte, viel Streit, es gab prominente Vertreter auf allen Seiten, eine lebhafte Auseinandersetzung etwa um die Frage nach wiederverheirateten Geschiedenen und so weiter. Sie erinnern sich. Ist nun schon über drei Jahre her.

Dieses Mal wird es anders. Auch jetzt gab es viel Vorlauf, eine Pre-Synode, Umfrage und so weiter, aber irgendwie ist das Interesse gerade woanders. Bei der Eröffnungspressekonferenz an diesem Montag wurde das irgendwie klar. Ich habe mich mit vielen Kolleginnen und Kollegen dort unterhalten, das eine Thema gibt es nicht.

Bischof Fabene, Kardinal Baldisseri, Kardinal La Rocha und Pressesprecher Greg Burke, von Links
Pressekonferenz zum Auftakt: Pressesaal des Vatikan

Es ist irgendwie zu breit aufgestellt, scheint es fast. Wenn man das so genannte Instrumentum Laboris liest, das Vorbereitungsdokument, dann liest man einen Text, der wirklich alles vorkommen lassen will, was vorher angesprochen wurde. Das ist fast schon zu viel, um noch konkret sein zu können.

Aber da sind ja noch andere Themen, die auf jeden Fall auf der Agenda stehen. Missbrauch und der Umgang damit zum Beispiel. Bischöfe, die aus den USA, aus Chile, aus Australien, aus Deutschland oder Irland kommen, werden das im Handgepäck haben. Andere werden vielleicht die Versuchung haben, jetzt nicht schon wieder über dieses Thema sprechen zu wollen, sondern über Wichtigeres – habe ich sagen gehört – aber das Thema wird dabei sein.

 

Themen an die Synode

 

Dann gibt es da auch noch andere Themen, etwa die Frage der Dauerkritik am Papst, wir wie sie medial mitbekommen. Das wird auch nicht spurlos an den Synodenteilnehmern vorübergehen.

Bei der Eingangspressekonferenz kam auch noch einmal die Frage auf, wie bei Über 300 Teilnehmern gerade einmal 30 Frauen dabei sein können. OK, es ist eine Synode der Bischöfe, aber unter den Beratern und so weiter hätte doch mehr Aufteilung sein können.

 

Über Jugend und/oder mit Jugend reden

 

Und dann ist da der Eindruck, dass hier einmal mehr Bischöfe über Jugendliche reden. Wir werden sehen, wir die sich vorbereitet haben indem sie mit Jugendlichen gesprochen haben.

Alles Themen, die mitlaufen.

Aber das große, eine Thema, der Streit oder der Fokus, das fehlt noch. Was ja auch sein gutes haben kann, nach den letzten zwei sehr streitbaren Synoden. Da können die Teilnehmer unbeschwert und offen reden. Und auch das wäre eine gute Synode.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bischöfe, Bischofssynode, Jugend, Missbrauch, Themen25 Kommentare zu Themen und doch keine Themen?

Synode, Synode

Veröffentlicht am 30. September 201811. November 2018
Der Papst und seine Synode Da ist sie wieder, die Bischofssynode. Hier die Abschlusssitzung von 2015

In dieser Woche ist es wieder soweit, die nächste Versammlung der Bischofssynode startet, drei Jahre war Pause. Am Mittwoch geht es los, für dieses Jahr hat der Papst die Dauer noch einmal verlängert, dreieinhalb Wochen wird sie lang sein.

Für mich wird es die sechste sein, wieder werde ich drinnen sitzen und bei der Kommunikation und der Pressearbeit aushelfen.

Abschlussrede des Papstes bei der Synode
Da ist sie wieder, die Bischofssynode. Hier die Abschlusssitzung von 2015

Worum geht es? Fragen wir den Papst, der ja durch die Synode beraten werden soll, der hat bei der Vorsynode gesagt:

„Auf der bevorstehenden Synode sollen insbesondere die Voraussetzungen entwickelt werden, die notwendig sind, um die Jugendlichen mit Leidenschaft und Sachkenntnis in der Berufungs-entscheidung zu begleiten, also darin, »die Berufung zur Liebe und zum Leben in Fülle zu erkennen und anzunehmen« (Vorbereitungsdokument, Einleitung). Wir alle haben diese Berufung. … Das ist die grundlegende Gewissheit: Gott liebt jeden Menschen, und an jeden richtet er persönlich einen Ruf. Es ist ein Geschenk, das uns, wenn wir es entdecken, mit Freude erfüllt.“

Also: es geht darum, wie junge Menschen ihre Beziehung zu Gott entdecken können und wie die Kirche dabei helfen kann. Aber nicht Einzeln, nicht für sich selber, so der Papst Anfang des Jahres:

„Ja, wir sind individuell gerufen, aber immer als Teil einer größeren Gruppe. Es gibt keine „Selfie“-Berufung, es gibt keine. Die Berufung erfordert, dass ein anderer dir das Foto macht, und das werden wir jetzt tun. So liegen die Dinge.“

Ein zweiter Zweck:

„Die bevorstehende Synode wird auch ein Appell an die Kirche sein, eine erneuerte jugendliche Dynamik wiederzuentdecken.“ (Noch einmal aus der Vorsynoden-Ansprache)

Das kann wie aus einer Sonntagsrede klingen, wenn man es aber ernst nimmt, dann hat das Folgen. Und zwar bringt das Unruhe.

 

Das bringt Unruhe

 

Und auch hierzu hat der Papst was zu sagen, und zwar ziemlich viel. Nur ein Zitat, aus der Ansprache, wo er das erste Mal deutlich von Unruhe gesprochen hat, auf Spanisch, und deswegen das nicht wirklich höfliche Wort lío benutzt hat.

Ich möchte euch sagen, welche Wirkung ich vom Weltjugendtag erhoffe: Ich hoffe, dass es einen Wirbel [lío] gibt. Hier wird es einen Wirbel geben, ja, den wird es geben. „Que acá en Río va a haber lío, va a haber” – “In Rio wirst du was erleben, da wird es einen Wirbel geben”. Weiterlesen „Synode, Synode“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Berufung, Bischofssynode, Jugend, Papst Franziskus, Synode, Unruhe, Unterscheidung8 Kommentare zu Synode, Synode

Jugend forscht und Synode tagt

Veröffentlicht am 8. Oktober 20178. Oktober 2017

Gute Nachrichten von der Jugend-Synode der Bischöfe im kommenden Jahr: Es wird eine Vor-Synode geben, und zwar unter Teilnahme der jungen Menschen, um die es ja im Herbst gehen soll. Bereits beim Vorbereitungsseminar vor einigen Wochen hatte sich ja herausgestellt, dass die Einladung von jungen Menschen (‚Jugend‘, wie man international sonst sagt, trifft es in der dt. Sprache nicht wirklich) Folgen hat. Da musste zur Mitte der Woche das Programm umgestellt werden, um auf die Wünsche angemessen reagieren zu können, die waren halt nicht nach Rom gekommen, um fünf Tage lang Ansprachen von Fachmenschen zu hören.

Das kann dann im März kommenden Jahres nur noch besser werden. Wenn die Ausrichter – wonach es aussieht – gelernt haben, dass man die Jugend einbeziehen muss und dass das nicht gefährlich oder giftig wird, sondern im Gegenteil produktiv und hilfreich, dann ist das ein wichtiger Schritt in Richtung echte Synodalität, und zwar nicht nur unter Bischöfen.

Übrigens: Von denen, die nach Ausfüllen des Fragebogens angeben, in Kontakt bleiben zu wollen, gibt es fast genau so viele deutschsprachige wie englischsprachige. Spanisch und Italienisch liegen weit dahinter. Das ist statistisch noch nicht belastbar, man ist mit dem Zählen noch nicht durch, aber es ist immerhin ein Signal, dass sich die sonst so gerne international geschmähten Katholiken deutscher Sprache zumindest hier nicht zu verstecken brauchen.

Alles gute Zeichen.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, FranziskusSchlagwörter Bischofssynode, Jugendsynode, Papst Franziskus17 Kommentare zu Jugend forscht und Synode tagt

Vernehmlassung

Veröffentlicht am 27. Februar 201727. Februar 2017

Die Schweizer unter Ihnen können mit dem Titel was anfangen. Der Rest wohl eher nicht.

Die Schweizer Demokratie kennt eine Menge von interessanten Verfahren, nicht alle erschließen sich sofort und automatisch. Auch der eher ulkige – Pardon, liebe Schweizerinnen und Schweizer – Begriff der „Vernehmlassung“ gehört dazu.

Schweiz-Installation. Einsiedeln

Es soll ein neues Gesetz geben, eine Abstimmung oder eine Verfassungsänderung. Um möglichst viel Fachwissen einzubinden und um die Verwirklichungschancen einschätzen zu können, wird relevanten gesellschaftlichen Gruppen vorher ein Entwurf samt Kommentar zugestellt. „Es soll Aufschluss geben über die sachliche Richtigkeit, die Vollzugstauglichkeit und die Akzeptanz eines Vorhabens des Bundes“, heißt es in dem Gesetz dazu. Das ist die Vernehmlassung. Mein Schweizer Kollege sagt mir, dass dazu etwa auch die Bischöfe zu den gefragten Gruppen gehören.

Der Auswertung aller Rückantworten folgt dann die Einbringung etwa ins Parlament, das auch diese Auswertung zu sehen bekommt. Die Reaktionen gehen also ins Verfahren ein.

 

Fachwissen und Akzeptanz

 

Sehr klug gemacht, wenn ich das mit den intransparenten Lobbyisten woanders vergleiche, die sehr viel Einfluss auf Gesetzgebungsverfahren haben, ohne dass das transparent gemacht wird, nicht mal den Parlamentariern.

Themensprung: in den vergangenen Tagen habe ich oft Anrufe bekommen, meistens von Journalistenkollegen, ob denn wie vorhergesehen die Webseite mit der Befragung zur nächsten Bischofssynode am 1. März online geht. Nein, das tut sie nicht, die Umfrage sei zwar fertig, hört man, aber man wolle das technisch sicher und glatt über die Bühne gehen lassen – meine Worte – und warte deswegen, bis alles wirklich stabil steht.

Aber: das Grundprinzip bleibt, es wird gefragt werden und die Antworten sollen dann in die Beratungen der Bischofssynode im Herbst 2018 eingehen. Nicht wirklich eine Vernehmlassung im Schweizer Sinn, weil nicht Teil eines demokratischen Verfahrens, aber der Gedanke dahinter ist ähnlich.

Wir haben uns für die Sendungen in der kommenden Woche mal umgeschaut, und schon jetzt gibt es eine Reihe von Aktionen dazu, man will sich offenbar beteiligen. Und das ist gut so.

Wie gesagt, das Ganze ist nicht Teil eines demokratischen Verfahrens, es geht nicht um Abstimmung, sondern um die Beratung des Papstes, das ist die Idee hinter der Synode. Aber auch dabei ist ja möglichst viel Sachwissen und Akzeptanz hilfreich. Also doch irgendwie eine Art Vernehmlassung, auf kirchlich.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Fragebogen, Jugend, Synodalität, Vernehmlassung, Vorbereitung1 Kommentar zu Vernehmlassung

„Vision der Kirche der Zukunft“

Veröffentlicht am 9. Dezember 20168. Dezember 2016

Wie wird in der Kirche was entschieden? In den vergangenen Wochen war es wieder einmal zu Verwirrung in dieser Frage gekommen. Ein Brief von vier Kardinälen an den Papst war veröffentlicht worden, dass Kardinäle dem Papst schreiben, ist ja nichts ungewöhnliches, aber die Veröffentlichung war als Versuch gesehen worden, Druck auszuüben in Fragen der Moral und der Lehre.

Nun hat der Papst aber in dieser Frage seine Bischöfe – die Synode der Bischöfe – um Beratung gebeten, sogar zwei Jahre lang, und dann ein Dokument dazu veröffentlicht. Ist jetzt nicht alles klar? Scheinbar nicht.

Wo genau die Konflikte sind, ist hier nicht mein Thema, ich will auf etwas anderes hinaus, und zwar noch einmal auf die Frage der Synodalität. Also: Wie wird in der Kirche was entschieden?

Während der genannten Versammlungen der Bischofssynode und darum herum hatte er der Papst immer wieder den Begriff der „Synodalität“ aufgegriffen, er ist auch sonst immer wieder auf dieses Thema zurück gekommen.

An dieser Stelle habe ich das mal so formuliert: „[Der Papst] will keine Parlamentarisierung der Synode, sie soll kein Entscheidungsgremium der Weltkirche werden. Er verlagert nicht Autorität auf ein Kollektivgremium. Zu Beginn der Synode hatte er ja noch einmal sehr deutlich gesagt, dass die Beratungen kein Parlament sind, ja nicht sein können, weil es um die Unterscheidung des Willens Gottes gehe, nicht um Kompromisse. Gemeinsam hören, beraten, sich verändern lassen, auf dem Weg sein, um die wörtliche Übersetzung des griechischen Wortes Synodos zu verwenden.”

 

Papstinterview: Pyramide vs Synode

 

Es geht um ein Strukturprinzip von Kirche, soziologisch wie theologisch. Jetzt ist Papst Franziskus wieder auf diese Synodalität angesprochen worden, und zwar in einem Interview, die Frage der Zeitschrift Tertio formuliert die Synodalität sogar als „Vision der Kirche der Zukunft“.

Der Papst antwortet nicht theologisch, sondern zunächst soziologisch: „Die Kirche entsteht aus Gemeinschaften, entsteht von unten, aus der Gemeinschaft, entsteht aus der Taufe, und sie organisiert sich um einen Bischof herum, der sie zusammen ruft. Der Bischof ist der Nachfolger der Apostel. Das ist die Kirche.“

Er stellt dann zwei Formen von Kirche gegenüber, die „pyramidale“, wo alle das machen, das der Bischof oder der Papst sagen, und eine „synodale“, in der Petrus Petrus bleibt, wie Papst Franziskus sagt, aber wo dieser Petrusdienst darin besteht, der Kirche beim Wachsen und Hören zu helfen. Weiterlesen „„Vision der Kirche der Zukunft““

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Einheit in Verschiedenheit, Kirchenleitung, Papst Franziskus, Synodalität8 Kommentare zu „Vision der Kirche der Zukunft“

Synode, mal wieder. Diesmal geht es um die Jugend

Veröffentlicht am 6. Oktober 20166. Oktober 2016

Jugend und Glaube und dazu die Frage danach, was für die kommenden Generationen Berufung bedeutet und wie sie „unterschieden“, also entdeckt und gefördert werden kann. Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag bekannt geben lassen, dass sich die Bischofssynode 2018 mit diesem Thema befassen wird.

Die beiden letzten Versammlungen der Synode – 2014 und 2015, eine außerordentliche und eine ordentliche Versammlung – hatten sich mit dem Thema Familie befasst und hatten für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Nun scheint der Spannungsbogen abzufallen, „Jugend“ ist nicht so konfliktbeladen wie Familien- und Sexualthemen.

Abschlussrede des Papstes bei der Synode
Da ist sie wieder, die Bischofssynode

Und doch: wenn die Frage nach der Weitergabe des Glaubens an die kommenden Generationen nicht gelöst wird, sind alle anderen Fragen unsinnig. Das gilt vor allem für uns hier in Europa. Vor meinem Job hier beim Radio habe ich acht Jahr kirchliche Jugendarbeit gemacht, da ist viel Glaube, aber da fehlt es auch an vielem.

Das Thema hat es also in sich. Ich habe nur zwei Befürchtungen. Zum einen habe ich mal mit einem deutschen Bischof die Säbel gekreuzt, nach einem Gespräch über neue Medien und Digitalisierung und über die Tatsache, dass die nächsten Generationen völlig anders kommunizieren, als wir das gewohnt sind, hatte er vorgeschlagen, mehr in Jugendarbeit zu investieren, schließlich müsste Kirche diese Sprache lernen. Nachdem also Jahrzehnte lang gekürzt wurde, soll das nun der neue Königsweg sein, das hat mich schon geärgert. Es hat viele Versäumnisse gegeben, die müssen genannt werden.

Die zweite Sorge hat auch mit Kommunikation zu tun: wie kann in dem Synoden-Format, das etwas sperrig ist, nicht nur über sondern vor allem mit Jugendlichen gesprochen werden. Eine einfache Umfrage im Vorfeld wird da nicht ausreichen.

Noch ist ja Zeit, sich was einfallen zu lassen.

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Berufung, Bischofssynode, Jugend und Glaube, Papst Franziskus7 Kommentare zu Synode, mal wieder. Diesmal geht es um die Jugend

Wenn Geschichten Kreise ziehen

Veröffentlicht am 22. August 201617. August 2016

Soso, Kardinal Müller soll also nach Mainz. So wollen es einige Zeitungen und Internetmedien wissen. Seit etwa einem Monat zieht diese Meldung irgendwie ihre Kreise, und alle schreiben ab oder wenn sie klug sind nehmen das zumindest als Anlass, allgemein über Kardinal Müller zu schreiben.

Wenn man sich aber mal die Mühe macht, den Ursprung dieser Meldung anzusehen, dann kommt man schnell ins Lachen. Eine malaysische (!) Zeitung hatte so ziemlich alle herumschwirrenden Gerüchte in einen Artikel gepackt, Versetzungen innerhalb des Vatikan und so. Papst Franziskus habe da machen wollen, dann aber nicht getan.

Italienische Agenturen haben das dann übernommen, dabei aber geflissentlich den Unterschied zwischen Vergangenheitsform und Zukunft übersehen, aus der Meldung wurde also: Papst Franziskus will das machen. Und das wurde dann der Ursprung von allerlei Zeugs in den Medien, zum Glück vor allem außerhalb der deutschen Sprache.

 

Wirkliche Wirklichkeit

 

Recherche ist halt manchmal Glückssache.

Die neueste Geschichte dreht sich um Synode und Zölibat. Ein US-Amerikanischer Journalist, an sich sehr klug nur in Vatikan-Sachen nicht immer treffsicher, hatte herumvermutet, der Papst wolle die kommende Bischofssynode zum Thema Priester veranstalten und dabei den Zölibat debattieren. Um Unterton: dessen Abschaffung bzw. Modifizierung.

Und so zieht auch diese Geschichte nun ihre Kreise, wird kommentiert, wechselt auch gerne mal ihre Konsistenz, wird um Papstsätze – wirkliche und angebliche – angereichert und erhält so ihre eigene Realität.

Es gibt noch keine Anzeichen dafür, dass der Papst entschieden hat, worum es gehen wird, wir wissen noch nicht einmal, wann die nächste Synode stattfinden wird. Aber nehmen wir einfach mal an, es geht um irgendwas mit Priestern. Dann wird sofort diese Karte gezückt werden, der Papst wolle die Abschaffung des Zölibats debattieren. Ganz gleich, was wirklich Absicht oder Idee sein sollte, sollte das wirklich Thema werden.

Die Eigenrealität schafft dann Erwartungshaltungen, welche die tatsächliche Debatte prägen werden. Die Wirklichkeit wird sich an den Erwartungen messen lassen müssen. Irgendwie schade. Dabei ist die wirkliche Wirklichkeit interessant genug.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bischofssynode, Gerücht, Kardinal Müller Mainz, Kirche und Medien, Papst Franziskus, Zölibat2 Kommentare zu Wenn Geschichten Kreise ziehen

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