Vor einigen Tagen führte der Kollege Aldo Parmeggiani ein Interview mit Joachim ‚Blacky’ Fuchsberger. Zu seinem Geburtstag – er ist mittlerweile 85 – wollten wir eine Portrait des Schauspielers und Rebellen senden. Es wurde ein spannendes Gespräch über Glauben und Leben, über Moral und Kirche, über Unabhängigkeit und wie man trotz Unabhängigkeit 60 Jahre lang eine einzige Ehe führt.
Fuchsberger macht aus seiner Religionsferne keinen Hehl und geht sehr offen damit um. Dachten wir. Nach dem Interview bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ‚Religionsferne’ wirklich das richtige Wort ist. Aber urteilen Sie selber:
Herr Fuchsberger …
„In den zehn Geboten steht: Du sollst nicht lügen, Du nennst mich Herr Fuchsberger. Das lehne ich ab. Ich bin Blacky für Dich! Wir haben uns zum freundschaftlichen DU entschlossen und ich möchte unsere Zuhörer nicht belügen. Für mich bist Du Aldo, mit großem Respekt, und ich freue mich, dass ich heute in Radio Vatikan sein darf.“
Danke für diese freundschaftliche Richtigstellung, Blacky – Du sagst, der tägliche Blick in den Spiegel ist ein Dialog mit sich selbst: sagt er uns die Wahrheit?
„Der Spiegel kann keine Wahrheit sagen, die Wahrheit liegt in dir selbst. Du musst Dir gegenüber ehrlich sein und sagen: die Zeit des Ruhmes, die Zeit des Jubelns scheint vorbei zu sein. Es kommt die Zeit des Nachdenkens und zur Nachdenklichkeit gehört die Ehrlichkeit vor sich selbst. Ich glaube, eine der schwierigsten Aufgaben für den Menschen ist es, sich nicht selbst permanent etwas vorzugaukeln, sondern das Altern anzuerkennen und sich damit abzufinden. Nur so kann die innere Fröhlichkeit erhalten bleiben. Unabhängigkeit ist der Luxus, n e i n sagen zu können! Weiterlesen “„Ich suche nicht, ich habe gefunden“”