Dass der Papst beichtet, ist vielleicht nicht erstaunlich. Dass er es aber öffentlich tut, in Sankt Peter, vor laufenden Kameras – in gebührendem Abstand – das war doch erstaunlich zu sehen.
Während desgBußgottesdienstes am Freitag Abend ging er nicht wie vorgesehen in den Beichtstuhl, um Beichte abzunehmen, sondern ging erst einmal nach Gegenüber, kniete sich vor dem dort sitzenden Priester nieder und beichtete selbst, „offen vor dem ganzen Volk“ in den Worten des Psalmisten.
In einer Morgenmesse hatte er einmal davon gesprochen,dass der Beichtstuhl keine Folterkammer sein dürfe, den Beweis könnten wir sehen. Die Kamera fing auf, wie die beiden, Beichtvater und Papst, lachten.
Zuvor hatte Franziskus in seiner Predigt von der „Hoffnung Gottes“ gesprochen. Also von der Hoffnung, die Gott hat, dass wir umkehren. Der Vater wartet auf den verlorenen Sohn, das Rembrandt-Bild dieser Szene hing im Beichtstuhl des Papstes.
Die Freude des Evangeliums, die Freude der Sakramente.