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Schlagwort: Christ&Welt

Macht und Leiden

Veröffentlicht am 10. April 201410. April 2014

Provokation und Herausforderung: Zwei Worte, die in Sachen Kunst immer gerne dann verwendet werden, wenn es um Tabubrüche und Grenzüberschreitungen geht. In der aktuellen Ausgabe von Christ&Welt wird dazu eine Debatte geführt, es geht um Passion und die Darstellung des Leidens anhand eines Altarbildes, das einen mit Fixer-Nadeln-Dornenkrone entstellten Christus am Kreuz zeigt.

Leider sind diese „Herausforderungen“ manchmal arg bürgerlich geraten, euch heute noch diene liturgische Kunst dem Prestige, hatte es vor über einem Jahr an derselben Stelle in derselben Zeitung geheißen. Andere so genannte Herausforderungen – und da stimme ich dem Artikel in C&W zu – sind einfach zu wörtlich und geben dem eigenen Inneren keinen Raum. Sie fallen ästhetisch sozusagen mit der Tür ins Haus.

Aber dann gibt es auch welche, die nicht loslassen.

Francis Bacon: In Memory of George Dyer
Francis Bacon: In Memory of George Dyer

Ein solches Werk durfte ich vor einigen Wochen in Amsterdam sehen, ich war zu einem Vortrag eingeladen und hatte danach etwas Zeit, mir in der Nieuwe Kerk einen dort ausgestellten Francis Bacon anzusehen. Es stellt die Trauer, Verzweiflung, Sprachlosigkeit des Künstlers angesichts des Selbstmordes seines Lebensgefährten dar. Als Form hatte auch er das Triptychon gewählt, offensichtlich ist die Anlehnung an Altarbilder. Der Tod ist ein Motiv, das Bacon immer wieder gepackt hatte und das mich als Betrachter irritiert zurück lässt, auch heute noch, einige Wochen später.

 

Kunst oder Machtgestus?

 

Zurück zum Anfang, zu den so genannten „Herausforderungen“: Ich mag keine Kunst, die wie ein Machtgestus daherkommt wie das in C&W dargestellte Triptychon „Wurzacher Altar“. Der Künstler Manfred Scharpf hat sein Ziel erreicht, wenn die Zuschauer geschockt sind, heißt es im Artikel. Das ist Macht, das ist schlechte Kunst.

Natürlich ist es unfair, einen Bacon dagegen zu halten. Aber das Thema ist wichtig, gerade wenn wir uns in der endenden Fastenzeit dem Leiden nähern und es nicht ästhetisch oder liturgisch wegdrängen wollen. Da ist Provokation hilfreich, aus einschläfernden Denkmustern heraus zu kommen.

Aber auch das kann daneben gehen. Und deswegen mag ich den Bacon, und ich mag andere Passionsbilder. Und deswegen bin ich verstimmt, wenn der große Machgestus als Herausforderung überhöht wird, damit ich, der ich mit der oberflächlichen Grausamkeit nicht viel anfangen kann, mich so richtig schlecht fühle.

Kunst kann mehr als das.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Christ&Welt, Darstellung, Francis Bacon, Kunst, Leiden, Triptychon13 Kommentare zu Macht und Leiden

Kuriale Routine? Widerspruch!

Veröffentlicht am 9. Mai 20139. Mai 2013

In der Zeit-Beilage Christ&Welt gibt es seit kurzem eine Franziskus-Spalte. Immer wieder das Neueste vom Kollegen Volker Resing (heute: „Der Unterkomplexe“, online nur per pageflip zu finden aber Stand heute Nachmittag noch nicht eingestellt). Die Kolumne heute verdient ein gehörig’ Maß Widerspruch. Denn der Kollege behauptet, dass die „Die kleinen Verblüffungsgesten von Papst Franziskus, die alle Welt zu Beginn so bezaubert haben, .. zur kurialen Routine“ geraten. Wer näher dran sei – er meint wohl sich selber – frage sich, ob jetzt die Ruhe vor dem Sturm eingetreten sei oder schon die Ruhe danach.

Lieber Kollege, ich würde für mich nicht das „nahe dran“ in Anspruch nehmen, denn wir berichten auch nur, was wir sehen. Trotzdem widerspreche ich: Die „kleinen Verblüffungsgesten“ sind nicht das, was sie dahinter vermuten: Verblüffung. Es ist pastorales Handeln. Es ist auch keine Routine. Wer mit den Menschen spricht, denen der Papst dort begegnet, wird schnell feststellen, dass denen alles andere als Routine begegnet.

Nach der Lektüre darf ich fragen: Was haben Sie sich erwartet? Muss es denn ein Sturm sein, egal ob davor oder danach? Haben wir einen Papst, der dazu da ist, Erwartungshaltungen von Journalisten nach dem Neuen zu befriedigen? Mit Verlaub, den haben wir nicht.

„Neues Personal hat der Papst nicht eingestellt, grundlegende Entscheidungen nicht gefällt. Bislang wurde keiner aus der alten Führungsmannschaft gefeuert.“ Das ist ihr Beweis dafür, dass noch nichts passiert ist. So funktioniert der Vatikan aber nicht. Wir sind nicht wie die Politik, wo ein neuer Minister erst mal seine komplette Mannschaft mit seinen Vertrauten besetzt. Wo alles sofort passieren muss, damit die Kameras und die schnellen Federn in den Kolumnen den „Wandel“ attestieren können.

Der Überraschungseffekt sei verraucht wie der weiße Nebel aus dem Schlot der Sixtina, schreiben sie. Abgesehen von stilistischen Einwänden – kitschig ist das schon, oder? – verkennen Sie, dass die Menschen nicht dem Zauber des Anfangs erlegen sind, sondern einem pastoralen Papst.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Christ&Welt, Franziskus, Kolumne, Kurie, Resing, Widerspruch30 Kommentare zu Kuriale Routine? Widerspruch!

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