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PaterBerndHagenkord.blog

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Schlagwort: Corona

Aus der Krise heraus

Veröffentlicht am 21. Mai 202020. Mai 2020
Post-COVID Zeit Papst Franziskus, Zeichnung: Bogdan Solomenco

„Es ist an der Zeit, sich auf einen grundlegenden Wandel in einer Post-COVID Zeit vorzubereiten”: Während wir noch mit den Auswirkungen von Regeln und Einschränkungen hadern und einige eher destruktiv Forderungen stellen, versuchen einige die Zeit danach zu denken. Es gibt Gedanken zur Solidarität in der Gesellschaft, zur Entwicklung von Kirche, zu vielem anderen. aber mit den täglichen Entwicklungen von Zahlen und dem Bangen, wann man wieder arbeiten gehen darf, sind diese Gedanken eher im Hintergrund geblieben.

Im Hintergrund geblieben ist auch, was Papst Franziskus immer und immer wieder zur Krise und zur Zeit danach gesagt hat. Höchstens die beiden Urbi et Orbi Ansprachen haben Aufsehen erregt, vor allem die außerordentliche, gerade auch wegen ihres Settings. Aber es lohnt sich vielleicht, das alles mal zusammen zu lesen.

Post-COVID Zeit

Das meint jedenfalls Kardinal Michael Czerny, den ich eingangs zitiert habe. Der Satz stammt aus einem gerade erscheinenden kleinen Buch, das die Ansprachen des Papstes zusammenfasst. Leider noch nicht auf deutsch, aber das kommt vielleicht noch. Das Zitat von Kardinal Czerny stammt aus dem Vorwort, die englische Version des Büchleins ist auch bereits vollständig im Netz (siehe Link zum Vorwort).

Versammelt sind Ansprachen, Briefe und Predigten. Es geht um Angst und um Vorbereitung, es geht um Egoismus und um Medien. Und nicht zuletzt geht es auch um den geweiteten Blick, über Corona hinaus, auf die Überwindung weltweiter Krisen überhaupt. Das ist ja eines der großen Themen dieses Papstes, die in diesen Tagen fünf Jahre alte Enzyklika Laudato Si’ ist ein Beispiel dafür.

Weltweite Krisen, über Corona hinaus

„Sie sind die unverzichtbaren Baumeister dieses Wandels, den man nicht mehr aufschieben kann,“ so heißt es in einem der Texte. Verantwortung, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Texte. Genauso wie die Dringlichkeit, die bereits Laudato Si’ auszeichnet. Die Stimme des Papstes hat vielleicht in den letzten Wochen nicht Ballzuviel Widerhall gefunden. Was nicht bedeutet, dass er nichts zu sagen hatte. Was er aber gesagt hat, das lässt sich nun nachlesen.

Eine weitere Hilfe aus dieser Krise heraus. Und wenn wir den Blick weiten: überhaupt aus Krisen heraus.

 

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Ein Link: Was zu Corona-Zeiten sichtbar wird

Veröffentlicht am 13. Mai 20209. Mai 2020
Entkirchlichung auf Probe Nicht einschüchtern lassen!

Meine These: Wir erleben gerade so etwas wie eine „Entkirchlichung auf Probe“. An dieser Stell habe ich das ja schon mal angedacht. Die Rotarier haben mich vor einigen Wochen gebeten, das etwas ausführlicher noch mal aufzuschreiben, was ich an dieser Stelle dann auch getan habe.

Entkirchlichung auf Probe

Wir können den nun sichtbaren Verlust als Bedrohung wahrnehmen. Eine Bedrohung des Status, der Relevanz, der Bedeutung. Oder aber als Realitätscheck, um zu fragen, wie genau wir eigentlich Kirche sein wollen im 21. Jahrhundert. Um die leider zu oft dahingesprochenen Worte des Konzils zu bemühen: „die Zeichen der Zeit erkennen“.

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Wem können wir glauben? Experten – alte und neue

Veröffentlicht am 10. Mai 20209. Mai 2020
Expertentum wird hinterfragt. Zwei Experten der Vergangenheit: Athanasius Kircher und Christoph Clavius, zwei Jesuitenpatres

Wir brauchen sie, aber gleichzeitig haben sie auch einen schweren Stand. Wir sehen sie und ihr Fachwissen zu Corona jeden Tag zitiert, und die Politik richtet sich danach, aber gleichzeitig sind sie auch der Angriffspunkt für alle Unzufriedenen und Kritiker. Expertentum wird hinterfragt.

Aber das ist ja Teil von Expertentum: Wissenschaft – auf der das aufruht – ist ja genau da, wo Thesen grundsätzlich falsifizierbar sind. Wo also Wissenschaftler Modelle bilden, welche die Wirklichkeit erklären. Und andere Wissenschaftler dann schauen, ob das Modell trägt oder eben nicht. Und dann neue Modelle bilden.

Expertentum wird hinterfragt

Expertentum ist genau da nicht am Start, wo es diese Möglichkeit nicht gibt oder wo diese Möglichkeit verneint wird. Wo Leute mit absolutem Wahrheitsanspruch auftreten. Wie jetzt in Corona-Zeiten wieder die Verschwörungs-Theoretiker, die sich keiner Debatte stellen, sondern von finsteren Kräften raunen, so dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Nein, das ziehe ich zurück, lachen kann man nicht, dafür ist da zu viel struktureller Antisemitismus dabei, wie der Kollege bei katholisch-de richtig festgestellt hat.

Hinterfragen ist genau da nicht am Start, wo – wie vereinzelt auch hier im Blog bei den Kommentaren – nicht Ergebnisse oder Schlussfolgerungen kritisiert werden, sondern die Wissenschaftler selber oder deren (angebliche) Motive. Wir müssen also schon genauer hinschauen, wenn es um Kritik geht.

Auf dem Bild zu diesem Text sind zwei Experten zu sehen, die ihren Teil der Kritik abbekommen haben. Zwei Gemälde, die bei mir zu Hause in der Jesuitenkommunität München hängen. Zwei Jesuiten und Wissenschaftler. Der eine ist Christophorus Clavius (rechts), der andere Athanasius Kircher. Bekannt und berühmt zu ihrer Zeit, und beide nicht unumstritten.

Zwei umstrittene Experten nebeneinander

Ich muss immer lächeln, wenn ich die beiden da nebeneinander hängen sehe. Denn ihre Hinterlassenschaft könnte verschiedener nicht sein. Der eine, Clavius, bestimmt bis heute unser Leben. Er hatte die Berechnungen eines verstorbenen Kollegen aufgenommen und einen Kalender errechnet. Und nach diesem Kalender bestimmen wir bis heute unsere Tage, Schalttage, Jahreswechsel und so weiter. Er war der Macher des so genannten Gregorianischen Kalenders. Weil Kalender aber mehr sind als nur einfache Ordnungsfunktionen, gab es um diesen Kalender immer schon Streit. Weil von einem Papst umgesetzt wehrten sich Anglikaner und Orthodoxe gehen diese papistische Verschwörung.

Aber der Kalender hat sich gehalten, über die katholische Kirche hinaus. Ganz einfach weil der bis heute das beste Instrument ist, Zeitorganisation und Planetenbewegung in Einklang zu bringen. Expertentum auf gelungene Weise, sozusagen.

Hieroglyphen und Kalender

Und daneben Pater Kircher, der erste wirkliche Universalgelehrte. Ihm sei zu verdanken, dass die Hieroglyphen entschlüsselt werden konnten, heißt es bis heute gerne noch in meinem Orden. Was falsch ist. Der Einfluss von Kircher auf alle mögliche Forschung ist unbestritten, aber er bezog sich in seinen Studien auch auf eine Menge Unfug und schon damals als falsch bekannte Thesen und Erkenntnisse. Die Generation nach ihm, René Descartes vorweg, hielt ihn für einen Quacksalber.

Und da hängen sie also nun nebeneinander, die beiden Experten. Zu ihrer Zeit hat man sich auf beide verlassen. Aber auch beide hinterfragt. Mit dem Ergebnis, dass der eine Bestand hat, der andere nicht. Das ist Expertentum, das ist Wissenschaft.

Übertragen auf die ganzen Experten, die uns über die Zeitungsseiten und Bildschirme flattern: auch die beziehen sich auf Zahlen und Daten, auf Modelle und Thesen. Kritik gehört da zum Geschäft, das macht das Ganze erst zur Wissenschaft. Nur darf es eben nicht die raunende Verschwörungs-Vermutung sein. Oder der Angriff auf die Person.

Der Kern ist das Lernen

Denn das Wesen aller Wissenschaft ist nicht, dass die Erkenntnis unumstößlich ist. Dass man jetzt weiß. Dass klar ist. Sondern das Wesen aller Wissenschaft ist das Lernen. Deswegen ändern sich Modelle, Thesen und Erkenntnisse. Im Augenblick vielleicht verwirrend oft, aber es ist eben ein Zeichen des Lernens, wenn widersprochen wird oder neue Erkenntnisse dazu kommen.

Das muss man aber wollen. Das Lernen. Unsere Verschwörer wollen das nicht, lernen. Denn sie wissen ja schon alles. Unsere beiden Jesuiten auf den Bildern wollten es, und haben es, und nachfolgende Generationen haben das aufgenommen und weiter geführt, kritisch, ablehnend in dem einen und weiterführend in dem anderen Fall.

Und lernende Experten sind mir allemal lieber als Menschen, die für sich die Unfehlbarkeit gepachtet haben. Lernen und Entwicklung von Erkenntnissen und Modellen ist ein Qualitätsmerkmal. Den Rest können wir getrost ignorieren.

 

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Die Kirche aus dem Kabel: 5 Thesen zu Internet und Glaube

Veröffentlicht am 6. Mai 20206. Mai 2020
Vernetzte Religion Neue Welt! Neuer Mensch? Neue Religion? Foto: Dongdaemun Design Plaza in Seoul

Wir streamen Gottesdienste und freuen uns, dass es so viele neue Initiativen gibt, die uns in Corona-Zeiten das Kirche-Sein ermöglicht. Vielleicht nur als Übergang, vielleicht mit ganz neuen Ideen, aber hier ist ein Schub zu erkennen. Vernetzte Religion bekommt auf einmal eine ganz neue Wucht.

Vernetzte Religion

Gut oder nicht gut? Wie immer ist das nicht eindeutig zu entscheiden. Klar ist aber, dass das alles nicht einfach eine Verlegung des Bisherigen ist. Das neue Medium prägt Religion und wird das zunehmend tun. Dazu habe ich so meine Gedanken, ich formuliere sie mal als These. Das mache ich nicht zum ersten Mal an dieser Stelle, aber auch unter Einbeziehung jüngerer Erfahrungen „aus diesen Zeiten“ würde ich sie halten und zur Diskussion stellen.

These 1, oder die Frank Schirrmacher These

Es gibt vor allem in den USA die Vorstellung, die Zunahme der Wichtigkeit des Internets führe gleichzeitig zu einer Abnahme der Wichtigkeit von Religion. Untersuchungen glauben, das auch belegen zu können. Die Begründung dahinter: Religion wird durch Wissen besiegt, Internet stellt Wissen unkontrolliert und unzensiert zur Verfügung, daraus folgt eben ein Mehr an Aufklärung. Hier interessiert mich die zweite Annahme: Internet stellt Wissen zur Verfügung. Das tut es nämlich nicht, jedenfalls nicht so einfach und deutlich.

Sie kennen das Phänomen: Sie buchen eine Reise, sind dann bei Amazon unterwegs und bekommen Bücher zum Reiseziel angeboten. Algorithmen bestimmen, was wir zu sehen bekommen.

Dazu kommt: In den USA gibt es bereits Software, die Nachrichten schreibt. Das geht schneller, als einen Redakteur dran zu setzen. Packen wir das eine mit dem anderen zusammen, dann gehört nicht viel Phantasie zur Vorstellung, dass in nicht allzu langer Ferne jeder von uns spezifische Nachrichten generiert bekommt. Sprachstil und Inhalt, je nach eigenen Präferenzen. Sie bekommen dann von der gleichen Seite zum gleichen Thema eine andere Meldung als ich geliefert, Frank Schirrmacher (verstorbener FAZ-Herausgeber) hat das in Buch und Interview ausgefaltet, deswegen habe ich die These nach ihm benannt.

Weswegen das wichtig ist: Die Orientierung nach der Algorithmen Dinge für uns aussuchen ist der Konsum. Und eben nicht die Aufklärung. Auf die Religion angewandt: Es entsteht im Netz eine marktgerechte und konsumorientierte Form von Religion und Religionsdiskurs.

These 2, oder die Blog-These

Seit 2011 betreibe ich meinen eigenen (diesen) Blog. Da versammeln sich in der Kommentar-Spalte alle möglichen Meinungen. Und wenn ich im Netz auf anderen Blogs herumlese, oder besser noch auf anderen sich mit Glauben und Kirche befassenden Seiten, dann zeigt sich ein Bild: Selten kommt es zu einer wirklich interessanten Debatte. Web 2.0 ist also noch weit weg, wirkliches Engagement wird nur von einer wirklich sehr kleinen Gruppe betrieben.

Eine kleine Begebenheit: Bezüglich der Friedensgebete für den Nahen Osten im Vatikan hatte ich das Beten der Sure durch einen Imam verteidigt. Daraufhin kamen die üblichen Muslim-ist-böse Kommentare. Ich habe einen Islamwissenschaftler gefragt, der das erklärt hat. Und darauf kam dann der Kommentar eines Users, die Zeit der akademischen Wissenschaft sei vorbei, sie werde abgelöst durch den Privatgelehrten (wörtliches Zitat), der sich seine Informationen selbst besorge und nicht im Elfenbeinturm lebe. Also: Keine wissenschaftlichen Standards mehr, keine peer-control, jeder darf sich seine Welt und sein Wissen zusammen basteln. In Bezug auf die Religion: Alle sind wir auf einmal Fachleute. Begründungen, Wissen, Argument, rigoroses Denken, intellektuelle und akademische Ausbildung, das alles wird weniger wichtig. Religion wird zu einer persönlichen Welt, widi-widi-wie sie mir gefällt. Und das ist schädlich.

These 3, oder die Freiheits-These

Früher haben Journalisten entschieden, was Nachricht ist und was nicht. Journalisten haben Kriterien, etwas kommt in die Sendung oder ins Blatt, etwas anderes nicht. Medien hatten früher die Hoheit über Themen, Selbstbefragung und Selbstauslegung der Religion in den Medien fand nach den Regeln der Journalisten statt. Das ist nicht mehr so.

Ein Beispiel: Als der Papstwechesel 2013 anstand, hatten die meisten Redaktionen in Deutschland das nicht für wirklich interessant gehalten. Die Menschen aber schon, das Internet hat das Interesse widergespiegelt und die Redaktionen mussten hinterher laufen.

Es gibt kein Leitmedium mehr, das die Menschen und ihr Interesse ignorieren kann, Religion ist interessant, egal ob es den Nerds bei diversen online-Medien passt oder nicht. Das schafft Freiräume für mehr Diskurs.

Sie sehen, nicht alle meine Thesen sind negativ.

These 4, der die Zoo-These

Es ist ein Zoo da draußen. Es gibt Kampagnen und reine Kampagnen-Webseiten zu Religion und vor allem Kirche im Internet, Pöbeleien, jegliche Form von Schmähungen. Es gibt die Erregung, die Lautstärke, die Irren und Wirren, all diejenigen, die uns nicht denken lassen wollen sondern irgendwelche Gefühle, vor allem Angst, ansteuern. Das gibt ihnen nämlich Macht.

Da gibt es Goodwin’s law auch in Bezug auf die Religion.

Da gibt es, was ich „Relevanzverwirrung” nenne, also das Durcheinander von Bedeutungen. Was bedeutet was für was?, da wird gerne mal ein Kurzschluss für einen Geistesblitz gehalten.

Da wird souverän von Inhalt auf Person umgestellt, man spielt den Mann, nicht den Ball, um aktuell zu sein.

Das macht etwas mit Religion, das lässt uns in der Wahrnehmung wie komische, wirre, merkwürdige und manchmal bösartige Diskurse erscheinen.

Das macht etwas mit Religion, vor allem der organisierten Religion, vor allem auch mit inner-religiösen / interkirchlichen Diskursen.

These 5, oder die neue-Heiden These

Es entstehen neue Religions-Cluster, Verbindungen, Gruppen, Interessen, die sich nicht an den traditionellen Vergemeinschaftsungsmustern und Hierarchien orientieren. Christen, die an Reinkarnation glauben oder an Astrologie, Neuerfindungen des Heidentums mit Druiden und so weiter. Neue Religionsformen entstehen, allerdings ohne „Realität”, also ohne Gemeinschaft, ohne die Schwierigkeiten des Alltags, ohne all das, was Religion ausmacht.

Online-Rituale wie etwa Postings für Verstorbene sind zwar bislang nur ein Randphänomen, nehmen aber zu und werden prägender. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, über das Netz einen „Tzetel” in der Westmauer, der so genannten Klagemauer, in Jerusalem zu hinterlegen. Oder in einem online-Hindutempel kann man Rituale per Kreditkarte ordern.

Das wird Auswirkungen auf die realen Religionen haben. Welche genau, das wissen wir noch nicht. Das testen und probieren wir noch, die Corona-Dynamik schiebt uns da mächtig an.

Die Druckerpresse Ende des 15. Jahrhunderts veränderte Religion, das Sprechen und das Nachdenken über Religion. Jeder konnte auf einmal eine Bibel in der Hand halten (wenn er oder sie das Geld dazu hatte), Wissen wurde in bis dahin unbekanntem Maß verbreitet.

Bildung, Bildung, Bildung

Genau dasselbe geschieht nun durch das Internet. Europa reagierte damals auf diese Verbreitung des Wissens mit der „Erfindung” der Schule, wie wir sie heute kennen. Dasselbe muss meiner bescheidenen Meinung nach heute geschehen.

Schlussthese: Die richtige Weise des Umgangs und damit der positiven Nutzung des Internets für Religion und darüber hinaus für Glauben lautet: Bildung, Bildung, Bildung.

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Zur Transparenz: Die Thesen sind eine Überarbeitung von Thesen, die ich hier 2014 das erste Mal vorgelegt habe.

 

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Lebens-Wert

Veröffentlicht am 2. Mai 2020
Über den Tod redet keiner gerne Zentrum christlichen Glaubens ist immer noch das Kreuz: Christudarstellung in Assisi, Kirche San Pietro

Es geht nicht nur um das Leben, sondern auch um den Tod. Wolfgang Schäuble, Boris Palmer, Klaus Mertes: Ganz verschiedene Beiträge haben in den vergangenen Tagen die Debatte um den Umgang mit der Corona-Krise geprägt. Über den Tod redet keiner gerne, dementsprechend schräg lieft die Debatte dann auch ab.

Dass ich die drei Namen oben in einem Satz genannt habe, ist schon ein wenig bösartig. Palmer ist auf Tabubruch aus, da ist viel Inszenierung. Bei Schäuble und Mertes sehe ich dagegen Ernsthaftigkeit im Anliegen, auch wenn ich weiß, dass nicht alle das teilen mögen. Ich habe die drei aber zusammen genannt, um einfach die ganze Bandbreite der Debatte zu skizzieren. Aber auch, um die Notwendigkeit zu betonen, innerhalb der Debatte zu differenzieren.

Über den Tod redet keiner gerne

Ich habe lange gezögert, das hier zum Thema zu machen. Schon bei vergangenen Beiträgen dazu kamen unsägliche Kommentare, von denen ich auch einige nicht frei gegeben habe. Ich nenne das hier, weil auch das zur Debatte dazu gehört. Wir reden hier über den Tod und das Leben, das ist für viele schwer auszuhalten.

Dabei ist doch dieses Thema genau das, wozu Religionen etwas zu sagen haben. Stattdessen werden Kirchenvertreter nur zu Themen wie Verbot und Kirchensteuer zitiert. Verständlich, wenn ich als Journalistin oder Journalist nichts mit Religion am Hut habe, dann ist das wirklich das einzige, was interessiert. Aber unter Glaubenden sind Tod und Leben Themen, zumal wir immer noch in der Osterzeit sind.

Unsere Themen

Nächstenliebe gehört zu unseren Themen. Die Solidarität mit den Armen, ja mehr noch, das Erkennen Christi im Armen und den Menschen, die an unserem Wohlstand keinen Anteil haben. Gerechtigkeit ist ein Name Gottes, wie wir sagen. Und eben das Leben, das wir nicht uns selbst verdanken und von dem wir glauben, dass es uns nicht geliehen sondern auf ewig geschenkt ist, über den Tod hinaus.

Es geht in der Krise nicht nur um das Leben, sondern auch um den Tod. Die Gesellschaft verdrängt das weitgehend, da gibt es zwar jeden Tag Zahlen, aber nicht viel mehr. Um den Tod zu wissen bedeutet auch, das Leben und die Welt anders sehen zu können. Das wussten auch schon die griechischen Philosophen.

Da ist mehr als nur „Messe – ja oder nein“

Gut an der Debatte wie sie Schäuble führt finde ich, dass es nicht sofort um Fundamentalkritik geht. Gegen Maßnahmen, gegen Personen. Sondern es liest sich wie die Beobachtung eines gelassenen Politikers, der um Gefahren weiß, aber andere Dinge nicht aus den Augen verliert. Grundlegende Dinge.

Innerkirchlich dreht sich die Debatte leider vor allem um „Messe – ja oder nein“. Auch hier im Blog übrigens, bei vielen Kommentaren. Aber wir haben doch viel mehr zu sagen als das. Ob jemand nun ‚seine‘ Messe bekommt oder nicht, das ist doch erst einmal zweitrangig. Corona hat noch ganz andere Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Unsere Themen. Es wäre schön, wenn wir die mal wieder unter uns besprechen könnten. Dann wird auch diese Krise wie es religiös heißt fruchtbar für uns.

 

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Funktioniert nicht

Veröffentlicht am 29. April 202028. April 2020
Der Beistand Gottes ist ihm versprochen Sieht aus wie eine Kirche, aber ists auch eine? Paulinum, Leipzig

Saul, König von Israel, hat ein Problem. Gegenüber stehen ihm und seinem Volk die Philister, keine wirklich freundliche Begegnung. Der Beistand Gottes ist ihm versprochen, scheint aber auszubleiben. Seine Leute laufen ihm deswegen weg. Und da Not am Mann ist, greift er zu Tier und Altar und bringt selber die Opfer dar. Was den Propheten Samuel, der gleich danach am Ort des Geschehens eintrifft, erwartbar erzürnt.

Saul möchte nicht ohne Gottes Beistand in den Krieg, und bringt deswegen die vorgeschrieben Opfer dar. Soweit die eigentlich gute Nachricht. Was er dabei aber auch noch macht und was ihm zum Verhängnis wird ist, dass für ihn die Opfer eben nicht Gotteslob, sondern Mittel gegen das Weglaufen der Leute ist. Er hat Angst und die vorgeschriebenen Opfer werden zum Mittel (1 Samuel 13). Sie bekommen eine Funktion.

Der Beistand Gottes ist ihm versprochen

Nun darf man dergleichen Geschichten nicht einfach auf eine heutige Situation übertragen, aber dahinter spricht die Schrift schon im Zusammenhang mit den ersten Königen über eine Dynamik, die auch uns nicht völlig fremd ist. Das Lob Gottes, der Gottesdienst, bekommt eine Funktion. Und zwar eine, welche nicht deckungsgleich ist mit Ursprung.

Diese Stelle war meine erste Assoziation, als ich gelesen habe, was der Magdeburger Bischof Feige zum Thema Gottesdienste unter Corona-Bedingungen gesagt hat. Zu Recht weist er darauf hin, dass das Ermöglichen von Messfeiern unter Hygienischen Bedingungen automatisch auch Abweisen von Menschen bedeutet.

Die Leute laufen weg

Wobei, meine Phantasie ist da sogar noch eine andere, ich vermute einmal dass etwa junge Familien die drei, vier oder fünf „Eintrittskarten“ nicht bekommen, weil die Zahl bereits voll ist, das Spiel zwei, drei Mal mitmachen und dann wegbleiben. Die dann nicht mehr nachfragen, weil das ja eh nichts bringt. Und die sich dann, wenn die Kirchen wieder normal öffnen, vielleicht fragen, warum sie jetzt wieder kommen sollen. In den Worten der oben nacherzählten Geschichte: die Leute werden weiter weglaufen.

Keine Messen halten zu können, ist das eine. Menschen abzuweisen, bewusst nicht zuzulassen, ist etwas anderes. Und das bringt mich eben zur Frage, was die Messfeier für uns ist. Was das Sakrament für uns sein will. Die Fortsetzung des normalen kirchlichen Lebens unter nicht normalen Bedingungen? Und damit Funktion? Oder ist der Preis zu hoch, den wir zahlen, wenn wir uns selber zwingen, Menschen an den Kirchentüren abzuweisen? Oder wenn wir dann irgendwann feststellen, dass gar nicht mehr alle „Eintrittskarten“ abgerufen werden, weil man das nicht mitmachen will?

Dank an Bischof Feige

Ich bin Bischof Feige dankbar für seinen Einwand, ich hoffe, dass die Debatte darüber, wie wir gottesdienstlich auf die Krise reagieren, jetzt nicht einfach einschläft. Die Frage ist doch, was wir einerseits erreichen wollen und was wir andererseits tatsächlich erreichen. Die beiden Dinge sind nicht identisch, die Konsequenten könnten den gegenteiligen Effekt von dem haben, was eigentlich gewollt ist. Eben weil wir übersehen, was Gottesdienst eigentlich ist und sein will.

Noch einmal zur Schrift: Schon zwei Kapitel nach der oben geschilderten Szene kommt es zu einem ähnlichen Konflikt zwischen Samuel und Saul, und wieder geht es um Opfer, und wieder geht es darum, dass Saul meint, das Richtige zu tun weil er ja die gebotenen Opfer darbringt. Dieses Mal aber ist der Prophet Samuel nicht nur erzürnt, er gibt auch eine Begründung: „Hat der HERR an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des HERRN? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, Hinhören besser als das Fett von Widdern.“ (1 Sam 15).

 

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„Kerzen-Sakrament“

Veröffentlicht am 25. April 202029. April 2020
Kerzen gehören in die Kirche Offen für Besuch und Gebet

Émile Zola war erstaunt. Der französische Schriftsteller war nach Rom gekommen, um für ein Buch zu recherchieren, 1894 war das. Und bei einem Besuch im Petersdom macht er eine Entdeckung: es gibt keine Kerzen. Aber Kerzen gehören in die Kirche, unvorstellbar selbst für einen religiöser Sympathien nicht unbedingt Verdächtigen wie Zola, dass es keine gibt.

Und das hat nicht nur mit Romantik zu tun. Sondern mit ganz normalen Andachtshaltungen. Mit kurzen Besuchen, die sinnlich sein wollen. Wo man sozusagen sein Gebet hinterlässt, das brennt und vielleicht sogar raucht.

Kerzen gehören in die Kirche

Das Anzünden von Kerzen in Kirchen ist neu in Mode gekommen. „In diesen Zeiten“, möchte ich mal sagen. Ich mache das jedenfalls gerne, in die leeren Kirchen gehen wenn ich vorbei komme, ein Kerze anzünden, ein Gebet sprechen, etwas Stille halten, so in etwa.

Aber die Kerze ist wichtig. Wie andere Dinge auch. Es gibt so viele kleine spirituelle Dinge, die uns in Kontakt mit Gott bringen oder diesen Kontakt begleiten können, es ist erfreulich, die alle neu zu entdecken. Und wenn ich mit Freunden telefoniere, dann höre ich im Augenblick viele Geschichten von diesen kleinen Entdeckungen.

Neu entdecken

Es ist eine Art Kerzen-Sakrament, das wichtig ist. Bevor nun wieder einige hier in Schnappatmung verfallen: damit will ich weder Sakramentalität klein reden noch als Label auf alles Mögliche drauf kleben. Aber wie wir auch die Heiligen auf Säulen gestellt und schön unerreichbar gemacht haben, so ist es auch mit Sakramenten. Die Verbindung mit Gott ist viel zu überhöht.

Die Kerze in der Kirche zeigt uns aber, dass das mit Gott und uns manchmal auch gar nicht so schwer ist. Es muss nicht alles immer ausgefeilt sein. Es braucht noch nicht mal immer Worte. Das Durcheinander im Kopf, unsere Sorgen und Fragen werden nicht sofort geklärt. Aber eine Kerze bringt Gott mit ins Spiel.

Das ist etwas, was wir im Augenblick lernen. Oder neu lernen. Oder wieder entdecken. Zugänge zu Gott und Glauben, die ganz einfach sind und gut und hilfreich. Das sollten wir uns auch danach, wenn Gottesdienste wieder stattfinden, nicht nehmen lassen.

 

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„In diesen Zeiten“

Veröffentlicht am 21. April 202021. April 2020
Ressource Solidarität Raus aus der Isolation: und wohin geht es jetzt? Bild: Rolltreppe U-Bahn Leipzig

Je mehr wir auf uns selbst beschränkt sind, je weniger Kontakt wir miteinander haben, desto stärker zeigt sich Solidarität. Alle machen mit, auch wenn wir alleine oder nur in Familie sind. Ein scheinbarer Widerspruch, aber auch nur ein scheinbarer. Wir leben „in diesen Zeiten“ von der Ressource Solidarität und es hilft. Das eigene Zurückhalten, das nicht Bestehen auf eigenen Rechten auf Kosten vielleicht der Gesundheit anderer, die Selbstbeschränkung oder der Einkauf für die Nachbarn, in all dem drückt sich diese Ressource aus.

Mich hat das ehrlich gesagt erstaunt. Ich hätte mir mehr Durcheinander erwartet, dass trotz all der Einschränkungen und der Ungewissheit der Zukunft, für viele vor allem der beruflichen Zukunft, so lange und so selbstverständlich Solidarität geübt wird, zeigt gesellschaftliche Reife.

Ressource Solidarität

Erstaunt hat es mich wohl vor allem deshalb, weil der Trend in eine andere Richtung ging: die Trennung, das Wahrnehmen des Anderen und Fremden als Gefahr, der Rückzug in ein vermeintlich ‚Nationales‘ wurde stark. Solidarität sei ein Schimpfwort geworden, hatte Papst Franziskus das genannt.

Hat sich in der Krise nun das Gegenteil gezeigt? Ja und Nein. Ja, weil es eben viel Solidarität gibt. Aber diese Solidarität ist eine begrenzte, sozusagen eine geschützte Solidarität. Die damit verbundene Selbstlosigkeit sei verbunden mit der fest erwarteten Befristung des Zustandes, analysiert John Schellnhuber (Potsdam-Institut für Klimaforschung).

Die erwartete Befristung

Wenn es um die nächste Krise ginge, die Klima-Krise, sei es schon schwieriger mit der Ressource Solidarität, schreibt er. Da gibt es nämlich keine Befristung und Begrenzung, nicht zeitlich, nicht räumlich. Da geht es um kommende Generationen und um Menschen, die weit weg und außerhalb des Sichtfeldes leben. Hier würde sich zeigen, ob wir aus der jetzt geübten Solidarität gelernt hätten oder zurück fielen in die alten Muster des kurzfristigen und kurzsichtigen Gewinns.

Aber das gibt es ja auch heute schon: die Krankenhäuser sind auch wegen der Disziplin vieler Menschen hier bei uns nicht überfordert. Aber es dauerte grausam lange, um 50 unbegleitete junge Menschen aus einem völlig überfüllten Flüchtlingslager zu holen. 50 von 40.000 Menschen! Die Solidarität ist begrenzt, weil sie Nachbarn und noch einigermaßen verstehbare Größenordnungen von Menschen umfasst. Rio de Janeiro? Ostafrika? Dehli? Kairo? Dorthin schicken wir keine der hier nicht gebrauchten Betten, sozusagen.

Für den eigenen Staat ist das normal, dessen Verantwortlichkeiten sind klar umschrieben. Aber schon bei der EU hört es auf, wie wir in den vergangenen Wochen auch erleben mussten.

Schon bei der EU hört es auf

Zurück zur Solidaritäts-Frage: Solidarität bedeutet schlicht sich etwas, was nicht das eigene Problem ist, zu Eigen zu machen. Das Andere also, das mir gegenüber tritt, wird durch Solidarität seines Charakters als „anders“ nicht beraubt, aber anstatt gefährlich zu sein, tritt Hilfe oder Akzeptanz oder was auch immer dazu. Auf jeden Fall etwas Positives. Solidarität ist der Widerstand gegen alle Trennungen, gegen all diese Versuche, das Eigene auf Kosten des Anderen zu schützen. In diesem Sinne betont es der Papst ja auch immer wieder.

Konkret kann das Beschränkung bedeuten. Wobei die zum Beispiel in Sachen Klima nur kurzfristig wären, wie Schellnhuber in dem bereits zitierten Artikel sagt. Aber uns fällt es schwer, das zu glauben. Er nennt es ein „beispielloses zivilisatorisches Meisterstück“, was möglich wäre, wenn wir diese „beharrliche Empathie über Jahrzehnte hinweg“ leisten. Wobei das nicht nur menschlich wäre, sondern auch zutiefst christlich.

Beharrliche Empathie über Jahrzehnte

Viele wollen das nicht wagen. Trotz all der Solidarität, die wir – in ihrer räumlichen und zeitlichen – Perspektive im Augenblick erleben. Strategien gegen Solidarität gibt es viele.

Hier im Blog begegnen mir zum Beispiel immer wieder versuche der De-Legitimation. Vieles davon können Sie gar nicht lesen, das hat in einer von mir moderierten Debatte nichts zu suchen, aber mir selber fällt es auf, wie die Kompetenz derjenigen unterlaufen wird, die mit wissenschaftlichen Methoden Wirklichkeit verstehbar machen wollen. Da gleichen sich die Muster: „Das-ist-Meins“ wird mit Händen und Klauen verteidigt, gegen jede wahrgenommene Zumutung, die als ungerechtfertigter Anspruch formuliert wird.

Deswegen ist die Solidarität „in diesen Zeiten“ nur ein kleiner Schritt, eben weil sie begrenzt ist. Wir vertrauen dem Kontrollierbaren, dem Regierbaren. Aber all den Flüchtlingen auf der Welt, denen eben auch das Virus droht und die nicht mal ein Mindestmaß an Schutz haben, denen gilt sie nicht in gleichem Maße.

Solidaritäts-Projekte

In seiner Osteransprache hat der Papst auf das Solidaritäts-Projekt Europa verwiesen. Wo er aber eine Herausforderung sieht, also eine grundsätzlich offene Frage, ist Kardinal Jean-Claude Hollerich, Vorsitzender der Bischöfe in der EU, schon skeptischer: „Wir sehen die Schwierigkeiten europäischer Solidarität“, schreibt er in einem Artikel. Das würde zu einer Ernüchterung gegenüber dem Projekt Europa führen.

Zwei mögliche Wege: Herausforderung und Lernen aus der Solidarität für die nächsten Schritte, oder eben ein Einschränken. Betone ich die Selbstlosigkeit, oder betone ich die Beschränkungen, unter denen ich bereit bin, selbstlos zu sein?

Das wird die Zukunftsfrage sein, wenn es darum geht, Antworten auf all die anderen Fragen zu finden, die uns in den kommenden Jahren begegnen werden. Wenn „diese Zeiten“ vorbei sind und neue Zeiten neue Fragen an uns stellen.

 

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Titel, Esel und das leere Grab

Veröffentlicht am 18. April 202015. April 2020
Ostern zu Coronazeiten Ist diese Architektur Auferstehungssymbolik? Oder Machtsymbolik?

Was für eine Auferstehung war das jetzt? Ich meine dieses Jahr, dieses Osterfest, unter diesen Umständen? Ostern zu Coronazeiten ist ja ein anderes Ostern als sonst. Und dieser Jesus, der als Auferstandener Menschen begegnet, begegnet uns anders als sonst.

Mehr noch als sonst ist mir an diesem Fest aufgefallen, wie stark der Gegensatz zwischen Allmacht und Demut ist. Der Tot kann Christus nicht halten, aber trotzdem kommt er nicht wieder in Macht und Glorie, sondern zuerst unerkannt – obwohl seine Jüngerinnen und Jünger ihn doch kennen müssten – und werbend. Nicht Überwältigend.

Ostern zu Coronazeiten

Das ist ein Bruch, der schon das gesamte Leben Jesu über erzählt wurde, angefangen von Betlehem. Aber nirgendwo wird der Gegensatz so krass wie zum Osterfest. Die Allmacht die stärker ist als alle Negation des Lebens agiert nicht in größerer Stärke. Sondern bleibt dem treu, wie sie sich zuvor gezeigt hat und was Jesus gelehrt hat: Barmherzigkeit. Gemeinschaft. Verkündigung.

Mir ist das besonders aufgefallen, weil es vor dem Fest eine kleine Debatte gab, auf den üblichen Debattenplattformen. Vor Ostern noch, wenige Tage vor dem Evangelium des Einzugs Jesu in Jerusalem auf einem Esel, kam es zu einem der üblichen Bergoglio-Skandälchen.

Da war im Annuario, also im Namen und Positionen in der katholischen Kirche angebenden dicken roten Jahrbuch auf der wichtigen ersten Seite auf einmal „Jorge Mario Bergoglio“ zu lesen. Nicht mehr die Titel, die wie Banner vor der Person hergetragen wurden und einer nach dem anderen Amt und theologische Macht verkündeten. Sondern der Name der Person. Da stand nicht mehr „Stellvertreter Christi“ und so weiter, sondern der bürgerliche Name des Inhabers des Amtes ganz oben.

Kein Titel, sondern der Name

Was umgehend von den üblichen Verdächtigen zur „theologischen Barbarei“ erklärt und dadurch zum „Skandälchen“ geadelt wurde.

Die Sache mit dem Esel und Jesus spielt dabei eine Rolle. Ist doch der Esel das vierbeinige Symbol dafür, eben nicht mit klirrenden Waffen in eine Stadt einzuziehen, nicht mit darstellerischem Pomp. Nicht mit Banner-Titeln. Er gehört zu Till Eulenspiegel mehr als zum Fürsten. Was Napoleon genau wusste, der sich einem Esel bei der Überquerung des Großen Sankt Bernhard anvertraute, sich dann aber von J.L. David auf einem schwarzen Kraft strotzenden Hengst malen ließ.

Symbole der Auferstehung

Die Symbole der Macht verschwinden immer mehr in der Selbstdarstellung des Papstes. Was auch während der Osterliturgien mehr als nur deutlich wurde, finde ich. Da ist immer noch viel dran, wo wir aus der Ferne Hofstaat sehen, aber der Papst setzt da seinen Weg konsequent fort.

Zurück zum Osterfest: da ist ja auch eine Menge Symbolik. Und auch Symbolik der Macht, schauen wir alleine auf unsere Kirchen. Gebaut als Verehrung einer Wirklichkeit, die größer ist als all unsere, wirken sie manchmal dann doch wie die Verherrlichung derer, die sie gebaut haben. Jedenfalls uns heute.

Die Auferstehungs-Sprache

Auch die Sprache die wir nutzen, wenn wir vom Auferstandenen sprechen, ist symbolisch aufgeladen. Schon in der Bibel selber ist es so.

Ostern sagt uns aber auch – und sagt uns in diesem Jahr in einer ganz besonderen Färbung – dass wir uns von dieser Symbolik nicht verwirren lassen dürfen. Auch wenn es schwer fällt, auch wenn es überfordert, aber der Gott der Macht begegnet eben nicht in Macht-Gesten, sondern im Unbekannten, überhaupt in Begegnungen.

Zeit, den Auferstandenen neu zu entdecken.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Auferstehung, Corona, Glaube, Kirche, Macht, Symbolik11 Kommentare zu Titel, Esel und das leere Grab

Ostern vor dem Schirm, aber es ist Ostern!

Veröffentlicht am 12. April 20204. April 2020
Ostern in Distanz Distanz ist dieses Jahr die Grundierung des Osterfestes: Blick auf den Apennin, Zentralitalien

So skurril das klingt: Für mich ist es in diesem Jahr ein Osterfest wie in den vergangenen Jahren auch. Zehn Jahre lang habe ich Ostern – wie auch Weihnachten – nicht am Altar verbracht, sondern in der Übertragungskabine. Vor dem Mikrophon. Gründonnerstag, zwei Messen. Karfreitag die ganze Papstliturgie. Ostern die Osternacht und dann der Sonntag mit Urbi et Orbi. Alles aus der Kabine. Ostern in Distanz.

Es waren also zehn Osterfeste vor dem Schirm, nicht direkt beteiligt. Und ich habe mich auch nie beklagt. Das gehörte zu meinem Beruf. Aber gefreut hatte ich mich schon, dass es dieses Jahr anders wird. Anders werden sollte.

Ostern in Distanz

Stattdessen nun wieder der Bildschirm. Zwar ohne Mikrophon, aber die Trennung vom Geschehen bleibt mir erhalten. Ja, ich bin Priester, ich könnte das auch alleine feiern. Und dich im Augenblick wirklich alleine lebe, hieße alleine auch alleine, nicht in Gemeinschaft mit anderen Jesuiten unter Vorsichtsmaßnahmen.

Aber Ostern alleine? Nach langer Überlegung habe ich mich für das Fern-Mitfeiern entschieden. Also wieder Bildschirm-Ostern. Wie in den vergangenen Jahren auch: vom Gründonnerstag bis in die Osternacht.

Bildschirm-Ostern

Dabei geht natürlich was verloren. Ostern ist das Fest der Gemeinschaft und der Begegnung, und das meine ich nicht soziologisch oder liturgisch, sondern theologisch. Wir werden erlöst, nicht nur ein Ich. Und dass die Begegnung mit dem Auferstandenen der Kern der Botschaft sind, ist offensichtlich. Das kommt zu kurz.

Aber wenn diese Dimension zu kurz kommt, dann gibt es vielleicht den Weg frei für anderes. In unserem Fall für Distanz. Nicht nur auf die soziale Distanz, ich meine vielmehr die Distanz des Osterfestes.

Distanz der Erfahrung: Wir wissen ja eigentlich gar nicht, was das war oder ist, eine Auferstehung. Zwischen dieser Wirklichkeit und unserer Erfahrungswelt liegt eine Distanz, die auch nicht zu überbrücken ist.

Distanz zum Auferstandenen: Mit dem Fest Himmelfahrt markieren wir den Moment, der uns von der Erfahrung der Begegnung mit dem Auferstandenen trennt. Die erste Generation war Christus noch begegnet, wir können das so nicht mehr. Da ist Distanz.

Distanz untereinander: Wie wir hier feiern ist zu tiefst kulturell geprägt. Das ist es woanders auch. Die Feier ist dieselbe und der Herr auch, aber kulturelle Einfärbungen prägen das Fest. Da entstehen Distanzen.

Distanz zu Gott, die nur Gott von sich aus überwinden kann und überwunden hat. Oder auch Distanz des Verstehens. In den Worten des Credo von Papst Paul VI.: „Sein und Liebe bezeichnen in unaussprechlicher Weise die gleiche göttliche Wirklichkeit dessen, der sich uns zu erkennen geben wollte und der, da Er „in einem unzugänglichen Lichte wohnt”, in sich selbst jenseits jeglicher Bezeichnung, über allen Dingen steht und alles geschaffene Denken übersteigt. Gott allein kann uns von sich eine angemessene und volle Erkenntnis mitteilen, indem Er sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart.“

Oster-Distanzen

Distanz gehört zum Osterfest dazu, auch wenn diese Dimensionen vielleicht bei der normalen Feier etwas hintenan stehen. Und da wir dieses Jahr nicht so feiern können, wie es richtig und angemessen wäre, ist es vielleicht Gelegenheit, das neu zu entdecken.

In diesem Sinn darf ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest wünschen.

Der Herr ist auferstanden, wahrhaft auferstanden, Halleluja!

 

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Corona, Feier, Glaube, Krise, Ostern, Radio Vatikan, TV, Übertragung4 Kommentare zu Ostern vor dem Schirm, aber es ist Ostern!

Plage, Sünde und das Kreuz: Wie Gott handelt

Veröffentlicht am 10. April 202010. April 2020
Gott wirkt Gesundheit Symbol unseres Glaubens: Kreuze im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Mit Krankheiten war es mal einfacher: Moses richtet in der Wüste eine Schlange auf, eine bronzene mitten im Lager. Und die Menschen, getroffen von einer Plage, wurden gesund, sobald sie diese Schlange anschauten. Gott wirkt Gesundheit. Diese Schlange hat es bis heute ins Logo der Ärzte und Apotheker geschafft, in Verschmelzung mit dem Stab des Äskulap.

Immer wieder meckert Israel und wendet sich gegen Gott, auf dem Zug durch die Wüste muss Mose immer wieder einschreiten, oder Gott selbst ist es, der straft. Unter anderem mit einer Plage. Die von Gott befohlene Schlange wird zur Hilfe gegen eine von Gott geschickte Plage. Die Plage bleibt, nur gibt Gott auch die Rettung dazu.

Gott wirkt Gesundheit

Es ist nicht das einzige Mal, dass der Abfall des Volkes von Gott mit Krankheit bestraft wird. Die Bibel kennt da noch mehrere Erzählungen. Aber die Schlage im Lager Israels ist deswegen so spannend, weil sie es bis in unsere christliche Theologie geschafft hat. Die Textstelle aus dem Buch Numeri hat es in die Leseordnung zum Fest Kreuzerhöhung geschafft.

Die im biblischen Bericht durchscheinende naive Vorstellung von Krankheit als Strafe ist leider so weit weg nicht. Corona zeigt uns, dass diese Vorstellungswelt bis heute wirkt, und das in allen Religionen. Auch in der Kirche gibt es solche Stimmen, die angesichts der Angst und Sorge lieber von Sünde und Umkehr reden. „Die Coronavirus-Pandemie ist wie alle Krankheiten und der Tod selbst eine Folge der Erbsünde“, sagt Erzbischof Carlo Viganò. Nicht die erste wirre Aussage aus seinem Mund.

Straf-Pädagogik Gottes?

Kardinal Raymond Burke geht noch weiter: „Es steht außer Frage, dass große Übel wie die Pest eine Auswirkung der Erbsünde und unserer tatsächlichen Sünden sind. Gott muss in Seiner Gerechtigkeit die Unordnung, die die Sünde in unser Leben und in unsere Welt bringt, reparieren. In der Tat erfüllt Er die Anforderungen der Gerechtigkeit durch Seine überreiche Barmherzigkeit.“ Barmherzigkeit?

Nun ist auch das Neue Testament voller Verweise darauf, dass jemand wegen seiner Sünden krank wird oder nach deren Vergebung geheilt. Deswegen meint auch der deutsche Kardinal Paul Josef Cordes, eine Verbindung der Corona-Pandemie mit Sünde und Gott könne nicht ausgeschlossen werden. 

„Gott will das Gute!”

Und Cordes wendet sich ausdrücklich gegen eine Aussage seines Kardinals-Kollegen Angelo Scola, dieser würde „Gott das Strafen verbieten“, so Cordes über Scola.

Was hat Scola denn angeblich so schlimmes gesagt? Dies hier:

„Gott will das Gute! So sehr will er das Gute, dass er unser Übel, unsere Sünde, auf sich genommen und ans Kreuz genagelt hat. Er benutzt sie nicht als ein Element der Rache. Die Vorstellung von einer göttlichen Bestrafung gehört nicht zur christlichen Vision – auch nicht in so einer dramatischen Situation, wie wir sie gerade erleben. Natürlich ist das ein komplexes Thema, aber Gott greift nicht zur Bestrafung, um uns zu bekehren!“

Und hier sind wir beim Kern: dass die Geschichte von der Schlange auf dem Stab zum Fest Kreuzerhöhung gelesen wird, hat ja seinen Sinn. Denn Jesus hat eben nicht Plage gebracht, Sodom vernichtet, er hat nicht mit Macht gehandelt um Umkehr zu erzwingen.

Keine Macht, kein Zwang

Sondern er ist ans Kreuz gegangen. Das genaue Gegenteil von Macht. Er ist für uns von Gott zur Sünde gemacht geworden, formuliert es auf seine ganz eigene prägnante Art der Apostel Paulus (2 Kor 5).

Die Schlange am Stab weist also nicht auf den Tun-Ergehens-Zusammenhang hin, auf das quasi-erzieherische Strafen Gottes, sondern auf das Kreuz. Auf die bedingungslose Liebe Gottes.

Wir müssen aufpassen, wie wir in diesen Zeiten über Gott und Gottes Handeln sprechen, sagt Erzbischof Vincenzo Paglia (das letzte Zitat eines Bischofs in diesem Text, versprochen). Und sein Beispiel ist einleuchtend: Weil die Pandemie gerade auch diejenigen treffe, die eh schon am Rande seien, die Armen und Schwachen, wäre das zynisch, so von Gott zu denken.

Gott gibt sich am Kreuz zu erkennen

Wenn wir gerade heute an Gott denken, dann so, wie Gott selber sich zu Erkennen gegeben hat. Über das Kreuz. Das lässt die uns so sperrig erscheinenden Stellen der Bibel nicht verschwinden, auch das Sprechen über Sünde bleibt. Aber die Perspektive wird eine andere.

Und: das Kreuz erlaubt etwas nicht, was es leider in der Geschichte der Kirche bis heute – siehe oben – immer wieder gegeben hat, nämlich in seinem Namen Macht ausüben. Menschen zu zwingen, indem man dieses oder jenes zur Ursache erklärt. So geht Kreuz nicht. So geht Erlösung nicht.

So geht Erlösung

Heute, am Karfreitag, lesen wir vom Tode Jesu am Kreuz. Hier ist das Heilshandeln Gottes fokussiert. Nicht in einer Straf-Pädagogik, die letztlich vom Kreuz doch nur ablenken will. Wer angesichts menschlicher Not von Strafe und nötiger Bekehrung spricht, will letztlich das Kreuz nicht wahrhaben.

Sagt uns deswegen das Kreuz etwas über unsere Not? Ja. Gott zeigt sich uns in der Hingabe. Es gibt eben keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben hingibt für andere, heißt es im Johannesevangelium. Das macht Gott in uns möglich. Und das Kreuz erinnert uns daran, dass Gott selbst diesen Weg zuerst gegangen ist: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat“ (Joh 3).

Ich wünsche Ihnen gesegnete Kar-Tage, auch und gerade weil sie in diesem Jahr so ungewöhnlich sind. Vielleicht wird ja etwas sichtbar, was sonst eher verdeckt bleibt.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Barmherzigkeit, Corona, Glaube, Jesus, Karfreitag, Kirche, Kreuz, Kreuzigung, Ostern33 Kommentare zu Plage, Sünde und das Kreuz: Wie Gott handelt

Pfingsten ist das neue Ostern

Veröffentlicht am 5. April 20202. April 2020
Der Kern des christlichen Lebens fällt aus Eine Perspektive braucht es für das christliche Feiern. Kümmern wir uns jetzt drum!

Aus Ostern wird in diesem Jahr wohl nichts. Jedenfalls nicht als kirchliche Feier, als Karfreitagsgottesdienst und Osternacht. Von Gründonnerstag und Fußwaschung mal ganz zu schweigen. Der Kern des christlichen Lebens fällt aus, Tod und Auferstehung müssen in diesem Jahr halb privat gefeiert werden.

Deswegen wird es Zeit, darüber hinaus zu denken. Ohne dass wir wissen und wissen können, was nach der Krise passieren wird und wann sie zu Ende geht, braucht es eine Perspektive. Und diese Perspektive heißt Pfingsten.

Der Kern des christlichen Lebens fällt aus

Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir Pfingsten feiern wollen. Immer unter der Wolke, dass die Krise bis dahin noch nicht zu Ende ist. Aber wir haben ja jetzt Zeit, uns etwas zu überlegen. Gründe dafür gäbe es genug.

  • Pfingsten ist der Abschluss der Osterzeit, gehört zu Ostern hinzu.
  • Pfingsten ist als Heilig-Geist-Fest das Fest des Beistandes, der uns nie verlässt
  • Pfingsten ist der Auftrag Gottes an uns, unser Gedenken daran, dass die Kirche nicht unsere eigene Veranstaltung ist, sondern Gottes Wille und Werk
  • Pfingsten sagt, dass wir niemals losgelöst von Gott handeln, sozusagen als Gottes Gegenüber.

Die Theologinnen und Theologen hier mögen da gerne noch etwas hinzu fügen.

Pfingst-Ostern

Nun geht der Spruch unter Predigern, man kann gar nicht über das Pfingstfest predigen ohne mindestens eine Häresie zu begehen. Soll heißen: einfach zu verstehen ist die Sache mit dem Heiligen Geist und uns nicht. Und ins Wort zu heben schon gleich gar nicht.

Auch hieraus folgt: Habt Ideen! All die liturgischen Institute und Pastoraltheologinnen und -theologen, all ihr Praktiker und Kreativen, Mönche und Schwestern, geistliche Bewegungen: habt Ideen. Lasst uns Pfingsten feiern und damit den Zuspruch Gottes und den Beistand Gottes, lasst es uns kreativ tun, offen für die Hoffnung.

Offen für die Hoffnung

Bisher sind die Klagen groß, Kirche reagiere bloß, vollziehe nur staatliche und gesellschaftliche Vorgaben und stelle das Eigene, das Liturgische, hintenan. Es wird Zeit, eine Antwort zu finden. Eine Antwort aus Heiligem Geist. Eine pfingstliche.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Corona, Feier, Krise, Liturgie, Ostern, Pfingsten81 Kommentare zu Pfingsten ist das neue Ostern

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