Es ist ein ganz besonderer Moment. Nicht wuchtig, nicht kitschig, nicht pathetisch, aber ganz besonders. Jeder von den 150.000 Menschen oder wie viele es auch immer gewesen sein mögen merkte das auf seine oder ihre Weise. Ich denke an meine erste Generalaudienz zurück, im Juni 2008 war das. Ich sollte mir Radio Vatikan als Arbeitsplatz ansehen und mein Vorgänger hatte mir Karten besorgt, sogar oben. Jeder hier hat seine persönliche Beziehung entwickelt, und die geht jetzt zu Ende.
Die scheinbar nebensächlichen Fragen sind beantwortet: Wie wird er heißen und so weiter. Scheinbar nebensächlich deswegen, weil es Symbolfragen dafür sind, wie wir nachher mit dem Papst umgehen, sei es medial, sei es praktisch. Für dieses Ereignis gibt es keine Präzedenz, das Interesse an den Trivia ist also mehr als nur das, es ist ein Interesse an der Person.
Geklärt ist auch der Ort, jedenfalls für die kommende Zeit: Erst Castelgandolfo, dann das kleine Kloster im Vatikan. Er bleibt im Vatikan lautet die Botschaft. Einmal ganz abgesehen von praktischen Dingen ist dies auch irgendwie symbolisch wichtig. Auch wenn der Körper es nicht mehr hergibt, bleibt er hier, wenn auch in anderer „Rolle“: Als Beter. Und Gebet gehört – das hat er am vergangenen Sonntag betont – ins Herz des Glaubens und des Tuns. Ohne einen Anker im Gebet wäre das alles eh nicht wirklich tragfähig. Der Ort verbindet sich also ebenfalls mit der Person, auch bei der Frage nach dem Ort ging es um die Person.
Ohne Pathos
Benedikt XVI. hat Abschied genommen; seine Worte bei der Generalaudienz waren ganz ohne Pathos und ohne den Versuch, noch einmal etwas ganz tiefes sagen zu wollen, ich würde es leicht nennen, wie er gesprochen hat. Er hat gedankt, Gott zuerst, dann den Mitarbeitern und den Meschen die ihn begleitet haben. Er hat noch einmal auf das Thema des Glaubens hingewiesen, ist von dort aus aber noch einmal auf die Frage seiner Berufung gekommen: Er verlasse sein Amt nicht, aber er versuche nun, in andere Weise dem gerecht zu werden, was Gott von ihm will. Wie gesagt, ganz ohne Pathos. Weiterlesen „Im Übergang“