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Schlagwort: Demokratie

Der politische Katholik – der katholische Politiker

Veröffentlicht am 17. Januar 201223. September 2012
Ludwig Windthorst

Politik und Christentum: Ich bin versucht, eine ganz allgemeine Beobachtung an den Anfang zu stellen, wie die, dass dieses Verhältnis seit den ersten Christen, seit der Verfolgung und dann der Erklärung des Christentums zur Staatsreligion, immer ein Spannungsfeld geblieben ist. Bis heute.

Aber das greift zu kurz. Immer wieder hat es Menschen gegeben, die die Verbindung der beiden, von Politik und Glauben, gelebt haben. Unter den herrschenden Zuständen und historisch bedingt, aber überzeugt und überzeugend. Einer von ihnen wird an diesem Dienstag 200 Jahre alt: Ludwig Windthorst.

Wer mit diesem Namen nichts anzufangen weiß: Das wohl aufwühlendste Thema des deutschen Kaiserreiches unter Kanzler Otto von Bismarck war der von diesem in Bewegung gesetzte „Kulturkampf“. Und seine Gegner saßen im Reichstag, in der katholischen Zentrumspartei. Und unter diesen was Windthorst der Wortführer.

Er war ein Parlamentarier, er trat für die Rechte ein, für die der Katholiken wie für die der Juden, und sogar die der ‚umstürzlerischen’ Sozialdemokraten. Er wollte den Staat nicht nach Bismarckscher Manier von einer Zentrale kontrolliert sehen, wir würden ihn heute wohl einen Rechtsstaatspolitiker nennen. Schon vor der Reichsgründung 1871 hatte er als Abgeordneter im Hannoveraner Landtag mit dem Preußen Bismarck die Klingen gekreuzt, diese Paarung sollte sich in Berlin wiederholen.

Kulturkampf

Bismarck wollte gemeinsam mit den Liberalen den Katholizismus eindämmen. Dem nationalkonservativen Preußen war dieser nicht staatstragend genug, den Liberalen war nach der Revolution 1848 und dem Ersten Vatikanischen Konzil die Berufung auf Absolutes in dieser Welt nicht geheuer.
Katholizismus war dezidiert unmodern. Man schloss sich zusammen und Bismarck tat alles, was in seiner Macht stand.
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Kategorien AllgemeinSchlagwörter Berlin, Bismarck, Demokratie, Gesellschaft, Glaube und Welt, Kaiserreich, Kulturkampf, Leo XIII., Ludwig Windthorst, Parlament, Politik, Reichstag12 Kommentare zu Der politische Katholik – der katholische Politiker

Eine Frage, Professor Emunds …

Veröffentlicht am 3. Dezember 2011

Besiegen wirtschaftliche und finanzpolitische Gesichtspunkte die Demokratie? Wir verstehen doch schon gar nicht mehr, was genau vorgeht und ob die Entscheidungen der Politiker nun gut oder schlecht sind.

Eine Frage an Bernhard Emunds, Professors für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.

„Die derzeitige Situation zeigt, dass das Projekt des Euro auf des Messers Schneide steht. Es kann so sein, dass das Ganze scheitert. Es kann sich aber auch eine Fiskalunion durchsetzen. Das Problem, das damit verbunden ist, ist die Politik in Südeuropa. Ich beschreibe das gerne so, dass es so etwas wie eine Kreditlogik gibt. Wenn Sie einen Wachstumsprozess haben, dann ist es ganz normal, dass die Kredite ausgebreitet werden müssen. Das gehört zu einem solchen Prozess dazu. Das ist aus Sicht einer demokratischen Regierung auch durchaus sinnvoll, weil sie sehen muss, dass sie auch in Zukunft Kredite aufnehmen kann, und damit ihrem eigentlichen Auftrag nachkommen kann, nämlich der Logik demokratischer Prozesse entsprechend die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Und jetzt haben wir das Problem, dass dieses Folgen der Kreditlogik, dieses Schauen darauf, das irgendwie die Gläubiger bedient werden, dass die irgendwie zufrieden gestellt werden, dass die dazu führt, dass das Ziel der Kreditwürdigkeit zum allerersten Ziel der Politik wird. Dem wird alles andere untergeordnet, alles andere geopfert.“

Das führe zu massiven Verschlechterungen für Menschen, die von staatlichen Leistungen abhängig seien. „Die Kreditlogik hat die Logik der Demokratie verdrängt.“

 

Was ist zu tun?

„Diese Frage ist nach wie vor offen. Damit stellt sich schon die Frage, ob jetzt nicht der Punkt wäre, diese Kreditlogik zu beenden, damit die Logik demokratischer Politik die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, wieder zum tragen kommt. Wofür ich plädieren würde, wäre eben eine deutlicher Schuldenschnitt, der einen erheblichen Teil der Schulden dieser Länder reduziert und danach eine Fiskalunion kommt, um in Zukunft solche Probleme zu verhindern.“

Im Moment zeichne sich aber etwas ganz anderes ab. Es zeichne sich im Augenblick eine Fiskalunion ab, die die Stabilität durch Sparen bei den Mittelschichten und bei den Ausgaben für die Benachteiligten erreichen wolle. Man tue alles, um die Schulden bedienen zu können und damit die Vermögenswerte der Reichen abzusichern. „Hier sehe ich einen ganz massiven Verteilungskonflikt“, so Emunds.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Demokratie, Emunds, Euro, Europäische Einigung, Finanzpolitik, Kredit, Krise, Politik, Sankt Georgen, WirtschaftSchreiben Sie einen Kommentar zu Eine Frage, Professor Emunds …

Occupy Vernunft

Veröffentlicht am 6. November 2011

Die Mächtigen der Welt tagen, vertagen sich und lassen alle weiter führenden Beschlüsse für morgen übrig. Dann drehen sie sich vom Tisch weg, schauen uns an und sagen uns, wir müssten jetzt vernünftig handeln, um aus der Krise hinaus zu kommen. Vernünftig. Das soll wohl heißen, dass die Demokratie und Beteiligung erst einmal suspendiert wird. Alles im Namen der Vernunft.

Was soll das schon sein, die Vernunft? Reason as motive, reason as logic or reason as a way of life? hält George Smiley Peter Guillam entgegen (Tinker Tailor Soldier Spy). Vernunft ist eben nicht immer gleich Vernunft. „Sei doch vernünftig!“ ist ein Rat, der gerne verwendet wird, wenn es gegen ein Wagnis, gegen das Älterwerden oder Selbstständigwerden von Kindern geht. Man will etwas tun aber die Konventionen stehen dagegen. Vernunft: Das kann das Tarnwort für Konvention sein.

So geschehen jetzt in Griechenland. Ich gestehe ich habe Respekt vor Herrn Papandreou, dem Politischen in der Krise wieder einen Platz einräumen zu wollen. Natürlich heißt Demokratie nicht, dass alle anderen für deine Fehler bezahlen müssen. Aber den kollektiven Aufschrei und vor allem die wirtschaftliche Vernunft, die gleich die Aktien in die Tiefe und die Zinsen in die Höhe getrieben hat, um ihr Missfallen über die Einbeziehung der Menschen kund und zu wissen zu geben, die ist eben nicht vernünftig. Stattdessen auf das Großkapital Chinas zu hoffen, spricht Bände.

Diese Vernunft ist Zeichen der Konvention, die sich dagegen wehrt, dass jemand nicht nach ihren Spielregeln spielen will. Die Vernunft schützt die Reichen und die Strukturen, die die Reichen reich sein lassen.

Ich gebe zu dass ich immer noch nicht verstehe, was genau da passiert und wie groß eigentlich die Summen sind, um die es geht. Der Appell an meine Vernunft aber, mich zu unterwerfen und das Unvermeidliche zu tun, der verfängt nicht. Den Mechanismen der Wirtschaft folgen ist nicht immer vernünftig.

Deswegen braucht es eine andere Vernunft, das alles zu kontrollieren. Vernunft und Liebe halten heutzutage nicht viel Gemeinschaft, das wusste schon Shakespeare. Das Handeln nach dem Verstand muss sich gefallen lassen, dass der Verstand selbst nicht letzter Grund ist. Auch er muss sich befragen lassen. Die Kriteren seines Denkens müssen sich befragen lassen.

Der Christ sagt: Glaube und Vernunft gehören zusammen, zweitere muss den ersteren reinigen, damit er nicht eng wird. Aber der Glaube muss auch die Vernunft korrigieren, da sie sonst ihren Grund verliert. Wenn die Vernunft nur dazu da ist, den Status Quo zu erhalten und mir zu sagen, dass ich mich bitteschön anpassen muss, denn im Augenblick geht es gerade nicht anders, dann ist die Vernunft nicht mehr vernünftig. Wenn die Vernunft verbietet, dass in einer Demokratie das Volk gefragt wird, dann ist das nicht mehr vernünftig. Es mag ein Zwang sein und kein Weg darum herum führen, das mag schon sein, aber es ist dann eine Sackgasse und als solche Konsequenz eines Fehlers, es ist aber nicht Quintessenz der Vernunft.

Denk selber, occupy Vernunft!

 

 

Kategorien Allgemein, Glaube und VernunftSchlagwörter Demokratie, Finanzkrise, Glaube und Vernunft, Politik25 Kommentare zu Occupy Vernunft

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