Der Papst selber drückte auf die Bremse: man müsse die Erwartungen an die Konferenz „herunterfahren“, sagte er auf dem Rückflug von Panama. Zunächst ginge es darum, dass sich alle Vertreter der Bischofskonferenzen des „Dramas“ sexueller Missbrauch bewusst werden.
Was kann eine Konferenz von Bischofskonferenz-Vorsitzenden überhaupt leisten? Dass der Papst sich am Erwartungs-Management, wie man das heute nennt, beteiligt liegt unter anderem daran, dass er ein Ziel hat und überzogene Erwartungen diesem Ziel im Weg stehen.
Erwartungen an die Konferenz
Was das Ziel ist kann man auch gut an einem Grundwiderspruch aufzeigen, den diese Konferenz notwendigerweise hat. Zum einen ist es eine globale Konferenz, alle Bischofskonferenzen sind hier. Zum anderen ist das, was wichtig ist, aber lokal verankert: das Zuhören, die Begegnungen, die Aufmerksamkeit für die Menschen, die missbraucht wurden. Die Zusammenarbeit mit den sehr verschiedenen Rechtssystemen weltweit. Die verschiedenen kirchlichen und klerikalen Kulturen. All das lässt sich nicht über einen Kamm scheren, all das braucht lokale Verankerung.
Und doch trifft man sich nicht lokal, sondern global. Was kann also global gelöst werden? Das was die Kirche anzubieten hat. Erstens ein Bewusstsein, dass es das überall gibt, nicht nur in bestimmten Kulturen.
Zweitens die Wichtigkeit des Themas; es ist nicht eines unter vielen.
Fünf Punkte
Drittens muss sich Kirche klar werden, wo der Missbrauch und wo das Wegschauen und der Schutz der Täter ihren Platz haben und wie man das auflösen kann. Bis heute glauben ja einige, das liege bloß im „Charakter der Täter“. Damit verneinen sie jegliche kirchliche Dimension. Oder sie spielen das auf das Thema Homosexualität herüber, auch das trifft das Problem Missbrauch nicht.
Viertens gibt es aber auch kirchliche Prozeduren, von denen der Papst klagt, dass diese oft bei Bischöfen nicht bekannt seien. Außerdem hätten einige Bischöfe das Problem noch nicht wirklich gut verstanden. Das kann man durch solche globale Aufmerksamkeit angehen.
Vor einiger Zeit habe ich mich hier schon an eine kleine Voraussage gewagt. Ab Donnerstag tagt nun die Konferenz. Man hört aufeinander, man spricht miteinander – in Kleingruppen, wie bei einer Synode – und nicht minder wichtig man betet auch miteinander. Ein wichtiger Schritt für die weltweit eine und lokal diverse Kirche.