Haben wir die Worte und die Sprache und das Konzept und die Ideen, heute über unsere Weise der Verkündigung zu sprechen? So würde ich die Suche beschreiben, die im Augenblick bei der Bischofssynode in Rom zu beobachten ist.
Vor allem in der ersten Woche wurde immer wieder ein Text zitiert, er bereits einige Jahre alt ist, aber erstaunlicherweise wenig von seiner Frische verloren hat: evangelii nuntiandi (1975) von Papst Paul VI. Auch dieser Text ist aus einer Synode heraus erwachsen, der dritten Bischofssynode.
Bei der Erstellung des Arbeitsdokumentes für die diesjährige Synode habe man sogar überlegt, evangelii nuntiandi noch einmal mit den Vorbereitungstexten zu verschicken, so einer der Mitarbeiter im Vatikan, nur halb scherzend. Aber er präzisiert dann auch: Die Theorie sei immer noch gültig, der Kontext sei aber ein völlig anderer geworden, die Szenarien der Verkündigung hätten sich gewandelt.
Werfen wir einen Blick auf den Text:
„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“
Das Dokument beginnt mit dem Gedanken der „Sendung“, des Auftrages Jesu, die frohe Botschaft weiter zu verkünden, wie er selber diese „Sendung“ vom Vater erhalten habe. „Alle Gesichtspunkte seines Mysteriums – die Menschwerdung selbst, die Wunder, die Unterweisungen, die Sammlung von Jüngern, die Aussendung der Zwölf, das Kreuz und die Auferstehung, das Verbleiben seiner Gegenwart inmitten der Seinigen – zielen auf diese vorrangige Tätigkeit: die Verkündigung der Frohbotschaft.” (Nr. 6)