„Christ und Welt“ sorgt sich um die christliche Sprache. In der vergangenen Woche ging es in der Zeitung um die katholische Kirche und die Bischofssynode, diese Woche um die evangelische Synode und um das Lutherjahr. Die – katholische – Kollegin und der – evangelische – Kollege blicken jeweils auf prägnante Ereignisse und stellen fest: Es fehlt die Sprache. Im Jahr des Glaubens dominiere das „Kein“, so Christiane Florin. Und die evangelische Kirche habe das Wort verloren und flüchte sich in Events, so Wolfgang Thielmann.
Zufall, dass das in zwei aufeinander folgenden Ausgaben erscheint? Egal: Das Thema ist auf den Punkt formuliert. Das Dauergerede verdeckt, dass wir die Sprache verloren haben. Nun muss ja nicht alles gleich Goethe sein oder Luther oder Abraham a Santa Clara. Aber unser Sprechen ist doch inhaltsfrei geworden. Ein Stück weit.
Gremiensprache, politisch korrekte Sprache, Verwaltungssprache, auch und sehr gerne die Mediensprache: Alles scheint irgendwie Konfektionsware zu sein.
Dabei stand doch am Anfang das Wort, der ΛΟΓΟΣ. Und das ist doch Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Warum fällt es uns nur so schwer, darüber in einer Sprache zu sprechen, die nicht nur ein Stück weit Brücken aufeinander zubaut (Danke, Frau Florin) und dich nicht nur lustige Events für die Menschen von heute produziert (Danke, Herr Thielmann)?
Warnung: Hier kommt jetzt nicht die Lösung. Auch wenn es dazu viel zu sagen gäbe. Aber zu erkennen, dass wir ein Problem haben, soll ja schon der erste Schritt zur Besserung sein. Sagt man.