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Schlagwort: Federico Lombardi

Ragt dann nur noch Papst Franziskus heraus?

Veröffentlicht am 1. Februar 20171. Februar 2017
Pater Lombardi beim Vortrag in Wien
Pater Lombardi beim Vortrag in Wien

Geburtstage sind Würdigungstage, vor allem wenn das Geburtstagskind 70 wird und dazu noch eine Institution und keine Person ist. In diesem Jahr trifft es die österreichische katholische Nachrichtenagentur Kathpress. Es wurde zu einer Feierstunde nach Wien geladen, Kardinal Schönborn sprach, und dann hatte Pater Federico Lombardi als Festredner das Wort. Als ehemaliger Pressesprecher des Vatikan hat er wie kaum ein anderer Einsicht in kirchliche Kommunikation, die Licht- wie auch die Schattenseiten, zumindest was die Zentrale angeht.

Er hat uns ein wenig Einblick hinter die Kulissen seiner 10-jährigen Tätigkeit gewährt. Und dann im Anschluss an Überlegungen zur Entwicklung der Medien heute zwei Bemerkungen angehängt, die ich hier wieder geben möchte. Sie lohnen die Betrachtung:

Der Enthusiasmus für die Neuen Medien darf uns nicht die Aufmerksamkeit für die Solidität, die Konsistenz und die Tiefe des Inhalts der Informationen und der Kommunikation vergessen machen. Ein kompetenter, informierter Journalismus, der Probleme in ihrer Tiefe und in ihrer realen Komplexität verstehen will, ist notwendig und wird es weiter sein, vielleicht sogar noch mehr als früher, weil die Welt nicht einfacher wird und die Herausforderungen immer größer. Solch ein Journalismus muss seine Wege und seine Orte finden, um sich auszudrücken. Kurze und einfache Botschaften sind nützlich und wirkungsvoll, wenn sie auf der Basis von tragfähigen und profunden Botschaften aufruhen. Etwas zu teilen ist gut, wenn etwas wert ist, geteilt zu werden, wenn es nicht unnütz und leer ist und nur Zeitverschwendung.

Soweit die erste Betrachtung. Klingt irgendwie selbstverständlich, muss aber wohl immer wieder ausgesprochen werden, denn der Enthusiasmus droht viel wegzuschwemmen.

Die zweite Beobachtung: Der Papst und der Vatikan sind wichtig, aber sie sind nicht die gesamte Kirche. Der Papst und seine Mitarbeiter üben einen Dienst an der Einheit der universalen Kirche aus. Die Kirche aber ist vielgestaltig – „circumdata varietate!“ – , vielgestaltig in ihren Institutionen, ihren Kulturen, ihren Traditionen, ihren Sprachen, und darf nicht eingeebnet werden. Gewisse Dynamiken des Internets führen dazu, dass die Aufmerksamkeit überproportional auf die starken Webseiten gerichtet wird und auf die bekanntesten Menschen. Eine Vervielfältigung von Kontakten bedeutet aber noch nicht notwendigerweise auch eine Bereicherung der Beziehungen und des Austausches. Ich sehe in der Entwicklung der Kommunikation im Internet nicht nur die positiven Möglichkeiten, sondern auch das Risiko einer Schwächung und einer Verarmung von ernsthafter Kommunikation auf persönlichem Niveau, einer Schwächung der Wichtigkeit von Nachrichten aus der regionalen oder nationalen Dimension von Kirche. …

Die Frage, die ich mir nun stelle, hat mit einer Ekklesiologie der Subsidiarität und Komplementarität zwischen den verschiedenen Ebenen der Kirche zu tun – universal, national, diözesan, lokal: Gelingt es es im neuen Netz und in der fließenden Welt der Neuen Medien stabile Verbindungen zu knüpfen, wo sich das Leben der Gemeinschaft der Kirche vor Ort, im Bistum und so weiter ausdrücken kann? Oder riskieren wir, uns in einem verwirrenden Magma wieder zu finden, aus dem nur noch Papst Franziskus und seine begabten Nachfolger heraus ragen oder andere schwindelerregende Gipfel oder mächtigen Institutionen, die Herr sind über die Suchmaschinen?

Diese zweite Beobachtung ist noch wichtiger als die Erste, und ich bin froh, dass sie auch bei der Reform der Vatikanmedien eine Rolle spielt. Vatikan ist nicht Kirche. Ortskirche wird nicht durch Papst ersetzt, auch wenn sich das medial viel besser darstellen lässt.

Danke Pater Lombardi für die Beobachtungen.

Und herzlichen Glückwunsch, Kathpress!

 

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Ein Medienmann ganz ohne Zynismus

Veröffentlicht am 1. August 20161. August 2016

Gestern, mit dem Rückflug aus Krakau und dem Ende der Papstreise nach Polen, endete die Arbeitszeit des Pressesprechers des Papstes, Pater Federico Lombardi SJ. Oder genauer: Gregory Burke übernimmt das Amt des Direktors des Vatikanischen Pressesaals, wie der Job offiziell heißt.

Vorgänger und Nachfolger in Krakau: Greg Burke (l) und Pater Federico Lombardi
Vorgänger und Nachfolger in Krakau: Greg Burke (l) und Pater Federico Lombardi

Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle darüber ärgern, dass die sofortige Reaktion vieler, vieler Journalisten, Christen, Web-Schreiber und leider auch Jesuiten war, dass da jetzt ja wieder ein Opus Dei man komme, es lebe das Vorurteil.

Aber dann habe ich entschieden, das nicht zu tun, sondern einfach mal Pater Lombardi gut zu finden. Sechseinhalb Jahre lang war er mein Chef hier beim Radio, bei zwei Bischofssynoden habe ich als Aushilfe bei ihm im Pressesaal gearbeitet und ihn ganz nah erlebt, seinen Umgang mit Nachrichten, mit Kardinälen, mit Stress, mit Medien-Wahnsinn.

Bei zwei Enzykliken habe ich dann auch mit beiden, Burke wie Lombardi, zusammen gearbeitet und ich bin froh, dass der Job nun in gute Hände gerät.

 

Da geht ein ganz Großer

 

Aber trotzdem: Mit Federico Lombardi geht ein ganz Großer. Und das ist irgendwie auch schade. Einer, der nie die Fassung verloren hat, wie dumm die Zeitungsente auch immer war. Der jede Frage im Pressesaal beantwortet hat, gerne mit dem mittlerweile mythisch gewordenen Satz “sapete bene che non mi risulta”, also “Sie wissen sehr wohl [lächelnder Vorwurf, diese Frage überhaupt zu stellen], dass ich dazu keine Informationen habe [kann/werde ich nicht zu sagen. Oder auch: lasst mich bitte mit dem Quatsch in Ruhe. Immer lächelnd vorgetragen]”. Ein Pressesprecher, der mit der Papstrede Benedikt XVI. in Regensburg seinen Job begonnen hatte und seitdem unter Dauerdruck stand. Der ganz Gentleman nie unfreundlich war. Manchmal klar und direkt, aber nie unfreundlich. Der auch einen manchmal von uns oder mir geschossenen Bock lächelnd korrigieren ließ. Der keine Favoriten kannte, keinen Hofstaat um sich hatte, keine Lieblingsjournalisten.

Wir wohnen quasi nebeneinander, er hat sein Zimmer den Korridor hinunter, und so war es mein Privileg, ab und zu beim Klönsnak auf dem Gang oder spät beim Abendessen noch seine Sicht auf die Dinge zu hören. Das war immer klug, und immer humorvoll. Wie groß der Stress oder der Druck auch immer war – und der war erheblich – abends hat Lombardi immer noch nicht seinen Humor aufgegeben. Ein Medienmann und Pressesprecher ohne Zynismus, wo gibt es das bitteschön heute noch?

Ganz im Ernst, das ist wahrscheinlich der Satz, den ich wählen würde, sollte ich ihn kurz und knapp beschreiben: Loyal, klug, und ganz ohne Zynismus.

Es hat Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten, und da er quasi eine one-man-show war, unglaublich in heutigen medialen Zeiten, dann ist es um so erstaunlicher wie gut diese Jahre verlaufen sind, dann merkt man erst so recht, was die Päpste und der Vatikan diesem Mann verdanken.

Über den Vatikan, die Vatikanmedien die Kirche habe ich von Federico Lombardi viel gelernt. Ich wünsche ihm einen geruhsamen Ruhestand, auch wenn ich vermute, dass er so ruhig nicht sein wird.

Also dann ein anderer Wunsch: arbeite nicht zu viel, Federico!

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Bischofssynode, Franziskus, Glaube und GerechtigkeitSchlagwörter Federico Lombardi, Generaldirektor, Papstsprecher, Radio Vatikan, Ruhestand, Vatikanischer Pressesaal, Zynismus10 Kommentare zu Ein Medienmann ganz ohne Zynismus

Danke, Federico Lombardi

Veröffentlicht am 29. Februar 201629. Februar 2016
Wie man ihn kennt: Papstsprecher Federico Lombardi SJ
Wie man ihn kennt: Papstsprecher Federico Lombardi SJ

Wer ihn kennt, kennt ihn als Sprecher des Papstes und des Vatikan: Jesuitenpater Federico Lombardi. Er hatte neben diesem Job aber auch einen zweiten: Er war Generaldirektor von Radio Vatikan. Genau genommen war er sogar zuerst unser Direktor, bevor er Papstsprecher wurde.

An diesem 29. Februar ist nun sein letzter Arbeitstag bei uns. Nicht als Papstsprecher, da bleibt er uns erhalten. Aber im Zuge der Reform der Vatikanmedien werden auch die Leitungsstrukturen umgebaut.

Er war mein Chef, seitdem ich hier bin. Ein ruhiger, gelassener, auch unter großem Druck erst einmal nachdenkender Chef. Einer, zu dem man auch mit gemachten Fehlern kommen konnte und der dann erst mal lachte. Ein Chef, der mit der von außen kommenden Kritik an uns richtig umgehen konnte.

Nicht nur weil er in Frankfurt studiert hatte und deswegen unsere Sprache spricht, nicht nur weil er an der Würzburger Synode teilgenommen hatte, versteht er die deutschsprachige Kirche gut. Manchmal sind wir eben anders als der Rest der Welt, wir haben eine andere historisch gewachsene Form des Katholizismus, das versteht Lombardi und hat uns in der Redaktion immer unterstützt. Wir durften sehr oft bei den Papstreisen dabei sein, er hat unsere Sonderaktionen wir den Newsletter oder diesen Blog hier, die es beide so nicht noch mal im Radio gibt, immer unterstützt. Er war ein guter Chef.

Auch als Papstsprecher habe ich ihn nah erleben dürfen, bei fünf Synoden war ich dabei, nicht zu vergessen die Papstreise nach Deutschland 2011, bei der ich im Papstflieger war. Aber mein täglich Brot war dann doch der Generaldirektor.

Ruhestand kann man das nicht nennen, wie gesagt, er bleibt Papstsprecher und das ist sicherlich allein schon ein volles Horn an Arbeit. Trotzdem hoffen wir alle, dass es ihm gut tut, dass sich nicht mehr alles auf einem seiner vielen Schreibtische häuft.

Danke, Federico Lombardi, und jetzt geht es auf in die Reform.

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Federico Lombardi, Generaldirektor, Papstsprecher, Radio Vatikan, Ruhestand2 Kommentare zu Danke, Federico Lombardi

Präzisierungen

Veröffentlicht am 31. Mai 2012
Pater Federico Lombardi im Pressesaal des Heiligen Stuhles
Pater Federico Lombardi im Pressesaal des Heiligen Stuhles

Seit Tagen steht Vatikansprecher Federico Lombardi den Journalisten zur Causa Vatileaks zur Verfügung, jeden Tag gibt es eine Pressekonferenz dazu, solange, wie es Fragen gibt. Die heutige war besonders aufschlussreich, obwohl es keinerlei Neuigkeiten zu verkünden gab.

Das häufigste Wort war „Präzisierungen“. Pater Lombardi räumte mit den vielen kleinen Unkorrektheiten auf, die sich in den Medien angesammelt hatten. Es wird unglaublich viel hineingeheimnisst, geraten, (absichtlich oder unabsichtlich) falsch verstanden und dann gedruckt und gesendet. Also hat Pater Lombardi das Treffen mit den Journalisten genutzt, das richtig zu stellen.

Was mich wieder einmal darüber nachdenken lässt, was hier eigentlich passiert. Wer gestern oder vorgestern den groben Unfug gelesen hat, der auch in der deutschen Presse verbreitet wurde, über angeblich vier Kardinäle oder das zusammenrühren sämtlicher so genannten Skandale der letzten 40 Jahre, der ist nicht überrascht, dass es Präzisierungen braucht. Denn präzise ist die Berichterstattung nicht. Im Gegenteil. Je unpräziser man schreibt, desto mehr kann man sich auf Verschwörungstheorien etc. beschränken. Fakten und Sorgfalt stören nur.

Ich nehme ausdrücklich die vielen Kolleginnen und Kollegen aus, die sehr sorgfältig arbeiten, und das sind zum Glück die meisten. Aber die anderen, die Schreihälse, geben leider den Ton an.

Links zu denen gibt es hier nicht.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Federico Lombardi, Journalismus, Medien, Präzision, Pressekonferenz, Vaticanisti, VatileaksSchreiben Sie einen Kommentar zu Präzisierungen

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