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Schlagwort: Finanzkrise

systemrelevant

Veröffentlicht am 24. April 2015

Die Natur ist systemrelevant. In den ganzen Debatten darüber, was alles gerettet werden muss und was man als Verlust verkraften kann, hat das Wort ‚systemrelevant’ eine steile Karriere hingelegt. ‚Too big to fail‘ ist ein anderer Begriff für dasselbe: Wenn man nur mächtig genug ist, dann darf man sich alles erlauben, weil ein Konkurs noch schlimmer wäre als das gegenwärtige Desaster. Oder wie Bert Brecht es ausgedrücken würde: Wenn du eine Million Schulden hast, gehörst du der Bank. Wenn du 100 Millionen Schulden hast, gehört die Bank dir.

Systemrelevant bedeutet, dass das gesamte Netz von Geld und Vertrauen und Leihen und Geldfluss durch ein Scheitern ernsthaft in eine Schieflage geraten würde, so dass man über die grotesken Fehler der Verantwortungsträger hinweg sieht, ihnen noch einen Bonus in die Hand drückt und den Steuerzahler alle Kosten übernehmen lässt. Siehe Finanzkrise vor 8 Jahren.

Das zeigt uns, wohin wir bereits sind Energien und Kapital zu leiten, wenn wir etwas als relevant für unser System erkennen.

Das lässt mich fragen, warum dasselbe nicht bei der Natur passiert, bei unserer Mitwelt. Klar, wir betreiben den Energiewandel, aber um den Preis, dass die ganzen Energie verschwendenden Industrien ausgelagert werden, das schöne leichte Aluminium wird in Brasilien produziert, wo man dazu riesige Staudämme baut, Menschen vertreibt, Urwald zerstört. Nur um ein einziges Beospiel zu nennen.

Wir betrachten die Mitwelt nicht als eine Bank. Wir betrachten den Planeten offensichtlich nicht als ‚systemrelevant‘, sondern eine Ressource, bei der sich einige bedienen dürfen, die anderen aber leiden müssen. Uns hier geht es prächtig, im Großen und Ganzen, und vor allem geht es uns prächtig im Vergleich mit dem Rest der Welt. Aus unserer Sicht funktioniert das System also. Der Planet – könnten wir ihn fragen – sähe das bestimmt etwas anders.

Es nähert sich der Papsttext zum Thema, ich bin gespannt, was er sagen wird.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Bank, Bankenrettung, Enzyklika, Finanzkrise, Mitwelt, Natur, Umwelt1 Kommentar zu systemrelevant

Neujahrsempfang

Veröffentlicht am 9. Januar 2012

An diesem Montag empfing Papst Benedikt XVI. das beim Heiligen Stuhl akkreditierte diplomatische Corps. In seiner Ansprache ging er auf eine ganze Reihe von internationalen Themen ein, etwa auf die Frage nach den Effekten der Wirtschaftskrise auf die Armen Länder, während die reichen nur auf den Euro schauen. Er sprach von der Jugend und dem Frieden und warf wie fast in jedem Jahr einen ausführlichen Blick auf die Friedensaussichten im heiligen Land, umgeben von Arabellion und der Gewalt in Syrien, aber auch mit neuen Friedensgesprächen. Den Text der Botschaft finden Sie hier.

Der Heilige Stuhl unterhält diplomatische Beziehungen mit derzeit 178 Staaten, außerdem mit einigen internationalen Organisationen, etwa der EU oder der UNO.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., VatikanSchlagwörter Ansprache, Benedikt XVI., Botschafter, Diplomaten, Diplomatie, Finanzkrise, Frieden, Heiliger Stuhl, Jugend, Naher Osten, Neujahrsempfang, Shabbaz Bhatti, Unsicherheit, Weltfriedenstag18 Kommentare zu Neujahrsempfang

Occupy Vernunft

Veröffentlicht am 6. November 2011

Die Mächtigen der Welt tagen, vertagen sich und lassen alle weiter führenden Beschlüsse für morgen übrig. Dann drehen sie sich vom Tisch weg, schauen uns an und sagen uns, wir müssten jetzt vernünftig handeln, um aus der Krise hinaus zu kommen. Vernünftig. Das soll wohl heißen, dass die Demokratie und Beteiligung erst einmal suspendiert wird. Alles im Namen der Vernunft.

Was soll das schon sein, die Vernunft? Reason as motive, reason as logic or reason as a way of life? hält George Smiley Peter Guillam entgegen (Tinker Tailor Soldier Spy). Vernunft ist eben nicht immer gleich Vernunft. „Sei doch vernünftig!“ ist ein Rat, der gerne verwendet wird, wenn es gegen ein Wagnis, gegen das Älterwerden oder Selbstständigwerden von Kindern geht. Man will etwas tun aber die Konventionen stehen dagegen. Vernunft: Das kann das Tarnwort für Konvention sein.

So geschehen jetzt in Griechenland. Ich gestehe ich habe Respekt vor Herrn Papandreou, dem Politischen in der Krise wieder einen Platz einräumen zu wollen. Natürlich heißt Demokratie nicht, dass alle anderen für deine Fehler bezahlen müssen. Aber den kollektiven Aufschrei und vor allem die wirtschaftliche Vernunft, die gleich die Aktien in die Tiefe und die Zinsen in die Höhe getrieben hat, um ihr Missfallen über die Einbeziehung der Menschen kund und zu wissen zu geben, die ist eben nicht vernünftig. Stattdessen auf das Großkapital Chinas zu hoffen, spricht Bände.

Diese Vernunft ist Zeichen der Konvention, die sich dagegen wehrt, dass jemand nicht nach ihren Spielregeln spielen will. Die Vernunft schützt die Reichen und die Strukturen, die die Reichen reich sein lassen.

Ich gebe zu dass ich immer noch nicht verstehe, was genau da passiert und wie groß eigentlich die Summen sind, um die es geht. Der Appell an meine Vernunft aber, mich zu unterwerfen und das Unvermeidliche zu tun, der verfängt nicht. Den Mechanismen der Wirtschaft folgen ist nicht immer vernünftig.

Deswegen braucht es eine andere Vernunft, das alles zu kontrollieren. Vernunft und Liebe halten heutzutage nicht viel Gemeinschaft, das wusste schon Shakespeare. Das Handeln nach dem Verstand muss sich gefallen lassen, dass der Verstand selbst nicht letzter Grund ist. Auch er muss sich befragen lassen. Die Kriteren seines Denkens müssen sich befragen lassen.

Der Christ sagt: Glaube und Vernunft gehören zusammen, zweitere muss den ersteren reinigen, damit er nicht eng wird. Aber der Glaube muss auch die Vernunft korrigieren, da sie sonst ihren Grund verliert. Wenn die Vernunft nur dazu da ist, den Status Quo zu erhalten und mir zu sagen, dass ich mich bitteschön anpassen muss, denn im Augenblick geht es gerade nicht anders, dann ist die Vernunft nicht mehr vernünftig. Wenn die Vernunft verbietet, dass in einer Demokratie das Volk gefragt wird, dann ist das nicht mehr vernünftig. Es mag ein Zwang sein und kein Weg darum herum führen, das mag schon sein, aber es ist dann eine Sackgasse und als solche Konsequenz eines Fehlers, es ist aber nicht Quintessenz der Vernunft.

Denk selber, occupy Vernunft!

 

 

Kategorien Allgemein, Glaube und VernunftSchlagwörter Demokratie, Finanzkrise, Glaube und Vernunft, Politik25 Kommentare zu Occupy Vernunft

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