Die Theologie und ihre Methoden können etwas zum Verstehen der Welt auch im naturwissenschaftlichen Denken beitragen. Dass der Papst – Kenner wissenschaftlicher Theorien – dieser Meinung ist, kann nicht wirklich überraschen. In seinem Grußwort an diesem Donnerstag vor der päpstlichen Akademie der Wissenschaften bot er in dieser Hinsicht die ausgestreckte Hand: Er setzte der Naturwissenschaft keine Grenzen, hinter denen nur noch die Theologie weiter denken könne. Im Gegenteil. Seine Gedanken suchen den Dialog und machen ein Angebot zum gemeinsamen Denken.
Die Einheit der Natur steht der Komplexität wissenschaftlicher Forschung gegenüber, so der Papst: Die immer besseren Werkzeuge und Methoden der Naturwissenschaft haben in ihrer Suche die Fundamente dessen erreicht, was wir erkennen können. Und doch sind die Wissenschaften noch nicht so weit, die dem zu Grunde liegende Einheit verstehen zu können. Immer mehr würde die Komplexität der Dinge als Erklärung akzeptiert, wenn die Einfachheit als Annahme nicht zum Ziel führe.
An dieser Stelle spricht nun der Papst über die Analogie als fruchtbares Mittel für Theologie und Philosophie. Sie sei nicht nur eine Analysewerkzeug, sondern richte gleichzeitig den Blick auch nach oben, ins kreative Denken, in die Transzendenz.
Ein Wort zu ‚Analogie’: Die Entsprechung von Seins- und Erkenntnisordnung in Platons Werk ‚Politeia’ steht als Geburtshelfer der Begriffes für die Philosophie. Hier liegt auch die Wurzel des Verständnisses des Begriffes für den Papst: Unser Denken bezieht sich in einer Ähnlichkeit auf das Sein. Noch Kant bezeichnet die Analogie als legitiemes Verfahren der Gotteserkenntnis. Weiterlesen „Analogie als Weg der Wissenschaft“