„Wie fühlst du dich, Bernd?“ Das ist seit kurzem die Eingabefrage bei Facebook. Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit derlei Fragen geht, aber ich finde das eine ziemlich intime Frage. Und das stellen derselben in der Öffentlichkeit – quasi als Aufforderung – recht übergriffig.
Da wird das Wort „Freund“ verwurstet, um einen Kontakt zu markieren. Dieser Sprachmissbrauch war schon schlimm genug. Aber nun werden Meldungen wie „ich bin am Flughafen“ quasi zum „Gefühl“ umgedeutet. Die einzige Weise, sich dagegen zu wehren, ist das Wort „Gefühl“ zu missachten. Darüber hinweg zu gehen. Aber das ist ebenso fürchterlich, was den Umgang mit unserer Sprache angeht. Deswegen meine Wortmeldung an dieser Stelle.
Dass man bei Facebook emotionale Bindung ans Produkt herstellen will, kann ich verstehen, aber das hier geht dann doch zu weit. Ich bekenne hiermit öffentlich: Facebook wird niemals erfahren, wie ich mich fühle!