Wie geht das mit dem Papst und Jesus? Wortzähler wollen festgestellt haben, dass Franziskus häufiger „Jesus“ sagt als „Christus“. Ob das dann schon den Schluss rechtfertigt, der Papst denke eher biblisch als dogmatisch-theologisch lasse ich mal dahin gestellt, sicher ist aber, dass Franziskus mit der Bibel lebt. Und was kann man auch sprachlich nachverfolgen.
Immer wieder wird das auch in den Morgenpredigten hörbar, wenn er über das spricht, was er vorher meditiert hat. Papst Franziskus ist ganz buchstäblich mit Jesus Christus auf dem Weg. Zwei Abschnitte vom vergangenen Wochenende möchte ich dazu noch einmal anführen, in ihrer Prägnanz sind sie mir hängen geblieben und ich finde sie beispielhaft.
Aus der Ansprache bei der Feier zur Erhebung neuer Kardinäle am 22. Februar, über das Wort „gehen“.
„Heute kehrt dieses Wort [im Evangelium] wieder, aber als eine Geste, als das Handeln Jesu, das fortdauert: ‚Jesus ging…’. Das beeindruckt uns in den Evangelien: Jesus wandert viel umher, und während des Weges unterweist er die Seinen. Das ist wichtig. Jesus ist nicht gekommen, um eine Philosophie, eine Ideologie zu lehren… sondern einen „Weg“ – einen Weg, der gemeinsam mit ihm zurückzulegen ist, und diesen Weg erlernt man, indem man ihn beschreitet, im Gehen. Ja, liebe Mitbrüder, das ist unsere Freude: mit Jesus zu gehen. Doch das ist nicht einfach, ist nicht bequem, denn der Weg, den Jesus wählt, ist der des Kreuzes.“
Aus der Morgenpredigt am 20. Februar über die Frage, wie man Jesus kennenlernen kann.
„Es sieht so aus, als ob es nicht reicht, auf diese Frage einfach mit dem zu antworten, was wir im Katechismus gelernt haben. Natürlich ist es wichtig, den Katechismus zu studieren, aber es reicht nicht! Um Jesus kennenzulernen, müssen wir den Weg mitgehen, den Petrus gegangen ist. Weiterlesen „Wege des Papstes“