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Schlagwort: Geschichte

Neues von der Urkirche

Veröffentlicht am 30. Mai 2019
Urkirche als perfekte Kirche Fresken in Santa Maria Antiqua: eine der ältesten Kirchen hier in Rom

Die Urkirche ist das Vorbild. Seit ich denken kann, ist das Bild der in die Vergangenheit gelegten Utopie – wie es am Anfang war – Argument für Wandel und Veränderung. Die Urkirche, da wollen wir wieder hin. Ohne das, was danach gekommen ist. Urkirche als perfekte Kirche.

Jeder Exeget weiß, dass das so nicht sein kann, liest man die Geschichten, die wir darüber haben, also die Apostelgeschichte. Papst Franziskus hat an diesem Mittwoch eine Katechesereihe genau zu diesem Buch begonnen. Und jeder Historiker der ausgehenden Antike und des frühen Mittelalters weiß, dass der Traum dieser unverfälschten Kirche eher dem 20. denn dem 1. oder 2. Jahrhundert entspricht.

Urkirche als perfekte Kirche

Und doch ist die Vorstellung einer echten, unverfälschten Kirche sehr stark. Wobei ich vermute, dass man die kulturellen und historischen Umstände eher nicht wieder haben will, die Urkirche muss also abstrakt bleiben, um als Vorbild oder Utopie dienen zu können.

Aber wie gesagt, es war vielleicht gar nicht so, wie wir immer dachten. Vor einiger Zeit hat zum Beispiel Stephan Heid, Leiter der römischen Görres-Gesellschaft, die These vertreten, dass es die berühmten Hauskirchen – Gläubige versammeln sich in einem Haus und feiern gemeinsam – so nie gegeben hat. Und diese These auf Ausgrabungen gestützt.

Wachsen der Gemeinde

Oder schauen wir uns in Rom um: Santa Maria Antiqua, eine Kirche wahrscheinlich aus dem 5. Jahrhundert und damit eine der ältesten Roms, ist schon sehr spät für den Begriff der Urkirche, aber hier wird ein liturgischer Raum fassbar, der anders ist als wir heute Gottesdienste feiern, der aber klar liturgisch gegliedert ist. Da muss man sich anstrengen, um zu verstehen, wie damals geglaubt und der Glaube gefeiert wurde.

Aber das beste Zeugnis bleibt die Apostelgeschichte. Das einzige erzählerische Buch des Neuen Testaments, in dem Jesus Christus im Mittelpunkt der Erzählung steht, sondern die Gemeinde. Christentum wird an den Nachfolgenden erzählt.

Apostelgeschichte

Die Geschichte beginnt zwar mit Jesus, aber programmatisch: Fristen und Zeiten können die Jünger nicht kennen, aber sie werden den Heiligen Geist und dessen Kraft empfangen. Wissen gibt es also nicht, keinen auszuübenden Plan, keine Blaupause, sondern das Vertrauen auf den in den Menschen handelnden Gott.

Und so wird erzählt. Wer in der Osterzeit die Tageslesungen verfolgt, wird durch dieses Buch geführt. Am Tag der Generalaudienz des Papstes etwa, am Mittwoch, haben wir von Paulus gelesen, der etwas naiv den Athenern Glauben zu erklären versucht und den Zeitlosen Spruch „dazu wollen wir dich ein anderes Mal hören” erntet. Erstaunlich, dass trotzdem eine Kerngemeinde entsteht.

Ein naiver Paulus

Das Buch durchzieht eine Dynamik: erst die Gemeinde in Jerusalem, dann in Samarien und Judäa und dann noch weiter die Kirche unter den Völkern. Hier breitet sich etwas aus, Glaube und Gemeinde, beides immer zusammen. Einzeln ist das nicht zu haben. Weder die Kirche ohne die Verkündung, noch der Glaube an Christus ohne die Gemeinde.

Das Buch endet – ein zweiter wichtiger Punkt – mit dem Wort „Freimut“. Paulus ist in Rom und verkündet den Glauben, „Er verkündete das Reich Gottes und lehrte über Jesus Christus, den Herrn – mi allem Freimut, ungehindert.“ Nicht gebunden an eine Sozialform, an die erste Jüngergemeinde in Jerusalem, mit der er ja seine Konflikte hatte, nicht gebunden an die Synagoge. Das Evangelium ist für alle Völker.

Angekommen in Rom

Wenn wir also Neues wissen wollen über unseren Glauben und dazu die Urkirche befragen, dann ist gerade das Buch der Apostelgeschichte lehrreich. Weniger historisch in dem Sinn, als dass wir uns da Genaues abschauen können.

Aber hier wird geschildert, wie Glaube und Gemeinde wachsen, vom Heiligen Geist geführt. Nicht alles ist immer gleich ein großer Erfolg, im Gegenteil. Aber die Grundzüge werden sichtbar. Und spätestens hier können wir das Neue und immer neu bleibende für uns lesen.

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Apostelgeschichte, Bibel, Gemeinde, Geschichte, Kirche, Papst Franziskus, Urkirche2 Kommentare zu Neues von der Urkirche

Aus dem Zentauren wird Christus

Veröffentlicht am 15. März 2018

Bewegung, Dynamik, Tiefe und Kraft allüberall: Wer Bilder von Peter Paul Rubens sieht und schätzt, wird immer wieder von dessen geradezu überbordenden Darstellungen überrascht. Da steht nichts still, da ist immer Entwicklung drin, Geschichten eingefangen in einem Moment.

In Frankfurt kann man das zur Zeit sehen, in einer wunderbaren Ausstellung im Städel Museum. Da hängen die Rubensbilder neben den Vor-Bildern, also seinen Zeichnungen oder neben Gemälden von anderen Künstlern, die Rubens aufgriff und ästhetisch weiter führte.

Die Ausstellung will aber zeigen – und schafft das bravourös – dass Rubens keineswegs schlicht kopiert, so wie wir das heute verstehen würden. Wenn heute ein Künstler eine Melodie benutzt um sie in seinem eigenen Werk einzusetzen, geht es um Rechte und um intellektuelles Eigentum. Von dieser Besitz-Denke müssen wir uns lösen, wollen wir den kreativen Prozess nachvollziehen, der sich da im Städel Museum zeigt.

 

„Kraft der Verwandlung“

 

Es geschieht mehr als nur Kopie, es geschieht Verwandlung. „Kraft der Verwandlung“ heißt die Ausstellung deswegen, wobei die Frage offen bleibt, wer hier was verwandelt oder verwandelt wird. Aber dazu gleich noch eine Bemerkung, zuerst zurück zur Kreativität.

Rubens: Augustinus zwischen Maria und Christus, davor: Torso Gaddi
Aus dem sog. Torso Gaddi wird Christus, neben Augustinus stehend

Rubens war eine Zeitlang in Italien, in Mantua angestellt mit zwei Aufenthalten in Rom. Und er machte das, was alle Künstler machten, er zeichnete die Klassiker, die Statuen und Reliefs, die idealisierten Körper der Antike. All das wurde zu einem unerschöpflichen Fundus für ihn, die Figuren und Haltungen, ihr Ausdruck und die ihnen innnewohnende Spannung wird verwandelt in neue Bildideen.

Aus dem Farnese-Herkules wird Christophorus, aus dem Zentaur der Villa Borghese wird ein Ecce Homo, aus dem Torso Gaddi wird Christus mit Kreuz.

Die Zeichnungen Rubens aus seiner italienischen Zeit sind wie gesagt ebenfalls in der Ausstellung zu sehen, sogar einige Torsi, so dass man sich von diesem Vorgang der Verwandlung selber ein Bild machen kann.

Aber es sind nicht nur antike Meister, die gezeichnet zitiert und kreativ weiterentwickelt werden. Wir wissen von 35 Rubens-Gemälden, die Titian verwandeln, um im Tenor zu bleiben. Dazu kommen Tintoretto und natürlich Caravaggio.

 

Griechische Statuen, Tizian und Caravaggio

 

Aber ich wollte ja noch mal auf die Frage zurückkommen, wer hier wen verwandelt. Denn das zitieren oder kreative verwandeln von antiken Statuen bleibt ja nicht unschuldig. Es sind nicht einfach nur schlicht Formen, die in ein neues Jahrhundert und in eine neue Kultur transponiert werden. Mit den Formen werden auch die Ideale übertragen und mit den Idealen Vorstellungen in das Dargestellte eingepflanzt. Weiterlesen “Aus dem Zentauren wird Christus”

Kategorien Allgemein, Geschichte, Kunst, Kultur und Können, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Antike, Ausstellung, Barock, Frankfurt. Städel, Gemälde, Geschichte, Kunst, Museum, Rubens10 Kommentare zu Aus dem Zentauren wird Christus

Ganz und gar nicht vergangen

Veröffentlicht am 18. März 201720. März 2017

Da stehen drei Busse hochkant auf einem prominenten Platz in Dresden. In den vergangenen Wochen haben die meisten von Ihnen von dieser Kunstaktion wohl gehört, Manaf Halbouni, deutsch-syrischer Künstler, hatte sie auf dem Neumarkt aufgestellt, direkt vor die Frauenkirche. Witzigerweise nennt die so genannte AfD das „Lügenbusse“, auf die Idee muss man erst mal kommen.

Dresden, vor der Frauenkirche
Dresden, vor der Frauenkirche

Aber abgesehen von dieser komischen Note ist die Aktion ein Hinweis auf all die Tragik Aleppos. Dort dienten solche Buss-Barrieren dem Schutz vor Scharfschützen. In Dresden erinnert das nun einerseits an das Leiden Aleppos, das hier immer wieder vergessen wird, andererseits greift es aber auch die Vergangenheit Dresdens aus vom Krieg zerstört auf, weswegen der Ort der Installation genau richtig ist. Dass drittens Pegida und Konsorten nicht müde werden, gegen das Monument – so der Name – anzustreiten, gibt ihm noch einmal eine aktuelle Bilanz.

Also bin ich hin gegangen, um mir das selber anzusehen. Was mich dort aber nicht mehr losgelassen hat, war noch ein weiterer Gedanken. Ja, da ist Aleppo und da ist die Geschichtsumdeutung und die Vergangenheit der Stadt, aber wenn man sich auf diesem Neumarkt so umsieht – und ich war lange nicht da gewesen – dann beschleicht mich ein komisches Gefühl.

Da ist nämlich alles fake. Die Frauenkirche mag ja noch angehen, aber selbst da hat man versucht, Vergangenheit auszulöschen, indem man sie bruchlos wieder aufgebaut hat. Bei den Gebäuden drum herum ist es noch schlimmer. Alles Betonbauten, denen man ein pseudo-barockes Aussehen gegeben hat. Damit wirkt wie eine Freundin es genannt hat Dresden wie Disney-Land, für Touristen gemacht, die üblichen Geschäfte unten, alles neu oben, man tut barock aber da wird man keinen Nagel in die Wand schlagen können, weil alles einfach nur beton ist. Bunt angemalter Beton.

 

Falsche Historisierung

 

Die drei Busse auf dem Markt sind deswegen auch ein Mahnmal gegen diese Historisierung, die einen wichtigen Teil der Geschichte, nämlich den brutalen Bruch, nicht weg-putzt. Welche Bomben und Tote nicht auf einige Mahnmale reduziert und ansonsten alles fein macht für die Busladungen shoppender und knipsender Besucher.

Dresden ist da nicht der einzige Ort, das Schloss in Berlin ist ja gerade zu ein Symbol für dergleichen Geschichtsklitterung. Als ob die Demokratie und die Gesellschaft nach der Zerstörung heute künstlerisch und architektonisch nichts beizutragen hätte.

Das ist natürlich übertrieben, es gibt gute Beispiele modernen Bauens, welche die Vergangenheit und die Stil-Vorbilder nicht ignoriert, aber eben auch heutig ist. Das Gegenteil stand in dieser Woche in der Zeitung: In Berlin soll die Bauakademie wieder errichtet werden, das Original war 1836 eröffnet worden, Entwurf Karl Friedrich Schinkel.

„Bauherrenschaft und Zweck des Gebäudes sind noch unklar, aber das Geld für die „Hülle“ ist, wie damals beim Berliner Schloss, bereits da”, schreibt etwas bösartig aber treffend die FAZ. Das aussehen ist alles, die Fassade für die Knipser.

Was für ein Verständnis von Geschichte ist das denn bitte? Kein Wunder, dass alle möglichen Populisten sich ihre Stücke aussuchen und für ihre Zwecke zurecht biegen, wenn selbst öffentliche Bauherren das tun.

Braucht es wirklich die Mahnung an Aleppo, um Dresden zu zeigen, dass diese bunten Betonwände eben nicht das alte Dresden sind? Dass es Zerstörung gegeben hat, die man jetzt irgendwie weg-bauen will?

Danke jedenfalls an Manaf Halbouni, dass er sich Dresden ausgesucht hat. Und schade, dass das Monument im April schon wieder abgebaut wird. Es täte Dresden gut, als Erinnerungsort der eigenen Vergangenheit. Der Rest drumherum hat jedenfalls mit Vergangenheit nicht viel zu tun.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Aleppo, Berliner Bauakademie, Dresden, Geschichte, Historisierung, Manaf Halbouni, Neumarkt24 Kommentare zu Ganz und gar nicht vergangen

… bin ich zur Gewissheit gelangt …

Veröffentlicht am 11. Februar 201510. Februar 2015

Meine erste Reaktion auf die Nachricht vom angekündigten Rücktritt – heute vor genau zwei Jahren – war die geistige Handbewegung, alles vom Schreibtisch wegzuschieben, was da lag. Nichts war mehr wichtig, wir hatten ein neues Thema, DAS Thema. Ein wenig bin ich auch heute noch Stolz, dass ich das sofort geglaubt habe. Ein Techniker hatte mir das gesagt, direkt danach, er hatte den Papst gehört und soweit ist Latein vom Italienischen ja nicht weg. Rauf in die Redaktion, Ansage an die Kollegen (eine war in Altötting unterwegs, ein anderer in der Mittagspause, was man so alles im Gedächtnis behält). Und dann schnell die Nachricht geschrieben, erst noch mit einer vorschnellen Überschrift „tritt zurück“, was grammatikalisch nicht ganz korrekt war, kann man das doch sowohl in der Gegenwart als auch im Futur verstehen. Also schnell geändert. Und dann klingelte auch schon das Telefon … .

Ein Papst geht: Benedikt XVI. im Februar 2013
Ein Papst geht: Benedikt XVI. im Februar 2013

In meinen letzten Einträgen hier vor dem 11. Februar 2013 war es um alles Mögliche gegangen, hatte sich ja auch keiner vorstellen können, dass Papst Benedikt diesen Schritt macht. Annegret Kramp-Karrenbauer, die Ministerpräsidenten des Saarlandes, war in Rom gewesen und ich hatte ein Interview geführt. Und mit dem Chef der Malteserritter in Deutschland habe ich darüber gesprochen, was es bedeutet, heute ein „Ritter“ zu sein. Nicht wirklich die beste Voraussetzung für einen Papstrücktritt, aber was wusste ich schon?

„Der Mensch ist nicht allein. Er kann nur mit anderen, in Beziehung leben. Ich bin nur in Beziehung, nur vom andern her und durch den anderen; ohne ihn gäbe es mich nicht. Diese Bezogenheit auf den anderen ist keine Abhängigkeit, keine Einschränkung, wenn sie aus Liebe geschieht. Liebe ist eine schöpferische Macht, die den Anderen nicht beschränkt, sondern bereichert und sein Leben mit Sinn erfüllt.” Das sind Worte von Papst Benedikt bei der letzten Generalaudienz vor der Rücktrittsankündigung, nichts deutete auf eine Entscheidung hin.

Und dann die Ankündigung. „Liebe Mitbrüder! Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“ Weiterlesen “… bin ich zur Gewissheit gelangt …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter 2013, Benedikt XVI., Geschichte, Konsistorium, Rücktritt23 Kommentare zu … bin ich zur Gewissheit gelangt …

Angepasste Verkündigung

Veröffentlicht am 4. November 20143. November 2014

Muss sich die Kirche der Kultur anpassen? Darf sie das überhaupt? Und wenn ja, wie weit? Oder muss sich Kirche nicht vielmehr gegen die Kultur verhalten? Wie kann im Spannungsfeld dieser Fragen eine zeitgemäße Verkündigung stattfinden?

Einen Fragenkomplex nach der Bischofssynode möchte ich mit dieser Skizze zusammenfassen. Übertrieben formuliert sprechen einige vom angeblichen „Ändern der Lehre“ oder anderem. Oder man spricht davon, dass die Kirche nichts aufgeben dürfe, um ihre Glaubwürdigkeit und ihren Auftrag nicht zu verlieren.

Dass solcherlei Überzeichnungen nicht wirklich helfen, liegt auf der Hand. Damit macht man vielleicht Wind in der Öffentlichkeit, kommt aber der Frage nach der Spannung, wie ich sie oben angedeutet habe, nicht wirklich weiter.

Deswegen mag ich an dieser Stelle einen Referenztext empfehlen, der sich mit dieser Frage befasst: Gaudium et Spes, ein Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dort heißt es unter der Nr. 44:

 

Die Hilfe, welche die Kirche von der heutigen Welt erfährt

Wie es aber im Interesse der Welt liegt, die Kirche als gesellschaftliche Wirklichkeit der Geschichte und als deren Ferment anzuerkennen, so ist sich die Kirche auch darüber im klaren, wieviel sie selbst der Geschichte und Entwicklung der Menschheit verdankt. Die Erfahrung der geschichtlichen Vergangenheit, der Fortschritt der Wissenschaften, die Reichtümer, die in den verschiedenen Formen der menschlichen Kultur liegen, durch die die Menschennatur immer klarer zur Erscheinung kommt und neue Wege zur Wahrheit aufgetan werden, gereichen auch der Kirche zum Vorteil.

Von Beginn ihrer Geschichte an hat sie gelernt, die Botschaft Christi in der Vorstellungswelt und Sprache der verschiedenen Völker auszusagen und darüber hinaus diese Botschaft mit Hilfe der Weisheit der Philosophen zu verdeutlichen, um so das Evangelium sowohl dem Verständnis aller als auch berechtigten Ansprüchen der Gebildeten angemessen zu verkünden. Diese in diesem Sinne angepasste Verkündigung des geoffenbarten Wortes muss ein Gesetz aller Evangelisation bleiben. Denn so wird in jedem Volk die Fähigkeit, die Botschaft Christi auf eigene Weise auszusagen, entwickelt und zugleich der lebhafte Austausch zwischen der Kirche und den verschiedenen nationalen Kulturen gefördert. Zur Steigerung dieses Austauschs bedarf die Kirche vor allem in unserer Zeit mit ihrem schnellen Wandel der Verhältnisse und der Vielfalt ihrer Denkweisen der besonderen Hilfe der in der Welt Stehenden, die eine wirkliche Kenntnis der verschiedenen Institutionen und Fachgebiete haben und die Mentalität, die in diesen am Werk ist, wirklich verstehen, gleichgültig, ob es sich um Gläubige oder Ungläubige handelt.

Es ist jedoch Aufgabe des ganzen Gottesvolkes, vor allem auch der Seelsorger und Theologen, unter dem Beistand des Heiligen Geistes auf die verschiedenen Sprachen unserer Zeit zu hören, sie zu unterscheiden, zu deuten und im Licht des Gotteswortes zu beurteilen, damit die geoffenbarte Wahrheit immer tiefer erfasst, besser verstanden und passender verkündet werden kann.

Da die Kirche eine sichtbare gesellschaftliche Struktur hat, das Zeichen ihrer Einheit in Christus, sind für sie auch Möglichkeit und Tatsache einer Bereicherung durch die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens gegeben, nicht als ob in ihrer von Christus gegebenen Verfassung etwas fehle, sondern weil sie so tiefer erkannt, besser zur Erscheinung gebracht und zeitgemäßer gestaltet werden kann.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Familie, Geschichte, Konzil, Welt50 Kommentare zu Angepasste Verkündigung

Zeitreise ins 9. Jahrhundert: Man lernt Geduld

Veröffentlicht am 7. August 20146. August 2014
Im Campus Galli will Bert Geurten eine karolingische Klosterstadt bauen. Getreu nach Plan
Bert Geurten, “Klosterbauherr” vor dem Sankt Gallener Klosterplan

Der Mann muss ein wenig verrückt sein. Im sympathischsten Sinn des Wortes. Bert Geurten steht auf einem bewaldeten Gelände, vor ihm steht der Bauplan der Gebäude, die dort errichtet werden sollen. Nur: Der Plan ist nicht mehr so ganz frisch, er stammt aus dem 9. Jahrhundert: Dort auf der Tafel findet sich der Sankt Gallener Klosterplan, der selber in seiner Zeit nie umgesetzt wurde. Gemeinsam mit einem Verein, mit 30 Angestellten und etwa 15 freiwilligen soll dort das Ideal einer karolingischen Klosterstadt entstehen. Wir sind im Campus Galli.

Man baut dort aber nicht nur die Klosterstadt nach, Geurten betont auch, dass man das mit original Methoden, Werkzeugen, Kleidung, Pflanzen und so weiter machen will. Was sich etwas auf die Geschwindigkeit des Bauens auswirkt, ein Jahr sei man schon dabei, erzählt er, er rechne mit weiteren 39 Jahren Bau. Was mich eine Frage stellen lässt: Wie kommt man nur auf so eine Idee.

„Tja, Man sollte Karolinger sein“, antwortet Geurten. Er selber sei Aachener und sei mit Karl dem Großen aufgewachsen – auch wenn der selber mit dem Plan wenig zu tun gehabt habe. Bei einer Ausstellung habe er einmal ein Modell der Klosterstadt gesehen, damals war Geurten 17 Jahre alt. Die Faszination sei ihm seitdem geblieben.

Ein Jahr ist der Verein und sind die Mitarbeiter jetzt dabei, hobeln, weben, säen, bauen, insgesamt 40 Jahre lang soll das dauern. Was bedeutet, dass die meisten der Mitarbeiter das Ende gar nicht mehr erleben werden.

 

„Aber einer muss es beginnen“

 

„Ich nehme mich als Beispiel“, sagt Geurten. „Ich weiß genau, dass ich es selber nicht erlebe, aber das ist doch mittelalterlich gedacht. Ein Mensch, der im Mittelalter eine Kathedrale stiftete oder irgendein Bauwerk, der wusste genau, dass er das Ende nicht erleben wird. Aber einer muss es beginnen. Und das bin ich jetzt.“

Geurten betont immer und immer wieder, das es keine Art

Wie es sich für ein Kloster gehört: Das erste Gebäude wird eine Kapelle sein
Das erste Gebäude entsteht: Eine Kapelle

Disney-Land werden soll, mit Souvenirs und Fressbuden all-überall, es soll aber auch nicht dieses Mittelalter-Nachspielen werden, wo man sich in komischen Kleidern Schwerter in die Hand nimmt und Ritter spielt. „Das ist mir sehr wichtig!“ Was soll das dann sein? „Es soll den Menschen zeigen, dass das 9. Jahrhundert kein finsteres Mittelalter war. Es war ein schwieriges Jahrhundert, es hatte Kriege und Seuchen, es war hart. Das möchte ich aber zeigen, dass die Leute mit wenig Mitteln Großes geschaffen haben.“ Weiterlesen “Zeitreise ins 9. Jahrhundert: Man lernt Geduld”

Kategorien Allgemein, Geschichte, InterviewSchlagwörter Bau, Campus Galli, Geschichte, Karolinger, Kloster, Klosterstadt, Meßkirch, Nachbau, Plan, Sankt Gallen1 Kommentar zu Zeitreise ins 9. Jahrhundert: Man lernt Geduld

Die Bibliothek des Papstes

Veröffentlicht am 30. April 2014

Werbeplakat - die Bibliothek des PapstesMachen wir an dieser Stelle ein wenig Werbung, zumindest für diejenigen, die in Italien leben. Die Civiltà Cattolica, das Jesuiten-Magazin Italiens, bringt in Ko-Produktion mit der Zeitung Corriere della Sera eine Serie von 20 Büchern heraus, jede Woche eines. Vielleicht sollte man eher Schriften sagen, denn einige sind nicht wirklich dick.

Es geht um die „Bibliothek Franziskus’“, also um die Bücher, die unseren Papst auf seinem Weg geprägt und beeinflusst haben. Ich bin mal gespannt, was alles dabei und vor allem was alles nicht dabei ist, denn ich hätte da auch so meine Vorstellungen.

Werbung mache ich dafür, weil ich denke, dass es hilfreich ist, das eine oder andere Buch zu lesen, um zu verstehen, woher der Papst mit seinem Denken und Sprechen kommt, was ihn beeinflusst hat und was er mag. Das hat jetzt nichts mit Personenkult zu tun, sondern mit Studium, wenn man so will. Jetzt habe ich also zwanzig Wochen lang was zu tun …

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Bibliothek, Bücher, Civilta Cattolica, Corriere della Sera, Geschichte, Papst Franziskus, Prägung10 Kommentare zu Die Bibliothek des Papstes

Zwei Galileos

Veröffentlicht am 25. März 2014

Galileo Galilei gibt es zwei Mal: Zum einen die historische Gestalt (deren 350. Geburtstag wir in diesem Frühjahr feiern), zum anderen den Mythos, den wir alle kennen. Beide haben recht wenig miteinander zu tun, in unseren Sendungen an den Dienstagen in diesem Monat haben wir uns ausführlich damit befasst.

Schlussworte spricht in meiner Sendung heute der Theologe und Psychiater Manfred Lütz, der sich viel mit den Mythen befasst hat, die einem gesunden Verstehen von Glaube und Kirche populär im Wege stehen. Wenn man Menschen in einer x-beliebigen Fußgängerzone zu Galileo fragen würde, wären 80% aller Antworten historisch falsch, sagt Lütz.

Erst neulich hatte ich eine Debatte im privaten Kreis, wo mich jemand fragte, warum auf einmal Katholiken triumphierend Galilei niedermachen würden, das sei alles ganz anders gewesen, Galilei habe wissenschaftlich Unrecht gehabt und so weiter. Meine Antwort heute darauf ist, dass es eine Art Befreiungserlebnis ist. Der Mythos wird als solcher erkannt, die historische Wissenschaft darf forschen, ohne von festgefügten falschen Meinungen daran gehindert zu werden und für viele ist das wirklich befreiend.

Natürlich ist es jetzt falsch, triumphal aufzutreten, aber Recht – Unrecht und Opfer – Täter ist nicht ganz so einfach verteilt, wie es das kulturelle Gedächtnis – die Menschen in der Fußgängerzone – wissen wollen.

Das ist aber nicht die Lehre, die wir aus dem „Fall Galileo“ ziehen können. Die Lehr ist eine andere. Ich darf noch einmal aus meiner Sendung Manfred Lütz zitieren:

 

„Ich finde, dass die Kirche daraus lernen muss, dass nicht unbedingt das, was wirklich passiert ist, sondern das, was die Menschen darüber denken, relevant ist für die Wirkung. Man muss viel zeitiger sehen, wie das, was wir tun, wirkt. Das ist kein Nebeneffekt nach dem Motto ‚ist egal wie es wirkt ich muss es tun‘. (..) Wie wir Dinge rüber bringen, in welcher Sprache wir sie rüber bringen, wie differenziert wir damit umgehen ist wichtig.“

 

Soll heißen: Sich selbstgerecht zurücklehnen, weil man ja das richtige tut, bringt nichts. Als Kirche, als Verkünder muss ich mich auch um das Verstehen kümmern. Das liegt nicht in unserer Kontrolle, und das ist gut so, man kann Kommunikation aber lernen. Man muss Situationen nicht außer Kontrolle laufen lassen. Kommunikation ist kein Nebeneffekt. Sie ist Wirklichkeit.

 

Kategorien Allgemein, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Galileo Galilei, Geschichte, Kommunikation, Medien, Öffentlichkeit23 Kommentare zu Zwei Galileos

Lernen s’ a bisserl Geschichte, Herr Reporter!

Veröffentlicht am 16. Januar 201416. Januar 2014

Am vergangenen Samstag habe ich in Wien Kardinal Christoph Schönborn interviewt, die österreichischen Bischöfe kommen Ende des Monats ad limina nach Rom und dazu ist dann immer der Vorsitzenden der jeweiligen Konferenz vorab an unserem Mikro. Demnächst gibt es das also bei RV zu hören.

Drei Mal zitierte der Kardinal während des Interviews den ehemaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky: Lernen Sie Geschichte! Dies die hochdeutsche Version des charmanten Wienerisch Kreiskys. Zu meiner Verteidigung: Der Kardinal sprach damit nicht mich an, sondern es ging viel Allgemeiner darum, Dinge nur dann verstehen zu können, wenn man aus dem Gefängnis des Augenblicks heraus kommt und ein wenig Information über andere Zeiten verfügt, um Einschätzen und Urteilen zu können.

Stephansdom Wien
Stephansdom Wien

Mein erster Geschichtsprofessor an der Uni hat gerne Bonmots von sich gegeben, unter anderem „Die Realität ist in Wirklichkeit ganz anders“. Das Gleiche kann man auch über die Geschichte sagen: Es war alles etwas anders, als wir es uns im Kopf ordnen.

Es ging bei Kardinal Schönborn zum Beispiel um die Familie und das Urteil, dass früher alles besser gewesen sei und es ging um ein Ideal von Familie, wie es auch in der Kirche oft zitiert wird. Der Blick in die Geschichte zeige, dass es diese idealisierte und den Menschen heute vor gehaltene Art Familie als Normalfall nie gegeben hat.

Es ging um Pfarreistrukturen und es ging auch um die Ordensgemeinschaften und die Zusammenarbeit mit den Bistümern. Es gingt um die Ausweitung der Anzahl der Pfarreien, als ein Kaiser die mächtigen Klöster auflöste und den verbleibenden auftrug, sich in der Pfarreiseelsorge zu engagieren. Das und anderes hat zu einer Pfarreidichte geführt, die einmalig ist in Europa und die so nicht gehalten werden kann, mit schlimmen Erfahrungen für alle Beteiligten.

Aus der Geschichte lernen, dazu muss man wortwörtlich den eigenen Standpunkt verlassen und versuchen, andere Zeiten, Motivationen, Fakten und Dynamiken zu verstehen. So ganz geht das nie, weswegen man damit auch nie fertig wird.

Aus der Geschichte lernen, dazu müssen wir sie auch respektieren. Das “Gefängnis Augenblick” mag dazu verleiten, nur das jetzt gelten zu lassen. Traditionen bringen aber etwas in unsere Gegenwart, und das gilt es zu respektieren. Wie ich meine Mitmenschen und ihre Erfahrungen in der Begegnung respektiere, so respektiere ich die Mitmenschen der Vergangenheit im respektvollen Umgang mit dem, was uns übergeben wurde. Das immunisiert nicht, darf es auch nicht, aber es gibt eine Bremse wenn es darum geht, einfach mal so was abzuschaffen. Weiterlesen “Lernen s’ a bisserl Geschichte, Herr Reporter!”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, GeschichteSchlagwörter ad limina, Geschichte, Kardinal, Kirche, Österreich, Schönborn, Wien25 Kommentare zu Lernen s’ a bisserl Geschichte, Herr Reporter!

Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.

Veröffentlicht am 22. Mai 201322. Mai 2013
Der Traum Innozenz III.: Franziskus stützt die Kirche. Giotto, Basilika von Assisi
Der Traum Innozenz III.: Franziskus stützt die Kirche. Giotto, Basilika von Assisi

Wir alle versuchen, uns einen Reim auf den neuen Papst zu machen. Da darf natürlich einer nicht fehlen: Hans Küng. Für lange Jahre war er der residierende Gegenpapst. Er hat nun in einem Artikel über das „Paradox Papst Franziskus“ seine Gedanken zur Lage des Glaubens vorgelegt (der Text ist eine Erweiterung eines Vortrages).

 

Was fällt als erstes auf? Dass Hans Küng einen Artikel über Papst Franziskus mit sich selbst beginnt. Bezeichnend, aber nicht überraschend.

Zweitens: Er sieht das Pontifikat Franziskus als Erfüllung „seines“ Traumes. Schon wieder das „ich“, er selber ist offenbar der Maßstab der Dinge.

Dann wird Benedikt XVI. in den Text eingeführt, aber natürlich nicht vorne im Satz, sondern nach einem weiteren „ich“: „mein theologischer Gefährte“ heißt das bei ihm. Und überhaupt: Der Rücktritt wird erst erwähnt, nachdem Küng seinen eigenen Rückzug aus der Öffentlichkeit (das Schreiben von Artikeln offenbar ausgeschlossen) genannt hat. Die Reihenfolge der Wichtigkeiten muss ja stimmen.

Dass Franziskus dann am Geburtstag von Hans Küng sein Amt übernahm – dem 19. März – muss selbstverständlich auch erwähnt werden, ist da aber nur noch Beiwerk.

 

Me, Myself and I

 

Me, Myself and I: Lieber Hans Küng, auch wenn es Sie überraschen wird, Sie sind nicht das Maß der Dinge. Eine Geschichte aus der Ich-Perspektive zu erzählen kann ein literarisches Mittel sein, auch dieser Blog in ich-Form geschrieben. Aber das Papstamt seiner eigenen Biographie zu unterwerfen ist doch ein starkes Stück. Weiterlesen “Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Assisi, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Hans Küng, Innozenz III., Kirchengeschichte, Kurie, Papst Franziskus, Reform112 Kommentare zu Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.

Wie ein Papst gewählt wird

Veröffentlicht am 20. Februar 201320. Februar 2013

Hinter verschlossenen Türen – cum clave: Es ist ein geheimnisvolles Prozedere, an dessen Ende ein neuer Papst steht. Die Türen zur Sixtinischen Kapelle werden versiegelt und so dringt nichts heraus von dem, was da geschieht. Dabei wären wir gerne einmal, aber das nicht dabei sein hat seine Gründe. Dazu später mehr.

In einem vorhergehenden Eintrag hatte ich von den zu lesenden Büchern gesprochen, die ersten Früchte dieser Lesetour gebe ich hier einmal zum Besten. Das kleine Einmaleins der Papstwahl, mehr zum konkreten Prozedere später.

 

Bewegte Geschichte

 

Man kann das Jahr 1059 als Geburtsjahr dieser Weise der Papstbestimmung angeben: Um die Besetzung des Bischofsstuhls von Rom dem Kaiser und stadtrömischen Patrizierfamilien zu entwinden, bestimmen die Päpste eine klar umgrenzte Gruppe von Wählern: Die Kardinäle. Die Wahlorte sind noch nicht festgelegt, schnell zeigt sich aber eine Tendenz zur Abgeschiedenheit, was ebenfalls den Wunsch zeigt, ohne Einfluss von Mächtigen von außen wählen zu können. Modell gestanden hat das Mönchtum, die kirchliche Institution mit der meisten Erfahrung mit Wahlprozessen.

Seitdem hat sich das Konklave immer wieder verändert und durch die Erfahrungen einzelner Wahlen aber auch von sich verändernden Zeiten Anpassungen erfahren. Wer mehr dazu lesen mag, dem empfehle ich das Buch von Alberto Melloni: Das Konklave. Eine kluge Beschreibung und Bewertung der Veränderungen der Papstwahl.

 

Universi Dominici Gregis

 

Das gilt auch für die jüngere Zeit: Fast jeder Papst des 20. Jahrhunderts hat die Wahlregeln des Konklave geändert, so auch Johannes Paul II.. Auf ihn geht die apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zurück, er veröffentlichte sie 1996 im 18. Jahr seines Pontifikates, also nach reichlich Überlegung und Abwägung. Bei einigen Veränderungen sind dies die Regeln, nach denen auch in diesem Jahr das Konklave abgehalten wird. Weiterlesen “Wie ein Papst gewählt wird”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Geheim, Geschichte, Kardinal, Kardinäle, Konklave, Mehrheit, Papst, Sixtinische Kapelle, Vatikan, Wahl1 Kommentar zu Wie ein Papst gewählt wird

Die Gegenwart Gottes gibt der Geschichte Sinn und Fülle

Veröffentlicht am 12. Dezember 201212. Dezember 2012

In seiner Katechese zur Generalaudienz an diesem Mittwoch setzte Papst Benedikt XVI. die Reihe zum Glauben fort. Dabei nahm er die Geschichte der Menschen mit Gott in den Blick. Wie es einige der Psalmen tun ging er kurz und knapp die Heilsgeschichte durch, sozusagen als Einladung, das ausführlicher selber auch zu tun. Das sei die Möglichkeit, Gottes Treue zu erkennen, so Benedikt XVI.

 

Die Katechese des Papstes:

Gott hat sich nicht nur in der Schöpfung offenbart, er ist in unsere Geschichte hereingetreten, er offenbart sich in Zeit und Geschichte. Die Geschichte ist der Ort, an dem wir Gottes Handeln für die Menschheit erkennen können, wo sich der große Plan der Liebe Gottes Schritt um Schritt vor unseren Augen erfüllt.

Die Gegenwart Gottes gibt der Geschichte Sinn und Fülle. In der Heiligen Schrift finden wir die Etappen dieses Weges Gottes mit den Menschen, die Stufen der Offenbarung Gottes. Sie zeigt uns dass Gott von Anfang sich erkennen lässt , den Menschen seine seine Gemeinschaft anbietet und ihn auch im Sündenfall nicht verlässt.. Gott schließt einen Bund mit Noah, er erwählt Abraham und formt sich sein Volk durch die Befreiung aus Ägypten, den Bundesschluss am Sinai und die Gabe des Gesetzes. Durch die Propheten leitet der Herr sein Volk durch die Geschichte und weitet den Horizont immer mehr zur Erwartung eines neuen und ewigen Bundes für alle Menschen. Weiterlesen “Die Gegenwart Gottes gibt der Geschichte Sinn und Fülle”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Erkennen, Generalaudienz, Geschichte, Gott, Heilsgeschichte, Jahr des Glaubens, Jesus, Schöpfung, VerehrungSchreiben Sie einen Kommentar zu Die Gegenwart Gottes gibt der Geschichte Sinn und Fülle

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