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Schlagwort: Glaube und Vernunft

Papst, Reform und Tradition

Veröffentlicht am 6. Mai 20176. Mai 2017

Benedikt XVI. hätte nicht zurück treten sollen. So sagt es der FAZ-Journalist Christian Geyer in der neuesten Ausgabe der theologischen Zeitschrift Communio. Dort werden Stimmen zum 90. Geburtstag gesammelt, eben auch die Stimme von Herrn Geyer.

Sein Grund für diese Überzeugung liegt – wenn man das Stück liest – nur zum Teil in der Wertschätzung für den emeritierten Papst, sondern vielmehr in seiner Kritik an dem, was danach kam. Also an Papst Franziskus. Auch wenn der Name nicht fällt.

Geyer sagt, dass sich Papst Franziskus der argumentativen Vermittlung von Tradition und Reform verweigere. Das Risiko: Das Christentum werde eine „intellektuell belanglose“ Angelegenheit.

Zugegeben, Herr Geyer nennt davor noch zwei andere Gründe für seine Einschätzung des Rücktritts, und beide haben mit Argument drei zu tun: es geht um intellektuelles Nachvollziehen, um Wichtigkeit der Gottesrede und so weiter. Kein langes Stück, aber pointiert.

Der Papst-Kritiker Geyer hebt sich damit wohltuend von vielen anderen Kritikern ab. Man muss das nicht teilen, was er sagt, aber es ist Ernst zu nehmen.

 

Die Maßstäbe Roms

 

Rom setze keine Maßstäbe mehr, sagt er. Und genau da widerspreche ich. Rom – gemeint ist der Papst – setzt Maßstäbe. Nur nicht da, wo er sich das wünscht. Benedikt XVI. hat in seiner eigenen Art, denkend, sprechend, schreibend dafür gesorgt, dass die Vernunft und der Glaube immer beide im Spiel blieben. Dem habe ich ja auch hier an dieser Stelle immer und immer wieder versucht zu nachzugehen.

Das bedeutet aber nicht, dass Papst Franziskus nun daran gemessen werden muss. Die Vermittlung von Reform und Tradition findet sehr wohl auch heute statt, mag ich einwerfen, nur anders. Es ist nicht das intellektuelle Argument, nicht die Tiefe der Kenntnis um Kirchenväter und Philosophien, welche diese Vermittlung kennzeichnet. Dafür ist es medial direkter, erreicht ganz andere Teile der Kirche, ist ein Vorbild an Authentizität und Jesusnachfolge und spricht von einer Freude am Glauben, zu der der Papst noch nicht einmal den Mund öffnen muss, das sieht man einfach.

Das halte ich persönlich für eine sehr effiziente Vermittlung von Reform und Tradition, auch wenn wir uns vielleicht von der Form her erst noch daran gewöhnen müssen.

Auch die Tradition erschöpft sich nicht in Büchern und wird nicht in Bibliotheken gefunden; Tradition ist auch die Tradition der Aufbrüche, des Unfertigen, der Dynamik, all das ist und war immer auch Kirche, nur nicht einer Kirche, die sich in Büchern niederschlägt.

Dies ist auch eine wichtige Vermittlung. Eine Reduktion auf das intellektuelle Argument – so wichtig das auch ist – ist aber letztlich genau so einseitig wie das Gegenteil es wäre.

 

Wer das Stück nachlesen möchte, muss im Heft Communio März/April 2017 auf Seite 212 nachlesen.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Glaube und Vernunft, Papst Benedikt, Papst Franziskus8 Kommentare zu Papst, Reform und Tradition

„Mut zur Weite der Vernunft“

Veröffentlicht am 12. September 20168. August 2016

Es ging um Dialog. Wenn man heute irgendwo im kirchlichen oder journalistischen Kontext die „Regensburger Rede“ von Papst (mittlerweile emeritus) Benedikt XVI. erwähnt, ist das Urteil klar: das war Konflikt, Beschwerde, Beleidigung des Islam und danach musste der Papst zu seiner schwierigsten Reise antreten, zu der in die Türkei. Genau zehn Jahre ist das nun her.

Dabei ging es in Wirklichkeit um Dialog. Das ist ironisch und vielleicht sogar tragisch. Man könnte jetzt nachzeichnen, mit wie viel Verspätung den meisten erst aufgegangen ist, wie skandalös das eine Zitat angeblich gewesen ist. Viel von der Aufregung war nachträglich inszeniert, vor allem in den Medien, man hatte einen Griff, mit dem man den Papst mal so richtig schön packen konnte.

Papst Benedikt in Regensburg
Regensburger Rede

Das geht schon damit los, dass der Papst den alten Gedanken der „universitas“ lobt, Fachleute aller Studien- und Lehrrichtungen treffen aufeinander, etwas was der Papst damals schon in der Vergangenheitsform beschrieb. In einer modernen Hochspezial-Universität mit wirtschaftlicher Förderung gibt es so was ja nicht mehr.

Es geht ihm um Dialog, und zwar ganz in seinem Denken verankert. Während Papst Franziskus ebenfalls ein Papst des Dialoges ist, lebt er ihn ganz anders, als „Dialog der Freundschaft“, während des Benedikt XVI. um das nicht minder wichtige Denken geht. Und deswegen hat er wohl diese Gedanken auch an einer Universität geäußert.

 

„Gott hat kein Gefallen am Blut”

 

In diesen universitären Dialog hinein gehört – so fährt die Vorlesung, wie es der Papst selber nennt, fort – auch das Fragen nach der Vernunft und dem Glauben: Das Thema von Papst Benedikt.

Und dann fällt das Zitat, das er selber als „für uns unannehmbar“ bezeichnet, was ihn aber nicht vor Kritik geschützt hat. Ob zu Recht oder nicht, das soll hier erst mal nicht das Thema sein.

Ich zitiere aus der Vorlesung: „Der Kaiser [Manuel II. Palaeologos von Byzanz] begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. „Gott hat kein Gefallen am Blut”, sagt er, „und nicht vernunftgemäß, nicht „σὺν λόγω” zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider“.“ Wer mag da widersprchen? „Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung”, um noch ein Zitat des Kaisers, das der Papst anführt, zu nennen.

Und dann beginnt der Papst seine Ausführungen zur Frage, ob vernunftmäßiges Handeln und das Wesen Gottes zusammen zu denken sind oder nicht. Er argumentiert theologisch, er argumentiert vor allem auch biblisch, er zeichnet kurz Entwicklungslinien im Christentum nach. Letztlich sagt er, dass das Aufeinandertreffen von griechischer und christlicher Welt kein Zufall war, dass sich Vernunftdenken und biblische Tradition ergänzen und gegenseitig befruchten, dass auch in der Bibel „Aufklärung“ zu finden ist.

 

Plädoyer für den Dialog von Glauben und Vernunft

 

Sehr kritisch geht der Papst mit der Reformation um, die durch „sola scriptura“ die Schrift wieder vom sie auslegenden Denken trennen wollte, so der Papst, das gehört in eine lange Debatte, in die sich Joseph Ratzinger immer wieder eingeschaltet hat.

Damit hat er die beiden Grundpositionen markiert: Gehören Logos-Denken, vernunftgemäßes Denken, und Bibel und Glaube zusammen? Oder nicht? Wie steht es mit der Wissenschaftlichkeit, um den Ort der Vorlesung – die Universität – wieder mit ins Spiel zu bringen? Weiterlesen “„Mut zur Weite der Vernunft“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Papstreise, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Deutschlandreise, Glaube und Vernunft, Manuel II. Paleologos, Regensburger Rede18 Kommentare zu „Mut zur Weite der Vernunft“

Die „Mondtheologie” Joseph Ratzingers

Veröffentlicht am 17. April 2012

Kadinal Kurt Koch ist Nachfolger von Kardinal Walter Kasper auf dem Posten des Ökumeneverantwortlichen des Vatikan, wie Kasper ist er gelernter Theologieprofessor und Dogmatiker und hat, bevor er nach Rom kam, ein Bistum geleitet. „Seine Theologie will ein Dienst sein, die christliche Offenbarung dem Menschen heute verständlich zu machen,“ so charakterisiert er die Theologie Joseph Ratzingers. „Ich würde grundsätzlich sagen, dass der Heilige Vater mit seiner Theologie nicht originell sein will. Das ist die Grundversuchung der Theologie heute, jeder will möglichst originell sein, und dann haben wir eine Menge Genitiv-Theologien. Der Heilige Vater orientiert sich an der wahren Originalität der Theologie, nämlich am Glauben der Kirche, und er will im Grund mitglauben mit der Glaubensgemeinschaft der Kirche.“

Koch sieht klar die Hierarchie des Gebens und Nehmens, die sich durch die Theologie des Papstes ziehe, zuerst habe Gott gegeben, dann antworte der Mensch. Das begründe aber keine Unterwerfung, im Gegenteil: „Offenbarung ist in erster Linie der Akt, in dem Gott sich dem Menschen zuwendet, und dann erst in zweiter Linie die Sätze, die Glaubenssätze. Deshalb ist ein Kernwort seiner Theologie das Wort Freundschaft. Es braucht eine Beziehung mit dem auferstandenen Christus.“

Dieses Anliegen würde sich sicherlich auch noch durch die nächsten Jahrzehnte weiter ziehen und den Papst lange überdauern, „vor allem diese grundsätzlichen Akzente, die er gesetzt hat, das in den Mittelpunkt Stellen der Gottesfrage, dass die Kirchenfrage sekundär ist, dass in erster Linie die Gottesfrage im Vordergrund steht, wie das eigentlich das Konzil gewünscht hat – Lumen gentium ist nicht die Kirche, sondern ist Jesus Christus und die Aufgabe der Kirche besteht darin, dieses Licht in die Welt zu tragen, was die Kirchenväter sehr schön gesagt haben: Sie haben die Kirche mit dem Mond verglichen. Wie der Mond kein anderes Licht hat als das, das er von der Sonne empfängt, so hat auch die Kirche kein anderes Licht als das, das sie von Christus empfängt, und das muss sie in die Welt tragen. Wir müssen etwas wie eine lunare Ekklesiologie vertiefen und weitertragen, in der die Kirche sich damit zufrieden gibt, der Mond zu sein und nicht selber die Sonne zu sein.“

Mehr dazu bei Radio Vatikan

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Glaube, Glaube und Vernunft, Joseph Ratzinger, Kurt Koch, Ökumene, Theologie, Vatikan1 Kommentar zu Die „Mondtheologie” Joseph Ratzingers

„Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger

Veröffentlicht am 11. Februar 201223. September 2012

Jesus, Gesicht einer Holzfigur„Die Theologen selber haben alles getan, um Jesus verschwinden zu lassen, indem sie ihn bestenfalls einen Sozialrevolutionär haben werden lassen, oder einen Bauernführer, da sind die abenteuerlichsten Jesusbilder entstanden. Die Flut der Jesusliteratur war kein Segen, sondern hat die Menschen noch einmal tiefgreifend verwirrt.“

Professor Klaus Berger ist einer der kantigsten Exegeten deutscher Zunge, berühmt ist sein Jesus Buch, das er als Ergebnis eines Lebens der Forschung für Jesus-Sucher geschrieben hat, berühmt ist auch seine Sammlung von Evangelientexten und anderen frühchristlichen Schriften in neuer Übersetzung und neuer zeitlicher Ordnung. Er war und ist nie um Meinung und Aussage verlegen. Er ist außerdem Familiar im Zisterzienserorden, also auch dem Ordensleben verbunden. Die italienische Bischofskonferenz hat ihn für eine dreitägige Konferenz nach Rom unter dem Titel „Der gegenwärtige Jesus“ eingeladen, eine Gelegenheit für ein Gespräch über Exegese und Schrift, über Jesus und den modernen Menschen und über störende Jesusbilder.

 

„Es herrscht ein bestimmtes Jesusbild vor, dass immer noch den Schlafzimmern des 20. Jahrhunderts entstammt: Jesus als Vegetarier, als Pazifist, als der Mensch, den man eigentlich nicht ganz ernst nehmen darf, dem man auf die Schulter klopft und sagt: Du hast es auch nicht besser gewusst, Kollege. So gehen moderne Menschen mit Jesus um, indem sie ihn einfach nicht für voll nehmen.“ Weiterlesen “„Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Bibel, Exegese, Gesellschaft, Glaube und Vernunft, Glauben, Gottsuche, Heilige Schrift, Jesus, Klaus Berger, Moderne, Studium, Suche, Theologie25 Kommentare zu „Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger

Occupy Vernunft

Veröffentlicht am 6. November 2011

Die Mächtigen der Welt tagen, vertagen sich und lassen alle weiter führenden Beschlüsse für morgen übrig. Dann drehen sie sich vom Tisch weg, schauen uns an und sagen uns, wir müssten jetzt vernünftig handeln, um aus der Krise hinaus zu kommen. Vernünftig. Das soll wohl heißen, dass die Demokratie und Beteiligung erst einmal suspendiert wird. Alles im Namen der Vernunft.

Was soll das schon sein, die Vernunft? Reason as motive, reason as logic or reason as a way of life? hält George Smiley Peter Guillam entgegen (Tinker Tailor Soldier Spy). Vernunft ist eben nicht immer gleich Vernunft. „Sei doch vernünftig!“ ist ein Rat, der gerne verwendet wird, wenn es gegen ein Wagnis, gegen das Älterwerden oder Selbstständigwerden von Kindern geht. Man will etwas tun aber die Konventionen stehen dagegen. Vernunft: Das kann das Tarnwort für Konvention sein.

So geschehen jetzt in Griechenland. Ich gestehe ich habe Respekt vor Herrn Papandreou, dem Politischen in der Krise wieder einen Platz einräumen zu wollen. Natürlich heißt Demokratie nicht, dass alle anderen für deine Fehler bezahlen müssen. Aber den kollektiven Aufschrei und vor allem die wirtschaftliche Vernunft, die gleich die Aktien in die Tiefe und die Zinsen in die Höhe getrieben hat, um ihr Missfallen über die Einbeziehung der Menschen kund und zu wissen zu geben, die ist eben nicht vernünftig. Stattdessen auf das Großkapital Chinas zu hoffen, spricht Bände.

Diese Vernunft ist Zeichen der Konvention, die sich dagegen wehrt, dass jemand nicht nach ihren Spielregeln spielen will. Die Vernunft schützt die Reichen und die Strukturen, die die Reichen reich sein lassen.

Ich gebe zu dass ich immer noch nicht verstehe, was genau da passiert und wie groß eigentlich die Summen sind, um die es geht. Der Appell an meine Vernunft aber, mich zu unterwerfen und das Unvermeidliche zu tun, der verfängt nicht. Den Mechanismen der Wirtschaft folgen ist nicht immer vernünftig.

Deswegen braucht es eine andere Vernunft, das alles zu kontrollieren. Vernunft und Liebe halten heutzutage nicht viel Gemeinschaft, das wusste schon Shakespeare. Das Handeln nach dem Verstand muss sich gefallen lassen, dass der Verstand selbst nicht letzter Grund ist. Auch er muss sich befragen lassen. Die Kriteren seines Denkens müssen sich befragen lassen.

Der Christ sagt: Glaube und Vernunft gehören zusammen, zweitere muss den ersteren reinigen, damit er nicht eng wird. Aber der Glaube muss auch die Vernunft korrigieren, da sie sonst ihren Grund verliert. Wenn die Vernunft nur dazu da ist, den Status Quo zu erhalten und mir zu sagen, dass ich mich bitteschön anpassen muss, denn im Augenblick geht es gerade nicht anders, dann ist die Vernunft nicht mehr vernünftig. Wenn die Vernunft verbietet, dass in einer Demokratie das Volk gefragt wird, dann ist das nicht mehr vernünftig. Es mag ein Zwang sein und kein Weg darum herum führen, das mag schon sein, aber es ist dann eine Sackgasse und als solche Konsequenz eines Fehlers, es ist aber nicht Quintessenz der Vernunft.

Denk selber, occupy Vernunft!

 

 

Kategorien Allgemein, Glaube und VernunftSchlagwörter Demokratie, Finanzkrise, Glaube und Vernunft, Politik25 Kommentare zu Occupy Vernunft

Porta Fidei

Veröffentlicht am 17. Oktober 2011

Ein Link zur Seite, auf der das apostolische Schreiben des Papstes (Motu Proprio) zum Jahr des Glaubens zu finden ist.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI.Schlagwörter Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Jahr des Glaubens, Kirche, Motu Proprio, Porta Fidei1 Kommentar zu Porta Fidei

„Schwung in die Sache bringen“

Veröffentlicht am 13. Oktober 201112. Oktober 2011
Fassade des römischen Zeitungshauses von Il Messagero im Mondschein
Il Messagero - Neue Boten braucht das Land!

Persönlich halte ich es für eines der besten Dokumente aus dem Vatikan, die ich gelesen habe: Die Lineamenta zur Bischofssynode über die Neuevangelisierung. Wie in einem der letzten Blogeinträge angekündigt hier eine kurze Einführung in den Text:

 

 

 

 

Re-Evangelisierung oder Neu-Evangelisierung?

„Es geht nicht darum, etwas zu wiederholen, was schlecht gemacht wurde oder nicht funktioniert hat, so als ob der neue Einsatz ein impliziertes Urteil über das Scheitern des ersten wäre. Die neue Evangelisierung (…) ist der Mut, angesichts der gewandelten Voraussetzungen, unter denen die Kirche gerufen ist, heute die Verkündigung des Evangeliums zu leben, neue Wege zu wagen.“

Neue Evangelisierung sei ein Synonym für Mission, Glaubensweitergabe, Kommunikation des Evangeliums, sie erfordert „die Fähigkeit, neu anzufangen, Grenzen zu überschreiten, die Horizonte zu erweitern. Die neue Evangelisierung ist das Gegenteil der Selbstgenügsamkeit, des Sich-zurückziehens auf sich selbst, der Mentalität des Status quo und einer pastoralen Konzeption, die es für ausreichend erachtet, das alles so weiterläuft, wie man es bisher gemacht hat. Das ‚business as usual’ reicht heute nicht mehr.“

 

Was ist das Ziel?

Negativ formuliert soll es nicht darum gehen, nur „effiziente Kommunikationsstrategien“ zu entwickeln und sich auf eine „Analyse der Empfänger der Botschaft“ zu beschränken. Weiterlesen “„Schwung in die Sache bringen“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Bischofssynode, Glaube und Vernunft, Glauben, Kirche, Lineamenta, Neuevangelisierung, Vatikan11 Kommentare zu „Schwung in die Sache bringen“

Die Kirche und die Welt – Fortsetzung folgt

Veröffentlicht am 9. Oktober 2011

In Deutschland wird noch eifrig über die Ansprachen des Papstes gesprochen – besonders über die in Freiburg, wo es um Ent-Weltlichung ging, da legt der Papst heute nach. Die nächste Reise, von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, ging nach Kalabrien, nach Lamezia Terme. Und auch hier sprach – in diesem Fall predigte – Benedikt XVI. über das Verhältnis von Kirche und Glauben auf der einen und Welt auf der anderen Seite. Weiterlesen “Die Kirche und die Welt – Fortsetzung folgt”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Ansprache, Freiburger Rede, Glaube und Vernunft, Gott, Kirche, Kirche und Welt, Papstreise1 Kommentar zu Die Kirche und die Welt – Fortsetzung folgt

Der Streit um die Deutungshoheit

Veröffentlicht am 7. Oktober 20117. Januar 2013

Es tobt der Streit um die Deutungshoheit über die Worte des Papstes. Erzbischof Robert Zollitsch sprach bei der Pressekonferenz zum Abschluss der Vollversammlung sehr deutlich und fast schon scharf von denen, die versuchten, sich den Papst zu Nutze zu machen.

Das gelte für diejenigen, die durch ihre Abwesenheit von der Bundestagsrede die Öffentlichkeit gesucht hätten. Das gelte für diejenigen, die in der Freiburger Rede den Wunsch des Papstes gehört haben wollen, aus dem Staats-Kirchenverhältnis, wie wir es kennen, auszusteigen. Das gelte aber vor allem für diejenigen, die jetzt schon genau wissen wollen, was der Papst gemeint hat, um dadurch die Bischöfe „kontrollieren“ zu können. Gerade hier spielt sich viel von der Auseinandersetzung um die Papstworte ab. Man will sie gegen die Bischöfe, gegen die Laienverbände, gegen Strukturen und anderes in der Kirche in Stellung bringen.

Die deutschen Bischöfe haben sich ausgetauscht, aber es ist wohl nicht vermessen anzunehmen, dass diese Diskussion weiter geht. Wie auch im Rest der Gesellschaft. Von Nutzen für den Glauben, für die Kirche und für die Gesellschaft werden die Ansprachen und Gedanken des Papstes nur sein, wenn wir weiter über sie sprechen und sie diskutieren. Der Papst will das Nachdenken, das war in den Ansprachen sehr deutlich angelegt. Wer die Deutungshoheit für sich selbst beansprucht, dem sei gesagt, dass er dem Wirken der Worte des Papstes im Wege steht.

http://212.77.9.15/audiomp3/00283231.MP3
Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Ansprache, da ist Zukunft, Deutschlandreise, Deutung, Glaube und Vernunft, Papstreise, Reden, Zollitsch5 Kommentare zu Der Streit um die Deutungshoheit

Modern ist modern!

Veröffentlicht am 7. Oktober 20117. Oktober 2011

Wenn man der „römischen Papstkirche“ so richtig einen mitgeben will, dann zieht man das Wort der „Moderne“ aus dem publizistischen Setzkasten. Das klingt gut, zeitgemäß und jeder, der als moderner Mensch bezeichnet wird, fühlt sich irgendwie bestätigt.

Man dreht es um und sagt, der Papst oder der Vatikan oder wahlweise auch die ganze Kirche sei unmodern, vor-modern, oder sie sei gegen die Moderne. Jetzt wieder in Christ und Welt geschehen, durch den Chefredakteur der evangelischen Zeitschrift Chrismon. Aber er ist bei weitem nicht der einzige, der die Moderne für sich selbst reklamiert und dadurch Kopfnicken erntet.

Die „Moderne“ hat den Vorzug, für alles zu gelten, was wir an der Welt mögen. Alles bleibt schön privat und der eigenen Entscheidung unterworfen, niemand anderes darf mir hineinreden. Weiterlesen “Modern ist modern!”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Glaube und Vernunft, Medien, Moderne, Religion, Tradition7 Kommentare zu Modern ist modern!

Ein Gott, der nicht spricht

Veröffentlicht am 3. Oktober 2011

Ein Gedanke zur beginnenden Arbeitswoche: Benedikt XVI. über das religiöse Leben in den deutschsprachigen Ländern.

Viele Menschen folgten einer nachgiebigen religiösen Auffassung. An die Stelle des personalen Gottes trete ein unbestimmtes Höchstes Wesen, das „nur eine vage Beziehung zum persönlichen Leben des Menschen hat.“ Die Aufgabe dieses Glaubens an einen persönlichen Gott habe aber einen Gott zur folge, der nicht mehr erkenne, spreche oder höre, und der auch keinen Willen habe. „Wenn Gott keinen Willen hat, dann ist Gut und Böse letztlich nicht mehr zu unterscheiden. Gut und Böse stehen nicht mehr im Widerspruch zueinander, sondern sind nur ein Gegensatz, in dem beide Elemente komplementär sind“, so der Papst.

(Ansprache im September 2010 an den damals neuen deutschen Botschafter im Vatikan, Walter Jürgen Schmid)

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Benedikt XVI., Geistliches Leben, Glaube und Vernunft, Glauben, Gott, Spiritualität11 Kommentare zu Ein Gott, der nicht spricht

… da ist Zukunft, Lesehilfe Teil 2

Veröffentlicht am 27. September 2011

Papst Benedikt XVI. hat während seiner Reise über Gott sprechen wollen, über die Vernunft und den Glauben. Wo Gott ist, da ist Zukunft, also machen wir uns in einer Wiederholungsbetrachtung noch einmal auf den Weg, dieser Zukunft auf die Spur zu kommen.

Im ersten Teil meiner kleinen Lesehilfe bin ich den Gedanken des Papstes nachgegangen, wie über das menschliche Suchen und Fragen die „Vernunft sich weitet“ und damit Gott ins Spiel kommt. Hier entsteht dann das Denken darüber, wie denn das Leben zu gestalten sei. Auch diese Gedanken nehmen im Bundestag ihren Ausgang. Der Papst macht klar, dass ein jedes Nachdenken darüber in der Frage nach Gott wurzeln muss.

 

Freiheit und Religion brauchen einander

Und noch etwas anderes kommt hinzu: Es ist wohl die Sorge vieler Menschen, dass der Papst auf sie herabblicke, sie verurteile. Wenn er sagt, viele seien „der Beliebigkeit verfallen“ meinen sie, der Papst wolle die Unterwerfung – und sie protestieren dagegen, innerlich oder auf der Straße. Dabei muss man aber immer den Satz des Papstes als Referenzrahmen dazu denken: „Wie die Religion die Freiheit braucht, so braucht die Freiheit die Religion.“ Wie es Präses Schneider ausgedrückt hat: Die Freiheit in der Religion ist genau eben nicht die Beliebigkeit. Sie ist eine Festlegung, eine Festlegung auf Gott. Weiterlesen “… da ist Zukunft, Lesehilfe Teil 2”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Ansprache, da ist Zukunft, Deutschlandreise, Gebet, Glaube und Vernunft, Glauben, Luther, Papstreise, Predigt, Reden, Sehnsucht3 Kommentare zu … da ist Zukunft, Lesehilfe Teil 2

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