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Schlagwort: Internet

Verbloggung und Verblödung

Veröffentlicht am 29. September 20151. Oktober 2015

Während der Reise nach Kuba und in die USA ist das unter den Tisch gefallen, aber ich darf doch auf ein Statement des Vorsitzenden der dt. Bischofskonferenz aufmerksam machen, das er bei einer PK zur Versammlung der Konferenz gegeben hat.

Die einschlägigen – und gemeinten – Seiten haben sofort geschriehen. Sie fühlten sich auf den Fuß getreten und haben geschriehen. Gut so. Grobe Klötze, grobe Keile. Weiter so, Kardinal Marx, auch wenn ich selber vielleicht die Nuance nicht teile und das bloggen an sich nicht lassen mag, muss man doch ab und zu klar sagen, dass Spaltung und Heruntermachen, ohne das bestimmte Blogs nicht auskommen, nicht christlich sind.

Zweitens: Was diese Seiten brauchen wie die Luft zum atmen ist Aufmerksamkeit. Deswegen ist es auch Unfug zu sagen, man will ja nur wissen, was die sagen. Dass man ihnen diese Aufmerksamkeit entzieht ist der einzig richtige Umgang damit. Weswegen ich die Namen von solchen Schimpf-und-Dagegensei-Seiten hier nie nenne.

Und drittens: Es klingt nicht schön, aber Lächerlichmachen ist ein wirkungsvolles Instrument. Und das hat Kardinal Marx genutzt. Was ich damit sagen will: Wer den Dialog will und etwas beitragen will, der braucht die Möglichkeit, über sich selbst lachen zu können. Wer das kann, der darf sich getrost von den Sätzen des Kardinals nicht getroffen sehen. Wer sich aber in seiner Eitelkeit getroffen fühlt, der ist auch gemeint.

So einfach ist das.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Neulich im InternetSchlagwörter Blog, Internet, Marx, Verblödung142 Kommentare zu Verbloggung und Verblödung

Worte haben Wirklichkeit

Veröffentlicht am 6. Juli 20159. Juli 2015

Es ist nicht wirklich ein Skandal. Zu einem Bericht über gleichgeschlechtliche Partnerschaften hatten wir ein Bild ins Netz eingestellt, das zwei sich küssende Frauen zeigt. Vielleicht nicht allzu klug gewählt, weil es auch nicht so richtig zum Bericht passte, aber nicht wirklich ein Skandal.

Was danach geschah, hat mich dann aber doch überrascht.

Es war kein Shit-Storm, aber ging in die Richtung. Es war der Tonfall, der uns überfiel und der mich überraschte. Wie mein Freund Michael sagen würde: Am Niveau lag es nicht, da war keines.

„Homo-Perversion“, „seid ihr noch katholisch?“, „widerliche Porno Bilder“ und so weiter. Da sind einige Menschen da draußen wirklich ganz übel fixiert und können es nicht ertragen, dass manche Menschen anders sind. Und da wundern wir uns noch (wir = Gesellschaft, wir = Kirchen), dass homosexuelle Menschen sich diskriminiert fühlen? Auch heute noch.

Jawohl, auch heute noch. Wildes verbales Draufhauen, als ob Worte keine Wirklichkeit und Wirkung hätten. Alles im Namen von Lehre, Wahrheit und Kirche.

Ich will das gar nicht analysieren, das könnte man und sollte man auch mal tun, vielleicht ein andern mal. Es ist aber bezeichnend, dass bei uns und vor allem auch in den USA – da gibt es besonders viele super-katholische Anzeige-Christen – ein einziges Bild ausreicht, sich dermaßen in Erregung zu versetzen, dass die Wortwahl kein Halten mehr kennt.

Um die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geht es gar nicht, es geht darum, sich künstlich aufzuregen und (ich sage es bewusst) sich zu erregen und sich maßlos über andere zu erheben. Vor allem finden es Menschen wohl toll, sich selber als enthemmt wahrzunehmen. Was das mit Nächstenliebe oder auch nur normalem zwischenmenschlichen Verhalten zu tun haben soll, entzieht sich mir.

Innerkirchlich wird der Ton rauer, das stellen wir schon länger fest. Aber selbst wenn wir hier oder da mal Fehler machen, sind wir nicht bereit, dieses Spiel mitzumachen.

 

Nachtrag 9. Juli: da die Anzahl der so genannten Kommentare, die nicht freischaltbar sind, überhand nimmt, schließe ich jetzt (10 Uhr morgens) diesen Thread. Es tut mir Leid für alle, die sich konstruktiv beteiligen wollen und beteiligt haben, aber alles hat eine Grenze.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Neulich im InternetSchlagwörter Foto, Glaube, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Internet, Kirche, Radio Vatikan140 Kommentare zu Worte haben Wirklichkeit

Spaltung!

Veröffentlicht am 22. Juni 20155. Juni 2015

Es war eine denkwürdige Veranstaltung: Wissenschaftler und Theologen haben sich in der Gregoriana in Rom versammelt – auf Einladung der Bischofskonferenzen Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs – und das Thema Ehe und Familie im theologischen Zusammenhang zu diskutieren. Da zu dieser Veranstaltung auch immer wieder mein Name genannt wird – ich war als Moderator eines Teiles des Tages geladen – bin ich im Netz jetzt offenbar einer der „Kasperianer“, „Marxisten“, der „Räubersynode“, die dem offenen Gespräch des Papstes widersprechend geheim Absprachen getroffen hat, um die Synode und die mediale Berichterstattung darüber zu beeinflussen.

Das ist natürlich totaler Stuss.

Dem will ich auch gar nicht weiter Aufmerksamkeit schenken, der Schaum vor dem Mund interessierter Kreise ist so schon schlimm genug. Es gibt Menschen, die können sich gar nicht genug aufregen.

Für alle, die sich nicht sicher sind, was hier eigentlich gerade passiert, möchte ich einfach nur eine Unterscheidung einführen, das Wort ‚Unterscheidung’ geistlich gebraucht.

Wenn Sie solche Äußerungen lesen, fragen Sie sich doch einfach:

Wer trägt zur größeren Einheit bei und wer spaltet?

Wer macht Vorwürfe und wer nicht?

Wer (be)schimpft und wer nicht?

Wer möchte weniger denken und wer mehr?

Wer führt Parteien und Parteinamen ein (Kasperianer) und wer nicht?

Wer urteilt und wer nicht?

Sie werden dann schnell feststellen, dass die jeweils Erstgenannten in den Gegenüberstellungen sehr schnell zu identifizieren sind. Und ja: Wenn Sie sich über diese Aufstellung aufregen, dann stimmt es, Sie sind gemeint.

Kirchlich ist das nicht. Mich widert es eher an.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Blogs, Debatte, Ehe, Familie, Franziskus, Gregoriana, Internet, Papst44 Kommentare zu Spaltung!

Online-Talk-Show

Veröffentlicht am 1. Februar 201531. Januar 2015

Es hat einige Tage gedauert, aber da bin ich nun wieder online im Blog. Ab und zu braucht man halt mal eine Auszeit, sonst werden die eigenen Texte fad. Genau so eine Auszeit habe ich mir genommen, gelesen, Vorträge gehalten – von denen hier auch einiges zu lesen sein wird – und so weiter.

Es gab aber auch einen zweiten Grund für die Pause: Ich wollte, dass die die Gemüter ein wenig abkühlen. Wieder einmal habe ich länger beobachtet, was bei mir so alles als Kommentar gepostet wird. Ich habe danach einige eMails bekommen mit Verweis darauf, dass es gut wäre, noch einmal auf die Netiquette hinzuweisen, so geschockt waren einige.

Mein Blog will ein Angebot sein, sich mit Gedanken auseinander zu setzen, Meinungen zu bilden und zu widersprechen, und so weiter. Leider scheint das ein großer Teil der Internetöffentlichkeit nie gelernt zu haben. Auch hier im Blog nicht (eine unfaire Bemerkung meinerseits, wissen Sie doch nicht, was ich alles nicht frei schalte, Sie müssen mir hier einfach glauben).

Geschimpfe ist ja noch relativ einfach zu erkennen. Aber auch das arrogant-herablassende Belehren ist nicht eine Einladung zur Debatte, auch wenn es sich in diesen Mantel kleidet.

Was mich immer wieder den Kopf schütteln lässt ist der aggressive Verweis darauf, als Priester müsste ich doch … . Dass ich Meinungen habe und die auch vertrete, gerne auch klar und deutlich, wird den Lesern des Blogs nicht entgangen sein. Dass das gegen mich verwendet wird, dass einige Herrschaften meinen, persönlich werden zu müssen oder zu sollen, ist sehr bedauerlich.

Ich kann nur vermuten, dass sich andere dann abschrecken lassen, hier zu kommentieren, weil sie dann von den üblichen Verdächtigen unter die Tastatur genommen werden. Also werde ich in Zukunft noch mehr ein Auge drauf haben, wie konstruktiv Beiträge sind. Das hier ist kein „Speakers Corner“, wo jeder sagen kann, was er oder sie will. Ich verstehe das eher als Gesprächsrunde, oder wenn Sie wollen als Talk-Show mit Moderation. Da muss jemand halt mal still sein, damit jemand anders reden kann. Wenn das bedeutet, dass aktiver moderiert wird, dann sei das so.

Auch das ist ein Ergebnis meiner kleinen Pause. Meinungsfreiheit ist, wenn jeder seine Meinung haben und sagen kann. Meinungsfreiheit ist nicht, dass ich mir das auch alles anhören muss.

 

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Beitrag, Blog, Internet, Kommentar, Moderation, Troll12 Kommentare zu Online-Talk-Show

Bitte um Mithilfe

Veröffentlicht am 12. Dezember 2014
Unsere neue Webseite
Unsere neue Webseite

Seit einigen Tagen funktioniert Radio Vatikan im Internet auf einer neuen Webseite. Aber wie das mit Relaunches so ist, es funktioniert nicht alles. Oder es funktioniert falsch. Oder hat Nebenwirkungen.

Darf ich um ein wenig Hilfe bitten?

Erstens: Früher hieß der Link www.oecumene.radiovaticana.org. Es scheint, dass der bei einigen weiter geleitet wird, bei anderen nicht. Hat jemand das Problem auch, dass er nicht mehr so auf die Seite kommt?

Zweitens: Auf der Webseite ist unten rechts ein Banner, grau unterlegt, mit meinem Foto, das zu diesem Blog führt. Einige Leute können das nicht sehen, wahrscheinlich wird das als Werbebanner unterdrückt. Wenn das so ist und nicht sichtbar ist, bitte ich um Hilfe: Bitte irgendwo auf der Webseite rechts klicken, dann „Quelltext anzeigen“ auswählen, alles kopieren und mir in einer eMail schicken. Dann können wir überprüfen, ob wir das Problem sind oder die Anti-Werbe-Software.

Drittens und aller-allerwichtigst: Der Newsletter. Wir verschicken mittlerweile 16.000 davon jeden Tag. Nun bekommen aber viele Leute den seit der Umstellung auf die neue Seite nicht mehr. Das kann daran liegen, dass der NL mit den neuen Links nun als Spam gedeutet wird und im Spamfilter Ihrer Computer landet. Wenn Sie dieses Problem auch haben und den NL seit dem 7. Dezember nicht mehr bekommen haben, dann bitte ich darum, einmal kurz den Spam-Ordner zu kontrollieren. Und wenn die NL da nicht drin sind, dann bitte ich um einen Hinweis an mich.

Das klingt jetzt nach dem schlechten alten Windows-Prinzip „Fehlersuche am User“, aber bei der Umstellung von so vielen Sprachen und Schriften kann einfach nicht alles glatt gehen. Eine kurze eMail an mich kann uns da sehr schnell sehr viel weiter helfen.

Ich danke jetzt schon mal für die Mithilfe.

Kategorien Allgemein, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Fehler, Internet, Radio Vatikan, Webseite4 Kommentare zu Bitte um Mithilfe

„Der Vatikan bietet kein Asyl“

Veröffentlicht am 30. November 201430. November 2014

Es ist ein Argument, das mir per eMail und per Facebook in der vergangenen Woche einige Male begegnet ist: Der Papst fordert dazu auf, Flüchtlinge aufzunehmen, tut es aber selber nicht. Gemeint sind die Vatikanischen Gärten und Räume und Gebäude, die den Vatikanstaat bilden.

Dass aber die FAZ das aufnimmt und das – zumindest am Sonntag um 17.30 Uhr, da ich diese Zeilen schreibe, ganz oben auf ihrer Webseite hat, das lässt mich dann doch erstaunt zurück.

„Papst Franziskus rügt Europa für seine Flüchtlingspolitik. Dabei nimmt der Vatikan selbst keine Einwanderer auf.“ Das ist der Untertitel.

Der Artikel selber ist eigentlich ganz ausgewogen. Die Kritik, mit der sich die FAZ sicherlich nicht in ein Boot setzen will, die sie aber ruhig zitiert, kommt von der Lega Nord hier in Italien. Und: In Straßburg sei der Papst als Oberhaupt der Weltkirche eingeladen gewesen, nicht als Oberhaupt des Vatikanstaates, wird ein Fachmann zitiert. Man frage einen x-beliebigen Protokollbeamten in einem Land, das schon mal einen Papstbesuch hatte: Das ist so (aktuelle Ausnahme, bevor ich wieder Schimpfmails bekomme: Türkei. Die erkennt die Kath. Kirche nicht an).

 

Moralapostel jenseits der Alpen

 

In dieser Weltkirche passiert unglaublich viel für Flüchtlinge. Präziser: gibt es unglaublich viele Menschen, die sich um Flüchtlinge kümmern, die freiwillige soziale Jahre machen oder als Ordensleute oder Entwicklungshelfer in Flüchtlingslager gehen. Oder Menschen, die spenden, so dass Flüchtlingen geholfen werden kann. Die in die Abschiebehaft gehen und Flüchtlinge besuchen, die unser Rechtssystem dort einsperrt. Die Rechtsberatung machen und und und. Vor allem freiwillig, ehrenamtlich.

Für alle die spricht der Papst. Nicht nur er, aber im Augenblick sehr wirkungsvoll. Diese Menschen machen das nämlich aus Nächstenliebe. Die passt vielleicht nicht unbedingt in den Wirtschaftsteil der FAZ, aber ist wahrscheinlich der größte Helfer, den diese Menschen zur Zeit noch haben. Das soll alles nichts sein? Liebe FAZ, ein wenig kleinkrämerisch kommst du schon daher. Weiterlesen „„Der Vatikan bietet kein Asyl““

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und MedienSchlagwörter Asyl, Aufnahme, FAS, FAZ, Flüchtlinge, Franziskus, Internet, Kritik, Mahnen, Straßburg, Vatikan48 Kommentare zu „Der Vatikan bietet kein Asyl“

#Synod14, Nachtrag

Veröffentlicht am 8. Oktober 20148. Oktober 2014
Tagung der Bischofssynode am Mittwoch, ohne Papst Franziskus - der ist bei der Generalaudienz
Tagung der Bischofssynode am Mittwoch, ohne Papst Franziskus – der ist bei der Generalaudienz

Man mag Twitter mögen oder nicht: Ignorieren kann man es nicht, auch nicht in einer Bischofssynode. Bei den Beratungen gestern hat ein Kardinal die Wichtigkeit dieser Formen der Kommunikation betont. Nur einer, aber immerhin.

300.000 „Interaktionen“ hat Twitter gestern unter @HolySeePress gehabt, also die offiziellen Tweets aus dem Vatikan über die Synode, kurz #Synod14. Das meint Retweets, Kommentare und so weiter. Es ist ein Experiment, aber offensichtlich ein gelungenes.

Aber lesen sie selbst.

Update: In den vergangenen fünf Tagen waren es

817.000 Besuche
2.244 klicks
3.380 retweets
1.549 Präferenzen
3.000 Follower

geografisch:

22% USA
13% Italien
12% Venezuela
6% Spanien
4% UK
4% Mexiko
29% „Andere“

61% der Follower sind männlich

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Internet, Rom, Twitter, Vatikan2 Kommentare zu #Synod14, Nachtrag

#Synod14

Veröffentlicht am 6. Oktober 20147. Oktober 2014

Die Versammlung der Bischofssynode hat begonnen, die erste so genannte Relatio, also Zusammenfassung, ist vorgestellt worden. Neu dieses Mal: Der Relator, also das Mitglied der Synode, das alle anderen Beiträge zusammen fasst, hat in sein erstes Statement bereits die eingereichten Beiträge eingearbeitet. Das Resultat: Man startet nicht bei Null, sondern gleich mitbringen ersten Überblick, wo die Synodalen den Schwerpunkt sehen.

Das beschränkt die Debatte nicht, gibt ihr aber Fokus.

Wer mehr wissen und auf dem Laufenden bleiben will: Twitter hilft. @HolySeePress – die Pressestelle des Vatikan – twittert laufend zur Synode. Der Hashtag dazu, unter dem auch andere ihre Tweets zum Thema abschicken: #Synod14.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Famile, Franziskus, Internet, Medien, Papst, Synode, Twitter32 Kommentare zu #Synod14

Troll-Brigade

Veröffentlicht am 11. Juli 2014

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die FAZ hat es vorgemacht, einen Artikel gegen die Trolle im Netz. Wer sich umtut auf Blogs und Seiten mit Kommentarfunktion oder gar an der Empfängerseite der Post sitzt, der wird bei der Lektüre des wunderbar unaufgeregten Artikels mehrfach mit dem Kopf nicken. „Meine Tage im Hass“ heißt es da bei faz.net, zur Reflexion empfohlen. Denn auch das ist Teil unserer „Kultur“, wenn wir es denn so nennen wollen.

Kein eigener Beitrag von mir heute, einfach mal eine Lektüreempfehlung. Die Taktik des lauten Vorlesens verfolge ich übrigens auch, egal ob gerade jemand zuhört oder nicht. Und das absurdeste wird aufgehoben, in einem eigenen Ordner. Sonst glaubt einem das ja keiner.

 

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Blog, Hass, Internet, Kommentarspalte, konservativ, Troll, Vertrauen47 Kommentare zu Troll-Brigade

Die vernetzte Religion

Veröffentlicht am 5. Juli 201421. Februar 2021

Letzter Akt meiner Reise war in der vergangenen
Woche die Teilnahme am „Adenauer-Lab“, einer Veranstaltung der Adenauer Stiftung in Berlin. Sechs Leute sollten nicht länger als zehn Minuten über Wandel und Veränderung durch Internet und soziale Medien sprechen. Unter anderem auch ich. Meinen Text – ich musste ihm beim Lesen kürzen, damit er unter zehn Minuten blieb – war Folgender:

Vorweg: Sie haben jemanden aus dem Vatikan gefragt. Meine Perspektive ist hier und heute die des Christentums. Internet-Rekrutierung durch Islamisten etc. ist ein Thema, aber nicht meins, nicht hier und heute.

Ich möchte Ihnen aus meiner Praxis fünf Beobachtungen vorstellen, zusammen gefasst in 5 Thesen.

 

These 1, oder die Frank Schirrmacher These

Es gibt vor allem in den USA die Vorstellung, die Zunahme der Wichtigkeit des Internets führe gleichzeitig zu einer Abnahme der Wichtigkeit von Religion. Zahlen glauben, das auch belegen zu können. Die Begründung dahinter: Religion wird durch Wissen besiegt, Internet stellt Wissen unkontrolliert und unzensiert zur Verfügung, daraus folgt eben ein Mehr an Aufklärung. Hier interessiert mich die zweite Annahme: Internet stellt Wissen zur Verfügung. Das tut es nicht.

Sie buchen eine Reise, sind dann bei Amazon unterwegs und bekommen Bücher zum Reiseziel angeboten. Das Phänomen kennen wir alle. Algorithmen bestimmen, was wir zu sehen bekommen.

In den USA gibt es bereits Software, die Nachrichten schreibt. Nachrichten schreibt, für Webseiten.

Packen wir das eine mit dem anderen zusammen, dann gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass in nicht allzu langer Ferne jeder von uns spezifische Nachrichten generiert bekommt. Sprachstil und Inhalt, je nach eigenen Präferenzen.

Und die Orientierung ist der Konsum. Nicht die Aufklärung. Auf die Religion angewandt: Es entsteht im Netz eine marktgerechte und konsumorientierte Form von Religion und Religionsdiskurs.

 

These 2, oder die Blog-These

Seit 2011 betreibe ich meinen eigenen (diesen) Blog. Da versammeln sich in der Kommentar-Spalte alle möglichen Meinungen. Und wenn ich im Netz auf anderen Blogs herumlese, oder besser noch auf anderen sich mit Glauben und Kirche befassenden Seiten, dann zeigt sich ein Bild: Selten kommt es zu einer wirklich interessanten Debatte. Web 2.0 ist also noch weit weg, wirkliches Engagement wird nur von einer wirklich sehr kleinen Gruppe betrieben. Weiterlesen „Die vernetzte Religion“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bildung, Blog, Freiheit, Internet, Kommunikation, Konsum, Logarithmen, Medien, online, Religion, Zukunft6 Kommentare zu Die vernetzte Religion

Spirituell übermittelte Krankheiten

Veröffentlicht am 14. Juni 201413. Juni 2014

Geistlich auf dem Weg zu sein, kann nach hinten losgehen. Nicht jeder Schritt ist gut und hilfreich, nicht alles was ich als geistlich wahrnehme ist es auch und vieles ist vielleicht sogar das genaue Gegenteil.

Diese Einsicht ist klassisch in der christlichen Tradition, von den Mönchsvätern angefangen. Bei Papst Franziskus erlebt sie gerade eine neue Blüte, wenn er gegen neue Formen des Gnostizismus oder neo-Pelagianismus schimpft. Aber das will ich hier gar nicht vertiefen.

Im Netz kursiert seit einigen Tagen ein Artikel, der einen modernen Blick auf verkrümmte Formen des Geistlichen wirft. Einige Male musste ich beim Lesen auflachen – passiert mir im Internet immer seltener – über die Einsichten und die Zusammenstellung.

Die Autorin – Mariana Caplan – beschäftigt sich mit geistlichen Unterscheidungsprozessen in der Spiritualität, wenn wir es im Spiri-Deutsch ausdrücken. Also damit, dass nicht alles irgendwie gleich wichtig und richtig ist, sondern dass man in geistlichen Prozessen Fehler machen kann oder auch richtig liegen kann. Und das kann man unterscheiden.

Sie sagt, dass unsere geistlichen Einsichten kontaminiert werden und sich zu einer Art Infektion entwickeln.

Unter den Top-10, die sie in dem Artikel nennt, sind zum Beispiel die Vermischung von Spiritualität und der Kultur der „instant gratification“, des schnellen Konsums. Sie nennt es Fast-Food Spiritualität. Alles ist schnell und leicht.

Dann gibt es die Spiritualität zum Anziehen, die Dinge die ich kaufe und mit denen ich mich umgebe und die mich aussehen lassen, als ob ich spirituell wäre. Vielleicht glaube ich das dann auch irgendwann selber.

Schon komplexer ist die Krankheit, sich selbst mit seinen Erfahrungen zu verwechseln, also zu glauben, wir seien Verkörperungen der Erfahrungen, die wir irgendwann mal gemacht haben.

Dann gibt es das undurchdringliche Spiritualitäts-Ego, das keine kritische Rückmeldung mehr zulässt und deswegen auch nicht wachsen kann.

Geistlicher Stolz ist ein Klassiker, den sie erwähnt, „groupthink“ – unterbewusste Absprachen darüber, was man denken soll – ein anderer (witzigerweise nennt sie es Ashram-Disease).

Und die tödlichste von allen Krankheiten: Ich habe es geschafft.

Viel davon ist mir in verschiedenen Formen schon begegnet, natürlich vor allem bei mir selber. Deswegen musste ich ja auch lachen. Was mir besonders gefällt ist die grundlegende Einsicht, dass nicht alles, was als Geistlich daher kommt, es auch ist. Dass es – um christlich-traditionell zu bleiben – unterschieden werden muss. Es gibt so viel verschiedenes und verwirrendes Zeug unter all den guten Schritten. Um mit den Worten zu schließen, mit denen Caplan ihren Artikel beginnt: „It is a jungle out there.”

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Franziskus, Geistliches Leben, Internet, Krankheit, Spiritualität2 Kommentare zu Spirituell übermittelte Krankheiten

Fragen zur Familie

Veröffentlicht am 21. November 2013

Den Fragebogen des Vatikan, wie er vom Sekretariat der Bischofssynode veröffentlicht wurde, habe ich an dieser Stelle schon einmal eingestellt. Nun gibt es aber mittlerweile viele Möglichkeiten, ihn zu beantworten.

Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich einige hier einstellen, Danke an unsere Praktikantin, die sich die Mühe gemacht hat.

 

Deutschland

Fragebogen und Vorbereitungsdokument im Wortlaut auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.

Interaktiver Fragebogen des Familienbundes der Katholiken Bayern

Fragebogen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend für Jugendliche und junge Erwachsene (Firmalter bis 27 Jahre)

 

Österreich

Informationen, wie der Fragebogen in den einzelnen österreichischen Diözesen beantwortet werden kann, auf katholisch.at

Informationen, wie der Fragebogen in den einzelnen österreichischen Diözesen beantwortet werden kann, auf den Seiten der Österreichischen Bischofskonferenz

 

Schweiz

Informationen auf den Seiten der Schweizer Bischofskonferenz

Hier geht’s direkt zur interaktiven Umfrage für die Schweiz

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Familie, Internet, Synode, Vatikan, Vorbereitung1 Kommentar zu Fragen zur Familie

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