Was bitte ist ein ‚Kirchenlehrer’ und wozu brauchen wir die? Dieser Titel wird nicht sehr häufig vergeben, mit den beiden an diesem Sonntag ‚erhobenen’ Heiligen sind es erst 35, die auf diese Weise verehrt werden.
Es sind nicht nicht etwa „bessere Heilige“. Ein gerne vorkommendes Missverständnis ist, dass es bei eine Seligsprechung, Heiligsprechung etc um so etwa wie eine Beförderung handelt. Das ist es nicht. Eine Heiligsprechung fügt zur Heiligkeit der Person nichts hinzu, es nicht wie bei Gefreitem und Feldwebel. Die Kirche erkennt an, dass wir in einer Person Gottes Liebe unter den Menschen erkennen und diese Person deswegen als Heilige verehren können.
Das macht aus der Person keinen Superchristen. Wir alle sind zur Heiligkeit berufen, sprich: Dazu, Gottes Liebe sichtbar zu machen und die Botschaft vom Reich Gottes zu verbreiten. In einigen Menschen wird das aber besonders sichtbar, deswegen nennen wir sie Heilige oder Selige. Wie gesagt, eine Heiligsprechung befördert niemanden, sie sagt etwas über uns und unsere Verehrung, nicht aber über eine wachsende Wichtigkeit im Himmel aus.
So ähnlich ist das auch mit den Kirchenlehrern. Über das persönliche Zeugnis des Lebens hinaus haben sie der Kirche etwas hinterlassen, was uns „lehren“ kann, was für andere gilt. Ein Heiliger kann ja heilig sein, ohne dass irgendjemand seinen Lebensstil kopieren könnte. In Kirchenlehrern erkennen wir aber eine Botschaft für die ganze Kirche. Es gilt das Gleiche, was ich über Heilige gesagt habe: Das hebt diese Personen nicht innerhalb des Himmels auf eine höhere Wolke, es sagt vielmehr etwas über unsere Verehrung aus und darüber, dass die Gemeinschaft der Glaubenden der Meinung ist, dass im Leben und in der Lehre dieser Person etwas für alle drin steckt, die ein christliches Leben in Gemeinschaf leben wollen. Weiterlesen “Was für ein Fach unterrichten ‚Kirchenlehrer’?”