Die kleinen, persönlicheren Begegnungen Papst Benedikt XVI. gehören für mich zu den wirklich starken Ereignissen im Papstjahr. Nicht immer und schon gar nicht bei allen Reisen bleibt Zeit dazu, aber der Besuch bei der Bahnhofsmission im vergangenen Jahr oder jetzt im Gefängnis von Rom zeigen, dass das Höhepunkte sind. Beeindruckend für alle Beteiligten, das konnte man sehen.
Was der Papst gesagt hat, war persönlich an die Gefangenen gerichtet, nicht allgemein gehalten.
An diesem Montag empfing der Papst dann Kinder, Mitglieder des italienischen Verbandes ‚Katholische Aktion’. Das war zwar vom Setting etwas formaler und fand im Vatikan statt, war aber trotzdem auch eines dieser persönlicher gehaltenen Treffen.
Für beide Besuche gilt, was Benedikt XVI. den Kindern sagte: „Ich bitte euch, im diesem täglichen Wort auch den Ruf eines anderen zu hören, der euch liebt: einen Ruf Gottes zum Leben“. Es geht: Man kann in seinem eigenen Leben Gottes Ruf hören. Der Papst will Hilfestellung geben. In der Regel Mittwochs, bei den Audienzen, aber ganz besonders eben auch bei diesen ‚kleinen’ Pastoral-Treffen.
Der Papst ist stark, wenn er Seelsorger ist. Das zeigen mir diese kleinen, undramatischen Ereignisse. Die pastorale Seite des Papstes wird gerne unterschätzt und Wert gelegt auf den „Professor Ratzinger“, aber man sieht bei diesen Treffen, dass man etwas übersieht, wenn man den Papst darauf beschränken will.