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Schlagwort: Kirchenpolitik

Spiegelverkehrt

Veröffentlicht am 14. April 201510. April 2015

Zuerst habe ich ein Unwohlsein mit dem Papst wahrgenommen, das vor allem mit der Liturgie zu tun hatte und damit, dass Papst Franziskus die Distanz nicht einhielt, die wir von Päpsten gewohnt waren: er umarmte, er fasste an und ließ sich anfassen, ein selfie-Papst.

Dann wurde es konkreter, aber noch nicht gegen den Papst selber: Seine vermutlichen Unterstützer wurden attackiert, Kardinal Walter Kasper vorneweg. Dabei spielte es keine Rolle, ob es die Unterstützung überhaupt gab oder nicht oder weswegen jemand etwas sagte, eine „Partei“ wurde definiert und die wurde dann angegriffen.

Bei der Bischofssynode dann konnte man das Aufatmen regelrecht hören: Ah, da wollen Leute die Lehre ändern, endlich haben wir etwas! Mir scheint, dass vielen ein Stein vom Herzen fiel, weil das wachsende Unwohlsein mit dem Papst endlich greifbar und deswegen angreifbar wurde: Lehre ändern. Da stürzten sich Autoren geradezu auf dieses Thema, obwohl nicht ein Vorschlag gemacht wurde, nicht einer, geschweige denn ein Beschluss gefasst wurde, der diesen Angriff rechtfertigen würde. Er rechtfertigt sich nicht aus dem Inhalt, sondern aus der Form: Man kann sich gegen etwas wenden, nämlich das, wofür der Papst steht.

Immer noch ist bei den meisten der Papst selber tabu. Obwohl auch hier die ersten bereits an der Leitungsfähigkeit des Papstes zweifeln und Artikel im Netz zu finden waren, wann das Widerstandsrecht gegen einen Papst Pflicht ist.

Ein wenig absurd ist das schon: Das, was wir in den 80ern aus der einen kirchlichen Ecke gehört haben, hören wir nun spiegelverkehrt aus der anderen. Da wurde in den 80ern der Papst aus dem Hochgebet gestrichen, weil er so konservativ sei. Heute passiert dasselbe, aber aus genau dem entgegen gesetzten Grund. Und das meine ich nicht metaphorisch, das ist wirklich vorgekommen. Da wurde in den 80ern selbstgerecht die eigene Lehre der Modernität in Beton gegossen und gar nicht zugehört, genau dasselbe passiert heute wieder, exakt spiegelverkehrt.

Die Tragik: Was Papst Franziskus verlangt, wenn er von dem „aus sich heraus gehen“ spricht und die Dynamik des Christseins entwickelt, gilt allen. Nun wird das aber mit einem vermeintlichen kirchenpolitischen Programm vermengt mit dem Resultat, dass sich keiner mehr bewegt. Die einen sagen, das sei gegen die Lehre. Und die anderen sagen, es seien ja schließlich die anderen gemeint. Tragisch.

Mir scheint, das Lernfähigkeit keine der katholischen Tugenden ist. Schade eigentlich.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Franziskus, Kirchenpolitik, Kritik, Papst, Tugend9 Kommentare zu Spiegelverkehrt

Drei Fehler

Veröffentlicht am 25. November 201325. November 2013
Die Webseite mit dem Originalartikel
Die Webseite mit dem Originalartikel

Dass unser Papst schwer einzuschätzen ist und so gar nicht in die einfachen innerkirchlichen Einteilungen einzufügen ist, dass sollte uns allen mittlerweile klar sein. Was aber dann doch einige nicht davon abhält, es trotzdem zu tun. Seit Tagen sorgt ein Artikel im Internet für Aufmerksamkeit, in dem von „drei Fehlern“ gesprochen wird, die der Papst korrigiert habe. Damit will man beweisen, dass er doch in eine bestimmte kirchenpolitische Ecke gehöre.

Der Artikel stammt ursprünglich vom italienischen Journalisten Sandro Magister.

Der erste Fehler sei gewesen, dass der Papst der Veröffentlichung des Interviews mit Eugenio Scalfari zugestimmt habe. Das habe er durch Rücknahme von der Vatikanseite korrigiert. Damit habe er Einwänden entsprochen, die problematische Aussagen kritisiert hätten, wie etwa die zum Gewissen.

Der zweite Fehler sei gewesen, dass der Papst zuerst einer bestimmten Schule der Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils angehangen hätte, nämlich der von Bologna. Für alle Nicht-Theologen: Unter der Schule von Bologna versteht man eine Lesart des Konzils, die vor allem den Neubeginn betont, der vom Konzil ausgegangen sei. Der Papst habe nun einen Theologen als besten Hermeneutiker (= Versteher) der Konzils gewürdigt, der sich explizit gegen diese Lesart und für eine andere, nämlich die auch von Benedikt XVI. favorisierte Interpretation von Kontinuität und Reform statt Bruch ausspricht. Im Interview mit den Jesuitenzeitschriften sei Franziskus noch der Bruch-Lesart angehangen.

 

Interview, Konzil, Ermahnung

 

Der dritte Fehler: Während er im Oktober in einer der Santa Marta Predigten den Moralismus einiger Christen verurteilte und sich damit gegen eine bestimmte innerkirchliche Richtung gerichtet habe, habe er sich einen Monat später gedreht (in der Lesart Magisters diesen Fehler korrigiert) und den „pubertären Fortschrittsglauben“ kritisiert. Das soll wohl heißen, dass er im Oktober in einer Predigt die ehre traditionsverhafteten Christen, im November dann die sich als Progressiv verstehenden Christen kritisiert habe.

Besonders an den „Fehlern“ zwei und drei kann man sehen, wie verzweifelt der Versuch ist, den Papst zu vereinnahmen. Weiterlesen „Drei Fehler“

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Fehler, Franziskus, Hermeneutik, Kirchenpolitik, Konzil, La Repubblica, Sandro Magister, Verstehen12 Kommentare zu Drei Fehler

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