Er ist selbst eine Ära: Arturo Mari, ehemaliger Papstfotograf. Wenn er erzählt, könnte man ihm stundenlang zuhören, wie er berichtet über die Nähe, die er vor allem zu Johannes Paul II. hatte. Er ist im Ruhestand, und er schaut zurück auf einen anderen Ruhestand, den die Fotografen weltweit – wir Fotografen weltweit, wenn ich mich als Amateur dazuzählen darf – trifft: Kodak ist insolvent. So lange ich denken kann und eine echte Kamera besaß, also eine für Rollfilm, war das immer die beste Wahl. Aber nicht nur meine. Mari:
„In 53 Jahren, die ich im Dienst der Päpste stand, habe ich immer Kodak bevorzugt. Das war das beste Material. Natürlich hat heute das digitale Bild enorme Fortschritte gemacht. Allein die Frage der Übermittelung: In wenigen Minuten kann man einen Pool mit den allerbesten ausgewählten Bildern für die ganze Welt zur Verfügung stellen. Das sind große Vorteile, zweifellos. Aber als Fotograf muss ich sagen, dass die ganze Poesie verschwindet, die Liebe zur camera oscura, in der Fotografien entstehen, die man mit den eigenen Händen schuf.“
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis, nie war es so wahr. Lebe wohl, Rollfilm.