Das Zweite Vatikanische Konzil war gerade erst einige Tage alt, als die Welt – wie es so schön heißt – den Atem anhielt. Die USA und die Sowjetunion waren wenige Schritte vom Atomkrieg entfernt: Die Kubakrise. Papst Johannes XXIII. sprach genau heute vor 50 Jahren via Radio Vatikan seine Friedensbotschaft:
„Ach, Herr, dein Ohr höre aufmerksam auf das Gebet deines Knechtes und das Gebet deiner Knechte, die von Herzen deinen Namen fürchten“ (Nehemia 1,11).
Dieses alte biblische Gebet haben wir heute auf Unseren zitternden Lippen. Es steigt aus einem bewegten und betrübten Herzen hervor.
Während gerade erst zur Freude und Hoffnung aller Menschen guten Willens das Zweite Vatikanische Konzil begonnen hat, verdunkeln bedrohliche Wolken von neuem den internationalen Horizont und versetzen Millionen Familien in Schrecken.
Der Kirche liegt – Wir betonten es eben erst beim Empfang für die 86 außerordentlichen Gesandten, die bei der Eröffnung des Konzils zugegen waren – nichts so sehr am Herzen wie der Friede und die Brüderlichkeit unter den Menschen, und sie arbeitet unermüdlich für ihren Aufbau. Wir haben in diesem Zusammenhang an die schwerwiegenden Verpflichtungen derer erinnert, die die Verantwortung der Macht tragen. Und Wir fügten hinzu: „Mögen sie auf ihr Gewissen hören und den furchtsamen Schrei hören, der aus allen Teilen der Welt von unschuldigen Kindern bis hin zu Greisen, von Personen und Gemeinschaften zum Himmel aufsteigt: Frieden! Frieden!“ Weiterlesen „Auf zitternden Lippen“