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Schlagwort: Lehre

Die Mehrheitfrage: Das Maß des Bischofs

Veröffentlicht am 20. Dezember 2013

Was ist Leitung in der Kirche? Eine kleine Debatte hat sich an einem Zitat aus einem Interview mit Bischof Franz-Josef Overbeck entzündet: „Ein Bischof muss so handeln, dass die meisten der Gläubigen mitgehen können. Entscheidungen müssen nicht nur transparent, sondern auch nachvollziehbar sein.”

Der Widerspruch kam prompt: Die Mehrheit könne nicht das Maß des Handelns eines Bischofs sein, sie dürfe es nicht sein, ‚Weder Menschenlob noch Menschenfurcht soll uns bewegen’ zitiert zum Beispiel Andreas Püttmann den Bischof von Münster während des Krieges, Kardinal von Galen.

Dieser Widerspruch wäre jetzt nicht weiter schlimm, wenn er nicht etwas zeigen würde, was sich durch die vergangenen Monate zieht, spätestens seit der Veröffentlichung der Fragebögen zur Frage der Familie. Was zählt die Mehrheitsmeinung? Und präziser gefragt: Welche Rolle spielt die Mehrheit in Fragen der Leitung der Kirche?

 

Familienfragebogen: Welche Rolle spielt die Mehrheit

 

Ein erster lockerer Blick auf die täglich wachsende Flut von Ausdrucken von Auswertungen der Familien-Fragebögen in einzelnen Bistümern – ich hoffe, nach Weihnachten mal etwas systematischer zu einer Lektüre zu kommen – zeigt bereits eine klare Tendenz, nämlich dass es einen Widerspruch gibt zwischen der Lehre der Kirche und dem Leben der Gläubigen. Wirklich überrascht darf jetzt niemand sein, nur haben wir es jetzt ausgedruckt und vom Papst selber angestoßen auf dem Schreibtisch liegen.

Also lautet die Frage, wie damit umzugehen sei, und da wird die Debatte um Leitung durch den Bischof interessant.

Zuerst einmal glaube ich, dass dem Widersprecher ein Kategorienfehler unterlaufen ist; Bischof Overbeck spricht von Leitung, der Widerspruch aber von Zeugnis ablegen, oder in der Sprache der Bibel: Prophetie. Getauft sind alle Christen zu „Priester, König und Prophet“, hier kommen die verschiedenen Charismen zusammen: Die Würde der Heiligung, Menschen zu Christus zu führen, die Würde des Entscheidens und Handelns und die Würde der Wahrheit und des Zeugnisses. Man kann die drei nicht voneinander trennen, aber sie sind auch nicht dasselbe. Weiterlesen “Die Mehrheitfrage: Das Maß des Bischofs”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Evangelii Gaudium, Fragebogen, Framilie, Franziskus, Kirche, Lehre, Leitung, Mehrheit, Overbeck, Zeugnis37 Kommentare zu Die Mehrheitfrage: Das Maß des Bischofs

Papstkritik: Der führt uns weg von der Wahrheit

Veröffentlicht am 13. Oktober 2013

Folge 2 meiner kleinen Reihe über Kritik an diesem Papst

Es ist das Gefühl des älteren Sohnes: Wenn sich Menschen als kirchen- und papsttreu bezeichnen, dann kommt ihre Kritik am Papst im Gewand des Vorwurfs daher, der barmherzige Vater kümmere sich um diejenigen, die sich entfernt hätten, welche die Gebote nicht gehalten und nicht beim Vater geblieben seien, und denen würde jetzt das Mastkalb geschlachtet. Man selber sei immer treu geblieben, werde jetzt aber mit Missachtung gestraft.

Der Vergleich stammt nicht von mir, ich habe ihn beim Kollegen John Allen gefunden, er trifft eine weit verbreitete Stimmung. Und die konzentriert sich vor allem in einem Vorwurf:

 

Zweitens: Dieser Papst entfernt uns von der Wahrheit

 

Dieser Vorwurf 2 ist vor allem ein innerkirchlicher, und er scheint auf den ersten Blick die Debatten zu reproduzieren, die wir um „Kontinuität oder Bruch“ und dergleichen in den letzten Jahren immer wieder geführt haben. Es ist der Vorwurf, in seinem freien Reden würde der Papst sich von der Wahrheit der Kirche entfernen, etwas Neues beginnen, wo doch die Kirche auf Kontinuität, Tradition und Weitergabe baue.

Der Vorwurf ist schwerwiegend, betrifft er doch den Einsatz der Kirche für jede Form von Leben, die Lehre von den Sakramenten, die kirchlichen Gebote. Er lässt sich übersetzen mit dem Satz: während man sich gegen die alles übertönende Konsumkultur eigesetzt habe, gegen alles, was Gott entgegen steht, würde das nun aufgeweicht.

Es wäre zu einfach, das alles in eine Ecke zu stellen und zu sagen, das seien die Gestrigen, die sich dem Papst nicht anpassen wollten, die so genannten „Rechten“ oder „Konservativen“. Ich mag diese Begriffe gar nicht, weil sie nichts mehr erklären sondern nur noch Etiketten sind. Ihre Verwendung immunisiert die Debatte, weil man ja den Vorwurf zuordnen kann. Weiterlesen “Papstkritik: Der führt uns weg von der Wahrheit”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Barmherzigkeit, Benedikt, Entweltlichung, Franziskus, Kirche, Kritik, Lehre, Wahrheit39 Kommentare zu Papstkritik: Der führt uns weg von der Wahrheit

Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit

Veröffentlicht am 28. März 2013

Während der Predigt am Gründonnerstag nahm Papst Franziskus Bezug auf die Lehren des Pelagius (370 bis etwa 418 n. Chr.)

 

„So müssen wir hinausgehen, um unsere Salbung zu erproben, ihre Macht und ihre erlösende Wirksamkeit: in den „Randgebieten“, wo Leiden herrscht, Blutvergießen; Blindheit, die sich danach sehnt zu sehen, wo es Gefangene so vieler schlechter Herren gibt. Es ist eben gerade nicht in den Selbsterfahrungen oder in den wiederholten Introspektionen, dass wir dem Herrn begegnen: Selbsthilfekurse können im Leben nützlich sein, doch ein Leben, das von einem Kurs zum anderen, von einer Methode zur anderen geht, führt dazu, Pelagianer zu werden, die Macht der Gnade herunterzuspielen, die in dem Maß aktiv wird und wächst, in dem wir gläubig hinausgehen, um uns selbst zu verschenken und den anderen das Evangelium zu geben, das bisschen Salbung, das wir besitzen, denen zu schenken, die absolut gar nichts haben.”

Wenn es um die Gnade Gottes geht, dann stellt sich automatisch die Frage, wie viel Kraft und Macht man dieser für das eigene Leben einräumt. Pelagius und viele andere Lehren nach ihm, die zusammenfassend ‚Pelagianismus’ benannt werden, beziehen einen der Extremstandpunkt: Alle Entscheidungen des Menschen sind frei, Gott gibt Lehre und Vorbild, hat aber keinerlei verändernde Kraft in der Welt. Damit ist die entscheidende Größe der menschliche Wille allein; man könne durch eigene Entscheidung sündlos und gut werden, folgt als Konsequenz aus dieser Lehre. Sünde ist nur in der Tat selber, nicht im Menschen.

 

Wo ist Erlösung, im freien Willen oder der Liebe Gottes?

 

Gegenspieler des Pelagius war der Bischof von Hippo, Augustinus. Für ihn zählte die alles verwandelnde Liebe Gottes als die Macht, welche die Welt verändert. Der Wille alleine könne das nicht, denn der sei seit dem Sündenfall gebunden und brauche erst wieder die befreiende Erlösung durch Gottes Liebestat. Die Sünde sei im Menschen selber, nicht nur in seinem Tun, das ist der Hintergrund hinter dem Gedanken zur „Erbsünde“. Diese Gnade Gottes, so lehrt es die Kirche bis heute, sei „unverdient und ungeschuldet“.

Jesus ist ein Vorbild, nicht mehr. Verantwortung für das eigene Leben hat der Mensch, niemand sonst. Eine an den Lehren Pelagius ausgerichtetes Leben könnte so aussehen wie das des Pelagius selber: Ein asketisches, radikales, an der Bergpredigt orientiertes Leben. Grundpfeiler des Pelagius – und das macht ihn wenn nicht dem Namen so doch der Lehre nach zu dem wichtigsten Lehrer der Moderne – ist die absolute Freiheit des Menschlichen Willens. Weiterlesen “Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Augustinus, Erbsünde, Franziskus, Freiheit, Irrlehre, Lehre, Liebe, Moderne, Pelagius, Spünde24 Kommentare zu Pelagius. Oder: Das Drama der menschlichen Freiheit

Wie verbindlich ist das Zweite Vatikanum?

Veröffentlicht am 2. Dezember 20112. Dezember 2011

„Das Zweite Vatikanische Konzil definierte kein Dogma in dem Sinn, dass es keine Lehre durch eine endgültige Verlautbarung verkündete. Wenn eine Äußerung des Lehramtes der Kirche nicht kraft des Charismas der Unfehlbarkeit erfolgt, bedeutet dies jedoch nicht, dass sie als „fehlbar” betrachtet werden kann und deshalb bloß eine „vorläufige Lehre” oder „gewichtige Meinungen” weitergebe. Jede Äußerung des authentischen Lehramts muss als das angenommen werden, was sie ist: als Lehre, die von Hirten verkündet wird, die in der apostolische Nachfolge mit dem „Charisma der Wahrheit” (Dei verbum, Nr. 8), “mit der Autorität Christi ausgerüstet” (Lumen gentium, 25), “im Licht des Heiligen Geistes” (ebd.) sprechen.“

Das schreibt der römische Theologe Fernando Ocáriz in einem ausführlichen Artikel in der heutigen Ausgabe des Osservatore Romano. Ocáriz war an den Gesprächen mit den Piusbrüdern beteilig. Ein kluger, differenzierender Text, der auch – wie der Autor selber sagt – gut an den Beginn der Feiern zum 50. Jubiläum der Einberufung des Konzils im kommenden Jahr passt.

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Glaube, Konzil, Lehramt, Lehre, Osservatore Romano, Verbindlichkeit, Wahrheit, Zweites Vatikanisches Konzil2 Kommentare zu Wie verbindlich ist das Zweite Vatikanum?

Vor 30 Jahren: Familie, werde, was du bist!

Veröffentlicht am 28. November 201128. November 2011

Familiaris consortio ist 30 Jahre alt geworden; das Postsynodale Schreiben Papst Johannes Pauls II. wollte im Licht des Konzils und im Licht der Bischofssynode zu diesem Thema (1980) neu bestimmen, wie die Kirche die Familie sieht. Zwanzig Jahre danach (2001) schreibt der Papst noch einmal dazu:

„Viele stellen sich die Frage, warum die Familie so wichtig ist. Warum legt die Kirche so großen Wert auf das Thema Ehe und Familie? Aus einem sehr einfachen, wenn auch nicht allen ersichtlichen Grund: Die Familie ist entscheidend für das Schicksal des Menschen, für sein Glück sowie seine Fähigkeit, seiner Existenz einen Sinn zu geben. Das Schicksal des Menschen ist vom Schicksal der Familie abhängig, und daher betone ich unermüdlich, dass die Zukunft der Menschheit eng mit der der Familie verbunden ist“ und weiter: „Die Familie steht am ‚Anfang’ der Heilsgeschichte, aber ebenso ist sie auch Ursprung und Fundament der Geschichte der Menschheit, sozusagen ihr Kernstück, denn die Geschichte des Menschen ist im wesentlichen eine Geschichte der Liebe. Nie dürfen wir vergessen, dass „der Mensch nicht ohne Liebe leben kann. Er bleibt für sich selbst ein unbegreifliches Wesen; sein Leben ist ohne Sinn, wenn ihm nicht die Liebe geoffenbart wird, wenn er nicht der Liebe begegnet, wenn er sie nicht erfährt und sich zu eigen macht, wenn er nicht lebendigen Anteil an ihr erhält“.

 

„In einem geschichtlichen Augenblick, in dem die Familie Ziel von zahlreichen Kräften ist, die sie zu zerstören oder jedenfalls zu entstellen trachten, ist sich die Kirche bewusst, dass das Wohl der Gesellschaft und ihr eigenes mit dem der Familie eng verbunden ist“. So sagt Familiaris Consortio es selbst: Und hier liegt auch der Dreh- und Angelpunkt des Schreibens. Weiterlesen “Vor 30 Jahren: Familie, werde, was du bist!”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Ehe, Erziehung, Familiaris Consortio, Familie, Johannes Paul II., Kirche, Lehre, Moral, Postsynodales Schreiben3 Kommentare zu Vor 30 Jahren: Familie, werde, was du bist!

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