Ach was seid ihr langweilig! Die Linkspartei will die Umbenennung des Sankt Martins Festes in „Sonne-Mond-und-Sterne“ fest, jedenfalls melden das die KNA und einige Zeitungen. Mehr Kinder fühlten sich dadurch angesprochen, vor allem solche, die mit Religion nichts anzufangen wüssten.
Wie absehbar. Wie unoriginell.
Es gibt genügend Streitpunkte, auf die wir uns einigen können, wenn es um Gesellschaft, Religion und Tradition geht. Auch die Linkspartei hat da einiges zu sagen. Aber hier geht es ja nicht um Streit. Hier geht es um billige PR. Martinsfest ist da, also wird alles getan, dass man mal wieder über die Partei redet. Nach 3 % Verlust bei der vergangenen Wahl schnappt man sich ein Thema und ist sicher, dass man die notwendigen Gegner bekommt: Einen Bischof, Muslime die für Martin sind und gegen das Sonne-Dings, Eltern und so weiter.
Und die Berichte? Da wird dann ein “Streit entfacht” und so weiter. Gefordert wird auch fleißig.
Und wir Leser kämpfen mühsam gegen das Gähnen an, das einen bei der Lektüre überfällt.
Das ist alles so fürchterlich absehbar, man kann die Uhr danach stellen, wie garantiert der Spiegel zu Ostern und zu Weihnachten einen Religionstitel macht. Nicht weil es eine wichtige Debatte wäre, sondern weil man das halt macht.
Wir Medienmenschen sollten so einen Griff in die Kindergartentüte des politischen Lebens vielleicht einfach mal ignorieren.