Auch das Papsttum braucht eine „pastorale Neuausrichtung“. Worte des Papstes. Und dazu gehört seiner Meinung nach die Verwirklichung kollegialer Gesinnung durch die Bischofskonferenzen. Nachzulesen in Evangelii Gaudium, Nr. 32. Hier fällt auch die Formulierung, dass zum Kompetenzbereich der Bischofskonferenzen „eine gewisse authentische Lehrautorität“ gehört. „Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen.“
Soweit, so gut. Nun macht das eine Bischofskonferenz, wenn auch nicht einstimmig. Es geht um eine Handreichung in Sachen Kommunionempfang für den nichtkatholischen Teil einer Ehe. Und nach Brief und Antwort geht das Ganze nun nicht in die „gewissen authentische Lehrautorität“, sondern nach Rom, zum Papst, persönlich.
Nun darf man das nicht gegeneinander ausspielen, es gibt gute Gründe, gerade hier sehr vorsichtig zu sein und die Sache richtig zu machen statt zu schnell. Auch darf eine solche Handreichung nicht angreifbare sein, deswegen ist es vielleicht ganz gut, dass das dann mit päpstlicher Autorität kommt und dass Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens aufkommt.
Warten wir also auf das Gespräch in Rom zwischen den Beteiligten.
In der Zwischenzeit mag ich aber nochmal hervorholen, was der Stand der Dinge ist in Sachen Ökumene. Zum Reformationsgedenken war Papst Franziskus 2016 in Lund in Schweden, Kardinal Kurt Koch – Ökumeneverantwortlicher im Vatikan – hat bei der Pressekonferenz zum Abschluss genau zu diesem Thema Stellung bezogen. Kardinal Koch ist einer von denen, welche jetzt in die Diskussion involviert sind, er wurde von Deutschland aus angeschrieben.
Möglichkeiten testen
Er hoffe, selber einmal ein Dokument unterzeichnen zu können, das die Fragen löst, sagte er damals. Um dann Möglichkeiten auszutesten. Als erstes differenzierte er: „Wir müssen einen Unterschied machen zwischen eucharistischer Gastfreundschaft für Einzelne und eucharistischer Gemeinschaft“. Diese Unterscheidung allein zeigt schon, dass das Ganze nicht einfach nur schwarz und weiß ist. „Eucharistische Gemeinschaft wäre ein sichtbares Zeichen der kirchlichen Gemeinschaft“, so Koch, Kirche und Eucharistie lassen sich also so einfach nicht trennen. Die andere Frage, die nach eucharistischer Gastfreundschaft, sei hingegen eine pastorale Frage, keine dogmatische. Und weil es eine pastorale Frage sei, sei sie erst einmal lokal zu behandeln, nicht universal, weil die Umstände jeweils anders sei. Weiterlesen “Eucharistie und Ökumene”