Das sind gute Zeichen: allüberall macht man sich derzeit Gedanken darüber, wie die Kirche der Zukunft aussehen mag. Und die Denkenden sind nicht nur die Kirchen-Offiziellen, die Bischöfe und die Verwaltungen in Dialogprozessen. Es gibt ein Missions-Manifest, es gibt Thesen in Christ und Welt und von Erik Flügge, alles wertschätzend gelesen von Christian Hennecke. Die Lektüre lohnt.
Mich freut vor allem auch, dass so viele Leute für etwas sind. Nicht nur immer dagegen. Die Thesen und Manifeste lohnen Diskussion, da wird – wie Christen Hennecke zu Recht bemerkt – jeweils auch viel ausgeblendet. Trotzdem ist es eine gute Nachricht, weil die Thesen eben genau dazu führen, zu engagierten Debatten.
Sommerserie
Wer schon länger hier im Blog unterwegs ist oder wer die Radio Vatikan Webseite oder unsere Sendungen verfolgt hat mag in den vergangenen Jahren über meine Sommerserie gestolpert sein, vier Jahre lang habe ich immer im Juni eine Reise gemacht und etwa 30 Stücke gemacht, aufgereiht an der Reisestrecke, und immer ging es um Kirche vor Ort, an der Basis, um gelebten Glauben, um Initiativen, um lebendige Tradition und so weiter. Nix Großes meistens, eher kleine Geschichten, aber von diesen Geschichten zehre ich persönlich bis heute.
Da wird nicht Kirche neu erfunden, aber gelebt. Mir selber ist dabei klar geworden, wie wenig von unsere Kirche vor Ort ich eigentlich kenne, und das sage ich als „Kirchen-Medien-Profi“. Katholikentage reichen eben nicht aus, um katholische Kirche kennen zu lernen, auch Bücher und Podiumsveranstaltungen nicht.
Österreich und Südbayern war meine erste Reise, von Zittau bis aufs Eichsfeld die zweite, die Schweiz meine dritte und das Ruhrgebiet meine vierte Reise. Daraus sind keine Thesen geworden. Nicht einmal eine zusammenhängende Erzählung, sondern einzelne Geschichten über Besuche und Begegnungen.
Und all die Dinge und noch viel mehr, auch all das sind gute Zeichen. Und dies ist kein Stück in Sachen Eigenwerbung, sondern die Einladung, selber mal zu reisen.