Die schismatisch orientierte Piusbruderschaft hat nicht genug getan, um Lehrdifferenzen zur katholischen Kirche zu überwinden. Damit ist ihre Rückkehr zur römisch-katholischen Kirche derzeit nicht möglich. Das befindet Papst Benedikt XVI. nach Prüfung einer Antwort der Piusbrüder auf eine Lehrmäßige Präambel aus dem Vatikan. Damit ist die Tür noch nicht geschlossen, aber es ist ein sehr deutliches Signal. Und es wird noch einmal klar, worum es bei der Debatte um die Piusbrüder die ganze Zeit über ging.
Es ging nicht um ein „zurück vors Konzil“ der Kirche, nicht um die Verharmlosung der Leugnung der Shoah, es ging nicht um ein theologisches Hobby des Papstes. Es ging um Einheit, aber nicht um Einheit um jeden Preis.
Einheit, aber nicht um jeden Preis
Benedikt XVI. hat die Piusbruderschaft eingeladen, zurück zur Kirche zu kommen, und er hat goldene Brücken gebaut. Dabei ist er aber keine inhaltlichen Kompromisse eingegangen. Die ganzen Jahre über hat er immer wieder auf den Dialog der Religionen, auf die Wichtigkeit von Religionsfreiheit und die Ökumene hingewiesen, alles Punkte, an denen sich der Widerstand von Erzbischof Marcel Levebvre – des Gründers der Piusbrüder – während des Konzils entzündet hatte. Alle diese Punkte bleiben Reizworte für die schismatisch orientierte Gemeinschaft, man muss nur deren Pressemitteilungen verfolgen.
Das alles bleibt selbstverständlich Lehre der Kirche. Das alles muss ganz angenommen werden. Wenn nicht, dann reicht die Antwort eben nicht aus, wie jetzt bei den Piusbrüdern klar wurde. Einheit ist wichtig, aber die Lehre und der Glaube der Kirche eben auch. Weiterlesen „Der Papst und die Piusbrüder: „Es reicht nicht““