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Schlagwort: Markt

Die soziale Dimension des Evangelisierens

Veröffentlicht am 25. Oktober 20146. Oktober 2014

Drei Mal war ich in diesem Jahr in München und Freising, um jeweils einen Einkehrtag zu geben, die beiden ersten Male habe ich meinen Text danach hier eingestellt, das will ich – mit etwas Verspätung durch die Synode -mit diesem Impuls ebenfalls tun.

 

Ein Drittel: Das ist in etwa der Umfang des Kapitels „Die soziale Dimension der Evangelisierung“, also des vierten Kapitels, in Evangelii Gaudium. Damit ist es das längste Einzelkapitel des gesamten Textes.

Das mag erst einmal nicht überraschen, haben wir den Papst doch als jemanden kennen gelernt, dem die soziale Komponente – ganz allgemein – sehr am Herzen liegt. Ein Papst der ins Gefängnis geht und jungen Menschen die Füße wäscht, der Menschen mit Behinderung umarmt und dessen erste Reise nach Lampedusa ging, um die Flüchtlinge zu besuchen.

Und in diesem langen Kapitel sind Sätze wie „Diese Wirtschaft tötet“ und die vier Neins zur sozialen Ungleichheit noch nicht einmal dabei. Wenn wir also die vielen Gedanken, die zu diesem Punkt noch dazu gehören, einbezieht, dann wird dieser Umfang also noch einmal beträchtlich erweitert. Die soziale Dimension ist einer der Schwerpunkte dessen, was Papst Franziskus uns mit Evangelii Gaudium auf den Weg geben will.

Und dem möchte ich mich in diesem Impuls annähern.

 

Evangelisieren ist ein Tun

 

Eine kleine begriffliche Unterscheidung vorab: Papst Franziskus spricht nicht von der sozialen Dimension des Evangeliums, sondern von der sozialen Dimension der Evangelisierung. Ein kleiner, feiner und für uns hier heute wichtiger Unterschied. Er verweist auf uns selbst zurück, wir sprechen nicht analytisch oder exegetisch über die Lehre Jesu, sondern über unser Tun. Über uns. Es geht um uns.

Vielleicht ist das überhaupt die Grundlinie, von der aus der Papst seine Gedanken spielt. In den ersten beiden Treffen hier habe ich das ja bereits auszulegen versucht, wer das nachlesen möchte, der kann das gerne auf meinem Blog tun. Wenn der Papst mir mal eine Atempause lässt, schaffe ich es vielleicht sogar einmal, ein Buch daraus zu machen. Aber das ist Zukunftsmusik. Zurück zu unserem Thema.

Ich möchte in diesem Impuls die einzelnen Elemente aufgreifen, die uns verstehen lassen können, worum es dem Papst geht. Aber wie ich am Anfang schon gesagt habe, dass es um unser Tun geht, muss ich jetzt anfügen, dass das Verstehen nicht ausreicht. Papst Franziskus will uns zum Tun und Denken und Handeln und Beten und schlichtweg zu einer Umkehr einladen. Evangelii Gaudium ist wie Jesus, der den Menschen zuruft „Metanoete, metanoete! Kehrt um!“ Evangelii Gaudium hat mir beim Beten und Meditieren sogar das Bild dieses zur Umkehr einladenden Jesus verwandelt: Ich sehe keinen Propheten mehr, ich sehe einen lächelnden Jesus: Evangelii Gaudium. Weiterlesen “Die soziale Dimension des Evangelisierens”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Debatte, Evangelii Gaudium, Franziskus, Markt, Medien, Streit, Wirtschaft15 Kommentare zu Die soziale Dimension des Evangelisierens

Und sie läuft und läuft

Veröffentlicht am 8. Dezember 2013

Die Debatte geht weiter: Evangelii Gaudium hat etwas in Bewegung gesetzt. Man spricht über den Papst, die Weltwirtschaft, das Funktionieren des Wirtschaftssystems, die Perspektive derer am Rande und die Frage, ob sich nicht grundsätzlich etwas ändern muss. Das Neue daran ist, dass über die Inhalt gesprochen wird. Natürlich macht der Blick auf die geistig eher einseitig gebauten Beiträge, die ich zuletzt gepostet habe, ein wenig Spaß. Grundsätzlich aber bin ich sehr überrascht, wie ernsthaft über das Thema gesprochen wird.

Von einem Bekannten habe ich neulich gehört, dass dieser Papst von ihm keine Spende bekommt. Er hat eine kleine Firma, die er über lange Zeit aufgebaut hat und das innerhalb des Systems. Ich glaube auch, dass er das verantwortungsbewusst tut, Umwelt und Mitarbeitern gegenüber. Der fühlt sich nun gelinde gesagt missverstanden und wendet sich ab. Aber: Er debattiert weiter. Sein Abwenden ist nicht vollständig, es lässt den Stachel zurück. Und das will ja Papst Franziskus, wenn ich ihn richtig verstehe: „Der Papst will diskutieren” sagt Marc Beise in seinem Videoblog. Er hatte in der Süddeutschen Zeitung den Artikel „Der Papst hat Unrecht“ geschrieben und nun führt er die Debatte weiter, wo gleichzeitig jemand aus der Chefredaktion – Heribert Prantl – einen Artikel schreibt, dass der Papst doch recht hat.

Mir bereitet das ein großes Vergnügen. Die Debatte zu einem der wichtigsten Fragen der Welt will einfach nicht aufhören. Man beteiligt sich, man mischt sich ein. In dieser kleinen Ecke des Internets habe ich sicherlich nicht die Kompetenz, zu wirtschaftlichen Fragen einigermaßen tragfähige Aussagen zu machen, und deswegen halte ich mich auch zurück. Aber ich freue mich, dass Papst Franziskus auf eine Weise Ernst genommen wird, wie wir es lange nicht mehr hatten. Er ist eben nicht der pastorale nette ältere Pfarrer auf dem Papstthron.

Gleichzeitig – und dies als Nebenbemerkung in Sachen Medienbeobachtung – läuft die Paralleldebatte zur Frage, was tun mit den Banken. Wenn selbst in wirtschaftsfreundlichen Medien nach staatlicher Regulierung der Banken gerufen wird, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass hier etwas im System oder in der Regelung des Systems völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Gier und Verantwortungslosigkeit, Verlust von Grundvertrauen, Manipulation der Referenzwerte um noch mehr Geld in Boni an die Manipulateure ausschütten zu können, das sind nur einige der Feststellungen.

Man sein, dass es zu billig ist, jetzt die Papstworte als emotionale Aufreger zu benutzen, weil man das Gefühl hat, sich gegen „die Großen“ eh nicht wehren zu können. Darum geht es Franziskus aber auch nicht, er will keine globale „Occupy“ Bewegung in weiß. Aber die Redaktionen auf seinen Text zeigen, dass eine ernsthafte Debatte notwendig ist, und wenn es keinen Skandal gibt wie gerade mit den Banken dann muss es eben die Kirche sein, welche diese Debatte lostritt. Jetzt muss es nur noch gelingen, die Einzeldebatten zusammen zu führen.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und MedienSchlagwörter Debatte, Evangelii Gaudium, Franziskus, Markt, Medien, Streit, Wirtschaft23 Kommentare zu Und sie läuft und läuft

Option für den Markt? Option für die Armen!

Veröffentlicht am 3. Dezember 2013

Mit seiner Kapitalismuskritik hat Papst Franziskus Wellen geschlagen. Während die ersten Schlagzeilen vor allem „Reform des Papsttums“ in die Aufmerksamkeit gehoben haben, sind es mittlerweile in den analytischen Stücken in den Medien die sozialen und wirtschaftlichen Themen von Evangelii Gaudium, die das Interesse und die Widerspruch wecken.

Der Vorwurf: Eine so radikal gegen den Markt gerichtete Utopie von Brüderlichkeit richtet sich gegen Kreativität und Unternehmertum, die erst die Linderung von Armut ermöglichen. Oder: Die Kirche habe immer ein gebrochenes Verhältnis zum Privateigentum gehabt, die päpstlichen Schreiben seit über 100 Jahren würden das belegen. Analyse: Papst Franziskus sei von einer „spätmarxistischen“  Theologie der Befreiung geprägt, die Nuancierungen in diesem Bereich nicht zuließe. Die Kirche als Anwalt der Armen in Lateinamerika spräche nun die Sprache der Weltkirche, eine kulturelle Prägung durch den Kontinent wird angenommen und verabsolutiert. Das Resultat: Franziskus wolle keine Entwicklung, sondern Almosen.

 

Der Markt hilft den Armen!?

 

Der Vorwurf: Märkte können, wenn sie funktionieren und man keine Sozialideologien einfüge, Armut lindern. Und die Zahlen belegen das ja auch. Ich habe hier vor einigen Tagen einen schwedischen Professor gepostet, der in seinen Statistiken genau das zeigt: Abnahme von Armut lässt sich zeigen und hat mit Wirtschaft zu tun. Also scheint der Vorwurf an den Papst zunächst einmal zu stimmen.

Und aufs erste würde ich sogar zustimmen: Wenn man Wirtschaft und Entwicklung analysiert, dann muss man genau auf die Zahlen schauen, eine ideologisierte Einstellung bringt gar nichts, auch den Armen nicht (nebenbei: der Papst spricht sich immer mal wieder auch gegen die Ideologisierung der Armut aus).

Dann aber muss auch gesagt werden, dass der Papst – und die Päpste vor ihm seit Leo – keine Wirtschaftsanalysen vorlegen. Sie benennen, was sie sehen. Und bei Papst Franziskus ist das noch einmal verstärkt: Die Option für die Armen hat nichts mit Spendenaufkommen oder Almosen zu tun, es hat etwas mit dem Blick auf die Welt zu tun. Es geht um Epistemologie, um die Perspektive, die wir einnehmen, um die Welt zu erkennen. Und die Perspektive – da ist der Papst ohne jede Zurückhaltung – muss die Perspektive derer sein, die nicht beteiligt sind am Wohlstand. Weiterlesen “Option für den Markt? Option für die Armen!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Entweltlichung, Evangelii Gaudium, Franziskus, Ideologie, Markt, Option für die Armen, Wirtschaft15 Kommentare zu Option für den Markt? Option für die Armen!

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