Es ist nur ein Puzzlestück: Manchmal braucht es keine Prosa, keine erklärenden Texte, um dem nachzugehen, was jemanden umtreibt. Ich selber bin nun wirklich kein Poet und mein Zugang zu dieser Welt ist – bedauerlicherweise – recht eingeschränkt. Aber manchmal …
Am Freitag zum Beispiel, da habe ich für Radio Vatikan die Papstmesse zum Fest der Virgen de Guadalupe übertragen, Misa Criolla und alles auf Spanisch. Und zum Abschluss DAS lateinamerikanische geistliche Lied, Pescador de Hombres, Menschenfischer. Es ist ein Lied, das vom Wissen um die Nähe singt, die Jesus zu uns hat. Lächelnd sagt er meinen Namen, baucht meine Hände, meine Ruhe.
Der Refrain endet: „en la arena he dejado mi barca: junto a ti buscaré otro mar – auf dem Sand habe ich mein Boot zurück gelassen: gemeinsam mit dir werde ich ein anderes Meer suchen.”
Wenige Zeilen nur, aber sie deuten sehr gut in die Richtung, in die auch der Papst seit seiner Wahl weist: Zurücklassen, was sicher ist. Zurück lassen, was man bisher gemacht hat und wie man es bisher gemacht hat. Gemeinsam aufbrechen, suchen, ein anderes Meer.
Es ist nur ein Puzzlestück.