Studien helfen uns, unsere Realität zu verstehen. Das gilt auch für die Kirche, und so haben wir in der vergangenen Woche wieder eine solche vorgestellt bekommen, die Sinus-Milieustudie der Kirche, in Auftrag gegeben von einem Unternehmen der Bischofskonferenz.
Um daraus etwas lernen zu können, muss man die Beschränkungen kennen, die diese Studie hat. Zum einen ist sie im statistischen Sinn nicht repräsentativ. Was sie auch gar nicht behauptet. Aber das bedeutet, dass sie eher ein Bild zeichnet als einen Bauplan, wenn diese Metapher erlaubt ist. Um zweitens muss man die Studie von ihren Interpretationen trennen. Das ist bei Sinus-Milieu-Studien allgemein schwierig, weil sie selber mit Interpretationen arbeiten. Aber trotzdem ist das, was die Studie zeigt, nicht dasselbe, was nachher über die Studie gesagt wird. In der Sprache der Studie: die Erkenntnisse der Studie sind gültig in ihrer Typizität. Man muss nicht – wegen zu kleiner Stichprobe – die geäußerten Antworten der Befragten für statistisch erhobene Mehrheiten annehmen.
Nehme ich diese Verkürzungen in Kauf, dann kann ich aber tatsächlich etwas lernen über die Kirche, oder besser: über die Art und Weise, wie die Kirche auf verschiedene Lebensumstände reagiert oder eben nicht und wie Kirche gesehen wird.
Ich will gar nicht auf die inhaltlichen Dinge eingehen, das habe ich an andere Stelle schon getan. Was mich aber nachhaltig beschäftigt, ist wie sehr medial produzierte Muster herangezogen werden, um Realität oder Empfindung zu beschreiben. Weiterlesen „Wie wir sind“