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Schlagwort: Naher Osten

Wir können es nicht oft genug hören

Veröffentlicht am 8. März 20217. März 2021
vertraute Worte Der Papst in Karakosh: Screenshot Vatican Media

Wenn man die Augen schließt und vergisst, wo Papst Franziskus gerade war, dann waren es vertraute Worte. „Die Waffen sollen schweigen“, „Man lasse die Friedensstifter, die Gestalter des Friedens zu Wort kommen!“, es ist „notwendig, Gerechtigkeit aufzubauen, für mehr Ehrlichkeit und Transparenz zu sorgen und die hierfür übergeordneten Institutionen zu stärken.“

Das sind Worte aus dem Irak, aber wenn man böse ist könnte man sagen, dass sie hinreichend allgemein sind, so dass sie überall hin passen. Da fand ich es erstaunlich, dass die Medien in unseren Ländern hier der Reise so viel Aufmerksamkeit geschenkt haben, im Vorfeld genauso wie währenddessen. Das ist bei Papstreisen längst nicht mehr normal.

Vertraute Worte

Es stimmt, die Worte waren vertraut, und das nicht nur deswegen, weil die päpstlichen Redenschreiber gerne Eigenzitate einbauen. Gleich ob Papstbuch oder verschiedene Grundsatzreden bei anderen Reisen, Ton und Wortwahl haben wir schon oft gehört.

Aber ist das ein Nachteil? Ich habe mich über mich selber geärgert, weil meine erste Reaktion genau diese war: schon mal gehört, nicht neu. Geärgert habe ich mich, weil beim Nachdenken auffällt, dass der Papst mittlerweile der Einzige ist, der die Probleme von Krieg, Vertreibung und Religionskonflikten nicht bei Konferenzen, sondern durch Reisen markiert. Er ist vor Ort, er trifft Menschen. Und zeigt, dass diese so oft gehörten Worte eben passen. Leider an zu vielen Orten.

Während wir uns um uns selber drehen

Es muss halt immer wieder gesagt werden. Vor allem während unserer Corona-Krise, wo wie hier allzu sehr um uns selber drehen und die Probleme etwa im Nahen Osten verdrängen. Der Krieg in Syrien kommt nicht mehr vor, Libyen auch nicht, der Irak war bis zur Papstreise fast vergessen.

Papst Franziskus war vor der Reise kritisiert worden, er riskiere zu viel, vor allem das Leben der Menschen, die ungeschützt dem Virus ausgesetzt würden und so weiter.

Neue Aktualität

Stattdessen haben wir etwa in Karakosch Erzählungen von Menschen gehört, die das, was wir so leicht vergessen, erlebt haben. Und die Papstworte, so vertraut sie auch klingen mögen, bekommen vor Ort neue Aktualität.

Und wenn man wirklich zuhört, dann beschleicht einen die Einsicht: wir können es nicht oft genug hören.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Frieden, Heiliges Land, Irak, Islam, Naher Osten, Papst Fanziskus, Papstreise, Politik, Reise2 Kommentare zu Wir können es nicht oft genug hören

Linien in der Wüste

Veröffentlicht am 18. Mai 201617. Mai 2016

Sykes-Picot: Ein Franzose und ein Brite haben vor 100 Jahren die Grenzen der Länder gezogen, die in diesen Jahren in Bürgerkriegen unterzugehen drohen. In Syrien ist das der Fall, Libanon und sein Nachbar nehmen Millionen von Flüchtlingen auf. Ohne Rücksicht auf Sprachen, Stämme, historische Verläufe haben die beiden im Auftrag ihrer Regierungen die Einflusssphäre – und das Öl – der Europäer im Nahen Osten geregelt, als im Ersten Weltkrieg das Osmanische Reich zusammen brach.

Auch Israel ist betroffen, steckt es doch seit seiner Gründung unter der Gefahr und Drohung, gewaltsam vernichtet zu werden. Das ist mit der Balfour-Deklaration verbunden, ebenfalls aus dem Ersten Weltkrieg, aber das ist eine andere Geschichte.

Die Herren Syces und Picot mit ihrer Aufteilung des Nahen Ostens
Die Herren Syces und Picot mit ihrer Aufteilung des Nahen Ostens

Zurück zu den Herren Colonel Sir Tatton Benvenuto Mark Sykes und François Marie Denis Georges-Picot und ihrem Abkommen vom 8. Mai vor 100 Jahren: Die beiden Namen stehen dafür, dass Europa Gott gespielt hat, wenn ich das mal so drastisch sagen darf. Europa hat damals gemeint, die Grenzen einfach so neu ziehen zu können.

Noch etwas anderes – die Aktion war nämlich auch damals schon unklung und kontraproduktiv, auch wenn es beiden Ländern über Jahrzehnte Macht verschafft hat; Großbritannien stellet damals zum Beispiel seine Flotte von Kohle auf Öl um und brauchte den Zugang und besser noch die Kontrolle der Ölfelder im Irak. Kontraproduktiv war es, weil als Lenin die Macht in Russland übernahm, er das geheime Abkommen veröffentlichte und damit den Arabern, die an Englands Seite kämpften, klarmachte, dass England nicht im geringsten die Absicht hatte, die eingegangenen Versprechen von einem eigenen arabischen Staat zu erfüllen. Verrat war das. Der Zweck heiligte damals wie heute die Mittel, der Zynismus ist aber auch für heutige Augen noch beachtlich. Das Vertrauen in die Mächte des Westens war damals weg und ist es heute auch noch.

Natürlich ist es einfach, von heute aus den moralischen Richter zu spielen und zu verurteilen, was die kriegführenden Mächte damals angerichtet haben. Darum geht es mir auch gar nicht.

Es ist wichtig einzusehen, dass das Leiden und die Vertreibung und der Bürgerkrieg und all das andere, was jetzt an unsere Türen klopft, eben nicht fremd ist, sondern mit uns, mit Europa zu tun hat. Großbritannien möchte am liebsten keine Flüchtlinge „vom Kontinent“ aufnehmen. Herr Oberst Sykes lässt grüßen!

 

Kategorien Allgemein, GeschichteSchlagwörter Flüchtlinge, Frieden, Grenzen, Naher Osten, Sykes-Picot, Weltkrieg12 Kommentare zu Linien in der Wüste

Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf

Veröffentlicht am 18. September 2012

Und jetzt? Einige Tage nach der Rückkehr des Papstes aus dem Libanon scheint alles schon wieder lange vorbei. Was hat es gebracht? Für die Menschen, für den Frieden, den der Papst so oft und immer wieder betont hat? Schon am Tag danach gab es erneut Aufrufe zu Demonstrationen und damit leider auch zu Spaltungen und Konflikten, auch im Libanon selber. Also: Was hat es gebracht?

Zuerst hat es den Libanesen und den Nachbarn Solidarität gebracht. Sie sind in ihrem Widerstand gegen Gewalt nicht allein. Während der Westen Politiker in die Präsidentenpaläste und ansonsten Drohnen schickt, kommt der Papst selber.

Damit hat er gezeigt, dass Dialog möglich ist. Er wird nicht über Nacht den Frieden schaffen, aber das ist es ja eben: Frieden muss wachsen, und zwar auf Versöhnung. Nach so vielen Jahren des Misstrauens, der Gewalt, auch des Einflusses von Außen, ist es nicht einfach, einander zu vertrauen. Also muss das allmählich wachsen. Gerade der Papst steht dafür, nicht auf den schnellen Effekt sondern auf das tiefer liegende, das Grundsätzliche zu setzen. Die Rolle der Religion für den Menschen, die Rolle des Glaubens für das Zusammenleben und so weiter. Das sind alles Fragen, die für den Nahen Osten virulent sind. Aber es sind keine Fragen, die sich mit einem schnellen Abkommen lösen lassen. Weiterlesen “Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Bilder, Dialog, Frieden, Libanon, Medien, Naher Osten, PapstreiseSchreiben Sie einen Kommentar zu Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf

Ein unpolitischer Politiker

Veröffentlicht am 15. September 201215. September 2012
(c) AFP

Der Gewinner bisher: Die Bombenwerfer. Noch so viel Friedensbemühungen verdrängen diejenigen nicht von den Titelseiten, die auf Gewalt setzen. Gewalt zieht unsere Aufmerksamkeit an, sie verwandelt unsere Wahrnehmung, sie dreht Absichten und bildet die Folien, unter denen wir die Welt wahrnehmen. Statt also über Frieden zu sprechen, dominierte abgebrannte Botschaften die Titelseiten. So gewinnt die Gewalt.

Dabei denken wir schon seit Jahrzehnten über einen möglichen oder unmöglichen Frieden im Nahen Osten nach.

 

Es gibt keine bessere Startrampe in den Nahen Osten als den Libanon. Wo sonst leben seit Jahrhunderten, Jahrtausenden verschiedenste Religionen zusammen auf so engem Raum? Diese Tradition und Geschichte war es dann auch, die den Charakter der Reise des Papstes ausmacht. Wie im vergangenen Jahr in Benin besuchte der Papst ein Land und dadurch erklärtermaßen eine ganze Region.

Benedikt XVI. kam nicht mit dem großen Wurf für Lösungen in den Nahen Osten. In der Pressekonferenz im Flugzeug nannte er sein Schreiben eine „Road Map“ für die Zukunft. Der Begriff ist aufgeladen, damit bezeichnet man in der politischen Welt die – immer wieder scheiternden – Pläne, die alle Beteiligten zu einem bestimmten Vorgehen zwingen sollen. Aber was der Papst mitbrachte, war keine politische Handlungsanweisung. Es war und ist eher harte Kost, was der Papst uns mit seinem postsynodalen Schreiben anbietet.

 

Keine Politik?

Das letzte mal, dass ein Papst im Libanon  war, war der Besuch von Johannes Paul II., der das Land unter syrischer Besatzung vorfand und die Christen den Papst als Unterstützer ihres Widerstandes sagen. Legendär war die Ansprache des Patriarchen Nasrallah Sfeir, der diesen Widerstand mit dem der Katholiken in Polen gegen den Stalinismus verglich.

Nichts dergleichen bei dieser Reise.

Der Vatikan und alle Beteiligten hatten im Vorfeld immer und immer wieder betont, dass dies keine politische Reise sei. Und das war sie auch nicht, jedenfalls nicht in dem Sinn, wie die von Johannes Paul II. es in ihrer Symbolkraft war. Aber „politisch“ müssen wir weiter verstehen als das reine sich Einsetzen für dies oder das. Auch ein Friedensappell und das sich Heraushalten aus einem Konflikt ist in einer so tief von Konflikten geprägten Region ein eminent politischer Akt. Weiterlesen “Ein unpolitischer Politiker”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Papstreise, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Bischofssynode, Frieden, Libanon, Maliki, Naher Osten, Papstreise, Politik, Präsident, ReligionsvertreterSchreiben Sie einen Kommentar zu Ein unpolitischer Politiker

Neujahrsempfang

Veröffentlicht am 9. Januar 2012

An diesem Montag empfing Papst Benedikt XVI. das beim Heiligen Stuhl akkreditierte diplomatische Corps. In seiner Ansprache ging er auf eine ganze Reihe von internationalen Themen ein, etwa auf die Frage nach den Effekten der Wirtschaftskrise auf die Armen Länder, während die reichen nur auf den Euro schauen. Er sprach von der Jugend und dem Frieden und warf wie fast in jedem Jahr einen ausführlichen Blick auf die Friedensaussichten im heiligen Land, umgeben von Arabellion und der Gewalt in Syrien, aber auch mit neuen Friedensgesprächen. Den Text der Botschaft finden Sie hier.

Der Heilige Stuhl unterhält diplomatische Beziehungen mit derzeit 178 Staaten, außerdem mit einigen internationalen Organisationen, etwa der EU oder der UNO.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., VatikanSchlagwörter Ansprache, Benedikt XVI., Botschafter, Diplomaten, Diplomatie, Finanzkrise, Frieden, Heiliger Stuhl, Jugend, Naher Osten, Neujahrsempfang, Shabbaz Bhatti, Unsicherheit, Weltfriedenstag18 Kommentare zu Neujahrsempfang

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