„Der Vatikan verteidigt Elefanten, die kirchliche Soziallehre und seinen eigenen Namen.“ So beginnt ein Artikel auf der Webseite einer italienischen Zeitung über einen Austausch zwischen der Zeitschrift ‚National Geographic’ und dem Vatikan. Ursache war ein Artikel im NG im vergangenen Oktober, der der Kirche allgemein und dem Vatikan im Besonderen vorwarf, nichts gegen den Elfenbeinschmuggel zu tun und damit Verantwortung zu tragen für den Tod und das Aussterben des Elefanten.
„Liebe Freunde der Elefanten“, so beginnt Vatikansprecher Federico Lombardi seine Antwort an das Magazin. Der Artikel hatte Pater Lombardis eMail Adresse angegeben und indirekt dazu eingeladen, nachzufragen, wie denn der Vatikan zu Elefanten stehe. Mit Erfolg, viele eMail habe das Pressebüro des Vatikans dazu erreicht, so Lombardi.
In seinem Brief weist er nun die Vorwürfe zurück: So gäbe es im Vatikan selber nichts aus Elfenbein zu kaufen, der Vatikan habe nie zur Nutzung aufgerufen oder diese verteidigt. „Ich bin 70 Jahre alt und kenne die Kirche und ihre Leitung auf der Welt, von Rom angefangen, recht gut. Ich habe niemals auch nur ein Wort gehört oder gelesen, das den Gebrauch von Elfenbein in der Kirche ermutigt. Es ist bekannt, dass es Objekte dieser Art gibt, meistens alte, weil es in der Vergangenheit als schön und wertvoll galt.“ Lombardi betont, dass der religiöse Wert nicht mit dem materiellen verwechselt werden dürfe. Nur weil etwas wertvoll sei, sei es noch nicht ‚religiöser’.
Ferner sei es Bestandteil der kirchlichen Soziallehre, für den Erhalt der Schöpfung einzutreten, so Lombardi, und das schließe die Biodiversität ein, also auch die Elefanten.
Wenn Sie das eine oder andere mal beim Lesen dieser Zeilen gelächelt haben sollten: Mir ist das auch gegangen. Trotzdem ist das nicht nur komisch. Der National Geographic hat recht, auf dieses Thema hinzuweisen und Anwalt zu sein, und Pater Lombardi hat recht, die Kirche hinter diese Bemühungen zu stellen.
Eine kleine Miniatur, dass es nicht immer nur um die ganze Welt, die Menschheit und die großen Begriffe geht. Überzeugungen müssen konkret werden. Zum Beispiel für die Elefanten.